Dienstweiler

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Wappen Deutschlandkarte
Dienstweiler
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Dienstweiler hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 38′ N, 7° 11′ OKoordinaten: 49° 38′ N, 7° 11′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Birkenfeld
Verbandsgemeinde: Birkenfeld
Höhe: 397 m ü. NHN
Fläche: 6,71 km2
Einwohner: 333 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55765
Vorwahl: 06782
Kfz-Kennzeichen: BIR
Gemeindeschlüssel: 07 1 34 020
Adresse der Verbandsverwaltung: Schneewiesenstraße 21
55765 Birkenfeld
Website: www.dienstweiler.de
Ortsbürgermeister: Martin Hey
Lage der Ortsgemeinde Dienstweiler im Landkreis Birkenfeld
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Karte

Dienstweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Birkenfeld an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstweiler liegt südöstlich der Kreisstadt Birkenfeld am Rande der Mittelgebirgsregion Hunsrück.

Zu Dienstweiler gehören auch die Wohnplätze Eborn und Eborner Berg.[2]

Nachbargemeinden von Dienstweiler sind die Stadt Birkenfeld im Nordwesten, sowie die Ortsgemeinden Rimsberg im Nordosten, Nohen im Osten und Hoppstädten-Weiersbach im Süden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte nicht als Dintzwilre im Jahre 1367, wie bei Ansetzung der 650-Jahr-Feier noch vorausgesetzt, sondern bereits 1340.[3] Die Schreibweise des Namens änderte sich in den nachfolgenden Jahrhunderten zu Dyntzwilr, Dynczwiller, Dientzweiler zum heutigen Dienstweiler. Die bis zu diesem Zeitpunkt selbstständige Gemeinde Eborn, etwa ein Kilometer östlich gelegen, wurde um 1544 dem Ort angegliedert. Dienstweiler war Teil der Hinteren Grafschaft Sponheim.[4]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Dienstweiler wurde dem Kanton Birkenfeld im Arrondissement Birkenfeld des Saardepartements zugeordnet.[5] Nach der Niederlage Napoleons und den Vereinbarungen, die 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen wurden, kam ein an der Nahe gelegener Landstreifen an das Großherzogtum Oldenburg, welches daraus das Fürstentum Birkenfeld bildete. Dienstweiler wurde dabei der Bürgermeisterei Birkenfeld des Amtes Birkenfeld zugeordnet. Eine eigene Schule entstand 1825, ein Neubau wurde bereits 1850 nötig, der bis zu Schulschließung im Rahmen der Schulreform 1968 genutzt wurde.[4]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dienstweiler innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Dienstweiler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6][1]

Jahr Einwohner
1815 130
1835 134
1871 129
1905 136
1939 163
1950 209
Jahr Einwohner
1961 208
1970 257
1987 294
1997 335
2005 308
2022 333

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Dienstweiler besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Hey wurde am 21. Oktober 2021 Ortsbürgermeister von Dienstweiler.[8][9] Bei der Direktwahl am 26. September 2021 war er mit einem Stimmenanteil von 67,4 % gewählt worden.[10]

Heys Vorgänger Sebastian Caspary war bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 87,69 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt worden.[11] Zum 31. Mai 2021 musste er jedoch wegen eines beruflichen Wechsels aus rechtlichen Gründen das bisherige Amt niederlegen, wodurch die Neuwahl ausgelöst wurde.[12] Die Amtsgeschäfte wurden bis zur Amtseinführung des Nachfolgers vom Ersten Beigeordneten Markus Jahn ausgeübt.[13]

Frühere Amtsträger:

  • Werner Bruch (1964 bis 1989)
  • Helmut Finck (1990 bis 2014)[14]
  • Sebastian Caspary (2014 bis 2021)[15][12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Dienstweiler
Wappen von Dienstweiler
Blasonierung: „In schräglinks geteiltem Schild vorne rot-silbern geschacht, hinten in Silber eine schwarze Urne mit Deckel.“[16]
Wappenbegründung: Der vordere Schildteil erinnert an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zur hinteren Grafschaft Sponheim, die Urne an einen bedeutenden Ausgrabungsfund, der in einem Grabhügel in der Gemarkung gemacht wurde. Das Wappen wurde 1962 vom rheinland-pfälzischen Innenministerium genehmigt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Westen verläuft die Bundesstraße 41 und im Süden die Bundesautobahn 62. In Neubrücke ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.

Bei Eborn wird ein Steinbruch betrieben.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dienstweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 27 (PDF; 3,3 MB).
  3. Axel Munsteiner: Neue Dorfchronik von Dienstweiler: Lebendiges Ortsporträt liefert auf 280 Seiten viel Lesestoffb. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 17. Oktober 2017, abgerufen am 2. März 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  4. a b Unser Ort: Infos & Geschichte. Ortsgemeinde Dienstweiler, abgerufen am 2. März 2022.
  5. Vollständige Sammlung der Verordnungen und Beschlüsse des Bürger Regierungs-Kommissärs und der Central-Verwaltungen der vier neuen Departemente auf dem linken Rheinufer, Band 2, Ausgabe 3, 1798, S. 269 (Google Books)
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  8. Martin Hey: Sitzung des Ortsgemeinderates Dienstweiler. In: Birkenfelder Anzeiger, Ausgabe 42/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 2. März 2022.
  9. Franz Cronenbrock: Neuer Ortschef in Dienstweiler: Martin Hey legt Amtseid ab. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 27. Oktober 2021, abgerufen am 2. März 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 26. September 2021. 28. September 2021, abgerufen am 3. Oktober 2021.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Birkenfeld, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile. Abgerufen am 16. September 2020.
  12. a b Franz Cronenbrock: Abschied nach sieben Amtsjahren: Caspary leitet letzte Sitzung als Gemeindechef. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 27. Mai 2021, abgerufen am 2. Juli 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. Markus Jahn: Bekanntmachung des Tages der Wahl der/des Ortsbürgermeisterin/Ortsbürgermeisters der Gemeinde Dienstweiler und über die Einreichung von Wahlvorschlägen. In: Birkenfelder Anzeiger, Ausgabe 26/2021. Linus Wittich Medien GmbH, 30. Juni 2021, abgerufen am 2. Juli 2021.
  14. Andreas Nitsch: VG Birkenfeld: In jedem dritten Ort steht ein Wachwechsel an. Helmut Finck steht nicht mehr zur Verfügung. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 14. April 2014, abgerufen am 16. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  15. Axel Munsteiner: Fast die Hälfte der Ortschefs hört 2019 auf: Alle Amtsinhaber der VG Birkenfeld befragt. Sebastian Caspary wird erneut kandidieren. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 1. Januar 2019, abgerufen am 16. September 2020 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  16. Beschreibung des Ortswappens. Ortsgemeinde Dienstweiler, abgerufen am 2. März 2022.