Dieter Krause (Kanute)

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Dieter Krause in den 60ern

Dieter Krause (* 18. Januar 1936 in Brandenburg an der Havel; † 10. August 2020 in Bad Saarow[1]) war ein deutscher Kanute und Sportfunktionär. Er wurde 1960 in Rom Olympiasieger.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krause war 1953 und 1954 Jugendmeister der DDR. Als er sein Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig aufnahm, schloss er sich dem Sportclub der DHfK an.

Er gewann zwischen 1955 und 1965 insgesamt 23 DDR-Meistertitel. 1958 war er mit Bronze über 500 Meter der erste Kanute aus der DDR, der eine Weltmeisterschaftsmedaille gewann. 1959, 1961 und 1963 wurde er im Viererkajak Europameister.

Bei den Olympischen Sommerspielen 1960 auf dem Albaner See wurde einmalig eine 4-mal-500-Meter-Staffel im Einer-Kajak ausgetragen (die ab 1964 durch den Vierer-Kajak ersetzt wurde). Für diese Staffel wurden mit Friedhelm Wentzke und Paul Lange zwei Kanuten aus der Bundesrepublik und mit Günter Perleberg und Krause zwei Kanuten aus der DDR gemeldet. Die Staffel gewann Gold und war damit das erfolgreichste gesamtdeutsche Team. Zusammen mit Wolfgang Lange belegte Krause zudem im Zweier-Kajak über 500 Meter den achten Platz.

Nach seiner Wettkampfkarriere war der ausgebildete Diplom-Sportlehrer als Trainer und Sportfunktionär für den Deutschen Turn und Sportbund tätig. Er war der letzte Generalsekretär des DDR-Radsportverbandes.

Mitarbeiter der Staatssicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krause war als Inoffizieller Mitarbeiter mit dem Decknamen „Reiner Lesser“ für die Staatssicherheit der DDR tätig. Er ließ sich auf Anweisung der Stasi in die Wohnung eines Sportkameraden einladen, um diesen für eine bestimmte Zeit „abzusichern“.[2]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volker Kluge: Das große Lexikon der DDR-Sportler. Die 1000 erfolgreichsten und populärsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR, ihre Erfolge und Biographien. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-348-9.
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SC DHfK Leipzig trauert um seinen ersten Olympiasieger Dieter Krause. In: scdhfk.de. 21. August 2020, archiviert vom Original am 19. April 2023; abgerufen am 25. August 2020.
    Leipziger Kanu-Olympiasieger Dieter Krause gestorben. In: Sportbuzzer. 23. August 2020, archiviert vom Original am 24. August 2020; abgerufen am 24. August 2020.
  2. Sport: „Waren doch alle bei der Stasi“. In: Der Spiegel 48/1992. 23. November 1992, S. 222–230, abgerufen am 24. August 2020.