Dietzenrode/Vatterode

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Wappen Deutschlandkarte
Dietzenrode/Vatterode
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dietzenrode/Vatterode hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 18′ N, 10° 2′ OKoordinaten: 51° 18′ N, 10° 2′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Erfüllende Gemeinde: Uder
Höhe: 230 m ü. NHN
Fläche: 5,78 km2
Einwohner: 122 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 21 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37318
Vorwahl: 036087
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 024
Adresse der Verbandsverwaltung: Siedlung 14
37318 Uder
Website: www.vg-uder.de
Bürgermeister: Walter Homburg
Lage der Gemeinde Dietzenrode/Vatterode im Landkreis Eichsfeld
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Karte

Dietzenrode/Vatterode ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Erfüllende Gemeinde ist die Landgemeinde Uder.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dietzenrode/Vatterode liegt ungefähr zehn Kilometer südwestlich der Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt im Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal. Durchflossen werden dessen Ortsteile (bachabwärts betrachtet) Vatterode und Dietzenrode, die sich zwischen den Höhenzügen Höheberg (508,9 m ü. NN) im Nordwesten und Gobert (569 m ü. NN) im Süden und Südosten erstrecken, vom östlichen Werra-Zufluss Walse.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Dietzenrode/Vatterode gehören die Ortsteile Dietzenrode und Vatterode.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteil Dietzenrode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung als Tuzenrode „(Das auf der Rodung des Dizo… (Koseform von Ditrich) erbaute Dorf)“ fällt in das Jahr 1256. Urkundlich wurde Dietzenrode erstmals 1288 erwähnt.

Ortsteil Vatterode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1331 erstmals urkundlich erwähnt. Er war ursprünglich eine Klosterniederlassung, 1888 wurde an der Stelle der alten Klosterkirche eine neue Kirche errichtet.

Am 8. April 1945 wurde Vatterode durch US-amerikanische Artillerie beschossen. Dabei kamen vier Einwohner ums Leben. Am 9. April wurde es kampflos besetzt.

Das zuvor hessische Dorf Vatterode wurde 1945 im Zuge von Grenzkorrekturen aufgrund des Wanfrieder Abkommens in die sowjetische Besatzungszone und somit nach Thüringen eingegliedert (siehe auch: Schifflersgrund).

Dietzenrode/Vatterode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1950 wurde Vatterode nach Dietzenrode eingemeindet. Diese Gemeinde kam am 15. März 1974 zu Wüstheuterode. Am 1. Juni 1990 wurden die Orte Dietzenrode und Vatterode aus Wüstheuterode ausgegliedert. Sie bildeten nunmehr die neue Gemeinde Dietzenrode/Vatterode.

Seit dem 1. Februar 1992 gehörte die Gemeinde zur Verwaltungsgemeinschaft Uder. Mit Auflösung dieser am 1. Januar 2024 wurde die Landgemeinde Uder neugebildet, die erfüllende Gemeinde für Dietzenrode/Vatterode wurde.[2]

Die Ortsnamens-Endung -rode ist hier dargestellt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994 – 136
  • 1995 – 147
  • 1996 – 147
  • 1997 – 147
  • 1998 – 145
  • 1999 – 146
  • 2000 – 146
  • 2001 – 144
  • 2002 – 148
  • 2003 – 152
  • 2004 – 148
  • 2005 – 143
  • 2006 – 142
  • 2007 – 135
  • 2008 – 130
  • 2009 – 131
  • 2010 – 140
  • 2011 – 128
  • 2012 – 130
  • 2013 – 119
  • 2014 – 127
  • 2015 – 128
  • 2016 – 127
  • 2017 – 129
  • 2018 – 130
  • 2019 – 125
  • 2020 – 124
  • 2021 – 127
  • 2022 – 122
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Wüstungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Wüstungsorte sind im Umfeld der beiden Dörfer bekannt:[3][4]

Metzingerode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Metzingerode oder Vitzingerode lag nordwestlich von Vatterode und gehörte vermutlich den Herren von Hanstein. Die erste urkundliche Erwähnung 1603 beschreibt den Ort bereits als Wüstung. Das Dorf muss eine Kirche besessen haben, weil die Glocke der Kirche und der Kelch an die Kirche in Lenterode gegeben wurden, wohin auch einige Bewohner umgesiedelt sind.[5][6]

Reckerode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort lag zwischen Vatterode, Wüstheuterode und Röhrig unterhalb des Erpelberges. 1338 verkaufte das Kollegiatstift St. Martin in Heiligenstadt bereits den wüsten Ort und das benachbarte Wüstheuterode an die Herren von Hanstein. Bereits 1362 übergeben sie den Ort mit weiteren Besitzungen an den hessischen Landgrafen und erhalten ihn als Lehen zurück. im Jahr 1541 verkauft das Martinssift auch den Zehnten der Wüstung an die Herren von Hanstein. Der Landgraf bestätigte vom 16. bis ins 18. Jahrhundert in Lehnsbriefen die Anrechte der Hansteiner auf die Wüstung Reckerode und weitere Orte, obwohl der Landgraf in einem Vertrag mit dem Mainzer Kurfürsten 1583 auf Territorialansprüche in diesem Gebiet verzichtete.

Widermut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Wüstungskarte zwischen Vatterode und Dietzenrode gelegen.

Wirkenrode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1297 wurde der Ort im Zusammenhang mit den Terminierbezirken der Klöster Eisanach, Mühlhausen und Göttingen. Eine genauere Lage des Dorfes ist nicht bekannt, vermutlich gelegen zwischen Wahlhausen und Lenterode.

Lindenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier handelt es sich um einen vermuteten Standort einer Wallburg auf einer Anhöhe nördlich von Vatterode.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat von Dietzenrode/Vatterode setzt sich aus sechs Gemeinderatsmitgliedern zusammen.

  • Einzelpersonen: 6 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[7]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Walter Homburg wurde am 19. Juni 2016 in einer Stichwahl wiedergewählt.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Grün, durch eine goldene Leiste geteilt, oben ein aus der Leiste wachsendes aufsteigendes silbernes Pferd, unten ein silberner Tisch über einem dreiblättrigen silbernen Lindenzweig.“

Das Gemeindewappen enthält Heraldikelemente für jeden der einst selbständigen Ortsteile. Dietzenrode hatte bis 1953 und ab 1990 im Gemeindesiegel ein Pferd als Symbol. Vatterode wird durch den Tisch mit Lindenzweig versinnbildlicht, die beide auf den alten Dorfanger mit Angertisch und Lindenbaum hinweisen. Das Wappen wurde von Karl-Heinz Fritze gestaltet.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasser und Abwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung wurde auf den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld übertragen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Apel (* 1906 in Vatterode; † 1966 in Frankfurt am Main), Architekt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Heinz Vatterott: Vatterode – Ein Name in der Geschichte des Eichsfeldes und des Mansfelder Landes. Mecke, Duderstadt 2008, ISBN 978-3-936617-95-5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 15/2023 vom 22. Dezember 2023, S. 347 ff., abgerufen am 22. Dezember 2023
  3. Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. Göttingen (O. Hendel) 1903, verschiedene Seiten
  4. G. Reichel: Geschichtliche karte des Kreises Heiligenstadt. Graphische Anstalt Halberstadt 1908
  5. Heino Richard: Ein Streifzug durch 750-jährige Geschichte von Lenterode. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift, 2010, Heft 6, S. 202
  6. Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. Göttingen (O. Hendel) 1903, S. 683
  7. Kommunalwahlen in Thüringen am 25. Mai 2014. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. (PDF) Der Landeswahlleiter, abgerufen am 23. Mai 2017.
  8. Bürgermeisterwahlen in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 23. Mai 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dietzenrode-Vatterode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien