Digerman

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Strukturformel
Strukturformel von Digerman
Allgemeines
Name Digerman
Summenformel Ge2H6
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13818-89-8
EG-Nummer (Listennummer) 630-780-3
ECHA-InfoCard 100.159.079
PubChem 6394763
Wikidata Q5275604
Eigenschaften
Molare Masse 151,33 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,98 g·cm−3 (−109 °C)[1]

Schmelzpunkt

−109 °C[2]

Siedepunkt

31,5 °C[2]

Dampfdruck

503,5 Torr (18,8 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 280​‐​302​‐​312​‐​315​‐​319​‐​332​‐​335
P: 261​‐​280​‐​305+351+338​‐​410+403[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Digerman ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Germane.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digerman kann durch Durchleiten von Monogerman durch eine stille elektrische Entladung gewonnen werden, wobei Digerman und Trigerman als Hauptprodukte und daneben höhere Germane bis zum Nonagerman entstehen. Auch bei anderen Verfahren zur Herstellung von Monogerman wie der Säurezersetzung von Magnesiumgermanid mit Ammoniumbromid entstehen höhere Germane.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digerman ist eine farblose Flüssigkeit, die schon bei 31 °C siedet.[3] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 3,95946, B = 1129,447 und C = −19,239 im Temperaturbereich von 184,5 bis 304,7 K.[5] Die Verdampfungsenthalpie beträgt am Siedepunkt 26,8 kJ·mol−1.[6] Die Verbindung zerfällt beim Erhitzen bei Temperaturen oberhalb von 200 °C.[1][4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Digerman wird für die Abscheidung von amorphem Germanium und epitaktischen Dünnfilmen verwendet. Es wird auch die Bildung von Bor-dotierten Silicium-Germanium-Legierungsschichten und mit Diboran in der Bildung von Bor-dotiertem Germaniumfilmen mit Hilfe von Epitaxieverfahren verwendet.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Dennis, L.M.; Corey, R.B.; Moore, R.W.: Germanium VII: The Hydrides of Germanium in J. Am. Chem. Soc. 46 (1924) 657–674, doi:10.1021/ja01668a015.
  2. a b c d e Datenblatt Digerman, 9-11% (balance is hydrogen), 99.99% (excluding germane and trigermane), 10% in hydrogen, electronic grade bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Januar 2014 (PDF).
  3. a b Emeleus, H.J.; Gardner, E.R.: in J. Chem. Soc. 1938, 1900–1909.
  4. a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 716.
  5. Stull, D.R.: Vapor Pressure of Pure Substances. Organic and Inorganic Compounds in Ind. Eng. Chem. 39 (1947) 517–540, doi:10.1021/ie50448a022.
  6. Emeleus, H.J.; Jellinek, H.H.G. : in Trans. Faraday Soc. 40 (1944) 93–99.