Diskussion:Über den Dächern von Nizza

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

sexuelle Anspielungen[Quelltext bearbeiten]

("Ich habe noch nie einen Juwelendieb gefangen. Es ist so stimulierend! Möchten Sie ein Bein oder eine Brust?" "Sie treffen die Wahl.").

raus mit dem Satz - er ist kompletter Blödsinn und ich schau gerade die Aufnahme von arte vom 9. Sep. - die Szene ist wirklich in Ordnung aber sie ist ungefähr so sexuell wie das Wandgehänge in meiner Garage und sie strotzt auch in etwa mit der gleichen erotischen Wirkung. Der Satz sollte völlig neu durchdacht werden. -- Hartmann Schedel Prost 05:01, 10. Sep. 2007 (CEST)[Beantworten]

das ist deine subjektive, vom heutigen 'Zeitgeist' getragene Sicht, welche die Mentalität der frühen 50er Jahre, zumal die Hollywoods, nicht berücksichtigt. Für etliche Zeitgenossen war das damals sicherlich eine drastische Anspielung. Noch drastischer war IMHO der Grant-Kelly Dialog, in dem sie sich über dies und jenes beklagt, was ihr fehle, worauf Grant erwidert: «Was Ihnen fehlt, das ist eine mehrwöchige Hochzeitsreise mit einem richtigen Mann» (Schon bald bekam Kelly die Hochzeitsreise...). Ich kann die Aussage leider nur nach der Erinnerung anbringen - vielleicht kann jemand, der den Film zur Hand hat, das Zitat verifizieren und in den Artikel einbringen. Solche Aussagen waren schon etwas bemerkenswertes in Hinsicht auf den Film und seine Entstehungszeit. --Nar wik 19:47, 6. Okt. 2007 (CEST)[Beantworten]
habe es mittlerweile gefunden und eingefügt - dennoch wäre der originale Wortlaut der deutschen Fassung von Interesse! --Nar wik 12:28, 7. Okt. 2007 (CEST)[Beantworten]


Auf dem Zusatzmaterial der DVD-Veröffentlichung wird sogar extra darauf eingegangen, wie weit der Film seiner Zeit voraus war und wie "gewagt" die sexuellen Anspielungen für die damalige Zeit waren. Die unüberlegte Kritik hier oben des Nutzers Hartmann Schedel zeigt, dass viele wohl unfähig sind, die Filme in ihrem zeitlichen Kontext zu verstehen!
Die Szene im Original:
Kelly: "The first time I saw you was on the beach of Cannes. You swam ashore from a motorboat driven by that little French girl." Grant (hantiert mit einer Bierflasche): "You got an opener?" Kelly: "Do you want a leg or a breast?" Grant: "You make the choice."
Die Erwähnung wie stimulierend es wäre ihn (den Juwelendieb) zu fangen, ist also nochmal eine Betonung der deutschen Synchonisation, dass es sich hier bei der Frage nach "Bein oder Brust" um eine sexuelle Anspieung handelt. --93.134.250.162 09:42, 5. Dez. 2009 (CET)[Beantworten]

Die sexuelle Anspielung liegt in dem Wort "opener". Es bedeutet 1.) Flaschenöffner, und 2.) Eröffnungssatz bei einem Flirt. Der Flirt wird sozusagen "eröffnet". "Leg or breast" hat dann natürlich auch die Doppelbedeutung, 1.) Hühnchen und 2.) Frau. Wobei "chick" in Amerika ja auch 1.) Hühnchen und 2.) Frau bedeutet! Indem also direkt nach dem Wort "opener" die Frage "leg or breast" gestellt wird, ist jeweils die sexuelle Bedeutung gewählt worden. Völlig eindeutig. 93.219.129.233 11:36, 10. Dez. 2013 (CET)[Beantworten]

In der deutschen Fassung, die mir vorliegt, fragt Grace Kelly: "Wollen Sie Keule oder Brust". Darauf antwortet Carry Grant: "Wie sie wollen". Zuvor berichtet Grace Kelly, dass sie Mr. Burns "zum ersten Mal am Strand von Cannes" sah und Grant "von einem Motorboot, das von der Französin gesteuert wurde" schwamm. Carry Grant fragt auf diese Aussage, ob Grace Kelly "einen Öffner" hat. In der deutschen Fassung kann ich die sexuellen Anspielungen daher absolut nicht nachvollziehen. Sie sind auf Grund der Übersetzung auch nicht vorhanden. Man sollte den Text also abändern und lediglich erwähnen, dass in der englischen Fassung womöglich Anspielungen vorhanden sind. Ta123 (Diskussion) 01:32, 6. Jan. 2013 (CET)[Beantworten]

Also wenn es nach dem Verfasser des Artikels geht, dann ist der Film ja eine einzige sexuelle Anspielung...das erinnert mich an den Witz von dem Mann beim Psychologen ;-) --77.0.86.22 14:52, 9. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]

Das in der dt. Fassung die sexuellen Anspielungen nicht erkennbar wären, ist m. E. unbelegte Theoriefindung des Kolegen Ta123. Solange dies nicht mit anerkannter Literatur belegt werden kann, sollte es unerwähnt bleiben. Z. B. ist m. E. die Sofaszene während des Feuerwerks in der deutschen Fassung keineswegs asexuell, sondern bereits durch die Bildsprache, im spez. die hereingeschnittenen Feuerwerksaufnahmen, durchaus ein Feuerwerk der Sinnlichkeit... . --93.184.136.21 15:43, 30. Sep. 2014 (CEST)[Beantworten]

Die Anmerkungen im Absatz "Sexuelle Anspielungen" sind nach meiner Ansicht alle richtig und entsprechen dem, was man über Hitchcock, seine Filme und seine Art und Weise, mit Sexualität umzugehen, weiß.

Verdeckte Aussagen zum Thema Sexualität, Anspielungen verbaler und visueller Natur, sind in Hitchcocks Werken sehr häufig. Sie sind einerseits dem Umstand geschuldet, dass der Production Code in den 1950er Jahre offenen Umgang mit Sexualität nicht zuließ, der gesamte Zeitgeist war damals sehr konservativ. 1934 war der Code eingeführt worden, weil zuvor einige Filme wirklich recht sexuell aufgeladen waren, selbst aus heutiger Sicht, aber auch, um den Umgang mit Gewalt und die moralische SIcht auf das Verbrechen im Film zu regulieren.

Andererseit ist Hitchcocks eigener Zugang zur Sexualität obsessiv und von Projektionen auf seine Hauptdarstellerinnen geprägt. Er hat deutlich in sexuellen Dimensionen gedacht und viele Motive, die auch die Handlungen in seinen Filmen antrieben, waren sexueller Natur. Sein für diese nicht immer angenehmer "Crush" auf einige Hauptdarstellerinnen wie Ingrid Bergman, "Tippi" Hedren oder eben Grace Kelly sind bekannt bzw. biografisch dokumentiert. Dass Kelly gerade wegen eines Films, den sie mit ihm drehte, ihren Mann, Fürst Rainier v. Monaco, kennenlernte und nach der Heirat mit ihm aus dem Filmgeschäft verschwand, ist schon eine besonere Ironie, diese muss dem armen Hitch aufgefallen sein und ihn ziemlich niedergeschlagen haben, seine folgenden Filme sind viel ernster als "To Catch a Thief" ;-) Es hat danach auch einige Jahre gedauert, bis er mit Hedren eine neue, für ihn adäquate Projektionsfläche gefunden hatte. Nicht nur der "Brust oder Keule"-Dialog oder die wirklich für damalige Verhältnisse bzw. die damaligen Verhältnisse gemäß ihrer filmischen Darstellung sehr offensive Kusszene auf dem Hotelflur, in der die Frau die Initiative übernimmt, die eine Sekunde vorher noch so cool wirkte, sind mit ihrer sexuellen Konnotation berühmt geworden. Man beachte übrigens auch, wie die Musik sich in dem Moment verändert, Verwirrung über die Vertauschung der damals üblichen Geschlechterrolen, Begierde und die Komik der Situation gleichermaßen aufnimmt. Gerade bei einem Film, der ansonsten keinen sehr ausgeprägten Score hat, fällt das auf. Im selben Jahr gab es von Hitch nicht nur in seinem Côte d'Azur-Film, sondern in einer Kleinstadt-Krimikomödie die "Dosenöffner"-Anmerkung und ähnliche, ebenfalls für die Zeit vergleichsweise offensive Anspielungen: in "Immer Ärger mit Harry". In dieser amerikanischen Provinz wirken solche Anspielungen noch deftiger als in dem mondänen Milieu, in dem "To Catch a Thief" spielt. Oder, als visueller Gag, die Einfahrt des Zuges in den Tunnel, Schlussszene aus "Der unsichtbare Dritte" (1959), Cary Grant und Eva Marie Saint im Schlafwagen ;-) Ich habe vorgestern vor "Über den Dächern von Nizza" noch einmal "Berüchtigt" (1946) angeschaut, die ebenfalls berühmte, vielfach unterbrochene Kussszene, die so gestaltet werden musste, weil der Production Code damals nur Küsse bis zu 3 Sekunden Länge erlaubte, aber eindeutig den Wunsch nach Sex seitens der Frau ausdrückt. Wer mal eine Biografie über Hitch gelesen hat, der wird nicht glauben, dass diese Momente NICHT sexuell gemeint waren. Die Filmgeschichte hat Hitchs besonderem Verhältnis zu Sex und Crime einige berühmte Szenen zu verdanken. Neben dem "Suspense" waren diese gar nicht so versteckten, aber immerhin noch halbwegs mehrdeutigen Bezüge ein Markenzeichen von Hitch und gingen in der Tat weit über das hinaus, was sich andere Regisseure in Hollywood in jener Zeit erlaubten - und als man dann offen filmen durfte, hat er sich richtig ausgetobt, siehe "Frenzy" (1972), und da war er schon 73 Jahre alt ;-)

Wir dürfen unsere heutigen Rezeptionsgewohnheiten, die darauf eingestellt sind, dass alles ausgesprochen werden darf (und dadurch leider manchmal ziemlich platt wirkt) und die höhere Reizschwelle, die durch die Medienüberflutung verursacht ist, nicht mit der Art und Weise gleichsetzen, wie das Publikum 1955 auf solche Informationen reagiert hat. Gerade in den 1960er und 1970er Jahren hat sich bekanntlich im Umgang mit der Sexualität im Film vieles, wenn nicht fast alles verändert. Aber es wird wohl niemand behaupten wollen, die Filmkünstler hätten es zuvor nicht auf ihre Weise verstanden, ihren Gedanken und Gefühle zum Thema so Ausdruck zu verleihen, wie es damals eben zulässig war. Nicht alle Filmemacher waren allerdings so veranlagt, dass sie ein Interesse daran hatten oder betrachteten es als Stilmittel, die Grenzen so auszuloten, wie Hitchcock es immer wieder getan hat.

"If you've never heard double-entendre, you will hear it in this film", schrieb der Starkritiker der New York Times, Bosley Crowther, in seiner zeitgenössischen Kritik und das belegt deutlich, dass man damals heraushören konnte, was herauszuhören war.

Der Originaltitel "To Catch a Thief" ist übrigens auch mehrdeutig und entspricht damit der Gesamtanlage dieses Films: Nicht nur versucht die Polizei Robie zu fassen, sondern er ist hinter dem wirklichen Dieb bzw. der Diebin her, um sich zu rehabilitieren - und hinter ihm sind gleich zwei Frauen her und versuchen ihn für sich einzufangen. Hitchcock hätte das für sich selbst gewiss auch gerne gehabt, dass schöne Frauen ihn so umgarnen - an seiner Stelle durfte Cary Grant ran und bildet sein besser aussehendes filmisches alter ego (im Bus sitzt Robie schon kurz nach dem Beginn des Films ziemlich beengt zwischen den typischen Vögeln und Hitch selbst). Die Vögel, auf die Grant etwas angewidert schaut, symbolisieren in dem Fall Gefangenschaft, sie sitzen in einem kleinen Käfig und gehören einer ziemlich resolut ausschauenden Frau - damit ist schon angedeutet, wie es ihm am Schluss ergehen wird :-) Hitch hingegen, in einem seiner Cameo-Auftritte, zwängt Robie von der anderen Seite ein - aber das jetzt voll auszudeuten deuten, ginge zu weit ;-) --DWB Alexander Platz (Diskussion) 11:54, 30. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Danke für den sehr guten Beitrag mit viel Sachverstand. --GraceKelly (Diskussion) 20:41, 30. Dez. 2015 (CET)[Beantworten]

Doppelhörigkeiten[Quelltext bearbeiten]

Bisher stand drin das Doppeldeutigkeiten zur Zeit des Hays Code "mehr als unüblich" waren, und dann, das Filmemacher gerade wegen dem Production Code eine eigene filmische Sprache entwickelten. Dem würde ich zustimmen. Hitchcock und besonders Billy Wilder liefen hier ja zur Hochform auf. Deswegen habe ich das mit dem "mehr als unüblich" rausgenommen. Maikel (Diskussion) 10:26, 12. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]

Wieder mal Vögel[Quelltext bearbeiten]

Ich weiß nicht, ob es erwähnenswert oder belanglos ist: Wie schon im Abschnitt Cameo steht, sitzt der Hauptdarsteller zwischen den Vögeln und Hitchcock. Und wie ihr ja wisst, sind Vögel ein wiederkehrendes Element in Hitchcock's Filmen. Es ist schon irgendwie auffallend, dass Hitchcock ausgerechnet hier seinen Kurzauftritt abhält. Sollte man das vielleicht dazuschreiben? Was meint ihr? --Anarcholiberaler (Diskussion) 00:10, 25. Dez. 2014 (CET)[Beantworten]

Auf Die Vögel kann er ja nicht angespielt haben, den Film drehte er erst 9 Jahre später. So wie es jetzt im Artikel steht finde ich es nachvollziehbar. Maikel (Diskussion) 10:50, 12. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]

Zitat: "Im Film nah aufeinanderfolgende Filmsequenzen, die räumliche Nähe vorspiegeln, liegen geographisch oft weit auseinander. Dieser Umstand ist jedoch für den Zuschauer ohne Ortskenntnisse durch die Montage nicht zu erkennen."

Gibt es dafür ein Beispiel? Manchmal stimmt die Geografie ja auch, z. B. beim Bootstrip von Nizza zum "Beach Club in Cannes". Maikel (Diskussion) 11:05, 12. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]

Gerade dort stimmt die Geografie auch nicht, sofern man den Dialog mit berücksichtigt. Ausgangspunkt für die Bootsfahrt ist nicht Nizza, sondern Monaco. Das Ozeanographische Museum ist mehrfach zu sehen, wobei die Nahaufnahmen von Grant und Auber garantiert mit Rückprojektionstechnik im Studio gedreht wurden (aber das nur am Rande). Die Entfernung zwischen Monaco und Cannes auf dem Seeweg liegt bei ca. 50 km. Im Gespräch der beiden ist irgendwann von einer Restfahrzeit von 15 Minuten die Rede, obwohl der monegassische Felsen kurz zuvor noch im Hintergrund zu sehen war. Das Motorboot müsste also mit einer satten Geschwindigkeit von 200 km/h unterwegs gewesen sein;-) Sicherlich lassen sich auch noch weitere Belege für andere Filmsequenzen finden, z. B. während der Verfolgungsjagd im Auto. Die dort verwendeten Aufnahmen wurden mit Sicherheit "wild" aus mehreren Takes von diversen Küstenabschnitten zusammengeschnitten (wobei für Grant und Kelly auch hier wieder der Einschub mit der Rückprojektion gilt). Das alles zu analysieren, würde aber sicher den Rahmen sprengen und erweckt immer etwas den Eindruck von WP:TF. Im Zweifelsfall sollte man den Satz mit der räumlichen Nähe entfernen, wenn man ihn nicht objektiv mit Quellen untermauern kann. Im Übrigen gilt diese Vorgehensweise für viele Filme (siehe auch Die Vögel (Film)). Location Scouts, Regisseure, Filmeditoren usw. sind nicht zwangsläufig daran interessiert, am Ende räumliche Konsistenz zu erreichen. --GraceKelly (Diskussion) 17:44, 12. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]
Danke! Maikel (Diskussion) 06:21, 13. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]