Diskussion:Agnus Dei

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Unverständlich[Quelltext bearbeiten]

„Sie bezieht sich auf das Lamm als alttestamentliches Opfertier und insbesondere auf die Pessach-Lämmer, deren Blut als Zeichen an den Türpfosten, in der Nacht des Auszugs der Israeliten aus Ägypten (Exodus) zum Schutz vor dem Todesengel die Israeliten vor dem Tod ihrer Erstgeborenen Jungen schützte.“

dieser satz ist sehr unverständlich, man sollte ihn neu formulieren (nicht signierter Beitrag von 84.176.255.39 (Diskussion) 17:32, 15. Aug. 2006‎)

Christlich, göttlich[Quelltext bearbeiten]

Aktueller Text: „Aus dieser christliche göttliche Tragödie wird …“ Soll das christlich-göttlichen oder christlichen göttlichen heißen? So wie es jetzt da steht ist es jedenfalls falsch. --Harmonica 19:40, 23. Sep 2006 (CEST)

Christliches Verständnis[Quelltext bearbeiten]

Ich habe nur die aller nötigsten Schnitzer entfernt und umgearbeitet. Es wäre noch mehr nötig. Ich könnte mir sinnvoller Weise folgende Einteilung vorstellen:

Lemma

  1. Christentum
    1. Altes Testament
    2. Neues Testament
    3. Kirchengeschichte
    4. Liturgie
    5. Christliche Kunst
  2. Judentum

--Pfarrer 10:41, 30. Okt. 2006 (CET)[Beantworten]

Ich hab das mal umgesetzt und alles ein wenig ausgebaut. --Anfortas 21:54, 17. Feb. 2008 (CET)[Beantworten]

Übersetzung[Quelltext bearbeiten]

… „qui tollis peccata mundi, …“ Meine Lateinkenntnisse sind mehr als bescheiden. Lautet die Übersetzung nun

  • "du nimmst hinweg die Sünden der Welt" oder
  • "du nimmst hinweg die Sünde der Welt" ??

Ich habe nun schon beide Varianten gefunden. Kann man das nicht eindeutig übersetzen? (nicht signierter Beitrag von 80.129.245.57 (Diskussion) 16:27, 25. Dez. 2006‎)

In allen Hinweisen in den Medien vermisse ich den Tatbestand, dass es im Nahen Osten eine Schafrasse gibt,Fettschwanzschafe, die einem anderen Jahresrythmus haben als unsere Mitteleuropäischen Schafrassen. Ein Fettschwanzschaf wird am Ende der Trockenzeit, Sommer, geboren und kann sich im Winter über eine leidlich fette Weide freuen und heranwachsen. Pünktlich zu unserem Ostern, Passa Fest, ist es dann schlachtreif und besonders zart. Ich habe 2,5 Jahre in der irakischen Wüste verbracht und habe persönlich zum angegeben Zeitpunkt ein solches Schaf verkostet. (lecker!!) (nicht signierter Beitrag von 89.53.204.150 (Diskussion) 15:02, 25. Mär. 2008‎)

Passah und Opferlamm (freie Verfügungsmasse zur beliebigen Verwendung oder Löschung)[Quelltext bearbeiten]

Rekonstruktion des Tempels von Herodes d.Gr.

Jüdischer Ritus und Bedeutung in der Antike[Quelltext bearbeiten]

Aufschlussreich für den Ritus des Pessachfests in der Antike ist neben der Tora unter anderem das Jubiläenbuch, das Israel vor der Anpassung an den Hellenismus zu bewahren versuchte und dessen hebräische Urfassung von einem Pharisäer zwischen 135 und 105 vor Chr. niedergeschrieben wurde. Dort wird das Pessachfest in Kapitel 49 ausführlich behandelt. Nach dessen Schilderung wurde Pessach zur Zeit der Landnahme zuhause im Zelt gefeiert.[1] Nach der Errichtung des Jerusalemer Tempels als Zentralheiligtum durfte das Pessachlamm nur noch in dessen Hof gebraten und gegessen werden.[2] Damit entfiel dann aus praktischen Gründen auch das ursprüngliche Element der Pessachordnung, das Blut an die privaten Türpfosten zu streichen.[3] Nach dem Jubiläenbuch dauerte das rituelle Fest am 14. Nisan mit den Schlachtungen und dem Pessachmahl vom „dritten Teil des Tages bis zum dritten Teil der Nacht“.[4] Die Pessachfeier wurde mit dem siebentägigen Fest der ungesäuerten Brote verbunden.[5] Gerade durch die Verbindung von Pessach- und Massotfest wurde das Pessach zu einem Wallfahrtsfest und erhielt einen stärkeren Opfercharakter.[6] Ausdrücklich wird deshalb im Jubiläenbuch erwähnt, dass es sich bei dem Pessachlamm um ein Opfer handelte, das Gott dargebracht wurde.[7] Zweck dieses Opfers war es, Israel für die Dauer jeweils eines weiteren Jahres vor Plagen und Strafen zu bewahren.[8] Es handelte sich also nicht um ein Sühnopfer, dem Pessachblut wurde ursprünglich vor allem eine apotropäische Wirkung zugesprochen.

Als Opfertiere kamen neben Lämmern auch Zicklein in Betracht. Es sollte sich um makellose, männliche, einjährige Tiere handeln. Die Pessachlämmer wurden im Tempel in drei Abteilungen geschlachtet. Sie wurden an eisernen Haken aufgehängt und abgezogen. Das Blut der Tiere wurde rituell in Schalen aufgefangen:

Die Priester stehen Reihen um Reihen, silberne Schalen und goldene Schalen in ihren Händen… Und die Schalen haben keine Flachböden, sonst könnten sie diese absetzen, und das Blut könnte gerinnen. Hat einer aus Israel geschlachtet und ein Priester hat das Blut aufgefangen, so gibt er es seinem Gefährten und sein Gefährt wieder seinem Gefährten, und so empfängt jeder die volle und gibt die leere zurück; der Priester, der am nächsten beim Altar ist, schwingt es mit einem einzigen Schwung gegen den Grund. (Mischna Pesachim V, 5-9)[9]

An zwei Seiten des Altars war ein Vorsprung, an den das Opferblut geschüttet wurde.[10] Die Fettstücke des Tiers kamen auf den Altar und wurden verbrannt. Die Gruppen warteten auf den Einbruch der Dunkelheit. Dann brieten sie die Lämmer auf Spießen aus Granatapfelbaumholz. Die Beine des Lamms durften nicht zerbrochen werden sondern kamen mit auf den Tisch, wurden dann aber am 16. Nisan mit den übrigen nicht essbaren Teilen verbrannt.[11] Zum Genuss des Fleisches fanden sich innerhalb des Stadtgebiets von Jerusalem Gruppen von zehn bis zwanzig Männern pro Opfertier zusammen.[12] Die auswärtigen Teilnehmer der Wallfahrt kehrten am folgenden Tag in ihre Heimat zurück. Zuhause nahm man dann eine Woche lang seine Massot zu sich.[13]

Mit der Zerstörung des Israelitischen Tempels im Jahr 70 nach Chr. wurden die rituellen Schlachtungen eingestellt. Mit der Zerschlagung des jüdischen Staates durch die Römer wurden die Juden als regional greifbares und geschlossenes Volk zerstreut. Viele Juden glauben heute, dass nach dem Bau eines Dritten Tempels im messianischen Zeitalter keine blutigen Tieropfer mehr stattfinden werden. Auch heute bezeichnen jüdische Theologen das Pessachlamm aber explizit als ein Opferlamm.[14]

Agnus Dei: das Pessachlamm als Symbol für Jesus Christus

Jesus als wahres Opferlamm[Quelltext bearbeiten]

An diese rituellen Schlachtungen im Tempelhof knüpfte Jesus von Nazaret mit seinem Leben und mit seiner Lehre an. Für den Glauben der Urchristen geschieht in Jesu Tod der Israel verheißene „neue Exodus“, die umfassende Befreiung von aller Sünde und die Rettung aus dem Verderben im Endgericht Gottes:

Darum schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja ungesäuert seid. Denn auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist. (Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth (5,7 EU))

Als das Opferlamm übernimmt Jesus ein für allemal die Stelle der Pessachlämmer. Bildhaft werden dabei nach der traditionellen christlichen Auffassung[15] die Unschuld des Lammes und die Funktion des Sündenbockes zusammengefasst:

Wie am Kreuze die ganze Sünde der Menschheit sichtbar wird und im Sinne mythischer Substantialität anwest, so hängt auch am Kreuze die ganze unter der Sünde leidende Menschheit. Damit treten die Grundelemente mythischer Entsühnung, nämlich „Opfer- und Sündenbock“, im Heilsereignis der Kreuzigung unverkennbar hervor... Und wie sich die Sünde im Opferlamm stellvertretend in der Einheit von Allgemeinem und Besonderem, von Ganzem und Teil versammelte, so erfolgt auf dieselbe Weise durch den stellvertretenden Tod des Opferlamms die Entsühnung für alle und die Versöhnung mit Gott.[16]

Jesus Christus ist „gestorben für unsere Sünden gemäß der Schrift“ (1 Kor 15,3 EU). Sein Blut „macht uns rein von aller Sünde“ (1 Joh 1,7 EU). Der mit der traditionellen christlichen Auffassung verbundene Mythos vom „Lamm Gottes, am Stamm des Kreuzes geschlachtet“ wird neuerdings teilweise angezweifelt:

Erlösung in der Sicht des christlichen Glaubens kann von der alles umfassenden Liebe Gottes zu seiner Selbstmitteilung an die Kreatur her verstanden werden und muß nicht (…) auf ein stellvertretendes Sühneopfer (…) enggeführt werden.[17]
Ein liebender Gott will keine Opfer! Sühne, Schuld und Scheitern sind nicht das Zentrum des Christentums und Gott ist kein Sadist.[18]

Der entsühnende und versöhnende Opfertod Jesu beruhte aber gerade auf der umfassenden Liebe Gottes und ist kein Gegensatz dazu. Der alte Bundesschluss war noch mit dem Blut eines Opferstieres besiegelt worden. Mit diesem Blut hatte Moses das Volk besprengt und gesagt: „Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.“ (Ex 24,8 EU). Mit Jesus Christus opferte sich dann aber der dreieinige Gott selbst auf und begründete damit einen neuen Bund der Liebe. Diese göttliche Liebe wirkt ihrem Wesen nach entgrenzend und führt hin zu einer erleuchtenden Erfahrung der Einheit:

Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. (Joh 17,21–23 EU)
Übersicht zum Lamm Gottes

Die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten des Kreuzestodes sind nicht sich gegenseitig ausschließend alternativ, sondern wie im Urchristentum sich ergänzend kumulativ zu fassen.[19] Nicht der Verzicht auf die unbequemen und schwer vermittelbaren Begriffe von Sühne und Opfer ist sachlich geboten, sondern ihre Wiederaneignung im biblischen Zusammenhang.[20] Die Metapher vom Opferlamm erweist sich deshalb als eine „lebendige Metapher, in deren Gebrauch das alttestamentliche, kultische Opfer erzählt wird.“[21] Das Abendmahl ist die christliche Form des Pessachmahls. Durch das Blut des Pessachlamms, mit dem die Juden einst ihre Türpfosten in der Nacht des Auszugs bestrichen, um von Gottes Rache verschont zu bleiben, wird in Jesus Christus als dem wahren Opferlamm nun jeder gerettet, der am Abendmahl und damit an dem dreieinigen Gott teilhat:

Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 6,53 ff. EU)

Anmerkungen[Quelltext bearbeiten]

  1. Jub 49, 18, nachgewiesen in: Theologische Realenzyklopädie, Band 26, S. 237
  2. Jub 49, 16 ff., nachgewiesen in: Theologische Realenzyklopädie, Band 26, S. 237
  3. Wolfgang Zwickel, Der Tempelkult in Kanaan und Israel, Mohr/Siebeck, Tübingen 1994, S. 336
  4. Jub 49, 10 ff., nachgewiesen in: Theologische Realenzyklopädie, Band 26, S. 237
  5. Jub 49, 22, nachgewiesen in: Theologische Realenzyklopädie, Band 26, S. 237
  6. Wolfgang Zwickel, Der Tempelkult in Kanaan und Israel, Mohr/Siebeck, Tübingen 1994, S. 335 f.
  7. Jub 49, 9; 49, 20, nachgewiesen in: Theologische Realenzyklopädie, Band 26, S. 237
  8. Jub 49, 15, nachgewiesen in: Theologische Realenzyklopädie, Band 26, S. 237
  9. Mischna Pesachim V, 5-9, in: Reinhold Mayer, Der Babylonische Talmud, Goldmann, München 1963, S. 585
  10. Reinhold Mayer, Der Babylonische Talmud, Goldmann, München 1963, S. 585 in Fußnote 495
  11. Mischna Pesachim VII, 10
  12. Josephus Flavius, Bell. Iud. 6,9,3 f.
  13. Dtn. 16, 3-8
  14. So ausdrücklich: Schalom Ben-Chorin, Theologia Judaica: Gesammelte Aufsätze, Mohr/Siebeck 1982, S. 126
  15. Diese wird nicht nur von der katholischen Kirche vertreten. Auch Martin Luther wies darauf hin, dass Jesus als unbeflecktes Opferlamm unsere Schuld auf sich genommen habe, vgl. Albrecht Peters und Gottfried Seebass, Kommentar zu Luthers Katechismen, Band 2, Vandenhoeck & Ruprecht 1994, S. 97
  16. Kurt Hübner, Glaube und Denken: Dimensionen der Wirklichkeit, Mohr/Siebeck, Tübingen 2004, S. 86
  17. Herbert Vorgrimmler, Artikel Opfer, Neues Theologisches Wörterbuch, Freiburg 2000, S. 468
  18. So der Titel eines Aufsatzes von A. Holl, in: Publik-Forum 8/2000, S. 24-26
  19. Jörg Frey, Probleme der Deutung des Todes Jesu, S. 49; M. Hengel, Der Sohn Gottes, Tübingen 1977, S. 90
  20. Peter Stuhlmacher u.a., Das Wort vom Kreuz. Predigt am Karfreitag, Stuttgart 1996, S. 46
  21. Margit Eckholt, Die theologische Deutung des Todes Jesu am Kreuz als Opfer und Sühne, in: Th. Söding (Hrsg.), Eucharistie, Regensburg 2002, S. 59 ff.

Ende der freien Verfügungsmasse. --Muesse 18:54, 4. Apr. 2008 (CEST)[Beantworten]

Bezüglich "[…] wurden dann aber am 16. Nisan mit den übrigen nicht essbaren Teilen verbrannt.[11]" Steht in Mischna Pesachim VII, 10 tatsächlich "am 16. Nissan"? In 2. Mose 12, 10 gibt Gott die Anweisung: "Wenn aber etwas davon übrigbleibt bis zum Morgen, so sollt ihr es mit Feuer verbrennen." Geschlachtet und gespeist wurde am Abend und in der Nacht des 14. Nissan, verbrannt demnach am Morgen des 15. Nissan. Insofern leuchtet mir gerade nicht ein, wieso es der 16. Nissan sein sollte. -- Vigo Lassard 23:25, 20. Apr. 2011 (CEST)[Beantworten]

Agnus Dei Gemeinschaft[Quelltext bearbeiten]

Ich war gerade am Bodensee und las in irgendeinem Touristenprospekt, dass das Kloster Frauenberg in Bodmann eine katholische Gemeinschaft beherberge, die Agnus Dei heiße. Ich fand hier leider nix darüber. Frau Google gab mir z.B. diese Selbstdarstellung: http://communitas-agnus-dei.de/ und diese Kritik: http://www.gemeinschaft-agnus-dei.de/

Wer wie ich kein Interesse an Religion hat, aber bei gesellschaftspolitischen "Sondergruppen" mit religiösem Hintergrund immer genauer hinschauen will, müßte m.E. in diesem Artikel ganz oben mit einer Erklärung und/oder einem Verweis bedient werden. -- Pudow 21:01, 15. Sep. 2010 (CEST)[Beantworten]

Neues Testament: Unklarheit über Johannes-Evangenium[Quelltext bearbeiten]

In 1.2 ist zu lesen: "Die Kreuzigung Jesu fand nach dem Johannes-Evangelium während des Augenblicks statt, als die Pessach-Lämmer geschlachtet wurden." Für diese Behauptung ist eigentlich ein Beleg fällig. Das Johannes-Evangelium berichtet in 19, 16-18 von der Kreuzigung. Dort ist kein Wort über eine synchrone Schlachtung von Passah-Lämmern zu lesen. Das jüdische Passahfest inkl. der Schlachtung fand und findet am 14. Nissan statt, deswegen das Abendmahl mit den Jüngern. Die Kreuzigung Jesu ereignete sich tags darauf. -> Sollten sich keine Verse zum Beleg finden, beantrage ich den betreffenden Satz zur Streichung. -- Vigo Lassard 23:41, 20. Apr. 2011 (CEST)[Beantworten]