Diskussion:Cholinchlorid

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Cholinchlorid wird seit einigen Jahrzehnten in industriellen Mengen in der Nutztier-Ernährung eingesetzt. Als Vitamin B4 ist Cholin aber auch bereits in vielen Nahrungsmitteln in natürlicher Form vorhanden. Der Fettmetabolismus benötigt Cholin, und gesunde Organismen können es bei normaler Ernährung auch selber in ausreichenden Mengen synthetisieren.

Cholinchlorid-Zugaben in der Nahrung bei Hühnern bewirken ein beschleunigtes Wachstum, was ökonomisch gesehen von Vorteil ist. Deshalb kam die chemische Substanz ursprünglich besonders in der Hühnerzucht zur Anwendung.Eine international anerkannte japanische Studie von 1999 belegt, dass bei gewissen Fischarten (z.b. Oryzias latipes - Süsswasserfisch), Wirbellosen (Daphnia magna) und Algen (pseudomonas putida) Cholinchlorid in relativ geringer Dosis im Wasser toxische Wirkung hat. Weitere Studien belegen eine Schrumpfung des Thymus und eine Vergrösserung des Lungenvolumens bei Ratten. Ausserdem gilt als sehr wahrscheinlich, dass bei männlichen Ratten durch erhöhten Cholinchlorid-Gehalt in der Nahrung über längere Zeiträume hinweg die Fruchtbarkeit vermindert wird. Diese Nebenwirkung gilt als "wahrscheinlich reversibel". Eine weitere Studie neusten Datums belegt, dass sich beim Menschen bei Dauereinnahme von Cholinchlorid in höheren Dosen die körpereigenen Cholin-Reserven' in der Leber verringern'. Ueberdosen führen zu Nausea, Kopfschmerzen, Unruhe, undd fischartiger Körperausdünstung. Auch birgt die industrielle Herstellung einige Risiken: fast alle in Plastik verpackten Produkte sind kontaminiert durch Methylamine. Methylamine sind ungesund, weil sie sich im Verdauungstrakt in krebserregende Substanzen verwandeln. Cholinchlorid in unreiner und ungenügender Qualität wird zurzeit (2009)von China auf den Markt gesetzt und weltweit weiterverarbeitet. Die Heimtier-Nahrungsindustrie verwendet zunehmend ebenfalls Cholinchloride - obwohl Hunde und Katzen nicht unbedingt schneller zu wachsen brauchen. Der Trend kommt von den amerikanischen Tierfutterherstellern, die chemisch erzeugte Vitamine und Nahrungsergänzungsstoffe als Nonplusultra der Forschung anpreisen. Cholin ist wichtig für das Nervensystem, das Gedächtnis und die Fettresorption. In unnatürlich hohen Dosen verabreicht, verändert es aber auch den Plasmagehalt im LDL-Cholesterin.

Auf die Fruchtbarkeit unserer Haustiere scheint es in den verabreichten Dosen keine negative Wirkung zu haben - da es schon über mehrere Jahrzehnte eingesetzt wird, und bisher keine Probleme aufgetreten sind. Na, wenigstens eine gute Nachricht... Quelle: www.inchem.org-documents, choline chloride - toxicicity, ecological toxicity and regulatory information, EU-Untersuchung 2008 (zum Verbot von Choline Chloride in der Kosmetikindustrie wegen Hautreizungen, Festlegung von Maximal-Dosen beim Mensch)