Diskussion:David Hume

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Lesenswert-Diskussion[Quelltext bearbeiten]

David Hume (* 26. April 1711 - nach anderen Quellen am 7. Mai 1711 - in Edinburgh; † 25. August 1776 in Edinburgh) war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der britischen Aufklärung und der philosophischen Strömung des Empirismus. Seine erkenntnistheorischen Überlegungen übten einen starken Einfluss auf die Philosophie Immanuel Kants aus. Mittelbar wirkte er auf die modernen Richtungen des Positivismus und der Analytischen Philosophie.

  • pro Zufallsfund, scheint mir ein guter Lesenswert-Kandidat zu sein. Interessant natürlich auch, ob die Philosophen-Fraktion sich mit diesem (nicht übermäßig langen) Artikel ebenfalls einverstanden erklären kann... --Rainer Lewalter 19:57, 28. Mär 2006 (CEST)
  • Pro Artikel gefällt mir. Gut strukturiert, Leben und Werk werden anschaulich und angemessen geschildert. --Gledhill 23:48, 29. Mär 2006 (CEST)
  • contra. Was für Lesenswert fehlt ist (zumindest kurz) die Beschreibung seiner geistigen Heimat (schottische Aufklärung), seine unmittelbaren Einflüsse und seine Rezeption in ganz Europa. In der Bio wäre auch eine Darstellung seines Characters nötig (er war ja etwas mh… schwierig) und was für Probleme er damit hatte. Durch Vergleich mit anderen zeitgenössischen Philosophien würde das neue (somit die Relevanz) von Hume für den Leser erkennbar und die Beschreibungen hingen nicht so im luftleeren Raum.
Kenne Hume über Smith. Von daher mag folgende Ansicht nicht neutral sein. Wie im Eingangskapitel erwähnt waren Hume und Smith Freunde. Sie verfolgten die Arbeiten des anderen genau. Von Einflüssen ist im Werksabschnitt keine Rede mehr. Auch der verschämte Absatz zur Ökonomie… (Ja, ich sehe das Problem. Ist genau wie bei dem grottenschlechten Artikel über Smith: Die Philosophen haben von der Ökonomie keine Ahnung und umgekehrt). 127.0.0.l 14:23, 1. Apr 2006 (CEST)
  • Neutral Das Dargestellte ist nicht schlecht, aber insgesamt sind die Lücken doch noch ziemlich groß. --Lutz Hartmann 08:29, 3. Apr 2006 (CEST) ein Kaufmann, der sich anmaßt, ein Bisschen auch von Philosophie zu verstehen
  • Kontra - Da fehlt mir noch zuviel, insbesondere zur Rezeption. Die Verlinkung im Text auf die englischen Sourcen gehen überhaupt nicht - ein lesenswerter Artikel darf da kein falsches Vorbild liefern. Sekundärliteratur ist zu dünn und Weblinks gibt es doch sicher auch noch mehr als nur die Quellenverweise? --Markus Mueller 20:51, 4. Apr 2006 (CEST)
Was ist das Problem bei der Verlinkung? Wenn einem Philosophen eine Ansicht/Theorie zugeschrieben wird, dann ist es doch wünschenswert, dies mit einer Stelle in seinem Werk zu belegen, damit der Leser diese Zuschreibung überprüfen kann. Besser ist es m.E., wenn der Leser per Link direkt auf den originalsprachlichen Text geführt wird, wo diese Theorie vertreten wird. Ich würde mir wünschen, dass dies in der Wikipedia Standard wäre, denn oft genug werden Philosophen (oder anderen Wissenschaftlern) fragwürdige Ansichten zugeschrieben, ohne dass die Möglichkeit gegeben wird, nachzuprüfen, ob sie diese wirklich irgendwann einmal vertreten haben. --Hajo Keffer 08:08, 5. Apr 2006 (CEST)
  • Vorlage:Korrekturideen Erkenntnistheorie: dieses Thema hat Hume mit keinem Wort erwähnt. Deshalb scheint auch seine Eindordnung als Empiriker fragwürdig. Er wird von vielen auch als Sensualist (Vogtländer z.B.) bezeichnet, was auch meiner Einschätzung entspricht. Hume ging es m.E. um die Beschreibung menschlicher Denk- und Verhaltensgewohnheiten. Denkgewohnheiten waren das Thema des 1. Bandes seines "Treatise", dessen Darstellung er dann auf die "Enquiry Concerning Human Understanding" zurechtgestutzt hat. Zentrale Aussage der Enquiry, wie des Treatise I war, dass es keine notwendigen Verbindungen zwischen zwei Ereignissen gibt. Verbindungen bzw. Zusammenhänge zwischen Ereignissen konstruiert die "menschliche Natur", die "impressions" hat und diese - ohne dass wir wissen wie - verarbeitet, bis wir eines Tages den Impuls verspüren zu sagen: Das passiert, weil ....! (vgl. Enquiry VII)Diese Beobachtung war in der Tat revolutionär. Niemand in der rationalistisch-metaphysisch geprägten Philosophie seit Descartes hat diesen menschlichen Sachverhalt bemerkt. Stets wurde davon ausgegangen, dass Zusammenhänge zwischen Ereignisse zu sehen seien. Nur Kant hat bemerkt welcher Sprengstoff darin steckt und sich bemüssigt gefühlt mit seiner Transzendentalphilosophie Zusammenhängen eine objektive Relevanz zu geben. Was ihm m.E. nicht geglückt ist, auch wenn viele das meinen. Wenn Zusammenhänge nicht wahrnehmbar sind, sondern lediglich das Ergebnis eines - damals noch unbekannten - physischen Verarbeitungsmodus, dann bedeutete dies vor allem hinsichtlich metaphysischer und theologischer Gewissheiten, die davon ausgingen, dass diese Welt nach gottgegebenen Zusammenhängen sinnvoll geordnet sei, dass es sich hier um reine Glaubenstatsachen handelte, die nicht zu beweisen waren, wie noch Locke meinte. Für die Aufklärung ein sehr wertvoller Schritt - meine ich - den Hume durch Hinsehen auf das, was Menschen tun, sagen und denken ...tun konnte. ... Im übrigen halte ich den Artikel in weiten Teilen sehr gelungen, er hat Struktur, ist verständlich und teilweise gut belegt ... gefällt mir. --Monika Wirthgen 09:43, 7. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Überarbeiten, Ergänzen[Quelltext bearbeiten]

Seit einem knappen Jahr beschäftige ich mit Hume's Philosophie. Dabei ist mir aufgefallen, dass gängige Annahmen

  • wie Hume habe eine eigene Erkenntnistheorie bzw. Kausalitätstheorie entwickelt
  • oder Einordnungen wie Hume sei Empiriker oder Vertreter des Sketpiszimus

zumindest fragwürdig sind, bzw. näher erläutert werden sollte, was bei Hume unter Empirie bzw. unter Skepsis zu lesen ist. Die Schwierigkeiten Hume mit den üblichen Kategorien zutreffend zu charakterisieren spiegelt sich auch in der Hume-Forschung. Das, was z.B. Hume mit 'Natur des Menschen' verbindet, ist bisher noch nicht einmal so weit geklärt, dass es wenigstens einvernehmlich geteilte Prinzipien dazu gibt. Der bestehende Artikel formuliert im Hinblick darauf manches schon anders, als man es sonst finden kann. Ich möchte anregen, wenn sich Leute finden, die Lust haben mit zumachen, zu überlegen, welche Veränderungen möglich und sinnvoll sind, um die scheinbare (Ab)Geschlossenheit des Artikel aufzubrechen. Mir scheint Hume jenseits aller üblichen philosophischen Sichtweisen zu philosophieren. --Monika Wirthgen 06:00, 7. Jul. 2010 (CEST)[Beantworten]

Meinen Ideen vom Juli folgend habe ich Änderungen vorgenommen. Im Abschnitt "Basis von Erkenntnis" - Erkenntnis ist übrigens ein Terminus, den Hume nicht benutzt - habe ich ganz verändert. An Hand der entsprechenden Texte im Treatise bzw. der Enquiry schienen mir z.B. Aussagen wie, dass Inhalte in den Geist kommen und die Erklärungen für das was Hume mit impressions und ideas völlig unzutreffend. --Monika Wirthgen 09:47, 30. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Erkenntnistheorie[Quelltext bearbeiten]

"Die Erkenntnistheorie stellt das Herzstück der Humeschen Philosophie dar und ist gleichzeitig bis heute am intensivsten rezipiert worden."

Dieser Satz hat es in sich - .... Humes Philosophie kreist meinen Textkenntnissen nach um den Menschen. So steht z.B. im 1. Kapitel der Enquiry: "Ich gehe davon aus, die hauptsächliche Aufgabe des Menschen, für die er geboren sei, ist sein Handeln. Ich nehme weiter an, dass Menschen gemäß ihrer individuellen Neigung und Empfindens beeinflusst werden, das eine zu tun und das andere zu unterlassen. Handeln orientiert sich am Wert, den bestimmte Dinge für einen Menschen zu besitzen scheinen und daran, wie ein Mensch die Dinge wahrnimmt. Die wichtigste Qualität eines Menschen ist die ihm von seiner Natur gegebene Möglichkeit, sich handelnd an individuellen Werten und Wahrnehmungen orientieren zu können. Ich male darum diese Möglichkeit zur Autonomie in den anziehendsten Farben aus und bediene mich dabei dichterischer und redegewandter Ausdrucksmittel. Außerdem erläutere ich meinen Gegenstand in leicht verdaulicher und nachvollziehbarer Weise, also so, dass die Vorstellungskraft in geeigneter Weise angeregt und die Gefühle mit einbezogen werden. Dazu wähle ich die treffendsten Beobachtungen und Erlebnisse des alltäglichen menschlichen Lebens aus. Ich stelle gegensätzliche Charakteristica plastisch nebeneinander und lasse menschliche Qualitäten des Handelns erstrebenswert und lebenswert erscheinen. Ich möchte auf diesem Weg andere mit gründlichst erwogenen, lebenspraktischen Hinweisen und anschaulichsten Beispielen anregen. Ich möchte, dass meine Leser den Unterschied zwischen Defiziten und Qualitäten menschlichen Handelns merken. Ich möchte eigene Empfindungen bewusst machen und ihnen eine gewisse Ordnung geben. Und wenn es mir gelingt, bei Menschen die Neigung zu wecken, sich miteinander redlich und achtsam zu verbinden, denke ich, dass ich genug getan habe."

Die "Theorie der Erkenntnis" dürfte eine Erfindung von Metaphysikern und dichotomisch orientierten Leuten wie Platon, Augustin Thagaste, Thomas von Aquin, Descartes, Leibniz, Locke, Kant und vielen Unbekannten sein, die so denken. Hume hat m.E. nicht so gedacht. Der Textauszug könnte für das sprechen, was ihm wirklich am Herzen lag. --Monika Wirthgen 12:17, 30. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Naja, ich will die Problematik des aus dem Artikel zitierten Satzes überhaupt nicht bestreiten, sondern eher unterstreichen. Aber: Die Subejkt-Objekt-Spaltung, d.h. ein Gegnüber von Erkennendem und Erkanntem, ein Innen und ein Außen, der Erscheinung im Denken, gabs auch bei Hume, trotz seiner "Bündeltheorie" des Subjekts und der erkenntnistheoretischen Skepsis. Und bei Platon, Leibniz und Kant bin ich hinsichtlich des Dualismus etwas zurückhaltender. Gruß Lutz Hartmann 11:35, 31. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Das dürfte zutreffend sein, wenn man davon ausgeht, dass Hume - wenn er von "innen" und "außen" spricht -, dabei nicht nur zitiert, was in der Metaphysik und dem alltäglichen Denken seiner Zeit selbstverständlich war. Seine Behauptung, dass "impressions" sich von "ideas" durch Stärke und Deutlichkeit unterscheiden, weist m.E. darauf hin, dass er andere Unterschiede setzt. Hier eine Zitat Humes, das m.E. zeigen kann, dass sein Ansatz zu einer anderen Art von Philosophieren führt, das - im Unterschied zur Metaphysik - vom "Beschreiben des Offensichtbaren", weitere "Aspekte" beschreiben, schließlich "Annahmen formulieren" ... ausgeht: "TO begin with the question concerning external existence, it may perhaps be said, that setting aside the metaphysical question of the identity of a thinking substance, our own body evidently belongs to us; and as several impressions appear exterior to the body, we suppose them also exterior to ourselves. The paper, on which I write at present, is beyond my hand. The table is beyond the paper. The walls of the chamber beyond the table. And in casting my eye towards the window, I perceive a great extent of fields and buildings beyond my chamber. From all this it may be infer’d, that no other faculty is requir’d, beside the senses, to convince us of the external existence of body. But to prevent this inference, we need only weigh the three following considerations. First, That, properly speaking, ’tis not our body we perceive, when we regard our limbs and members, but certain impressions, which enter by the senses; so that the ascribing a real and corporeal existence to these impressions, or to their objects, is an act of the mind as difficult to explain, as that which we examine at present. Secondly, Sounds, and tastes, and smells, tho’ commonly regarded by the mind as continu’d independent qualities, appear not to have any existence in extension, and consequently cannot appear to the senses as situated externally to the body. The reason, why we ascribe a place to them, shall be consider’d afterwards. Thirdly, Even our sight informs us not of distance or outness (so to speak) immediately and without a certain reasoning and experience, as is acknowledg’d by the most rational philosophers. (Treatise 1.4.2.9) Grüße von --Monika Wirthgen 20:54, 31. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]


Also das, was darunter im Moment steht klingt fürchterlich:

"Fachleute des 18./19. Jahrhunderts, die mit von Kants Philosophie geprägter Sicht Humes Texte lasen, kamen zu dem Schluss, dass die Erkenntnistheorie das Herzstück der Humeschen Philosophie darstelle. Eine kantianisch geprägte Interpretationstradition entstand.[26] Unter dieser traditionellen Sichtweise wird das, was Vertreter dieser Interpretationstradition bei Hume als Erkenntnistheorie zu finden glaubten, bis heute diskutiert. In der Hume-Forschung ist dies als Stückwerkinterpretation der Humeschen Philosophie bekannt und wird bearbeitet.[27]"

Das, was Vertreter dieser Interpretationstradition bei Hume als Erkenntnistheorie zu finden glaubten? Das ist unsinnig. Hume formuliert in seinen Werken klare epistemische Thesen, und dass diese einen zentralen Punkt in seinem Philosophieren einnehmen wird von heutigen Fachleuten in keiner Weise bestritten. Der Begriff der Stückwerkinterpretation ist in der internationalen Fachliteratur völlig unbekannt (Vgl. http://plato.stanford.edu/entries/hume/) und sollte als deutscher Obskurantismus keinen Einfluss auf den Hauptartikel in Wikipedia haben. Wenn es keinen Widerspruch gibt lösche ich diesen Absatz.--Snooweatinganima (Diskussion) 11:24, 29. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]

ich widerspreche zunächstmal und bitte, die angeführte quelle zu prüfen. Sulzer und Tenneman sind aufgrund der Zeitrichtung sicher keine Kantianer..-- Leif Czerny 12:03, 29. Jan. 2014 (CET)[Beantworten]

Gefühlsethik - Wer weiß wie und was?[Quelltext bearbeiten]

Ich habe hier den Wikilink aufgelöst, weil 'Gefühlsethik' bei Wikipedia nicht zu finden ist. Die Suchfunktion gab einen Verweis auf den David-Hume-Artikel. Da könnten Leser sich gefühlsmäßig 'genasführt' fühlen. Möglicherweise taucht dieser Begriff ja bei einem Hume-Forscher auf. Es wäre hilfreich, könnte der Wikipedianer, der den Text verfasst hat, eine entsprechende Referenz einfügen. --Monika Wirthgen 21:22, 31. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Gemeint ist wohl "moral sense" -> schottische Schule (Hutcheson, Smith). Ein Artikel fehlt. Eine kleine Darstellung findet sich im Artikel Mitleid im Abschnitt Philosophie des Moral-Sense. Manchmal wird auch die Ethik Schopenhauers so bezeichnet. Der Gegensatz ist die Vernunftethik. (auch kein Artikel). Gruß Lutz Hartmann 23:19, 31. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Danke für den nützlichen Hinweis! Ein erfolgreiches 2011 für Dich! --Monika Wirthgen 12:25, 1. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]

Inzwischen sind meine Überlegungen zu dem Stichwort Ethik weiter gediehen. Humes Basisannahme scheint "Sympathie" gewesen zu sein. Und zwar - wie ich bei einem englischen Humeforscher las - in einem umfassenden Sinne von "Mitfühlen", wie dies die Griechen schon auffassten. Das entspricht auch eher meiner Einschätzung von Humes Ansatzpunkt seiner "principles of moral subjects" - Humes Formulierung. J.F.Bennett - besagter Hume-Forscher - meint sogar weitergehend, dass 'sympathy' nicht nur 'fellow-feeling' sondern auch 'fellow-thinking' umfasst. Dies scheint auch folgender Textauszug nahe zu legen: "Menschen haben m.E. eine bemerkenswerte Eigenart, die im Hinblick auf ihre Merkmale und ihre Folgen sehr unter den anderen hervorsticht. Ich meine das Bedürfnis, gemeinsam mit anderen Empfindungen zu teilen und über Neigungen, Interessen und Ansichten anderer Kontakt aufzunehmen, auch wenn diese verschieden sind von den eigenen oder gar im Gegensatz dazu stehen. Das ist nicht nur deutlich bei Kindern zu sehen, die ganz selbstverständlich jede Auffassung und jedes Interesse eines anderen akzeptieren. Auch Erwachsene mit dem besten Urteils- und Denkvermögen finden es sehr schwierig ihren eigenen Beweggründen und Auffassungen zu folgen, wenn diese zu denen ihrer Freunde oder Lebenspartner im Widerspruch stehen. ... Ein verträglicher Mensch befindet sich im Nu in der gleichen Stimmung wie seine Begleiter. Selbst der stolzeste und selbstsicherste nimmt die Laune seiner Landsleute und seines Bekanntenkreises an. Wenn jemand fröhlich ist, fühle ich mich merklich gelassen und heiter. Ist jemand verärgert oder betrübt, fühle ich mich augenblicklich niedergeschlagen. Empfindungen wie Gehässigkeit, Verstimmung, Achtung, Liebe, Mut, Heiterkeit und Trübsinn erlebe ich öfter im Kontakt mit anderen, als dass sie von meinem eigenen Temperament und meiner Verfassung ausgehen. Ein derart bemerkenswertes Phänomen verdient meine Aufmerksamkeit. Ich möchte herausfinden, welches seine grundlegenden Prinzipien sein könnten." Treatise 2.1.11.2 --Monika Wirthgen 17:46, 2. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]
Entscheidend ist, was mir in der nun zitierten Passage nicht so sehr zum Ausdruck kommt, dass die "sympathy" auf Gefühlen als einer natürliche Eigenschaft des Menschen beruht, die zu einer Bewertung der Umweltzustände führt (mag ich oder mag ich nicht). Das weist am Ende auf die Frage nach der Nützlichkeit hin. Der Artikel über die Moralschrift Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral (auch nicht so riesig) sollte nicht im Literaturverzeichnis, sondern im Artikeltext verlinkt sein. Gruß Lutz Hartmann 18:17, 2. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]
Weitgehend Zustimmung zu Lutz. Der Terminus "Gefühlsethik" findet sich selbstredend in jedem tauglichen Einführungsbuch in die systematische Ethik, wie es jeder Erstsemester an jeder passablen Fakultät empfohlen bekommt. Eine ziemlich klare deutschsprachige einführende Darstellung gibt zB Döring 2002. Als allererste Pflichtlektüre bieten sich die leicht zugänglichen Darstellungen Cohon 2010 und Fieser 2005 an, wobei insb. die dortigen präliminaren Abgrenzungen der Positionen von Hume und Hutcheson insb. hinsichtlich einiger der von M. W. erwogenen Einfälle beachtenswert sind; Erstinformation zum historischen Kontext gibt z.B. Schmitter 2010. Wer umseitig oder anderswo in Wikipedia die Darstellung verbessern will - was ebenso nötig wie dankenswert wäre - möge zumindest diese genannten Artikel zuvor überlesen (es existiert zum Thema übrigens leider viel zu viel bestensfall mittelmäßige Literatur insb. in deutscher Sprache). Behelfsweise weise ich auf die Möglichkeit hin, Verständnisfragen bei WP:AU zu klären. d41d4l05 21:48, 3. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]

Humes Reise u.a. nach Deutschland: Gerhard Streminger: Philosophie: Ein Schotte am Rhein, zeit-online, 13. März 2011, Printausgabe 11. März 2011, S. 22.

noch'n Lesetipp: Ernest Campbell Mossner, The Life of David Hume, Clarendon Press, Oxford 1980. Galt lange als die Standardbiographie. --13Peewit (Diskussion) 09:21, 26. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]

sympathie vielleicht so ???[Quelltext bearbeiten]

"Wenn jemand durch Sympathisieren mit Gefuehlen angesteckt wird, empfindet er zuerst deren Wirkungen. Als Wirkungen bezeichne ich alle wahrnehmbaren Anzeichen in Koerperhaltung, Mimik, Gestik und in sprachlichen Aeuszerungen von Meinungen und Beobachtungen. Der Mensch perzipiert diese Anzeichen, und so wird ihm eine ‘idea’ (eine erste eigene schwache Vorstellung) von den Gefuehlen des anderen ermoeglicht. Diese ‘idea’ wird im Handumdrehen staerker und heftiger empfunden und verwandelt sich in eine ‘impression’ (eine sehr starke, lebhafte Vorstellung). Diese erreicht einen entsprechenden Grad von Kraft und Lebendigkeit und ruft in ihm genauso eine Emotion hervor, wie jede andere eigene Empfindung." Abhandlung über die menschliche Natur, 2.1.11.3 "Ich verhalte mich beim Sympathisieren so, als assoziiere ich von interindividuell wahrnehmbaren Zeichen im Sinne von Ursache und Folge auf etwas, das bei mir so ähnlich oder für mich selber nahe liegend zu sein scheint." Ebd. 2.1.11.4

Mein Kommentar hierzu
‘sympathizing’ heißt: Anzeichen von Empfindungen anderer rufen eigene Empfindungen hervor

Wie ist derartiges moeglich? Hume beschrieb, dass jeder Einzelne anlaesslich der Wirkungen, die Empfindungen in Gesten, Mimik und Sprache hervorrufen – also die Anzeichen dieser Empfindungen -, im Kontakt mit anderen empfindet ('sensoriert'). Dieses ‘sensorieren’ rufe blasse Vorstellungen beim Einzelnen hervor, anlaesslich derer Menschen Vermutungen darueber entwickeln können, wie der andere im Moment empfindet. Die Staerke dieser Vorstellungen nehme derart zu, so dass wir schließlich den Eindruck haben, dasselbe zu empfinden wie unser Gegenueber. ‘Zeichen anderer bewirken, dass wir uns an Eigenes erinnern.’ erlaeuterte Augustin Thagaste in seinem Dialog „ueber den Lehrer“.

‘sympathy’ unterscheidet sich von Empathie

Heutzutage – und es spricht einiges dafuer, dass dies auch schon zu Humes Zeiten so gewesen sein koennte – ist allgemein die Vorstellung vorherrschend, wir koennten uns in andere einfuehlen, i.S. von ‘hineinversetzen’. Es gibt dafuer die Bezeichnung ‘Empathie’. Empathie wird oft sogar als Faehigkeit aufgefasst, die die einen haben und die anderen nicht, bzw. graduell unterschiedlich sei. Hume scheint dagegen festzustellen: Es sind nichts weiter als unsere eigenen Empfindungen, die wir ‘sympathizing’ sensorieren. Er schloss dies daraus, dass die Vorstellung von uns selber nur das umfasse, was zu uns selber gehoert. Das was zu einem anderen Menschen gehoere, liege jenseits dieser Vorstellung.

--Monika Wirthgen 10:01, 29. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]

"Gefühlsethik", Cohon 2010, Fieser 2005, Döring 2002[Quelltext bearbeiten]

Danke für die vielen Hinweise. Cohon und Fieser waren besonders ergiebig. Cohon scheint wie ich Humes Concept des "sympathizing" für Humes Auffassungen über Zwischen- und Innermenschliches (Moral)für relevant zu halten. Fieser hat mich daran erinnert, dass die Terme, die Hume verwendet im Gebrauch seiner Zeit mit dem Ballast der Vergangenheit zu interpretieren sind - was einigermaßen lebensfüllend sein dürfte. Darum beschränke ich mich im Moment auf Erheben von anatomischen und physiologischen Mitbedeutungen. Seit Jahrhunderten werden Mitbedeutungen dieser Art von der philosophiegeschichtlichen Forschung ausgeblendet. Des weiteren verlasse ich mich auf Hume: Dieser hat nach meinen ersten Recherchen für eine Humesche Datenbank viele seiner Termini in immer wieder kehrenden vergleichbaren Kontexten verwendet, mit denen ich zeitraubende historische Forschungen vermeiden kann, ohne unprofessionell zu arbeiten.

Döring hat mich daran erinnert, dass alle diese innovativen Ideen von Cohen und Fieser irgendwie in der deutschen Humeforschung nicht ankommen. Da wird unreflektiert mit Gefühlen aus der Sicht des Philosophie des Geistes bzw. kognitionspsychologisch hantiert. Ungereimtheiten, die sie sich ergeben, werden Hume in die Schuhe geschoben. Gefühlstethik, das meine ich bei Döring gelesen zu haben, ist ein Terminus mit schillernden Bedeutungen. Das sollte ich vielleicht etwas näher erläutern. Da ich im Moment wenig Energie frei habe, empfehle ich meinen Blog bei wordpress.com, wo ich seit einem Jahr das eine oder andere Ergebnis meiner Hume-Studien veröffentliche. David HumeAuf Fragen gehe ich natürlich ein.

Eines dürfte ziemlich sicher sein: Das was im Artikel mit moral sense bezeichnet, dürfte m.E. nicht in den Hume-Artikel gehören. Es gibt auch Hume-Forscher, die das anders sehen. Bei Hume dürfte alles, was Menschen bewegt oder motiviert, der ständigen Veränderungen unterliegen, denn 'percipieren is an never ending activity'. So was wie feste Instanzen, wie sie die metaphysische Philosophie sich ausdenkt und wie sie auch bei einigen schottischen Philosophen sich finden, gibt es bei ihm nicht. Wenn er die gleichen Bezeichnungen verwendet, so heißt dies noch lange nicht, dass er damit das gleiche bezeichnet. Übrigens ist das doch ein hermeneutisches Grundgesetz - oder? In den Humeübersetzungen und vielen Arbeiten über Hume scheint das unbeachtet zu bleiben.

Humes Freund William Mure of Caldwell schrieb 1740 an seine Schwester: "Seit 10 Tagen verbringen wir hier die Zeit in sehr angenehmer Weise. Unser Landsmann David Hume – der Autor der philosophischen Bücher über die HUMAN NATURE, von denen Du bereits im letzten Sommer so viel gehört hast – ist gleichfalls mit von der Partie in unserem Refugium. Er ist ein sehr wacher und nachdenklicher junger Freund und interessiert sich für alles, was mit Wissenschaften zu tun hat. Auch wenn er sich stets sehr skeptisch über alles geäußert hat, was theoretische Vermutungen und Annahmen im Hinblick auf wissenschaftliche Fragestellungen betrifft, ist er doch weit entfernt davon ein verwerflicher Zweifler zu sein, wie Du meintest. Wie jeder andere Mensch ist er gutwillig und freundlich, außerdem aufrichtig und fest davon überzeugt, dass der Charakter eines Menschen von größerer Bedeutung ist als irgendeine abgehobene Überzeugung. Er redet gern über seine wissenschaftlichen Kenntnisse. Wir profitierten in hohem Maße von seiner Art zu disputieren und sich zu erklären und ebenso von seinen klaren Erläuterungen in der Sache." Vielleicht gelingt es ja eines Tages Hume als einen der seltenen authentischen Philosophen zu sehen, der sich bei allem, was er schrieb, immer ein bisschen was anderes gedacht hat, als das, was viele vermuten.

--Monika Wirthgen 12:01, 29. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]

Verlinkungen bei seinen Werken[Quelltext bearbeiten]

Das wurde ja weiter oben schon von jemand moniert, stieß aber zum Teil auf Unverständnis.

Leider gibt es z.B. zur Abhandlung über die menschliche Natur keinen eigenen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia. Nun wird hier kein roter Link gesetzt, wo er ausnahmsweise mal angebracht wäre (so dass z.B. jeder sieht, aha, da fehlt ein Artikel), sondern es wird auf die englischsprachige Wikisource verlinkt! Dementsprechend muss ich, wenn ich wissen will, ob und mit welchem Untertitel das Werk in deutscher Sprache erschienen ist, eben doch sozusagen zu Fuß die Bibliotheken abklappern, statt mich hier mal eben informieren zu können. Schade, Wikipedia ist für Leute wie mich, die oft Titel von deutschen Übersetzungen recherchieren, wirklich oft nützlich, oft aber leider nicht, da hier jeder nach seinem eigenen Gutdünken werkelt. --13Peewit (Diskussion) 11:54, 10. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]

Naja, wenn man in einen guten online-katalog einer dt. Universitätsbibliothek schaut, würde man das gesuchte sicher finden, z.B. hier zudem gibt es ja auch WP:AU. und im Abschnitt Werke steht ja auch hinter den englischen Titel der Titel der ältesten deutschen Übersetzung. In welche Form hättest Du es den gerne? -- Leif Czerny 18:45, 10. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]
In einen Online-Katalog , wie z.B. den KVK, kann ich auch so reinkucken, dazu brauche ich Wikipedia nicht. Vielleicht ist das ja überhaupt die Lösung. Allerdings gibt es auch biographische Artikel in WP mit brauchbaren Literaturlisten, da ist man halt verwöhnt. Und die älteste deutsche Übersetzung ist also die für den Leser geeignete, z.B. eine aus dem 18. Jahrhundert? Es wird höchste Zeit, dass ihr euch mal um die Bedürfnisse eurer Kunden kümmert. --13Peewit (Diskussion) 00:00, 16. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]
Nein, die ist nicht unbedingt die geeignete, aber es ist eben die Erstausgabe in dieser Sprache - so wie bei den Werken ja zuerst die Erstausgaben gelistet werden, und Studienausgaben (wenn überhaupt) erst später. Allerdings erhält man so eben schon Titelübersetzungen, ich dachte, um die ginge es dir. Generell könnten wir aber tatsächlich überlegen, ob man so etwas nicht immer erwarten kann (moderne Studienausgebe in Orignialsprache, modernste Übersetzungen), oder ob das nicht in Einzelartikel zu den Werken soll.-- Leif Czerny 00:48, 16. Aug. 2012 (CEST)[Beantworten]

Falsche Zitate[Quelltext bearbeiten]

Unter der Überschrift „Ethik“ wird Hume so zitiert:

„So bezeichnete dann die Aussage, der Mensch habe einen moral sense nichts weiter als das, was Individuen als sehr angenehm empfinden, wenn sie ein bestimmtes Verhalten (Handeln) eines anderen betrachten. ... Weiter als bis zu dieser Behauptung möchte ich nicht gehen.“[1]

  1. Abhandlung über die menschliche Natur, 3.1.2.3.

Ich vermute mit Abhandlung über die menschliche Natur ist A Treatise of Human Nature gemeint. Aber wo finde ich diesen Satz? Ich habe in Buch III, Teil 1, Abschnitt 2 nachgesehen, aber da steht nichts von “moral sense” …

@Monika Wirthgen: Du hast das Zitat eingefügt, kannst Du uns auf die Sprünge helfen?

--Gorlingor (Diskussion) 23:23, 9. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]

Ich finde "To have the sense of virtue, is nothing but to feel a satisfaction of a particular kind from the contemplation of a character. The very feeling constitutes our praise or admiration. We go no farther; nor do we enquire into the cause of the satisfaction." hier Das wäre der korrekte Absatz. Ist es vielleicht sehr lose übersetzt oder ein Zitat aus zweiter Hand?-- Leif Czerny 09:42, 10. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]
Aber warum hast Du "Traktat" ind "Abhandlung" geändert? wir sollten schon den Titel der Übersetzung nehmen, falls diese es ist, die Zitiert wird.-- Leif Czerny 09:45, 10. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]
Ich habe Traktat nicht in Abhandlung geändert, das war schon so. – Gorlingor (Diskussion) 00:41, 12. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]
Du hast recht, entschuldige bitte, ich hate die Änderungsansicht falsch gelesen. -- Leif Czerny 08:30, 13. Nov. 2017 (CET)[Beantworten]

Vertreter des Atheismus?[Quelltext bearbeiten]

In Humes Werks finden sich Stellen, die eindeutig die Existenz eines Gottes bejahen oder die Religion positiv darstellen. Es finden sich aber auch sehr skeptische Stellen, die man als subtile Infragestellung interpretieren könnte. Die Frage lautet also: Hat David Hume nur so getan als ob, quasi um sich gegen den Vorwurf, seine Schriften befördern den Atheismus, zu verteidigen, abzuschirmen oder war er gläubig? Wie wird die Kategorisierung gerechtfertigt?
Grade die "Dialoge über die natürliche Religion" lassen da einen Deutungsspielraum. Leider bin ich mit dem Werk nicht durch (eventuell Mitte April?)--188.100.190.115 21:30, 30. Dez. 2018 (CET)[Beantworten]

Nun gibt es einiges an sekundärliteratur, dass die Frage sicher behandelt. am Ende sind solche Spekulationen darüber, was jemand "eigentlich" gedacht habe, und ob er seine Meinung je geändert hat, immer Vermutungen. Die Unstände seines Todes un die posthumen Werke legen allerdings etwas darüber nahe, welche Haltung er gegen Ende seines Lebens hatte.-- Leif Czerny