Diskussion:Diskurspartikel

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Diskurspartikel[Quelltext bearbeiten]

Der Wikipedia-Eintrag über Diskurspartikel ist sprachwissenschaftlich unhaltbar.

Diskurspartikel sind unnütze Sprachfüllaute ohne semantische, ohne syntaktische und ohne inhaltliche Bedeutung. Sie sollten beim Sprechen nach Möglichkeit vermieden werden.

Häufige Diskurspartikel sind:

· Äh, ähm, öhm, eh, ehm, aah. · Zum Abschluß einer Rede findet man oft, wenn einer nichts mehr zu sagen hat, aber noch reden möchte, ein bedeutsam klingendes äh, ja.

Ein Sprecher, der überhäuft Diskurspartikel in seine Rede setzt, zeigt, daß er seine Gedanken nicht beisammen hat. Er malträtiert seine Zuhörer mit undurchdachtem Gerede. Diskurspartikel sind eine Art inhaltliches Stottern. Übertriebene Anhäufungen von Diskurspartikeln findet man nicht nur bei bildungsfernen Bevölkerungsschichten. Alle sind davon befallen: Wissenschaftler, Politiker, Journalisten, Künstler, Moderatoren, Kabarettisten, darunter viele, die eine Hochschule abgeschlossen haben. Es gibt heute nur noch ganz wenige Menschen, die beim Sprechen Sätze formulieren, die man auch aufschreiben könnte. Natürlich passiert es schon mitunter, daß man im eiligen Redefluß, zum Beispiel bei einer Auseinandersetzung, ein Diskurspartikel einfügt. Das ist unvermeidlich und wird auch akzeptiert. Lästig ist es aber, wenn ein Sprecher sie in kurzen Sätzen massenhaft verwendet.

Verschiedentlich wird jedoch versucht, einer solchen Sprechweise einen positiven Anstrich zu verleihen, das ständige „ähm“-Sagen zu rechtfertigen, es salonfähig zu machen. In der freien Enzyklopädie Wikipedia findet man dazu eine Definition, die völlig neben der Sache, ja, beinahe absurd ist:

„Diskurspartikel oder Diskursmarker sind Wörter“, heißt es, „die das Gespräch steuern und keine eigentliche semantische Bedeutung haben, wie zum Beispiel im Deutschen also oder ähm. Sie haben interaktionsstrategische Funktionen oder tragen zur Strukturierung von Äußerungen bei.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Diskurspartikel).

Ich halte das für völlig leeres, mit vielen Fehlern behaftetes Gerede, das mir eine Kommentierung abverlangt.

(1) Diskurspartikel sind keine Wörter. Sie sind Lautäußerungen, die nicht zu den Elementen einer Sprache gezählt werden. (2) Diskurspartikel haben nicht nur „keine eigentliche“, sondern überhaupt keine semantische Bedeutung. (3) Also ist kein Diskurspartikel, sondern ein Wort. Also kann in der Bedeutung von folglich, mithin, demnach oder ergo (lateinisch) verwendet werden: · Er hat die Frage nicht beantwortet, also kennt er die Antwort vermutlich nicht. · Ich denke, also bin ich. · Unsere Kenntnisse zu diesem Thema sind noch lückenhaft, also müssen wir noch lernen. · Hier endet der Weg. Man kann also nur in zwei Richtungen weitergehen: nach links oder nach rechts. (4) Diskurstpartikel „steuern“ das Gespräch überhaupt nicht. Sie hindern den Zuhörer am Erkennen des Redeinhalts und des Satzbaus und erfordern unnützen, zusätzlichen Aufwand, den Sprecher zu verstehen. (5) Diskurspartikel haben keinerlei „interaktionsstrategische“ Funktionen. Die erhalten sie auch nicht durch ungeheuerlich hochgestochene Begrifflichkeiten wie „interaktionsstrategisch“. Der Leser vermag kaum abzubilden, was damit gemeint sein könnte. Diskurspartikel zerstückeln den Redefluß, weil der Sprecher die Gedanken, die er äußern möchte, noch nicht fertiggefaßt hat und befürchtet, in einer möglichen Redepause unterbrochen zu werden. (6) Diskurspartikel tragen in keiner Weise zur „Strukturierung von Äußerungen“ bei. Sie sind lästiges Beiwerk der Rede, das dazu führen kann, daß der Zuhörer sich abwendet. Man erwartet von einem Sprecher, seine Gedanken so zu formulieren, daß man sie unterbrechungsfrei verstehen kann. Dazu sind Diskurspartikel kontraproduktiv. Siehe auch http://hauptplatz.unipohl.de/Muttersprachprobleme.htm

Fazit: Die in Wikipedia eingetragene Definition ist völlig falsch, ist undurchdacht, hat keine wissenschaftliche Grundlage und senkt bei ihrer Aufnahme in eine Enzyklopädie deren Akzeptanz und Glaubwürdigkeit.

--UniPohl (Diskussion) 09:37, 28. Jan. 2015 (CET)[Beantworten]

Der Diskussionsbeitrag vernachlässigt die Pragmatik und den interaktionalen Charakter von Sprache, obowohl UniPohl die Interaktion erwähnt. Diskursmarker sind zum Beispiel die im klassischen Sinne als Partikeln bezeichneten Äusserungspuren "ja" und "nein" (siehe dazu Baker, P. 2010. Sociolinguistics and Corpus Linguistics: 27). Bei aller Polemik und fehlenden Quellen, wovon ich mich distanziere, kann ich UniPohl zustimmen, dass es sich nicht um Wörter, sondern eher um "Äusserungen" handelt (siehe dazu DiskursNetz 2014, Eintrag "Marker", S. 255f.). --2A02:1210:48AD:DD00:9016:E0BA:22BD:2103 11:43, 6. Okt. 2022 (CEST)[Beantworten]