Diskussion:Gesunder Menschenverstand

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Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Gesunder Menschenverstand“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Fragwürdige Umleitung[Quelltext bearbeiten]

Zweifellos wäre ein vernünftiger Artikel zu diesem Lemma eine ziemlich schwierige Herausforderung - ich traue sie mir nicht ohne weiteres zu. Deshalb aber den Suchbegriff so umzuleiten, als hätte der Benutzer nicht gewusst, was er sucht, ist mindestens mal nicht besonders benutzerfreundlich.

Ein Verstand ist nun wirklich als alles Andere als annähernd ähnlich zu definieren, wie Gesunder Menschenverstand - diese Umleitung wirkt etwas verzweifelt.

In meiner Muttersprache versteht man darunter übrigens nichts Anrüchiges.

Wenn ich aber aus früheren Zeiten den ideologischen Wikipedia-Druck zur Political Correctness richtig in Erinnerung habe, wird das Lemma ja wohl eher als ziemlich unanständiger Begriff verstanden. Dann wäre es besser (und ehrlicher), die Umleitung einfach zu löschen, als den Benutzer in die Walachei zu schicken.

Ersatzweise wäre eine Umleitung zu Vernunft wenigstens etwas plausibler, aber auch nur als eine wenig benutzerfreundliche Hilfslösung.

Pardon, hier noch irgendwelche Artikelbearbeitungen selber zu bestreiten, ist mir verleidet, aber man kann ja vielleicht mal eben einen Tipp loswerden. -- 79.200.128.75 14:05, 9. Mai 2009 (CEST)[Beantworten]

Bezeichnend für die Wikipedia ... Löschen - Da hier nicht erwünscht ^^ - --Mr.Harmlos 18:03, 6. Mär. 2010 (CET)[Beantworten]

Wohl erledigt ? -- Leif Czerny 21:50, 6. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]

Noch ne Umleitung - oder dieselbe ??[Quelltext bearbeiten]

Im Kapitel "Abgrenzungen" findet sich ein Link zu "common sense", der zum Lemma dieses Artikels hier zurückführt. Da ich nicht weiß, wie der evt Zusammenhang mit anderen Artikeln ist, mach ich bloß drauf aufmerksam.--Rarus 22:17, 3. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Ist gelöst -- Leif Czerny 21:50, 6. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]

Umleitung okay - aber nur mit Begriffsklärungsbaustein![Quelltext bearbeiten]

Wer das Pamphlet "Common Sense" von Thomas Paine mit der Zeichenfolge in Anführungszeichen sucht, wird über die Wikipedia-Suche nicht fündig, da diese direkt auf diesen Artikel hier umleitet. Ein Begriffsklärungsbaustein fehlt hier jedoch, sodass man Mühsam über den Artikel "Common-Sense-Philosophie" doch noch zu Thomas Pains Pamphlet kommt. Warum kein Begriffsklärungsbaustein oder noch besser -seite? --31.16.186.74 15:53, 19. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Wer "Common Sense" ohne Anführungszeichen eingibt, kommt allerdings zu Schrift von Thomas Paine, wer es mit Anführungszeichen eingibt, erhält eine Ergebnisliste, bei der die Schrift von Paine an erster stelle steht. Nur wer "Common sense" oder "common sense" eingibt, landet hier. Die Seite zu Paines Schrift hat allerdings auch einen BKL-Hinweis, nun könnten wir hier auch einen einbauen und/oder die WL umbiegen. Was schlagt ihr vor?-- Leif Czerny 19:33, 19. Nov. 2012 (CET)[Beantworten]

Ist gelöst common sense ist BKL.-- Leif Czerny 21:50, 6. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]

Unfug im Artikel[Quelltext bearbeiten]

Der Begriff „gesunder Menschenverstand“ wird im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch klar vom Begriff „Gemeinsinn“ unterschieden. Obwohl beide auf dieselbe Wortherkunft zurückblicken [...] – "dieselbe Wortherkunft" ist natürlich Unsinn. Das klingt wie eine undurchdachte Übertragung aus dem Englischen; für common sense wäre es zutreffend. Vielleicht hat ja irgendwer, der versteht, was mit dem Absatz eigentlich gesagt werden soll, Lust, den Absatz unter Einsatz gesunden Menschenverstandes neu zu schreiben ... --Sbaitz (Diskussion) 16:17, 12. Nov. 2014 (CET)[Beantworten]

Zitat aus Kluges Etymologischem Wörterbch: „Gemeinsinn [...] . Standardwortschatz (17. Jh.)Stammwort. Lehnübersetzung des philosophischen Fachausdrucks l. sEnsus commUnis "allgemeiner Sinn (in dem sich die Wahrnehmung der fünf Sinne zur Einheit sammelt)", wörtlich: "allgemeiner Sinn". Die heutige Bedeutung "gesunder Menschenverstand", seit dem 18. Jh. bezeugt, entstand wohl unter dem Einfluß von ne. common sense, wörtlich "allgemeiner Sinn, Verstand". Die jüngere Verwendung des Wortes als "Bürgersinn, Verantwortlichkeit" steht wohl unter dem Einfluß von älterem Gemeingeist.“-- Leif Czerny 21:47, 6. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]

Erster Satz im Abschnitt 'Kritik' ohne Beleg[Quelltext bearbeiten]

Der zweite Teil des Satzes scheint mir eine unbelegte Behauptung zu sein: Vielmehr ist es das irrationale Denken, welches auf alle Menschen zutrifft. Heronils (Diskussion) 04:03, 11. Aug. 2017 (CEST)[Beantworten]

Gibt es eine größere Kontroverse darüber?-- Leif Czerny 17:29, 11. Aug. 2017 (CEST)[Beantworten]
Scheinbar gibt es gar keine, außer hier. Der ganze Abschnitt ist nicht belegt und riecht nach Wahrheitsfindung des Autors. So unbelegt nicht relevant und kann auch ganz raus. Kritik wird ja im vorherigen Absatz besprochen. Heronils (Diskussion) 02:31, 8. Sep. 2017 (CEST)[Beantworten]
übrigens ist mir der Neutralitätsbaustein irgendwie entgangen, sonst hätte ich das Bapperl weiter unten nicht eingefügt. Sorry. Heronils (Diskussion) 02:37, 8. Sep. 2017 (CEST)[Beantworten]
Aber bracht es denn einen Beleg für eine unkontroverse Äußerung?-- Leif Czerny 15:32, 9. Sep. 2017 (CEST)[Beantworten]

nicht klar verständlicher Einleitungssatz[Quelltext bearbeiten]

Da besteht die gesamte Einleitung aus nur einem einzigen Satz und dann hat auch der schon eine schwammige Formulierung, bei der man sich ausdenken kann, wie das verstanden sein soll: "gesunder Menschenverstand bedeutet den (...) allgemein geteilten Verstand des Menschen", was ganz exakt ist denn mit "allgemein geteilter Verstand" gemeint? Vielleicht "Verstand nach allgemein geteilter Ansicht"? --Zopp (Diskussion) 17:39, 20. Jun. 2018 (CEST)[Beantworten]

"natürliches Urteilsvermögen" ?[Quelltext bearbeiten]

Natur und Verstand, Denken Urteilsvermögen gekoppelt

angeblich ist doch Theoriefindung unerwünscht und die wikipedia der Wissenschaftlichkeit verschreiben und keine Spielwiese für verstrahlte esoterisches Voodoo AnhängerInnen.

Bei einem derartig kruden Lemma passt so eine Erfindung bestens in der Zusammenfassung.

Werde nun mal nach den passenden Bewertungsbausteinen schauen.

--Über-Blick (Diskussion) 13:04, 16. Dez. 2018 (CET)[Beantworten]

Bitte formuliere deine Kritik etwas klarer - sonst macht auch der Baustein keinen Sinn. Geht es nur um den Ausdruck "natürliches Urteilsvermögen"? Das scheint mir auf den ersten Blick ein etablierter begriff zu sein :https://www.google.com/search?tbm=bks&q=%22nat%C3%BCrliches+Urteilsverm%C3%B6gen%22 -- Leif Czerny 09:23, 17. Dez. 2018 (CET)[Beantworten]

Revert Konjunktive: ?[Quelltext bearbeiten]

@Leif Czerny: "Bei klarer Zuschreibung eine Zumutung": Von wem stammt die Zuschreibung? Wie valide ist sie? - Oder meinst Du "im Fliesstext"? Gerade dort ist imao der Hinweis auf "Rezeption", -> Thesenbildung eminent. - Ein Fall für die Qualitäts-Sicherung bwz. "Neutralität"? Ein Fall für das "Philosophie-Portal" (gibt's das?) - Mein großes Problem bei diesem Begriff ist "gesund" - was die Existenz eines "ungesunden" Menschenverstandes impliziert - mit all den dabei auftauchenden unseligen Assoziationen...: ? (Analog übrigens (Miss)brauch "frei"... - tritt nmE, vllt. nicht zufällig, häufig? - gebündelt auf...) - Auch die Äusserung Kants ist (für mich) zunächst nichts Anderes als eine Hypothese. Gruß, Hungchaka (Diskussion) 12:20, 10. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]

Weitere hier auftauchende Assoziation einer - mindestens unglücklichen -, - irgendwie verwandten? - Rezeptions-/Übersetzungs-Geschichte: "Inclusion" -> "Integration"..., Hungchaka (Diskussion) 12:30, 10. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Hi! Der Fließtext muss nicht in Konjunktiv formuliert werden, wen klar eine bestimmte Position dargestellt wird. Der ist ja eigentlich für indirekte Rede gedacht. Wo wir aber nicht über die Sache schreiben, sondern die Meinung zur Sache wiedergeben, ist der Indikativ durchaus erlaubt, und der Konjunktiv wirkt gemäß pragmatischer Konventionen eher als Mittel der Distanzierung oder des Ausdrucks des persönlichen Zweifels. Vor allem ist das m.E. dann erlaubt, wenn aus dem Kontext deutlich wird, dass man eine Position zum Thema wiedergibt und wo diese zu finden ist. "Kant schreib in der KdrV, dass die Zeit eine Anschauungsform ist" ist daher m.E. ein neutraler Bericht, was in der KdRV über die Zeit steht. "Kant schreibt in der KdRV, die Zeit wäre eine Anschauungsform" drückt Distanz, Zweifel oder Ablehnung aus - der Autor/die Autorin kauft Kant diese Aussage nicht ab. Da also bitte etwas zurückhaltender sein. ---- Leif Czerny 14:28, 10. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]

@user:Hungchaka: Bitte nicht noch mehr in die Einleitung, lieber den Hauptteil ergänzen, gerade auch, was die "siehe auch"s angeht. Bitte keine Kommentare in den Quelltext, sondern hier. Bitte keine Vermutungen, ob in einer Primärquelle, die in einer Sekundärquelle steht, ein anderer Ausdruck vorkommt usf. Bitte bleib mutig, aber auch vorsichtig und sorgfältig.-- Leif Czerny 13:20, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]

+ 1 ;-), demgemäß nochmals i. d. Einleitg. "herumgemacht" ;-) - "...mithin das einfache, erfahrungsbezogene und allgemein geteilte Verständnis oder das „natürliche Urteilsvermögen“ eines Menschen" - woher kommt diese Definition/Zusammenfassung? ("Quelle?"). - Solange ich nicht den Hauptteil ergänze(n kann), ist "S. a." imao immer eine gute "Brücke". - Vllt. doch ein Fall für das "Quali-Portal Philosophie"? (Mit den "S. a."s?). Hungchaka (Diskussion) 14:58, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Ja, aber diese Dudenverlinkerei muss wirklich nicht sein. Und wenn Du das "hierbei" einfügst, schiebst Du die Aussage der vorher genannten Quelle zu. Ob das so gemeint war, als das die Kollegen ursprünglich geschrieben haben, weiß ich nicht, ich würde es daher lieber nicht andeuteten-- Leif Czerny 15:16, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Die "siehe auch" ergeben so auch keinen Sinn. So ist der Abschnitt nicht gedacht. Man könnte eher mal schauen, ob es schon gute Literatur gibt, die einen Bezug zum "schnellen denken" nach Kahneman herstellt.-- Leif Czerny 15:21, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Wikipedia:Assoziative Verweise -- Leif Czerny 15:35, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]

"Sensus communis", bei Kant: ?[Quelltext bearbeiten]

Ebenfalls @Leif Czerny: Gerade im Hinblick auf die (offstl. abweichende!) englisch-sprachige Rezeption Common sense sollte imao der Original-Begriff möglichst frühzeitig, ergo i. d. Einführung eingeführt werden. Gruß_heute.2, --Hungchaka (Diskussion) 12:26, 10. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]

Früher als im ersten Absatz der Einleitung?-- Leif Czerny 13:05, 10. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]

"Hallo! - "Sensus communis" kommt id Einleitung nach meiner Wahrnehmung bislang nicht vor ("Common sense"? "Ja!") - alldgs in der Kurz-Info zum Artikel - welche wiederum für Nicht-Angemeldete nicht sichtbar, dazu ohne Weiteres zu übersehen/überlesen ist: ? "Grüße!" --Hungchaka (Diskussion) 12:32, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Ah. Dann habe ich Dich einfach falsch verstanden, bitte entschuldige.-- Leif Czerny 12:34, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Bei Kant geht es durchaus um den gesunden Menschenverstand, prominent in den Prolegomena: -- Leif Czerny 13:30, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
Nur zwei Dinge muß ich im Fall, daß die Ausforderung angenommen wird, verbitten: erstlich das Spielwerk von Wahrscheinlichkeit und Muthmaßung, welches der Metaphysik eben so schlecht ansteht als der Geometrie; zweitens die Entscheidung vermittelst der Wünschelruthe des so genannten gesunden Menschenverstandes, die nicht jedermann schlägt, sondern sich nach persönlichen Eigenschaften richtet. |
Denn was das erstere anlangt, so kann wohl nichts Ungereimteres gefunden werden, als in einer Metaphysik, einer Philosophie aus reiner Vernunft, seine Urtheile auf Wahrscheinlichkeit und Muthmaßung gründen zu wollen. Alles, was a priori erkannt werden soll, wird eben dadurch für apodiktisch gewiß ausgegeben und muß also auch so bewiesen werden. Man könnte eben so gut eine Geometrie oder Arithmetik auf Muthmaßungen gründen wollen; denn was den calculus probabilium der letzteren betrifft, so enthält er nicht wahrscheinliche, sondern ganz gewisse Urtheile über den Grad der Möglichkeit gewisser Fälle unter gegebenen gleichartigen Bedingungen, die in der Summe aller möglichen Fälle ganz unfehlbar der Regel gemäß zutreffen müssen, ob diese gleich in Ansehung jedes einzelnen Zufalles nicht gnug bestimmt ist. Nur in der empirischen Naturwissenschaft können Muthmaßungen (vermittelst der Induction und Analogie) gelitten werden, doch so, daß wenigstens die Möglichkeit dessen, was ich annehme, völlig gewiß sein muß.
Mit der Berufung auf den gesunden Menschenverstand, wenn von Begriffen und Grundsätzen, nicht so fern sie in Ansehung der Erfahrung gültig sein sollen, sondern so fern sie auch außer den Bedingungen der Erfahrung für geltend ausgegeben werden wollen, die Rede ist, ist es wo möglich noch schlechter bewandt. Denn was ist der gesunde Verstand? Es ist der gemeine Verstand, so | fern er richtig urtheilt. Und was ist nun der gemeine Verstand? Er ist das Vermögen der Erkenntniß und des Gebrauchs der Regeln in concreto zum Unterschiede des speculativen Verstandes, welcher ein Vermögen der Erkenntniß der Regeln in abstracto ist. So wird der gemeine Verstand die Regel, daß alles, was geschieht, vermittelst seiner Ursache bestimmt sei, kaum verstehen, niemals aber so im allgemeinen einsehen können. Er fordert daher ein Beispiel aus Erfahrung, und wenn er hört, daß dieses nichts anders bedeute, als was er jederzeit gedacht hat, wenn ihm eine Fensterscheibe |
IV370 zerbrochen oder ein Hausrath verschwunden war, so versteht er den Grundsatz und räumt ihn auch ein. Gemeiner Verstand hat also weiter keinen Gebrauch, als so fern er seine Regeln (obgleich dieselben ihm wirklich a priori beiwohnen) in der Erfahrung bestätigt sehen kann; mithin sie a priori und unabhängig von der Erfahrung einzusehen, gehört vor den speculativen Verstand und liegt ganz außer dem Gesichtskreise des gemeinen Verstandes. Metaphysik hat es ja aber lediglich mit der letzteren Art Erkenntniß zu thun; und es ist gewiß ein schlechtes Zeichen eines gesunden Verstandes, sich auf jenen Gewährsmann zu berufen, der hier gar kein Urtheil hat, und den man sonst wohl nur über die Achsel ansieht, außer wenn man sich im Gedränge sieht und sich in seiner Speculation weder zu rathen, noch zu helfen weiß. |
Es ist eine gewöhnliche Ausflucht, deren sich diese falsche Freunde des gemeinen Menschenverstandes (die ihn gelegentlich hoch preisen, gemeiniglich aber verachten) zu bedienen pflegen, daß sie sagen: Es müssen doch endlich einige Sätze sein, die unmittelbar gewiß sind, und von denen man nicht allein keinen Beweis, sondern auch überall keine Rechenschaft zu geben brauche, weil man sonst mit den Gründen seiner Urtheile niemals zu Ende kommen würde; aber zum Beweise dieser Befugniß können sie (außer dem Satze des Widerspruchs, der aber die Wahrheit synthetischer Urtheile darzuthun nicht hinreichend ist) niemals etwas anderes Ungezweifeltes, was sie dem gemeinen Menschenverstande unmittelbar beimessen dürfen, anführen, als mathematische Sätze: z.B. daß zweimal zwei vier ausmachen, daß zwischen zwei Punkten nur eine gerade Linie sei, u.a.m. Das sind aber Urtheile, die von denen der Metaphysik himmelweit unterschieden sind. Denn in der Mathematik kann ich alles das durch mein Denken selbst machen (construiren), was ich mir durch einen Begriff als möglich vorstelle: ich thue zu einer Zwei die andere Zwei nach und nach hinzu und mache selbst die Zahl vier, oder ziehe in Gedanken von einem Punkte zum andern allerlei Linien und kann nur eine einzige ziehen, die sich in allen ihren Theilen (gleichen sowohl als ungleichen) ähnlich ist. Aber ich kann aus dem Begriffe eines Dinges durch meine ganze | Denkkraft nicht den Begriff von etwas anderem, dessen Dasein nothwendig mit dem ersteren verknüpft ist, herausbringen, sondern muß die Erfahrung zu rathe ziehen; und obgleich mir mein Verstand a priori (doch immer nur in Beziehung auf mögliche Erfahrung) den Begriff von einer solchen Verknüpfung (der Causalität) an die Hand giebt, so kann ich ihn doch nicht, |
IV371 wie die Begriffe der Mathematik a priori in der Anschauung darstellen und also seine Möglichkeit a priori darlegen; sondern dieser Begriff sammt den Grundsätzen seiner Anwendung bedarf immer, wenn er a priori gültig sein soll - wie es doch in der Metaphysik verlangt wird -, eine Rechtfertigung und Deduction seiner Möglichkeit, weil man sonst nicht weiß, wie weit er gültig sei, und ob er nur in der Erfahrung oder auch außer ihr gebraucht werden könne. Also kann man sich in der Metaphysik, als einer speculativen Wissenschaft der reinen Vernunft, niemals auf den gemeinen Menschenverstand berufen, aber wohl, wenn man genöthigt ist, sie zu verlassen und auf alles reine speculative Erkenntniß, welches jederzeit ein Wissen sein muß, mithin auch auf Metaphysik selbst und deren Belehrung (bei gewissen Angelegenheiten) Verzicht zu thun, und ein vernünftiger Glaube uns allein möglich, zu unserm Bedürfniß auch hinreichend (vielleicht gar heilsamer als das Wissen selbst) befunden wird. Denn alsdann ist die Gestalt der Sache ganz verändert. Metaphysik muß | Wissenschaft sein, nicht allein im Ganzen, sondern auch allen ihren Theilen, sonst ist sie gar nichts, weil sie als Speculation der reinen Vernunft sonst nirgends Haltung hat als an allgemeinen Einsichten. Außer ihr aber können Wahrscheinlichkeit und gesunder Menschenverstand gar wohl ihren nützlichen und rechtmäßigen Gebrauch haben, aber nach ganz eigenen Grundsätzen, deren Gewicht immer von der Beziehung aufs Praktische abhängt.
Das ist es, was ich zur Möglichkeit einer Metaphysik als Wissenschaft zu fordern mich berechtigt halte. ---- Leif Czerny 13:30, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]
- "Danke!" (Brauche ich was mehr Ruhe zum Lesen) - Wenn ich mir die Kirchner-Quelle anschaue, wäre es ja erstmal höchste Zeit für einen Artikel "Sensus communis": Diese schnöde WL auf "Gemeinsinn" wird dem ja nicht ansatzweise gerecht...: Hungchaka (Diskussion) 15:07, 13. Feb. 2023 (CET)[Beantworten]