Diskussion:Ilse Frapan

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Geburtsdatum[Quelltext bearbeiten]

In einer Zeitungsmeldung vom 8. Dezember 1908 zum Tod der Schriftstellerin wurde als Geb.datum der 3. Februar 1853 (in Hamburg) angegeben.--Metilsteiner (Diskussion) 14:37, 24. Dez. 2012 (CET)[Beantworten]

Frau ohne Vaterland[Quelltext bearbeiten]

Mit Ilse Frapan habe ich mich vor 20 Jahren mal befasst und auch ein paar Artikel über diese bemerkenswerte Autorin verfasst; eine Biographie über sie schrieb Christa Kraft-Schwenk, wie im Eintrag erwähnt. Christa Kraft-Schwenk verfasste für die "Feministischen Studien" (3. Jahrgang, Nr. 1/1984) auch eine Rezension über die Neuauflage von Frapans Buch "Wir Frauen haben kein Vaterland" (Courage-Verlag, Berlin 1984). Selber habe ich mich einerseits mit ihren Romanen beschäftigt, anderseits auch mit der Frauenrechtlerin Ilse Frapan und habe auch noch ein paar Details zu ihrem Leben recherchiert, die man auch in den WP-Eintrag einfliessen lassen könnte.

1. Frapans Geburtsjahr ist 1849, sie machte sich, wie andere ZeitgenossInnen auch, gerne ein paar Jahre jünger 2. Sie publizierte zunächst unter "Frapan", später dann unter dem Doppelnamen "Frapan-Akunian", womit sie ihre Verbundenheit zu Akunoff ausdrücken wollte. Verheiratat war sie nicht. Sie und Akunoff kämpften beide für eine humanere Welt und standen dem Sozialismus nahe. 1907 ging er zurück nach Armenien, angeblich aus familiären Gründen. 3. Emma Mandelbaum: Ich habe hier in Zürich im Stadtarchiv damals ihre Einbürgerungsakten studiert und ausgewertet; Mandelbaum wurde im Juni 1906 auf ihr Gesuch hin das Bürgerrecht der Stadt Zürich und damit auch das Schweizerbürgerrecht erteilt. Ihr bürgerlicher Name lautete "Esther Hinda Mandelbaum". Berufsangabe: Kunstmalerin; in einem Brief vom 9.2.1906 an die Bürgerrechtsabteilung des Zürcher Stadtrats unterschrieb sie mit "Emma Mandelbaum Portraitmalerin". Bei der Einbürgerung nannte sie als Geburtsjahr: 1858 (ohne weitere Angaben). Herkunft/Nationaliät: Russland, aus Szagaren (Nowo Skagory). Bei der Sparte "Religion" gab sie bei der Einbürgerung an: "Konfessionslos". Aus einem den Einbürgerungsakten beiliegenden Brief des russischen Innenministeriums vom 29. Mai 1892 wird deutlich, dass ihre Herkunft jüdisch war und das eigentliche Geburtsjahr 1855. 4. Einen jüdischen Hintergrund könnte auch Ilse Frapan gehabt haben, deren Geburtsname Levien lautete; Frapan ist, wiewohl das auch für andere Nicht-Juden wie z.B. Franz Blei zutrifft, im Semi-Kürschner aufgeführt. Mandelbaum und Frapan wurden unter "Esther Mandelbaum" und "Therese Elise Leuvien" am 5.12.1908 auf dem Genfer Friedhof "Saint-Georges" Seite an Seite beigesetzt. Das Grab wurde 20 Jahre später aufgehoben, da niemand bereit war, die Folgekosten zu übernehmen. (Brief der Genfer Stadtarchivarin Micheline Tripet an Gabi Einsele vom 24. Juli 1992) 5. Einen Erinnerungsartikel 40 Jahre nach ihrem Tod verfasste Ferdinand Hardekopf: "Gedenken an eine Unglückliche" (Volksrecht vom 29.12.1948). Frapans Niche Sita Staub war übrigens eine geborene Levien, und Sita Staub war mit Ferdinand Hardekopf verheiratet. Da könnte man noch verlinken (bei Hardekopf und bei Frapan). Sarita98--178.197.234.75 01:05, 6. Jun. 2013 (CEST)[Beantworten]

Frapans Roman Arbeit von 1903[Quelltext bearbeiten]

Dieser Roman, einer der letzten Frapans, kann als Schlüsselroman gelesen werden. Die Autorin selber verewigte sich darin in der Figur der Josefine Geyer. Diese wagemutige Pionierin deutscher Herkunft beschliesst, und das als Mutter von vier Kindern (was für Frapan selber bekanntlich nicht zutraf), noch ein Medizinstudium an der Universität Zürich anzupacken und abzuschliessen, um so aus eigener Kraft für die Familie sorgen zu können. Dies, nachdem sie von ihrem Mann verlassen worden war (er sah seine Bestimmung als Missionar in Afrika). Auch Frapans letzte Liebe, der Armenier Akunoff, 20 Jahre jünger als sie, kommt im Roman vor (unter dem Pseudonym "Hovanessian", armen.: Sohn des Johannes - womit die Autorin auf das Thema der Liebe angespielt haben mag, denn Johannes gilt ja als Jesus' Lieblingsjünger). Eher nebenbei werden in diesem Roman aber auch, in typisch naturalistischer Manier, Zustände im Fachbereich Medizin an der Universität vehement kritisiert und zwar ganz direkt - wenngleich ohne Namensnennung - in Person des Chirurgen Prof. Rudolf Ulrich Krönlein. Dieser wird als narzistischer, egoistischer Karrierist skizziert. Ganz ohne Verständnis und Empathie für die Kranken, für seine Patientinnen und Patienten und deren Lebenswelt, denen er ja letztlich seinen Aufstieg verdanken würde. Dagegen wehrte sich der Angegriffene in der Neue Zürcher Zeitung vom 23. Mai 1903 (Ein Wort zur Abwehr). Deshalb müssen Krönlein und der Artikel auch auf der WP-Frapan-Seite erwähnt werden. Natürlich wird damit übrigens auch deutlich, wie hoch das Renommee von Schriftstellern und Schriftstellerinnen in jener Zeit - vor 120 Jahren - noch war, dass die NZZ auf ihrer Titelseite dem Thema so viel Beachtung schenkte. Wäre heute anders. Sarita98 22:24, 11. April 2020 (CEST)

Gibt es eine Erklärung für die Wahl des Namens "Frapan"? --Hvs50 (Diskussion) 15:54, 20. Mär. 2024 (CET)[Beantworten]