Diskussion:Iwan Franko

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Teilnahme an der Wahl[Quelltext bearbeiten]

1896 bis 1897 nahm Iwan Franko an den Wahlen zum Wiener Parlament teil; Als Kandidat? In welchem Wahlkreis? Für welche Partei? Oder nur als Wähler? --Dieter Zoubek 15:53, 25. Okt. 2010 (CEST)[Beantworten]

Iwano-Frankiwsk[Quelltext bearbeiten]

Ist nach ihm etwa die Stadt Iwano-Frankiwsk benannt? Die hat ja früher Stanislawow geheißen. --Maclemo 17:00, 21. Feb 2004 (CET)

laut Iwano-Frankiwsk ist es so ;-) Jedenfalls einmal eine kulturelle und nicht politische Umbenennung einer Stadt - mal was anderes! Obwohl - 1962 wird seine sozialistische Einstellung sicher auch eine Rolle gespielt haben. Ich erkundige mich demnächst einmal vor Ort danach. --elya 22:27, 21. Feb 2004 (CET)

Könnte vielleicht damit zu tun haben, daß ein paar Monate vor seinem Tode die Front des Ersten Weltkrieges durch die Region um Lemberg und Stanislau wanderte. Sowohl die Berichte über die Kämpfe bei diesen Orten, als auch der Tod des berühmten Schriftstellers, sind sicherlich in der Erinnerung der Menschen mit ein und demselben Abschnitt ihres Lebens verknüpft. Als man dann einen neuen Namen für die Stadt suchte, war die Assoziation mit Franko möglicherweise naheliegend. --BjKa (Diskussion) 23:56, 6. Sep. 2015 (CEST)[Beantworten]

Im Schweiße der Braue(?) (У поті чола)
чола=Stirn
Ich würde sagen daß es Wortbildlich "Im Schweiße meines/des Angesichts" heißt.

Keine Ahnung, wer darauf warum gekommen ist ;-) - klingt plausibel, ich recherchier das aber auch gerne nochmal nach. Gruß, --elya 15:43, 30. Nov 2004 (CET)
ist erledigt, Du hattest recht, ich hab's inzwischen auch von einer Übersetzerin prüfen lassen, der Ausdruck У поті чола ist analog zu dem biblischen "Schweiße des Angesichts" zu verstehen. --elya 17:32, 26. Dez 2004 (CET)
Ganz einfach: Bestimmt falsch aus dem Amerikanischen übersetzt. brow = Stirn. Hat hier vielleicht jemand bei wp-en abgeschrieben? --BjKa (Diskussion) 23:56, 6. Sep. 2015 (CEST)[Beantworten]

Alles, wo russisch stehet, muss durch ruthenisch ersetzt werden. Ukrainisches руський steht für ruthenisch, russisch wäre dann російський. Руська бесіда - Ruthenisches Gespräch --Marcus aurelius

Du hast recht. Wo stimmt es noch nicht? --elya 09:06, 29. Jan 2006 (CET)
Beim Parteinamen, der bisher fälschlicherweise als "Russisch-ukrainische radikale Partei" übersetzt wurde. Siehe dazu auch den Artikel Ukrainian Radical party der Internet Encyclopedia of Ukraine. --Koschi73 (Diskussion) 12:55, 2. Mär. 2022 (CET)[Beantworten]

Kleine Fehler[Quelltext bearbeiten]

  • „voll Glanz, weil forn den Welten“: das Wort „forn“ gibt es nicht (sinnvoll wäre „fern“).
  • „Becher voll von Gift zu Neige trinke“: hier fehlt wohl ein „n“ (für „trinken“)
  • „Mit Glanz und Ansehen krön dich zuletzt“: „krön“ („krön’ oder kröne oder krönen“?)
  • „wie nur jene' Steine“: Der Apostroph ist hier eigentlich überflüssig. Jedenfalls nicht typographisch (’).

Leider fehlt mir das Original zum korrigieren dieser wunderhübschen Texte. --Zabia (Diskussion) 21:06, 9. Mai 2012 (CEST)[Beantworten]

Schiff namens Iwan Franko[Quelltext bearbeiten]

Gibt oder gab es nicht auch ein Schiff namens Iwan Franko. Meine mich zu erinnern, dass in der J+T-Typensammlung so ein Blatt auftauchte. --W.ewert (Diskussion) 11:29, 2. Jun. 2012 (CEST)[Beantworten]

Was soll denn "ein Schiff" sein? Das Flaggschiff der ukrainischen Marine, oder die Yacht von Iwan Iwanowitsch? Gibt oder gab es nicht auch ein Schiff namens Mark Twain?
Ich weiß zwar nicht, was eine "J+T-Typensammlung" ist, und was "ein Blatt" mit Schiffen zu tun hat, aber vielleicht guckst Du einfach mal hier oder hier nach.
--BjKa (Diskussion) 23:56, 6. Sep. 2015 (CEST)[Beantworten]
Es gab ein Fahrgastschiff mit dem Namen "Iwan Franko" erbaut auf der "Mathias- Thesen- Werft" in Wismar für die Sowjetunion.näheres seht ihr hier Ivan Franko (Schiff)! --2003:D2:AF1D:E266:CD03:A30F:4006:FD9C 15:05, 11. Sep. 2023 (CEST)[Beantworten]

Im literarischen- und publizistischen Schaffen des Dichters Ivan Franko gibt es Werke mit antijüdisch motivierten Resentiments[Quelltext bearbeiten]

(1) Im Jahre 2010 habe die Israelitische Kultusgemeinde der Universität Wien schriftlich mitgeteilt, dass es im literarischen- und publizistischen Schaffen des ukrainischen Dichters Ivan Franko antijüdisch motivierte Resentiments gibt und sie dabei ersucht, die am Institut für Zeitgeschichte angebrachte Tafel zu Ehren des Dichters, zu entfernen. Danach habe die Universität beschlossen eine Konferenz unter internationaler Beteiligung einzuberufen und die gegen Franko erhobenen Vorwürfe wissenschaftlich zu prüfen. Am 24-25 Oktober 2013 unter dem Titel „Ivan Franko und die jüdische Frage in Galizien“ fand die Konferenz an der Universität Wien statt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden in einem Buch unter dem Titel: „Ivan Franko und die jüdische Frage in Galizien: Interkulturelle Begegnungen und Dynamiken im Schaffen des ukrainischen Schriftstellers“ zusammengefasst und im Jahre 2016 veröffentlicht. (Hg) Alois Woldan und Olaf Terpitz, Vienna University Press. Erschienen im Verlag V & R unipress GmbH.

(2) Nach Ansicht der ukrainischen Wissenschaftler gibt es im Frankos Werk mit jüdischer Thematik keine antijüdisch motivierten Abneigungen, diese seien bei Franko lediglich die Wiedergabe der bildlich wahrgenommenen Geschehnissen. So meint etwa ukrainische Literaturwissenschaftlerin Tamara Gundorova, dass die im Frankos Werk dargestellte jüdische Thematik habe betont melodramatischen Hintergrund, Zitat: „Melodram als Genre und als Modus der Schöpfung gehört zu der Reihe der populären Kultur, und wir schonen sie, sicherlich, nicht besonders, wenn es die Rede von hoher Literatur ist. Bei Franko gibt es viele Melodramen. Er benützt sie als ein Gegenstand zum Aufschließen des Humanistischen in dem Menschen“. Gundorova in „Über Franko Nichtphilosemiten oder Antisemiten, sondern als eine Herausforderung für das ukrainische Literaturwesen ( Про Франка не як філосеміта чи антисеміта, а як виклик українському літературознавству, Тамара Гундорова/Tamara Gundorova, Листопад 2013/November 2013, in http://krytyka.com/ua/community/blogs/pro-franka-ne-yak-filosemita-chy-antysemita-yak-vyklyk-ukrayinskomu#sthash.r2NwCDwh.dpuf ) . Der ukrainische Geschichtswissenschaftler Yaroslav Hrytsak vertritt die Meinung, dass Frankos politisch- ideologischer Standpunkt zur jüdischen Thematik in seinem publizistischen Schaffen sei dem „progressiven – liberalen – Antisemitismus“ zuzuordnen. Siehe „A Prophet in His Country“ – „Між семітизмом й антисемітизмом: Іван Франко та єврейське питання“, УДК 821.161.2(477.83=411.16) Г85. „Die Quintessenz der Untersuchung des Franko Werkes ist es die Ukraine als einen antisemitischen und nationalistischen Staat zu brandmarken“, meinte Yaroslav Hrytsak am 11. 11. 2013 in einer Nachrichtenausgabe des TV- Senders „zik“, in Lemberg. Diese, angesichts des in der Ukraine herrschenden Franko- Kults, tendenziöse Darstellung der jüdischen Frage im Frankos Werk seitens der ukrainischen Wissenschaftler, werde von Wissenschaftlern aus anderen Ländern nur äußerst selten geteilt.

Das von Franko in die galizische öffentliche Debatte immer wieder eingeführte ideologische Bestandteil des antisemitischen Weltbildes, war eine Matrix: „Der Jude als Blutsauger und Parasit“ , auf der anderen Seite wurden die Ruthenen immer nur positiv dargestellt . Diese sinnbildliche Konstellation wird von Franko auch in seinem umfangreichen literarischen Werk gezeichnet, das mit antisemitischen Passagen übersät ist.

Zu dem Zyklus "Jüdische Melodien" (Жидівські мелодії) gehört eine Reihe von Gedichten, die allesamt antisemitischen Hintergrund haben. Sie alle werden mit moralisch negativ konnotierten Eigenschaften und mit hässlichen Aussehen assoziiert: "Beim Zadik", „Surke“ (Sara), „Pir’ja” (Die Federn), „Zapowit Yakowa” (Yakobs Vermächtnis), „Hawa” (Гава), „Hawa und Wowkun” (Гава і Вовкун), „Herschko der Goldmacher” (Гершко Гольдмахер), „ Assimilatoram” (Ассиміляторам), „Sambation” (Самбатіон).

Im Theaterstück "Der Lehrer" (Utschitel) Ivan Franko zeigt wie „ … ein Dorflehrer Omeljan Tkatsch den Kampf gegen den jüdischen Besitzer, den Vorsitzenden des Schulrates, den Händler, den Schmuggler und Wucherer Wolf Silberglanz führt, den man letztendlich in Arrest nimmt. Aber In Kürze kehrt der Betrüger wieder ins Dorf zurück und der Lehrer Tkatsch wird von der Provinzverwaltung noch weiter in ein Bergdorf versetzt“. … Franko zeigt, dass "…. solch einem wie der Jud’ Wolf Silberglanz ist keine Schwierigkeit im Wege, er kommt über jedes Hindernis hinweg und obsiegt….."

Franko stigmatisiert die Juden als kollektive Ausbeuter der Volksmassen und bezeichnet sie pauschal als Parasiten. Wie stark die Aggressivität seiner Metapher, beginnend vom „Borislaver Zyklus“ bis in das spätere Alter in weiterer Folge zunimmt, sieht man an diesem Beispiel: Im Poem „Po ljudsky” – (По людськи – Menschlich) I. Franko zitiert seinen Protagonisten Rebbe Chaїm so: „Unser Stamm hier zu Lande, Saugt aus ihm nur Blut alleine, …. Wie ein Blutsauger, Der kein eigenes Blut hat, Aus anderen Blut saugt“. Aber nicht weniger aggressiv ist auch das metaphorasche Bild, das im Arbeitszimmer des Hermann Goldkremer hängt, auf dem eine Gazelle von einer Boa Riesenschlange aus der Hinterhalt angefallen und erwürgt wird, so geht es Goldkremers Widersachern – den Arbeitern in boryslaver Ölgruben. (3) (11) Zitat I: „Zur Charakterisierung seiner Figuren trotz des mimetischen Charakters der Darstellung, Franko verwendet Stereotype. Wichtig ist auch, dass Stereotypen keinen Autor haben – wenn Franko antijüdische Stereotypen übernimmt, so hat er sie nicht erfunden, sie aber auch nicht hinterfragt. Spätestens hier ist anzumerken, dass antijüdische Stereotypen in Galizien vor allem in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts besonders verbreitet waren, zum einen in den zahlreichen Texten, die der literarischen Beschreibung des Öl- Booms gewidmet sind, zum anderen auch im Stadttext von Lemberg. Mit diesen frühen Arbeiten wollte Franko sicher auch eine politische Wirkung erzielen – die drastischen Schilderungen mit oft naturalistischem Charakter sollten die Öffentlichkeit aufrütteln, vielleicht auch die politisch Verantwortlichen anklagen". (A. Woldan, Seite 94) Zitat II: "Im „Navernnenyj hrišnyk“ („Der bekehrte Sünder“): Šmilo, der Gegenspieler des Helden, ist nicht individualisiert, sondern nach Schablone gezeichnet, ganz im Unterschied zu den ruthenischen Helden in dieser und anderen Erzählungen. Das zeigt sich schon an seiner äußerer Erscheinung: er ist hager, bleich und „karpfenäugig“ (карповоокий); seine schwarze Kleidung ist schmutzig, sein dichter roter Bart verleiht ihm etwas Dämonisches. Er ist in dieser Erzählung auch sprachlich markiert – er spricht defektes Ukrainisch (abgesehen von manchen jiddischen Einschüben), er kann gewisse Konsonanten nicht aussprechen. Ein weiteres Stereotyp kennzeichnet ihn mit der Metapher des Blutsaugers, des moralischen Krüppels“. (A. Woldan, Seite 95), Zitat III: „Das in der galizischen literarischen Tradition deutlich ausgebildete antijüdische Stereotyp des Blutsaugers und Parasiten bietet sich zur Charakterisierung der einen Seite an, während die positive Darstellung der Ruthenen auf das nationale Engagement des Autors – Franko fühlt sich immer als der Anwalt seiner ethnischer Gruppe – zurückgeht“. (A. Woldan, Seite 107), „Ivan Franko und die jüdische Frage in Galizien: Interkulturelle Begegnungen und Dynamiken im Schaffen des ukrainischen Schriftstellers“.

Frankos Beziehungen zu führenden jüdischen Intellektuellen seiner Zeit waren solange eng, bis man nicht drauf gekommen ist, welch ambivalente Persönlichkeit dieser Franko in der Tat war, ein Typ mit doppelter Moral und mit stark geprägter nationalistischer Geisteshaltung. So unterhielt der in Wien ansässige junge Martin Buber zu Franko einige Zeit gute Beziehungen, wollte in der von ihm herausgegebener Zeitung „Der Jude“ seine Beiträge über die Lage der Juden in Galizien publizieren. Daraus wurde nichts, weil Frankos Publikationen der Intention des Blattes nicht entsprachen. Das selbe beweisen auch die Korrespondenzen mit Brüdern L. und A. Inländer, N. Bierbaum, H. Barac, K. Lippe, etc. (3) (7) Zitat IV: „Das bis heute veröffentlichte Material erlaubt die Schlussfolgerung, dass die Einstellung Frankos zum Judentum wesentlich von inneren Widersprüchen, Zweifeln, einer Gespaltenheit und einem psychologischen Komplex geprägt war. …. In diesem Kontext scheint es wichtig, auf die spätere psychische Belastung, eine Art von Mystifikation, hinzuweisen, sei es im Hinblick auf die gesellschaftliche Umstände, sei es aufgrund von Frankos Krankheit“. (R. Mnich, Seite 10), „Ivan Franko und die jüdische Frage in Galizien: Interkulturelle Begegnungen und Dynamiken im Schaffen des ukrainischen Schriftstellers“.

Die Geschichte mit der „zionistischen Staatsidee“ bis dato war noch von Niemanden nachgewiesen worden. Einen Beweis, der es belegen würde, dass es zwischen Ivan Franko und dem Hauptbegründer des politischen Zionismus Theodor Herzl eine Korrespondenz gegeben hätte, oder die Beiden hätten sich irgendwo getroffen, gibt es nicht. Das gleiche gilt auch für polnisch-jüdische Schriftstellerin Eliza Orzeszkowa. Es war lediglich Frankos Versuch mit Juden in Wien den Kontakt aufzunehmen, um danach gegen sie aufzutreten und gegen sie in den Medien zu polemisieren, sie schlecht machen und sie verdammen. K. Lippe habe ein Buch über Franko unter dem Titel: „Die Symptomen einer antisemitischen Geisteskrankheit“, geschrieben. (3) (20) Zitat V: „Cargel Lippe (eigentlich Nathan Petachja, 1830 -1915) – jüdischer Arzt in Jassy (Rumänien) und Publizist. In seinem Buch : „Die Symptome der Antisemitischen Geisteskrankheit“ diskutiert Lippe mit folgenden Publikationen von Ivan Franko: 1) Ivan Franko: Eine teuflische und verworfene Aufreizung, in: „Przeglad Społeczny“ 1886, S. 458 – 461; 2) Ivan Franko: Co znaczy Solidarność? (polnisch: Was bedeutet Solidarität?). Galizische Zwecke. Ze statystyki większych posiadłości w Galiziji (polnisch: aus der Statistik der großen Besitztümen in Galizien), in: „Przeglad Społeczny“ 1886, S. 310 – 314. Fußnote 134“ (R. Mnich in „Ivan Franko im Kontext mit Theodor Herzl und Martin Buber“ Seite 82, herausgegeben von Erhard Roy Wiehn, Hartung- Gorre Verlag, Konstanz, Edition 2012)

Führende Wissenschaftler und Intellektuelle in der Zeit vor 1990 haben an Ivan Frankos Geisteshaltung wegen seinen Nationalismus scharfe Kritik geübt, darunter: Philologe und Akademiemitglied Prof. E.P. Kyryljuk und Dramatiker und Komponist M. Lysenko in „Sociolohiczny pohl’ady“, etc. (4) (24) Zitat VI: Der Sozialismus bei Franko ist ein „Sammelsurium unklarer Begriffe von Sozialisieren, Mitbestimmen, Schutz der Schwachen bis zum Anarchismus und Nihilismus kristallisierte sich als autonomistische Hauptströmung heraus und man kann schwerlich einen Cesare Battisti oder Benito Mussolini dem Maximal – oder Minimal Programm der Internationale verschrieben denken; es waren zum erheblichen Teil nationalistische Bestrebungen, mittels welcher die Intelligenz trachtete, dem Adel die Führung zu entreißen, und sie bediente sich dazu auch der später kanonisch gewordenen Schriften der großen Theoretiker, aber es währte herzlich lange, bis es zu Bildung der Labour Party kam und zu ähnlichen Schwesterparteien in aller Welt". … „Die Zeichnungen jüdischer Finanzleute bei Franko sprechen sehr dafür, dass unter aller Mimikry der im Slaventum schlummernde Antisemitismus auch bei ihm im Keim vorhanden war und, dass diese Vorurteile das klassenkämpferische Element nicht uneingeschränkt in den Vordergrund gelangen ließen". (K. Treimer in „Ivan Franko“ Seite 23, Verlag Notring, Wien 1971).

(5) (33) Zitat VII: „… in drei Frankos Beiträgen „Zur Judenfrage“ in Lemberger Monatszeitschrift „Przegląd Społeczny“ haben die judenfeindliche Stellungnahmen deutlich überwogen …“ (Kai Struve in „Die Judenfrage“ – ein europäisches Phänomen? Seite 110, (Hg) Manfred Hettling, Michael G. Müller und Guido Hausmann, Verlag Metropol, Berlin 2013.) In der Fußnote 53, Seite 111, wird von Prof. Struve folgendes vermerkt: „In dem von mir benutzten Exemplar des „Przegląd Społeczny“ in der Krakauer Jagiellonen-Bibliothek die Seiten 455 – 463 nicht enthalten waren“. Die heute erhältliche ukrainische Version von Frankos Publikation „Zur Judenfrage“, herausgegeben von der „The Interregional Academy of Personnel Management“ (Private Universität in Kiew, Ukraine) – Межрегиональная Академия управления персоналом (МАУП) — Киев, 2002., zeigt einen deutlichen Sprachenunterschied – hier ist der Beitrag „Zur Judenfrage“ in alter ruthenischer Sprache ungeschminkt abgedruckt, während die Beiträge „Der Judenstaat“ und „Meine jüdische Bekannte“ sind in freundlicher und in lupenreiner ukrainischer Sprache von heute verfasst worden. Diese Ausgabe wurde von dem ukrainischen Wissenschaftler und Philologen Mychajlo Vosnjak (1881 - 1954) aus dem Polnischen übersetzt und im Jahre 1913 erstherausgegeben worden. Es bestehe der Verdacht, dass der Inhalt der letzten zwei Beiträge nicht authentisch ist.

(5) (36)(37) Zitat VIII:„… die von Franko mitgegründete „Ruthenisch- Ukrainische Radikale Partei” war nationalistisch, das beweist ihr Programm und die weitere Entwicklung ihrer Gründer, aktiver Mitglieder in Richtung des kämpferischen Nationalismus und Faschismus ...". Prof. und Mitglied der Akademie der Wissenschaften Jevhen Prokopovitsch Kyryljuk im Buch „Der Lebens- und der Schaffensweg des Ivan Franko“, „Naukowa dumka”,Kiev 1983. Zitat IX: „Dem Marxismus standen Franko und Pavlyk kritisch gegenüber. Sie befanden sich in engem Kontakt mit dem in Kijiv und später in der Schweiz ansässigen Mychajlo Drahomanov und hingen dessen evolutionären, anarchistischen und an der Bauernschaft orientierten Sozialismusvorstellungen an". (Kai Struve in „Die Judenfrage“ – ein europäisches Phänomen? Fußnote 14, Seite 99). Zitat X: „Die schon jetzt evidenten Spannungen zwischen Marxisten (den sog. Jungen), die das Zusammengehen mit den polnischen Sozialisten guthießen, und Drahomanovisten (den sog. Alten), die einen unabhängigen, sich ´am Volk´ und damit an den ruthenischen Bauernmassen orientierenden Weg bevorzugten und den ideologischen Malus einer Kooperation mit den Ukrainophilen in Kauf nahmen, entluden sich zunächst innerhalb der Redaktion des „Tovaryš“ (Der Genosse) …. Während die Alten wie Franko und Pavlyk ideologische Distanz zum Marxismus wahren wollten und die Vereinnahmung der Bewegung durch die polnischen Sozialisten fürchteten, opponierten die Jungen gegen diese Auffassungen. Franko wurden (von den Jungen – E.L.) insbesondere antisemitische Resentiments vorgeworfen". (Kerstin S. Jobst in „Zwischen Nationalismus und Internationalismus“, Seite 38, Fußnote 57, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg, 1996 ). Zitat XI: „Nach Frankos Anlehnung an die nationalistische ruthenische Partei, kam es zum Zerwürfnis mit seinem Mentor, dem Anarchisten Mychajlo Dragomanov". (K. Treimer in „Ivan Franko“ Seite 31, Verlag Notring, Wien 1971).

Frankos Parteiprogramm war vom politischen Antisemitismus gekennzeichnet. Ein Einblick in das Parteiprogramm der RURP ermöglicht der Beitrag: „Die Judenfrage in dem Programm und der Tätigkeit der Ruthenisch- Ukrainischen Radikalen Partei zum Ende des XIX – Beginn des XX Jahrhunderts“. Zitat XII: „Bis zum Jahr 1898 hatte die RURP (Ruthenisch- Ukrainischen Radikalen Partei) bereits eine klare Position in der Judenfrage ausgearbeitet. Die Mission des Programmgestalters in dieser Frage habe Ivan Franko auf sich genommen, der auch eine Programm- Ergänzung unter der Bezeichnung „Die Radikale Taktik“ verfasst hatte. In der Fibel gibt es ein eigenes Kapitel zum Thema „Die Judenfrage“. In einem der Abschnitte Ivan Franko habe festgehalten, dass praktisch das gesamte Programm der RURP ist so zusammengestellt, um in der Zukunft „die Herrschaft der Juden und der Parasiten über den arbeitenden Menschen“ unmöglich zu machen… „... die Radikalen sind keine Antisemiten“…. Den Standpunkt der Partei habe der Felsenbrecher (I. Franko) so begründet: „Die Radikalen können gut unterscheiden und sie wissen, dass der jüdische Faulenzer mit den Pheot (Schläfenlocken) (….) ist weit weg geringerer Feind für die Bauern, als der zivilisierte, im Frack gekleideter und dekorierter jüdischer Financier, Millionär, Spekulant und Mafiosi, …” verfasst von Nasar Waskiv, Dozent für Neue- und Neuere Geschichte an der Universität Franko in Lemberg. Franko in seinem publizistischen Artikel: „Die Radikalen und die Juden“ – Zitat XIII: „Es gibt doch keine Volksversammlung der Radikalen, bei der unsere Redner nicht von den jüdischen Blutsaugern warnen … Wir sind keine Feinde der Juden, nur weil sie Juden sind, weil sie aus Palästina Stammen, weil sie Schläfenlocken und Schlafröcke tragen und nach Zwiebeln riechen". (R. Mnich in „Ivan Franko im Kontext mit Theodor Herzl und Martin Buber“ Seite 69 - 70, herausgegeben von Erhard Roy Wiehn, Hartung- Gorre Verlag, Konstanz, Edition 2012)

Im Vorfeld der Franko-Konferenz im Oktober 2013 in einer Presse-Aussendung habe die Universität Wien angekündigt neben der Franko-Büste eine Zusatztafel mit dem Bezug auf jüdische Thematik im Frankos Werk anzubringen. Das ist bis dato nicht geschehen. Der Stadtrat für Kultur und Wissenschaft von Wien, Dr. Andreas Mailath-Pokorny, habe ebenfalls in einer E-Mail Aussendung seine Bereitschaft eine Zusatztafel neben dem Franko Denkmal in der Postgasse 8 anzubringen, bekundet. Auch hier ist es bis dato nichts geschehen.

Frankos Gedicht über Österreich[Quelltext bearbeiten]

Ein Gedicht des ukrainischen Autors Ivan Franko über Österreich, dem man in der Postgasse 6, Wien 1010, ein Denkmal errichtet hatte.

  • * *

Morscher Schlamm unter den Ländern Europas Mit dichten grüner Unkraut bewachsen! Verbreitest du Gedankenlosigkeit und Rückstand, O A[ustria] überall, wo du nur hingehst,

Begleitet von Verdummung, Ausbeutung und des Volkes-Schluchzen, Blüht die Barmherzlosigkeit, wie Schimmel an den Mauern. Du druckst und schreist: „Ich gebe Freiheit!“ Du reißt die Haut herunter, und du sagst: „Ich bringe dir den Fortschritt!“

Du hackst nicht, du schlägst nicht und du verbannst nicht nach Sibirien, Nur, wie ein Egel, aus dem Herzen saugst Blut, Dein Schlamm nur auf das Herz und die Seele drückt. Nur die Spuke und der Schleim wächst und in dir verstärkt sich, Der Freiheitsgeist oder du abhauen musst, Oder lebendig in deinem Grab gehst du zugrunde.

[Schkil'na Chrestomatija. Ivan Franko. Wybrane. Kyїv. Wydavnyztwo "Schkola". 2008] [Шкільна Хрестоматія. Іван Франко. Вибране. Київ. Видавництво "Школа". 2008]

Іван ФРАНКО

  • * *

Багно гнилеє між країв Європи, Покрите цвіллю, зеленню густою! Розсаднице недумства і застою, О А[встріє]! Де ти поставиш стопи, Повзе облуда, здирство, плач народу, Цвіте бездушність, наче плісень з муру. Ти тиснеш і кричиш: "Даю свободу!" Дреш шкуру й мовиш: "Двигаю культуру!" Ти не січеш, не б'єш, в Сибір не шлеш, Лиш, мов упир, із серця соки ссеш, Багно твоє лиш серце й душу дусить. Лиш гадь і слизь росте й міцніє в тобі, Свобідний дух або тікати мусить, Або живцем вмирає в твоїм гробі. 4 окт[ября] 1889 Джерело: Львівський Університет ім. І.Франка.

Bitte erst nach Diskussion wieder einstellen[Quelltext bearbeiten]

siehe Begründung revert. Danke Berihert ♦ (Disk.) 20:06, 7. Jun. 2018 (CEST)[Beantworten]

Die Wiener Zeitschrift Die Zeit und seine Beiträge sind offenbar unerwähnt geblieben. --Gelöbnix (Diskussion) 16:39, 11. Mär. 2023 (CET)[Beantworten]