Diskussion:Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour

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Gemälde in roter Uniform[Quelltext bearbeiten]

Das in der Deutschen Fotothek mit Karteikarte als "Joseph Anton Gabaleon von Wackerbarth-Salmour" bezeichnete Gemälde im Küraß mit rotem Uniformrock und Allongeperücke ist ganz offensichtlich eine Abbildung nicht des Genannten, sondern seines Stief- und Adoptivvaters August Christoph von Wackerbarth als junger General. Erstens diente Joseph Anton unmittelbar nach seiner Ankunft in Deutschland nur ein bis zwei Jahre (1708/09) in unterer Charge (Leutnant, Capitain) in der Kavallerie, bis er in der Schlacht von Malplaquet schwer verwundet wurde und den Militärdienst quittieren musste. Sehr unwahrscheinlich, dass er sich in dieser kurzen Zeit bereits als stolzer Militär portraitieren liess.

Zweitens handelt es sich bei dem roten Rock um eine Generals- oder Obristenuniform (siehe Sächsische Uniformen, 1580-1914, Quelle: Hasse / Eichhom (nach R. Trache), Großenhain, ohne Jahresangabe, 186 Bilder inklusive 24 Seiten Originaltext im PDF-Format) oder auch [1]. Drittens war der Stiefvater Christoph August (anders als sein Adoptivsohn) bereits mit 37 Jahren hochdekorierter Obrist - siehe Ordensstern und blaue Schärpe des Orden des Weißen Adlers (Polen) auf dem Gemälde - und zwar der Artillerie (siehe die auf einem Kanonenrohr (!) ruhende rechte Hand). Das Gemälde wird höchstwahrscheinlich im Auftrag des Königs oder einer Militäreinheit entstanden sein und auf diese Weise später in die Gemäldegalerie gelangt sein. Die Zuschreibung auf Joseph Anton ist offensichtlich in völliger Unkenntnis der Sachlage erfolgt. --Dresdner3 (Diskussion) 14:11, 25. Mai 2013 (CEST)[Beantworten]

dann bring einen beleg, in dem zu genau diesem bild in einer vertrauenswürdigen sekundärquelle das subjekt entsprechend identifiziert wird. bis dahin ist das aus meiner sich eine zwar hergeleitete, jedoch trotzdem private theoriefindung. in zwei woche kommt das bild wieder rein, wenn nicht anders belegt. --Jbergner (Diskussion) 14:15, 25. Mai 2013 (CEST)[Beantworten]
Das klingt alles recht plausibel und ich war schon dran, eine Anfrage an die Gemäldegalerie Alte Meister zu stellen, entschied mich dann jedoch für etwas eigene TF:
Ausgehend von der Kinnpartie kann es sich bei der fraglichen Person nicht um August Christoph von Wackerbarth handeln. Möglicherweise ist also nicht die Zuschreibung in völliger Unkenntnis der Sachlage erfolgt, sondern Joseph Anton schlicht in schmeichelnder Position dargestellt. Letzteres kennt man unter anderem von Otto von Bismarck während der Kaiserproklamation, wo dieser historisch falsch in weißer Kürassieruniform dargestellt wurde, damit er sich aus der Masse abhebt. -- 32X 18:38, 16. Jul. 2013 (CEST)[Beantworten]
Diese Argumentation überzeugt mich nicht. Erstens sind die Kinnbreiten nicht so eklatant verschieden, zweitens entstand der Stich "junger Christoph August" erst Mitte des 19. Jhd., ist von schlechter Portraitqualität und zweifelhafter Zuverlässigkeit (z. B. ist der dort abgebildete Orden vom Goldenen Vlies für Christoph August bisher nicht nachgewiesen, siehe die Liste der Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies), drittens wurden im 17./18. Jhd. bei solchen Portraits oft eher Idealabbildungen geliefert, ohne lange Sitzungen "nach der Natur", viertens existiert in der Sammlung der Dresdner Gemäldegalerie noch ein Kreideportrait Joseph Antons (von Rosalba Carriera), auf dem er mit eher "breitem Kinn" erscheint, jedoch passend in Zivil, während Christoph August auf einem weiteren Portrait, das auf der Website des Weingutes Schloss Wackerbarth erscheint[1], mit "schmalem Kinn" zu sehen ist (die Provenienz dieses Bildes ist mir nicht bekannt). - Die Uniform-Frage und die Provenienz dürften die brauchbaren Indizien sein, denen sich nachzugehen lohnte. Da könnte vielleicht die Gemäldegalerie helfen, wenn sie denn überhaupt an einer Nachforschung interessiert ist. --Dresdner3 (Diskussion) 19:04, 30. Dez 2013 (CEST)


Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Website Schloss Wackerbarth, mit Abbildung eines Portraits von Christoph August, abgerufen am 30. Dez 2013