Diskussion:Komparse

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Der Begriff Komparse wird am Theater nie verwendet, nur Statist. Der Unterschied des Handlungsspielraums liegt am Medium Film und Fernsehen oder Theater.

Begriffsunterscheidung[Quelltext bearbeiten]

Na ja, das hört sich ja sehr übel an, was hier geschrieben wird. Ich bin seit einigen Jahren in diesem Bereich tätig und kann nur sagen : "wie es in den Wald reinschallt, so schallt es heraus!" Es gibt unter den vielen Kamparsen viele die einfach nur durch rumsitzen ganz schnell ganz viel Geld verdienen wollen, das geht natürlich nicht... diese Personen fallen durch ewiges Jammer, "Wie spät ist des denn, wie lange geht der Dreh denn noch..?" auf auf und nerven. Wenn sie dann loslegen soll, sind sie überfordert. Andere, die sich nicht so doof anstellen, werden öfter gebucht und bekommen oft auch kleine Sprechrollen oder kleine wichtige Handlungen. So können diese dann wirklich in kurzer Zeit "relatives" Geld verdienen bei einer interessanten Beschäftigung. Es ist halt wie in jedem Beruf, wer sich engagiert, einsetzt und mit Power dabei ist kann überall etwas bewirken und die Looser braucht heute keiner mehr. Die können in jedem Breich zu Hause bleiben!!!!! JMMADER@t-online.de geschrieben am 11.03.06

Also, bisher sah ich den Unterschied zwischen Komparsen und Statisten darin, dass Statisten die "Masse im Hintergrund" sind und Komparsen sich von Statisten dadurch unterscheiden, dass sie Sprechrollen haben, wenn auch sehr kleine und kurze und nur einmal in einem Film. Vielleicht kann jemand, der Ahnung hat, was dazu sagen? Thalon 10:09, 2. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]
Alles hier gesagte finde ich korrekt.
Nach meiner langjährigen Erfahrung als Gelegenheitskomparse beim Film möchte ich aber noch hinzufügen, dass der Begriff "Statist" in der Produktionspraxis überhaupt keine Verwendung findet. Vielleicht deshalb, weil sich die ohnehin schon als minderwertig behandelten "Komparsen", durch diese Bezeichnung noch mehr diskriminiert fühlen würden und man sie zumindest begrifflich - kostenneutral - ein bißchen aufwerten will.
Interessant ist auch, dass Komparsen im Mutterland der industriellen Filmproduktion, USA, als "Extras" bezeichnet werden, was eindeutig nach mehr klingt, als "Komparserie". Bei ausländischen Spielfilmproduktionen hierzulande werden denn auch die "Extras" entsprechend korrekter und respektvoller versorgt, was Unterbringung, Verpflegung und Umgangston angeht. Der deutsche (Berliner) TV-Produktionsalltag wirkt dagegen so ruppig und menschenverachtend, dass man ihn auch als Praktikumserfahrung frühkapitalistischer Arbeitswelten an Schulen einführen könnte. Wer einmal eine Ahnung davon bekommen will, wie das früher war, als Tagelöhner ein Mensch zweiter oder dritter Klasse zu sein, der darf sich das nicht entgehen lassen.
Wer öfter als Komparse gearbeitet hat, entwickelt auch einen anderen Blick auf Filme. Man sieht, ob Statisten als stilistisches Mittel für eine überzeugende Szenengestaltung gut oder schlampig instruiert wurden, ob ihnen ein Eigenleben als Hintergrundperson zugetraut wurde oder ob sie von irgendjemandem ins Bild geschubst wurden, um mechanisch von A nach B zu marschieren und damit einen sogenannten "Wischer" abzugeben. Die Subalternen in deutschen Filmfirmen scheinen einen Groll auf Komparsen auszuleben, weil die in ihren Augen Geld für gar nichts bekommen und keinerlei Verantwortung zu tragen haben, was teilweise richtig ist. Aber gebraucht werden sie doch. Man könnte mehr mit ihnen machen. 84.191.219.13
Da du dich ganz gut auskennst, kannst du den Artikel ja ergänzen, wenn noch etwas fehlt. Ich habe versucht die Unterscheidung Komparse/ Statist aus mehreren Internetquellen und dem "Lexikon des Films" von Cinema herauszuarbeiten. Die Unterscheidung liegt (wie eben gesagt) in der individuellen Aufgabe. Dabei spielt es keine Rolle, ob Komparse oder Statist auch etwas sagen. Von Bedeutung ist alleine der Einsatz als "lebende Dekoration" (Statist) oder als individuell handelnde Person (Komparse). --Ken-nedy 13:01, 15. Nov 2005 (CET)
Ich war (und bin) in den letzten Jahren sowohl an Theatern als auch bei zahlreichen Filmpoduktionen als Statist bzw. Komparse gebucht worden. Statist ist der gängige Begriff für eine Rolle ohne Schauspielausbildung – ob mit Text oder ohne, spielt damei keine Rolle. Daher heißen die für die Auswahl und Rekrutierung zuständigen Mitarbeiter am Theater auch Statistenführer. In drei Jahren Filmproduktion ist mir der Begriff Statist dagegen nie begegnet – dort werden die Nebendarsteller konsequent als Komparsen gebucht und so steht es auch auf deren Verträgen. leather99
Ich arbeite seit fast 20 Jahren als Komparse und Statist bei Film und Theater und zeitweilig auch als Komparsenbetreuer beim Film. Meine Erfahrung ist die, dass in den letzten Jahren beim Film Statisten und Komparsen sich komplett vermischt haben und man einfach heute diese Trennung nicht mehr macht. Und beim Theater verwendet man ja seit eh und je nur den Begriff Statist. Egal ob kleine oder große Rolle. Diese Vermischung zwischen Statisten und Komparsen beim Film hängen einfach damit zusammen, dass heute wesentlich kostengünstiger, mit flacheren Hierarchien und auch spontaner und improvisierter produziert wird.
Also vor 15-20 Jahren, da wurdest Du halt vorher ganz klar und verbindlich als Komparse ODER Statist gebucht und hast am Set dann auch exakt diese Funktion gemacht. Heute buchen sie grundsätzlich jeden als Komparse und am Set entscheidet sich halt spontan, was Du machst.
Das hängt auch mit der Gagenentwicklung zusammen, vor der Medienkrise 2002 waren die Gagen in der Branche ja noch deutlich höher und auch Komparsen wurden höher bezahlt als heute (und höher als Statisten). In den letzten 9 Jahren sind die Komparsengagen auf Statistenniveau abgesenkt worden. Daher macht es heute finanziell keinen Unterschied mehr, ob man jemanden als Statist oder Komparse bucht. (Daher bucht man heute der Einfachheit halber gleich alle Leute als Komparsen.) Und da die Gagen und Aufgaben von Statisten und Komparsen inzwischen fast identisch sind macht man eben diesen Unterschied einfach heute nicht mehr.
Egal was in einigen veralteten Filmlexikas steht: Rein praktisch ist es heute so: Film=Komparse, Theater=Statist--Navigate1972 17:14, 22. Sep. 2011 (CEST)[Beantworten]

Komparse = Bit part?[Quelltext bearbeiten]

Entspricht der Komparse dem englischen Bit part? Wenn ja, könnte man den englischen Interwiki-Link ändern. --Dralon 19:57, 28. Mär 2006 (CEST)

Nein, Komparse entspricht ungefähr dem englischen Extra.--Navigate1972 19:34, 4. Okt. 2011 (CEST)[Beantworten]

Abrechnungsgrenzen[Quelltext bearbeiten]

Meiner Meinung nach gehört hier auch noch die Erklärung hinein, daß Komparsen gerne mit max. 62 € vergütet werden, damit der Arbeitgeber diese als "kurzfristig Beschäftigte" mit pauschaler Lohnsteuer abrechnen kann. Dies ist jedenfalls bei der Abrechung von Komparsen im TV so! Ich habe aber keine Ahnung, ob Komparsen/Statisten z.B. beim Theater anders abgerechnet werden. (nicht signierter Beitrag von 195.14.245.130 (Diskussion) 18:36, 10. Jun. 2011 (CEST)) [Beantworten]

Das habe ich noch nie gehört! Ich mache das schon seit fast 20 Jahren, habe aber weder beim Film noch beim TV jemals 62 Euro bekommen. Die Regeln für "kurzfristig Beschäftigte" sind nur vom zeitlichem Umfang der Tätigkeit (weniger als 2 Monate oder 50 Tage pro Jahr und weniger als 400 Euro) abhängig (siehe Wikipedia-Artikel Geringfügige Beschäftigung Abschnitt Kurzfristen Beschäftigung). Die Argumentation "Wir bezahlen so schlecht, weil wir die Gage sonst nicht steuerfrei auszahlen dürfen." ist, meiner Meinung nach, eher ein Vorwand um Komparsen die sich wegen der mickrigen Gage beschweren ruhig zu stellen. ;-)--Navigate1972 19:49, 4. Okt. 2011 (CEST)[Beantworten]

Gagenentwicklung[Quelltext bearbeiten]

Ich arbeite seit fast 20 Jahren in dem Bereich und würde gerne das Thema Gagenhöhe bzw. Gagenentwicklung seit 2002 diskutieren bzw. besser belegt haben. Momentan steht im Artikel: Tagesgage 75 Euro, Halbe Drehtage 50 Euro, das ist inzwischen aber ziemlich überholt. In den 1990iger Jahren erhielten Komparsen, je nach Größe der Rolle zwischen 200 und 300 Mark (100-150 Euro) pro ganzem Drehtag, Statisten meist nur 100 bis 150 Mark (50-75 Euro). Seit 2002 sind die Gagen aber massiv eingebrochen. Für Daily-Soaps und andere Billigproduktionen sind ja schon seit einiger Zeit nur noch 50-60 Euro pro Tag (Komparse und Statisten) üblich. Inzwischen werden aber teilweise sogar für öffentlich-rechtliche TV-Filme nur noch 40-50 Euro pro Tag bezahlt. Eigene Erfahrung: Mein erster Auftritt bei einem ARD-Tatort: 250 Mark (125 Euro), mein letzter Auftritt bei einem ARD-Tatort: 50 Euro (Beides Mal nur eine kleine Rolle ohne Text, im Hintergrund des Bildes herumstehen, beides Mal ganzer Drehtag.) Nur eines von sehr vielen Beispielen! - In letzter Zeit bekomme ich sogar Angebote für Daily-Soaps beim Privatfernsehen mit nur noch 25-30 Euro pro GANZEM Drehtag. Meine Erfahrung ist, dass derzeit (Mitte 2011) der Durchschnitt bei Komparsen so ca. bei 50 Euro für ganzen Tag und 30-35 Euro für halben Tag liegt. Zudem werden auch Extrakosten, Requisiten usw. immer seltener bezahlt. Und am Catering für Komparsen wird ja eh schon lange gespart. (In den 1990iger durftest Du als Komparse am normalen Schauspieler-Catering mit essen. Heute gibt es entweder ein kostengünstiges separates Komparsen-Catering oder 5 Euro Essensgeld, teilweise auch gar kein Catering für Komparsen mehr.) Dieses Thema würde ich sehr gerne im Artikel drin haben. Allerdings mangelt es mir da an Belegen. (Ich habe halt meine eigenen Quittungen der letzten 20 Jahre und meine Erfahrungen als Kompoarse und Komparsenbetreuer.) Aber im Internet finde ich wenig dazu um meine Vermutung wirklich gut belegen zu können.--Navigate1972 17:38, 22. Sep. 2011 (CEST)[Beantworten]

Ich spiele (sehr selten) Komparse, bin als "wild knipsender Fotograf" registriert. 2009 gab es bei dieser Produktion des ZDF 65 Euro plus 20 für den Einsatz von Kamera & Blitz, dazu ordentliches Catering. Die grobe Richtung kann ich bestätigen. Auch, daß zwischen Komparsen und Statisten nicht mehr unterschieden wird. Eine von uns kam zufällig mit ihrem Hündchen zum Dreh, die wurde kurzerhand sogar mit Sprechrolle versehen. --Marcela 17:49, 22. Sep. 2011 (CEST)[Beantworten]
Ich habe jetzt mal ein paar Umbauten am Text vorgenommen. Inhaltlich ist der Text jetzt deutlich besser als vorher, aber leider fehlt es an Belegen. Also falls jemand da was hat, her damit.--Navigate1972 20:48, 4. Okt. 2011 (CEST)[Beantworten]

Der Weblink "Informationen zur Komparsenarbeit" scheint sehr alt und die Webseite www.filmdiver.de nicht mehr existent zu sein. Eine Löschung dieses Weblinks wäre sinnvoll, um die Seite aktuell zu halten. --Calispera (Diskussion) 15:47, 9. Jun. 2017 (CEST)[Beantworten]

Der Weblink "Informationen zur Komparsenarbeit" ist weiterhin nicht existent und wurde gelöscht. --Calispera (Diskussion) 20:20, 9. Jul. 2017 (CEST)[Beantworten]

Der Duden [1] definiert Komparse so: [in Massenszenen auftretende] männliche Person ohne Sprechrolle. Da ist kein Unterschied zu Statist [2] (Darsteller, der als stumme Figur mitwirkt, unbedeutende männliche Person, Rand-, Nebenfigur) eigentlich noch mehr. --Feliks (Diskussion) 13:03, 1. Mär. 2022 (CET)[Beantworten]