Diskussion:Kontingenz (Philosophie)

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Beispiele fehlen[Quelltext bearbeiten]

Die einleitende Definition kommt ja recht prägnant daher („Kontingent“ bezeichnet den Status von Tatsachen, deren Bestehen gegeben und weder notwendig noch unmöglich ist), aber auch sehr abstrakt. Ein Abschnitt "Beispiele" wäre sehr hilfreich. Könnte sich jemand drum kümmern der weiß was gemeint ist? --Cubefox (Diskussion) 16:04, 8. Jun. 2013 (CEST)[Beantworten]

@Cubefox: Leider bin ich auch nur ein OMA-Leser, aber versuche zumindest, ein ganz klein wenig zu verstehen und kann mich irren. Ein gewissermaßen etwas anschaulichesers Beispiel als die notwendigerweise sehr abstrakte Definition wäre m. E. vielleicht hier zu finden. Kannst Du dem ggf. etwas mehr Verständnis entgegenbringen? Der Abschnitt, auf den ich hier verwiesen habe, ist vielleicht etwas zu ausführlich und als prägnantes Beispiel evtl. zu lang. Verkürzt gesagt handelt es sich hierbei um die Unterscheidung von Grundbedürfnissen und „höheren“ Bedürfnissen, wie etwa denen eines Schriftstellers, nämlich im zitierten Beispiel von Bert Brecht, der seine hauptsächlichen Stücke beispielsweise nicht in seiner Ost-Berliner Zeit nach dem Krieg als Theaterintendant geschrieben hat, sondern unter besonderen psychologischen Bedingungen, die im Zusammenhang mit seiner Flucht vor Verfolgung standen. Die Produktion seiner hauptsächlichen Stücke war also nicht notwendige Bedingung seines Lebens, sondern stand im Zusammenhang mit besonderen (frei gewählten) Bedingungen oder Kontingenzen, siehe auch lat. contingere = berühren, erfassen, ergreifen und contingit = es ereignet sich, gelingt, glückt, passiert, stößt zu. Die meisten Ereignisse sind nicht nur rein kausal determiniert, sondern durch irgendwelche Nebeneffekte beeinflußt. Sagt man, daß Gelegenheit Diebe mache, so trifft das nicht zwingend wie etwa bei der Gravitation für alle Menschen zu, sondern nur für ganz bestimmte Personen, die eben unter exakt diesen Bedingungen zum Aneignen fremden Besitzes neigen. --Anaxo (Diskussion) 23:35, 15. Jun. 2019 (CEST)[Beantworten]
Kontingenz ist das zeittypische Muster der Zufälle, die das soziale Leben einer Person oder Personengruppe prägen. Beispiel: Eine Frau, deren Mutter in Deutschland 1945 zu den jungen Kindern unter den Heimatvertriebenen der ehedem deutschen Ostgebiete zählte, die hat typischerweise (aber eben nicht: notwendigerweise) keine eigenen Kinder, sofern sie selbst beruflich eine Karriere hinbekam. Denn diese familiäre Geschichte prägte die persönliche Gestalt der Zufälle, die daran anschließend ihr eigenes Leben ausmachte. Das ist dann ihre ganz persönliche Kontingenz. Knapper deshalb: Kontingenz ist die zeittypische Gestalt der persönlichen Zufalls. --91.11.232.190 17:40, 10. Aug. 2019 (CEST)[Beantworten]

Falscher Link[Quelltext bearbeiten]

"In der neueren Philosophie ist die „Kontingenztheorie der Wahrheit“ des US-amerikanischen Neopragmatikers und Skeptikers Richard Rorty von Bedeutung"

Der Link für die "Kontingenztheorie der Wahrheit" nach Rorty verweist auf http://de.wikipedia.org/wiki/Kontingenztheorie, das ist eine Wirtschaftstheorie! (nicht signierter Beitrag von 178.188.52.94 (Diskussion) 10:43, 6. Mär. 2014 (CET))[Beantworten]

Kontingenz als Unverfügbarkeit[Quelltext bearbeiten]

Der Beleg dafür, dass in der Anthropologie Kontingenz als Unverfügbarkeit verstanden wird, fehlt. (nicht signierter Beitrag von 178.165.132.196 (Diskussion) 08:14, 19. Jan. 2015 (CET))[Beantworten]

Soll der hier kritisierte(?) Absatz so verstanden werden, dass "Kontingenz" in der Anthropologie eine abweichende Bedeutung hat? Dann gehört diese Bedeutung in einen eigenen Artikel, möglicherweise unter dem Lemma Unverfügbarkeit. --Rainald62 (Diskussion) 13:05, 23. Mai 2016 (CEST)[Beantworten]

Kontingenz von Nicht-Seiendem?[Quelltext bearbeiten]

Gibt es einen Beleg dafür, dass der Begriff „Kontingenz“ in der Literatur auch auf nicht existierende Seiende bezogen wird, wie mit der aktuellen Änderung behauptet wird? Ich habe das jedenfalls so noch nie gehört. Metaphysik ist ja die Wissenschaft vom Seienden, nicht vom Nicht-Seienden. Sie kann nur Aussagen darüber machen, was in irgendeiner Weise ist, nicht, was nicht ist. --HerbertErwin (Diskussion) 10:39, 11. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]

Hab ich nämlich auch gedacht und vermute eine nicht belegbare Reflektion des Autors (im Sinne Theoriefindung). Oder wieder ein Übersetzungsproblem ohne Quellenangabe wie bei Phlsph7 schon mehrfach gehabt? Und wenn schon, dann „Seiendem, dessen Existenz ...“ Ich bin aber für einen Revert. --༄U-ji (Diskussion) 11:50, 11. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]
Die Grundidee basiert auf der Logik, dass es nicht nur kontingent wahre sondern auch kontingent falsche Aussagen gibt. Dies passt auf die Definition im Abschnitt "Modallogische Definition". Ich gebe zu, dass der Begriff "Seiendes" hier problematisch sein kann, da manche die Existenz darin schon als eingeschlossen sehen. Meine Kritik an der ursprünglichen Version ist, dass dass sie Kontingenz mit Bestehen oder Wirklichkeit assoziiert, was ein Spezialfall ist. Eine Alternative wäre, von Sachverhalten zu sprechen, deren Bestehen und nicht-Bestehen möglich aber nicht notwendig ist.
An ༄U-ji: Bitte keine persönlichen Angriffe und keine falschen Behauptungen verbreiten. Phlsph7 (Diskussion) 14:21, 11. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]
Ich kenne den Begriff hauptsächlich als metaphysischen, nicht als logischen Begriff - vielleicht muss man da im Artikel auch deutlicher differenzieren. Zum metaphysischen Sinn paraphrasiere ich mal den Eintrag von Josef Schmidt im "Brugger": Der Begriff "Kontingenz" (lat. "contingit") geht zurück auf die von Aristoteles eingeführten Begriffe "symbaínei" (es kommt zusammen, ereignet sich) und "endéchetai" (es ist zulässig, möglich). Der Begriff "endéchetai" wird dabei von Aristoteles verstanden als das, was sein kann, und ist dem entgegengesetzt, was nicht sein kann: also das Mögliche im Gegensatz zum Unmöglichen. Der Begriff "symbaínei" dagegen besagt zunächst nur Tatsächlichkeit, hat aber bei Aristoteles gelegentlich schon die Bedeutung der Tatsächlichkeit dessen, was auch nicht sein könnte: also das Tatsächliche, das aber nicht notwendig tatsächlich ist, im Gegensatz eben zum Notwendigen. In diesem Sinne ist mir auch das Begriffspaar Notwendiges / Kontingentes immer wieder - vor allem in der Metaphysik und Philosophischen Gotteslehre - untergekommen. In diesem Kontext wird klassisch immer vom tatsächlichen, endlichen Seiendem ausgegangen, dessen Seinsweise kontingent ist, und dieses mit der notwendigen Seinsweise des Absoluten / Göttlichen kontrastiert. --HerbertErwin (Diskussion) 18:32, 11. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]
Ich denke bezüglich den aristotelischen Begriffen hast du Recht: Diese Quelle verbindet den Begriff der Wirklichkeit mit ihnen. Aber was für Schlüsse wir daraus für für den Kontingenz-begriff ziehen dürfen, ist fraglich. Ich denke du hast auch Recht, dass die Theologen bei der Verwendung des Begriffs primär an kontingenter Wirklichkeit interessiert sind.
Die folgende Quelle teilt explizit die Modalitäten wie folgt ein (Seite 3): notwendig, kontingent wirklich, kontingent unwirklich, unmöglich. Und bei dieser Quelle wird bloße Möglichkeit (mere possibility) mit kontingenter Nicht-wirklichkeit (contingent nonactuality) gleichgesetzt. Wenn ich mich recht erinnere, finden sich ähnliche Bestimmungen auch in Nicolai Hartmann's Möglichkeit und Wirklichkeit. Phlsph7 (Diskussion) 22:07, 11. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]
Okay, damit ist Deine Änderung erst mal hinreichend belegt. --HerbertErwin (Diskussion) 10:29, 12. Mai 2021 (CEST)[Beantworten]