Diskussion:Kopfplatte

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Nicht Kopfplatte, sondern Kopf[Quelltext bearbeiten]

Vom Gitarrenbaumeister Hubert Neumüller kam der Hinweis, dass der korrekte deutsche Begriff für headstock bei Gitarren "Kopf" lautet, nicht "Kopfplatte". Unter der "Kopfplatte" verstünde man die Furnier- und Holzschicht, die auf der Oberseite auf den Kopf geleimt wird. Ich bitte um Prüfung, am Besten anhand von zitierbarer Fachliteratur. --Neitram 11:54, 28. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]

Hallo Neitram, das wird in der mir vorliegenden deutschsprachigen Fachliteratur uneinheitlich gehandhabt. Ein Lexikon für Gitarristen des PPVMedien-Verlags enthält den Eintrag Kopfplatte,[1] auch die deutsche Fachzeitschrift Gitarre & Bass verwendet für Akustik-, E-Gitarren und E-Bässe durchgehend den Begriff Kopfplatte.[2] Ebenso Carlo May, promovierter Musikwissenschaftler und Autor zum Thema Geschichte der E-Gitarre.[3] Einzig in der Übersetzung eines Buchs des US-Gitarrenexperten Tony Bacon ins Deutsche fand ich die durchgehende Verwendung des Begriffs Kopf;[4] dazu jedoch die Anmerkung, daß diese Lizenzausgabe offenbar „mit heißer Nadel gestrickt“ wurde und viele nachweisbare Übersetzungsfehler enthält. Mein Fazit: Der Gitarrenbaumeister mag rechthaben; der Begriff Kopfplatte ist jedoch wesentlich weiter verbreitet als die Übersetzung von Headstock mit Kopf. Auch aus meinen eigenen, 35-jährigen Erfahrungen als „Gitarrenhalter“ kenne ich für dieses Instrument nur die Version Kopfplatte. Grüße, — frank (Diskussion) 12:57, 28. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]
  1. Guitar Voodoo Guide – Das Lexikon für den Gitarristen, S. 121. Presse Projekt Verlag, Bergkirchen 2006. ISSN 1430-9769
  2. Ein Beispiel dafür ist Stromgitarren; Sonderheft der Zeitschrift Gitarre & Bass
    zur Geschichte der E-Gitarre. MM-Musik-Media-Verlag, Ulm 2004. ISSN 0934-7674
  3. Carlo May: Vintage-Gitarren und ihre Geschichten. MM-Musik-Media-Verlag, Ulm 1994. ISBN 3-927954-10-1
  4. Tony Bacon: Gitarrenklassiker – alle Modelle und Hersteller. Premio Verlag 2007. ISBN 978-3-86706-050-9
Bestandteile der Gitarre
Danke für deine Recherche und das schnelle Feedback! Ich habe jetzt mal beide Bezeichnungen aufgenommen, im Artikel aber weiter überwiegend den Begriff Kopfplatte verwendet, und auch das Lemma würde ich vorläufig noch auf Kopfplatte belassen. Das nebenstehende Bild, in dem das Ding "Kopf" genannt wird, parke ich vorläufig mal nur hier.
Noch ne Idee: vielleicht könnte auch "Kopf" die Kopfplatte einschließlich Mechaniken ("Wirbel") bezeichen, und "Kopfplatte" das bloße Holzding ohne die Mechaniken/Wirbel? (Nur so ne Idee.) --Neitram 20:58, 28. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]
Ja, und an Dich ein Dank für die Erweiterung des Artikels um den Abschnitt Geschichte! Den Wirbelkasten von Nylon-String-Acoustics kenne ich übrigens auch unter dem Namen „Fensterkopfplatte“. Für sehr wahrscheinlich halte ich es, daß der Begriff Kopfplatte erst mit der Entwicklung von Steel-String-Acoustics, besonders durch Johann Georg Stauffer und seinen Schüler Christian Friedrich Martin etabliert wurde; vielleicht sogar erst mit dem Aufkommen der E-Gitarre? Zu untersuchen wäre, wie das im deutschsprachigen Raum bei anderen Zupfinstrumenten, besonders bei der Mandoline aussah (mir ist keine Mandoline mit Wirbelkasten/Fensterkopfplatte bekannt). So oder so: Richten kann’s nur die Literatur. In der Frankfurter Stadtbücherei gibt es einige wenige Bücher zum Thema Konstruktion und Bau von Konzertgitarren (um die ich bisher immer einen Bogen gemacht habe, weil mich das Thema nicht so interessiert). Darin werde ich mal nachschauen und hoffe, fündig zu werden. Deine Idee, die Kopfplatte sei „das bloße Holzding“ erscheint mir aber auch plausibel. Mal schauen, was die Bücher so hergeben.
frank (Diskussion) 00:31, 29. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]
Kurz zum einen Punkt: ja, es gab Mandolinen mit Wirbelkasten. Google mal Bilder nach "Barockmandoline" bzw. "baroque mandolin". --Neitram 10:48, 29. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]

Auch Gibson-Kopfplatten lassen sich aus einem Stück fräsen[Quelltext bearbeiten]

Dort steht ja, dass "der Vorteil von Fender-Hälsen die Möglichkeit ist, sie aus einem Stück zu fertigen". Dabei wurden ursprünglich bei den sehr begehrten Bursts und Les Paul Goldtops der 50er (Gibson) die Hälse aus einem großen, quaderförmigen stück Mahagoni gefertigt, es ist also nicht unmöglich, solche Hälse aus einem Stück zu fräsen. Erst in den 7oern/80ern ging Gibson bei sämtlichen Modellen zum "scarf joint" über, d.h. ein flacheres Stück Holz als basis für den Hals, die Kopfplatte wird angeschäftet. (nicht signierter Beitrag von Halenane (Diskussion | Beiträge) 18:15, 28. Apr. 2020 (CEST))[Beantworten]

Wenn das ok ist, ändere ich das mal auf "Der Vorteil gerader Kopfplatten ist, dass die Gefahr eines Abbruchs bei einem Sturz der Gitarre wesentlich geringer ist als bei abgewinkelten Kopfplatten.". (nicht signierter Beitrag von Halenane (Diskussion | Beiträge) 21:10, 20. Jun. 2020 (CEST))[Beantworten]