Diskussion:Leopoldskirche (Leopoldstadt)

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eine Begegnung der unheimlichen Art[Quelltext bearbeiten]

Ich habe zufällig den Pfarrer von St. Leopold auf der Straße getroffen und ihn höflich gebeten, ob es nicht möglich wäre, den Festornat, der ehemals von Kaiserin Maria Theresia geschenkt wurde und im Pfarrhaus aufbewahrt wird, für Wikipedia zu fotografieren. Ein niedrig auflösendes Bild hätte uns sicher gereicht.

Es kam aber ganz anders: Ich habe es selten erlebt, wie mich jemand so von oben herab behandelt hat. Nein, ohne Begründung. Erst als ich fragte, warum es nicht möglich ist hat er gesagt: Wir sind die Eigentümer.

Tolle Leistung. Wenn er mir gesagt hätte, dass das ein Problem mit dem Blitz wäre - immerhin ist das Zeugs ja schon mehrere hundert Jahre alt - dann würde ich es verstehen. Oder, sich die Sache überlegen, und mir zu später Zeit eine Antwort zu überlegen (wohlgemerkt, der Pfarrer ist nicht der Eigentümer, ebenso auch gar nicht zuständig, zuständig für Kulturgüter wäre die Erzdiözese!)

Aber einfach: Wir sind Eigentümer und deshalb gibt es nur ein Nein, das ist schon ziemlich frech - und nur frech! Darum vor den Vorhang, Boleslaw KRAWCZYK.

St. Leopold ist im Übrigen eine vom damaligen Magistat Wien allein finanzierte Kirche - welche dann in Kircheneigentum übergegangen ist. Und um das jüdische Leben nachhaltig zu eliminieren, hat man auch gleich deren Synagoge (die Neue Synagoge) niedergerissen und genau an diese Stelle eben die Kirche St. Leopold gebaut. Ein schöneres Symbol, wer ab nun das Sagen hat, gibt es wohl kaum. Der kirchliche Protest gegen die Judenvertreibung war mit Bestimmtheit enden wollend, aber die antijüdische Politik von Leopold I. ist mit Bestimmtheit der Katholischen Kirche zuzurechnen. Das ist im übrigen keine Spekulation, sogar eine Straße in der Leopoldstadt ist nach dem 1679 gestorbenen Pfarrer Johann Ignaz Arnezhofer benannt; dieser war Kommissär zur Ordnung israelitischer Angelegenheiten nach Schließung des Leopoldstädter Ghettos. Er setzte sich für die Vertreibung der Leopoldstädter Juden ein und hielt antisemitische Hetzpredigten.

Die Kirche selbst konnte sich erst in diesem Bezirksteil, der Judenstadt, dem heutigen Karmeliterviertel breitmachen, nachdem sie die jüdische Bevölkerung vertrieben haben, mit einem willfährigen Edikt von Leopold I. aus 1670. Mit anderen Worten kann man sagen, dass der Grundbesitz der Kirche in diesem Stadtteil auf dem Rücken vertriebener Juden entstanden ist. Zuvor gab es nur das Karmeliterkloster mit der Pfarre St. Josef, und auf der anderen Seite der Taborstraße das Kloster und Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. --Hubertl 13:51, 27. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]

Ein Auszug aus Reisediarium des J. J. Müller aus Weimar von 1660

Sonnabend den 14. (24.) Aprilis Früh Morgens in die vor den Rothen-Thurm über der Schlag-Brücken absonderlichen gelegene / und mit ihren Thoren und Mauer ziemlich verwahrte Jüden-Stadt gefahren / und erstlich die also genannte alte dann neue Synagogen oder Kirchen besehen / welche ein Jude / auf erhaltene Kayserl. allergnädigste Concession / auf seine Kosten bauen lassen / und wegen Erlangung solcher Freyheit / dem Kayser zwey Regimenter eines zu Ross / dass ander zu Fuss mit aller Zugehör mundiren und kleiden müssen / [..]Derjenige Jud / welcher die neue Synagog gestifftet / wird allezeit / wie auch ietzo geschehen / in der Synagog von denen Juden nebst seiner gantzen Familie gesegnet / welcher dann nahe an dem Orte / wohin die zehen Gebote geleget / seinen Sitz hatte

--Hubertl 14:17, 27. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]

Hubertl, nimme es locker! Vielleicht hat der Herr ein paar POV-Artikel in der Wikipedia gelesen und ist daher sehr distanziert gegenüber Wikipedia. Nimm z. B. diesen Artikel hier, wo in der Einleitung über den Artikel eines Kirchengebäude steht: „Er setzte sich für die Vertreibung der Leopoldstädter Juden ein und hielt antisemitische Hetzpredigten [1]. Das Ganze ist dann noch referenziert - nur dort (eine Vereinshomepage) liest man nichts von „hielt antisemitische Hetzpredigten“ (wäre halt mal eine seriöse, reputable Quellen angebracht, wo man die Predigten nachlesen kann). –– Lust auf ein Beispiel der Löschfraktion? 19:40, 27. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]
Du hast die Eigenart, bestimmte Seiten runterzumachen. Aber lies sie zuvor - auch den Inhalt - und schau dir an, was dort refernziert wird. Dann wirst du seriöse, reputable Quellen finden. Betrachte diese Gedenkseite als zusammenfassung. Aber, hast du nix anderes zu tun? (zugegebenermaßen: Dein Hinweis auf die fehlende Quellenlage war schon notwendig!) --Hubertl 20:35, 27. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]
Ach so, diese Referenzierung wurde herangezogen nicht um die Aussage: „hielt antisemitische Hetzpredigten“ zu referenieren, sondern um die „Zusammenfassung der Gedenkseite“ zu platzieren. Du, ich möchte jetzt nicht jeden Link auf der Gedenkseite im Detail nachlesen - könntest du mir eventuell den Direktlink bekanntgeben, wo man das mit den Hetzpredigten nachlesen kann?. –– Lust auf ein Beispiel der Löschfraktion? 20:54, 27. Mai 2011 (CEST)[Beantworten]