Diskussion:Lujo Brentano

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Brentano wurde nicht zum Dr.rer.pol.,sondern zum Doktor der Philosophie promoviert. Vgl. dazu Brentano: Mein Leben...,S.4O .Ludwig Joseph: Über J.H. von Thünens naturgemäßen Lohn und Zinsfuß im isolierten Staate,Diss. Göttingen 1867. Vgl.dazu auch die letzten Ausführungen unter dem Aspekt "Seite bearbeiten".

Betrachtet man den Liberalismus alten Stils und den Staatssozialismus ( Wagner), dann beschreitet Brentano mit einem Sozialliberalismus einen Dritten Weg. Vgl. auch Tiefelstorf Otto: Die sozialpolitischen Vorstellungen Lujo Brentanos, Diss.Köln,1973, S.112 ff. (nicht signierter Beitrag von 84.63.106.240 (Diskussion) 09:24, 11. Okt. 2011 (CEST)) [Beantworten]

Was den Vornamen betrifft, so vgl. dazu die Hinweise in der Dissertation: Tiefelstorf, Otto: Die sozialpolitischen Vorstellungen Lujo Brentanos,Univer- sität Köln,1973 ,S.16 f. Vgl. dazu die Hinweise "Seite bearbeiten" (--84.63.79.249)

Der Hinweis Brentano war ein "Kathedersozialist"(also ein Reformist und Vertreter des"Dritten Weges"ist wenig hilfreich . Wo zeigt sich bei den Kathedersozialisten ein "Dritter Weg"? Schmoller strebte ein soziales Königtum an , Wagner einen Staatssozialismus. Brentano war ein Liberaler (Sozialliberalismus). Hier zeigen sich ganz unterschiedliche Ziele. Wo liegt denn nun der "Dritte Weg"? (--84.63.79.249)

Der Hinweis Brentanos "Einfluss liegt mehr in seiner Funktion als Lehrer und Sozialreformer,denn als Wirtschaftswissenschaftler",wird dem Lebenswerk Brentanos nicht gerecht.Der Verfasser berücksichtigt nicht, was von seinen sozialpolitischen Vorstellungen wirklich realisiert wurde. Vgl. dazu Tiefelstorf Otto : Die sozialpolitischen Vorstellungen Lujo Brentanos.Diss. Köln 1973

Brentano entwickelte keine umfassende Theorie, beschäftigte sich jeoch mit zahlreichen theoretischen Einzelthemen.(Lohn- und Gewerkschaftstheorie, Theorie der Bedürfnisse,Wertlehre ,Theorie der Grundrente, Wohlstandstheorie.) Bei der Betrachtung der Kartelle deutet sich auch eine Theorie der fixen Kosten an.Die Kritik,welche Eucken in Bezug auf das methodische Vorgehen Schmollers herausstellt, wird von Brentano bereits vorweggenommen.Er empfindet, Schmollers Lehrbuch über die Volkswirtschaft wie eine Anzahl von Bildern, bei denen "... die Farben wie in einer Abendröte ineinanderschwimmen". Brentano:Mein Leben..,S.99.

Wie Eucken ( Die Grundlagen der Nationalökonomie, 8. Auflage, Berlin, -Heidelberg-New York 1965,S.18 ff.)so stellt Brentano die Notwendigkeit der Theorie für eine umfassende wirtschaftliche und gesellschaftliche Untersuchung heraus.( Brentano: Theorie contra Sonderinteresse, in : Die Nation, Jg. 18,Nr. 1, Berlin 19OO/19O1 ,S. 9) Im gleichen Zusammenhang sieht Brentano wie die Vertreter der neoliberalen Schule ( Brentano.: Die klassische Nationalökonomie,Leipzig 1888),dass ein einseitig theoretisches Vorgehen im Sinne Mengers zu modellhaft bleibt. Um als Sozialpolitiker möglichst nahe an die Realität heranzukommen, bedarf eine theoretische Betrachtung der Ergänzung durch historische Untersuchungen. (Brentano: Der Ansturm gegen den Achtstundentag....1923, Sp. 552

Die Bemerkung des Verfassers, die "Autobiographie "sei "vielleicht das bedeutendste Werk" Brentanos klingt daher recht eigenartig. Aus der heutigen Sicht betrachtet, erscheint Brentanos Haltung schon sehr modern. Er erkennt,dass sich aus dem Egoismus des einzelnen große Anriebskräfte ergeben, will die freie Handlungsmöglichkeit gewahrt wissen.Zugleich strebt er die Teilnahme möglichst vieler an den materiellen Errungenschaften einer wachsenden Industriewirtschaft an.Ein Individualismus der angeführten Art, bei dem auch die Interessen der Gesamtheit gewahrt bleiben, wird von Brentano als berechtigt angesehen.Brentano:Berechtigter und nicht berechtigter Individualismus,in :Neue Freie Presse, Nr 2O748 vom 4.6.1922,S.7 Vgl. dazu auch einen Aufsatz des Nobelpreisträgers Hayek: Wahrer und falscher Individualismus, in Ordo, Jahrbuch für die ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Bd. 1, Opladen 1948 ,S. 19 ff.

Die alte Gleichung Liberalismus =Individualismus gilt für Brentano nicht mehr. Briefs, Goetz : Brentano und das liberale Zeitalter, in : Wirtschaftsdienst, Jg.17, H.2, Hamburg 1932, S. 42 ff.

Vor Eucken arbeitete Brentano schon heraus, dass es in dem Augenblick, wo der Staat den Wirtschaftsprozeß zu lenken beginnt, zur Lebensfrage wird,bei der staatlichen Willensbildung mitzuwirken.Eucken, Walter :Strukturwandlungen im Zeitalter der Interessenverbände,in :Weltwirtschaftliches Archiv,Bd.36,Jena 1932,S. 3O7 ff.,319 f. Brentano,Lujo :Der Arbeiterversicherungszwang,seine Voraussetzungen und seine Folgen,in:Deutsche Zeit-und Streitfragen,Jg.1O,H.15O/151, Berlin 1881,S.1O8 f.

wie Walter Eucken, so betont Brentano,dass in einem entsprechenden Fall alle bemüht sind,"...die Staatsgewalt zu ihrem eigenen Vorteil auszubeuten. Jeder politische wird zu einem wirtschaftlichen Kampf,jede wirtschaftliche Verschiedenheit zu einer politischen Gegnerschaft." Brentano:Ebenda:S.1O8

Brentano schließt mit der pessimistischen Voraussage,"Der Untergang der politischen Freiheit", "...der Ruin der Kultur" werde das Ende einer entsprechenden Entwicklung sein. Brentano: Ebenda,S.1O8 .

Entsprechende Hinweise finden sich auch heute bei den Vertretern einer modernen Ordnungspolitik. Vgl.dazu:Tiefelstorf, Otto: Die sozialpolitischen Vorstellungen Lujo Brentanos,rer.pol.Diss.,Universität Köln,Wirtschafts-und Sozialwissenschaftliche Fakultät,1973,S.151 f.