Diskussion:Methodischer Zweifel

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Cogito ergo sum - keine Evidenz![Quelltext bearbeiten]

Zusammengefasst wird dies in der Formulierung Cogito ergo sum („Ich denke, also bin ich“). Descartes zweifelt wohlgemerkt lediglich methodisch, das heißt dieses Vorgehen ist vornehmlich ein Gedankenexperiment und weniger ein tatsächliches Infragestellen der Wirklichkeit.

Die "Kernaussage" von Descartes methodischen Zweifel ist eben nicht cogito ergo sum, da durch ergo die Evidenz der Aussage hinfällig wird. Der Term ergo kennzeichnet einen Syllogismus und benötigt eine Prämisse (nachzulesen in der englischen Wikipedia), ist also nicht evident - entspricht also nicht der Intention Descartes.

Hat jemand eine zweisprachige (latein/deutsch) Ausgabe der Meditaionen und kann bei der 2ten Meditation nachlesen?
(nicht signierter Beitrag von 80.121.24.223 (Diskussion) 20:45, 28. März 2008)

Jedenfalls nach P. Kunzmann; F.-P. Burkard; F. Wiedemann, dtv-Atlas Philosophie, München, dtv, 13. Aufl. 2007, S. 105 geht Descartes von Evidenz aus. Das muss aber nicht stimmen.(nicht signierter Beitrag von Hans-Jürgen Streicher (Diskussion | Beiträge) 21:17, 24. Juli 2011)
Wie das "ergo" zu verstehen sei, ist Gegenstand umfangreicher Forschung. Ein Formallogiker würde das natürlich als Indikator für einen Syllogismus verstehen, das heißt aber nicht, dass Descartes das auch tat. Zu seiner Zeit war die formale Logik ohnehin nicht so en vogue. Der allgemeine Tenor in der Descartes-Forschung geht davon aus, dass er das "ergo" mehr im Sinne eines "Gleichheitszeichens" gemeint hat: "Ich denke" und "Ich bin" sind zwei Formulierungen ein und desselben Phänomens, beides bedeutet genau dasselbe. Insofern: Definitiv evident. (nicht signierter Beitrag von DerLesende (Diskussion | Beiträge) 23:25, 20. Jul 2015 (CEST))