Diskussion:Naoto Kan

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Politische Richtung[Quelltext bearbeiten]

Der Werdegang ist schon gut, und einen vollen Lebenslauf brauch man denke ich nicht. Was mich noch sehr interessieren würde ist aber, welche Meinungen er vertritt. Ist er in seiner Partei eher links oder rechts einzuordnen?

Außerdem: Wie hat er aus dem Blutkonserven-Skandal Kapital geschlagen? (nicht signierter Beitrag von Rikki-Tikki-Tavi (Diskussion | Beiträge) 13:26, 4. Jun. 2010 (CEST)) [Beantworten]

Im Artikel steht ja bereits, dass er dem shaminren angehörte, also aus einer sich sozialdemokratisch nennenden Ecke rechts von der SPJ kommt, die früh mit Reformkonservativen/Liberalen zusammenarbeitete. Wenn man unbedingt eine gesäßgeographische Einordnung braucht (die beim japanischen Strippenziehen nicht immer zum Verständnis beiträgt), wären insofern mitte-links, sozialliberal o.ä. wohl nicht ganz falsch: Er gehört schließlich zum Kern der „alten“ 96er Demokratischen Partei, bevor die meisten Ex-LDPler sich der Partei anschlossen. Man liest in den letzten Tagen gelegentlich über seine Fiskalpolitik von dem, was manche in Deutschland „schwäbische Hausfrau“ nennen, fiscal hawk/conservative o.ä. (Beispiel), was mir aber angesichts der (übrigen) demokratischen Wahlversprechen wenigstens zweifelhaft scheint; aber vielleicht hat er ja als Nichtmilliardärssohn tatsächlich eine etwas realistischere Sicht auf Japans höchsten Berg als einige seiner Parteifreunde. Die Tatsache, dass er zudem kein Erbpolitiker ist hilft zwar nicht bei der politischen aber vielleicht bei der gesellschaftlichen Einordnung: Kan ist, wenn ich niemanden übersehen habe, der erste Premier seit Mori, der nicht direkt von einem nationalen Abgeordneten abstammt, und der erste seit Murayama, dessen Vater nicht Politiker war – gerade die beiden waren aber, naja, eher glücklos…
Um seine bisherigen politische Ansichten im Artikel ein wenig auszuleuchten, könnte man vielleicht auf das Kan-Manifesto von 2003 zurückgreifen, (ja/en) das sich aber meiner Erinnerung nach nicht wesentlich vom Hatoyama-2009er unterscheidet, abgesehen vielleicht von den von Ozawa 2007 eingebrachten Bonbons für die Bauern.
Und was den Blutskandal angeht: Wer sich öffentlich mit Kasumigaseki, also der Ministerialbürokratie anlegt, ist schnell Ex-Minister (Beispiel). Dass er es damals trotzdem tat, wurde ihm nicht nur von den Betroffenen hoch angerechnet. Ob das „Kapital schlagen“ oder Überzeugung war,… das ist wohl bei Politikern selten zweifelsfrei festzustellen und im Falle von konkretem Handeln am Ende doch auch nicht so wichtig, oder? --Asakura Akira 21:27, 7. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]
P.S.: Wenn jemand ein bisschen Zeit und Arbeit investieren will, lohnt sich bei japanischen Politikern immer ein Blick nach (fr). Tharkun schreibt extrem detaillierte, umfassend belegte Biographien.

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 18:38, 10. Jan. 2016 (CET)[Beantworten]

Misstrauensvotum/Rücktritt[Quelltext bearbeiten]

Momentan lese ich: Opposition stellt Misstrauensantrag > "am Tag der Abstimmung" (vor oder nach Votum?) kündigt er seinen Rücktritt an > Misstrauensvotum scheitert > seine Partei nennt Bedingungen für (den eigentlich schon feststehenden) Rücktritt? Streitpunkt war die Unterstützung der Steuerzahler für (Privateigentümer) Tepco durch Reduzierung des Kindergelds?--Wikiseidank (Diskussion) 14:50, 14. Aug. 2018 (CEST)[Beantworten]

Meine Zusammenfassung wäre eher: Opposition stellt Misstrauensantrag → Ozawa, Hatoyama & Co. signalisieren: Kan ist fällig. → Kan kündigt (natürlich vorher) baldigen Rücktritt an, um innerparteilichen Gegnern zu sagen: Ihr müsst nicht mehr lange warten, bleibt für den Moment bei mir, damit die LDP keinen Skalp bekommt. → Antrag scheitert. → Kan will noch drei Dinge erledigen (Anleihengrenze, Wiederaufbauzusatzhaushalt, EEG), an die als Bedingung der tatsächliche Rücktritt geknüpft wird. → Im Abgeordnetenhaus spuren die Demokraten, im Rätehaus braucht es aber die Opposition. → LDP sagt: Ihr kriegt eure Kuh, wir dafür eine Reform des Kindergeldes. → Deal! → Gesetze werden verabschiedet. → Kabinett tritt zurück.
Wenn da etwas unklar ist, muss man es klarer umformulieren. Und mit mehr zeitlichem Abstand kann man es vielleicht auch gleich gezielter verschlanken/aus-/umbauen.
Zumindest beim Erneuerbare-Energien-Gesetz wäre der Wunsch nach einer Art längerfristiger politischer Hinterlassenschaft (Beitrag zur Einleitung einer „Energiewende“) eine [naheliegende, aber trotzdem ohne Beleg einer Äußerung von ihm dazu erst mal:] Mutmaßung. Wiederaufbauhaushalt und Schuldengrenze standen einfach gerade reichlich dringend auf der parlamentarischen Tagesordnung; und dass die Liberaldemokraten für ihre Zustimmung dabei noch eine Gegenreform des reformierten/neuen Kindergelds forderten, das man vielleicht als eines der Flaggschiffprojekte der Demokraten bezeichnen könnte (concrete kara hito e, „vom Beton zu den Menschen“ war doch ein zentraler Wahlslogan 2009), ist nicht so verwunderlich, oder? Der wesentliche Teil eines politischen Kuhhandels ist doch eigentlich, dass über alles, was nichts mit Kühen zu tun hat, verhandelt wird. So funktioniert eben ein „verdrehtes Parlament“ und einige vergleichbare Situationen in anderen Parlamenten oder allgemeiner politischen Systemen und manchmal auch an einem familiären Küchentisch. Das macht das Kindergeld aber nicht unbedingt zu dem zentralen „Streitpunkt“. Speziell um Tōden/"Tepco" oder den Nuklearunfall ging es bei den Rücktrittsbedingungen meiner Erinnerung nach auch nicht direkt, sondern um Wiederaufbaumaßnahmen für die Erdbebenfolgen im Allgemeinen, aber da ist mein Gedächtnis dünn, da müsste man sich nochmal den entsprechenden Zusatzhaushalt bzw. die mediale Berichterstattung dazu ansehen.
Inwieweit Kan etwas für seine Unbeliebtheit konnte (schlechtes Krisenmanagement?, schlechte Kommunikation?, falsche Prioritäten?) oder er Dinge ausbaden musste, die andere (Hatoyamas miese Vorlage? Dauerblockade der LDP nach dem Wahlsieg 2010? Ozawas Scharfschützen und Querschüsse? einfach nur Schicksal/Pech mit einem Jahrhunderterdbeben und den daraus resultierenden gesamtwirtschaftlichen Folgen?) oder er zumindest nicht alleine zu verantworten hatte (generell schlecht organisierte Zickzackregierung der Demokraten? …), ist immer noch zu erheblichem Teil eine Frage des politischen POVs, und eine politische/zeithistorische Bewertung im Artikel müsste eine klare Zuschreibung des POVs enthalten oder sehr sorgsam zusammengetragen/belegt werden. Damals POV-frei festzuhalten war erstmal nur, dass die Demokraten im Allgemeinen und Kan im Besonderen sehr unbeliebt waren; der Druck zurückzutreten wuchs schon ohne Misstrauensandrohung mit jeder schlechten Umfrage oder verlorenen Wahl. Das Warum ist um einiges komplizierter… – Nur Ozawa war wohl noch um einiges unbeliebter, wie man an dem einigermaßen absurden Peak in Kans Umfragen während des Wahlkampfs zum Parteivorsitz erahnen kann. --Gruß, Asakura Akira (Diskussion) 20:25, 14. Aug. 2018 (CEST)[Beantworten]
P.S.: Wie ich gerade entdecke, gibt es in der japanischen Wikipedia einen eigenen Artikel zum Kan-oroshi („Sturz Kans“; xy-oroshi ist oft das Buzzword, mit dem die vorzeitige Entamtung [der „freiwillige“ Rücktritt/das Nicht-mehr-antreten-zur-Wiederwahl/u.ä.] des [meist LDP-]Parteivorsitzenden [=meist Premierminister] xy oder gelegentlich auch eines anderen zentralen Führungspolitikers durch Partei„freunde“/konkurrierende Faktionen beschrieben wird; s.a. ja:Category:倒閣 (tōkaku, „Kabinettsumstürze“); bis ins Parlament ging es dabei aber nur manchmal (s.a. Benutzer:Asakura Akira/Projekt Kokkai/Liste der Misstrauensanträge)). Ich weiß nicht, ob der Artikel was taugt/neutral/umfassend ist. Wer Lust und Zeit hat, kann sich dort ja mal umsehen…
Nur für den Fall, dass eine Wunschäußerung Einfluss auf dich haben kann: ich wünschte mir, du würdest das bei "uns" (DE:WP) in einem dir angemessen erscheinenden Umfang einarbeiten. Wie gesagt, einfach mal frech mit Hexereiritualen dahergewünscht ;) Hexhex ,--Anglo-Araneophilus (Diskussion) 11:14, 15. Aug. 2018 (CEST)[Beantworten]