Diskussion:Oskar Panizza

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nominiert von Stullkowski

Diesen Artikel wollte ich die ganze Zeit schon lesen, jetzt ist der Wettbewerb fast um und ich hab's noch immer nicht geschafft! Und anscheinend hat sich auch sonst niemand für einen Review Zeit genommen... schade. Andererseits spricht's wohl auch für die Qualität, zu der es wirklich nicht leicht noch etwas vorzuschlagen gibt... Ein ganz paar Anmerkungen (aus Zeitgründen leider nicht mehr, außerdem habe ich auf dem Gebiet keine Kenntnisse...):
  • von der Presse zum Skandal aufgewertet - weißt Du, ob Lokal- oder auch überregionale Presse?
  • der Russische Hof ist ein Hotel, ja?
  • Möglich ist jedoch auch, dass sich Panizza lediglich als mephistophelischen Syphilitiker stilisierte und die Krankheit ihn in besonderer Weise auszeichnen und Assoziationen zu seinem besonderen Idol Ulrich von Hutten sowie zahlreichen syphilitischen Künstlern wecken sollte.[3] Was heißt das? Geht's um Hypochondrie? inwiefern "mephistophelischer Syphilitiker"? (Übrigens kann das "jedoch" ohne Sinnveränderung raus, wenn Du dran "hängst", vielleicht lieber allerdings o.ä., da acht Wörter zuvor schon jedoch steht...)
  • Leser, der gleichermaßen französische Dramen, russische Novellen, deutsche Philosophen, englische Balladen und amerikanische Kurzgeschichten verschlang. - die Philosophen wirken als einzige "Nichtlektüre" in der Aufzählung etwas merkwürdig. Vielleicht philosophische Schriften?
  • Durch den Artikel hindurch beginnst Du manchmal Absätze, zum Teil sogar am Abschnittsanfang, mit er anstelle von Panizza oder Oskar Panizza. Ist wohl Geschmackssache, ich finde es nicht so schön - zumindest am Abschnittsanfang. (Weißt schon: Ich meine nicht das erste Wort der Absätze, sondern die erste Bezugnahme auf Oskar Panizza...)
  • „realistische Tendenzen, die mit dem Gegebenen zu brechen suchen und und mit der weltlichen und geistlichen Macht in Conflict zu gerathen Gefahr laufen“ verfolge. - offenbar ein Zitat, könntest Du die Quelle angeben? - dito später für „Aergerniß genommen“
  • Theodor Fontane, Detlev von Liliencron, Otto Julius Bierbaum und andere reagierten begeistert auf das spektakuläre Werk. - toll wären auch hier natürlich ein paar Zitate oder zumindest eine Quelle.
  • Du bist nicht ganz konsequent mit der Formatierung des Liebeskonzils: nicht immer kursiv, und wenn kursiv, dann nicht immer inklusive Artikel
  • vom Platz!“. Ich fürchte ja mal, daß diese, äh, "interessante" Zeichensetzung von der Neuen Falschschreibung jetzt vorgeschrieben ist?
  • Bereits das Liebeskonzil hatte nicht Gott, sondern das Gottesbild der Katholiken zum Gegenstand – ein Unterschied, den Panizzas Richter und die Geschworenen nicht nachvollziehen konnten. - der Inhalt des Satzes sollte eigentlich (auch) in den Liebeskonzil-Abschnitt, oder?
  • Streitschrift Dialoge im Geiste Huttens und das Pamphlet Abschied von München verfasst, mit dem er sich - mit dem oder mit denen?
  • die Gesellschaft, Der Klassizismus und das Eindringen des Variété - Titel wirklich ohne "Die Gesellschaft..."?

... Mehr geht aus Zeitgründen gerade leider nicht. Und für die "tiefergehende" Kritik, die Dir vermutlich lieber wäre (und das vor drei Wochen, ja) fehlt mir eh das Hintergrundwissen. Schade. Denn es ist jedenfalls ein eindrucksvoller Artikel. Viel Erfolg, Ibn Battuta 11:57, 31. Mär. 2007 (CEST)[Beantworten]

PS: In Deiner Gliederung stellst Du Lebensabschnitte mit "Rezeption" auf eine Gliederungsebene. Würde da nicht Biographie (und die Lebensabschnitte als Unterabschnitte) der Rezeption besser entsprechen? --Ibn Battuta 12:10, 31. Mär. 2007 (CEST)[Beantworten]

Danke für das Review. Von der Version von vor drei Wochen ist kaum noch ein Wort übrig geblieben und ich wollte mir den Artikel heute sowieso zum finalen Korrekturlesen vornehmen - paßt also schon.

Ich werde fast alle Deine Anregungen aufgreifen. Bei der Gliederung habe ich über genau die Frage auch schon nachgedacht, aber "Biographie" wäre ja nicht richtig, sondern es müßte "Leben und Werk" heißen (übrigens würde ich beides bei den meisten anderen Autoren trennen - bei Panizza geht das nicht). Vom Werk kann man aber mMn nur schwer die Rezeption trennen, jedenfalls bei Panizza, dessen Werke zu Lebzeiten ja fast nur vom Staatsanwalt gelesen und dann verboten wurden.

Was ich vll. nicht im Artikel unterbringen kann: Die entfernteste und wohl auch größte Zeitung, von der ich weiß, daß sie den Fall aufgriff, war das "Frankfurter Journal". Stullkowski 13:41, 31. Mär. 2007 (CEST)[Beantworten]

Mein Review ist ja noch, wie ich bereits bei KLA vermerkte, auf der defekten (alten) Festplatte verschollen, ich hatte aber positiv vermerkt, dass in dem Artikel durch die Verknüpfung von Leben & Werk auch der Geist der Zeit um die Jahrhundertwende deutlich wird. Ich hätte aber noch etwas für KEA: Über die "lyrischen Versuche" und auch die "Prosaerzählungen" sollte der Leser konkreter erfahren dürfen, worin ihre Sonderheit bestand - vielleicht ein Gedicht, eine Prosastelle zitieren und auswerten, die exemplarisch ist/sind? Besten Gruß --Felistoria 16:15, 30. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

Archivierung der erfolgreichen Lesenswert-Kandidatur vom 30. April bis zum 7. Mai 2007[Quelltext bearbeiten]

Oskar Panizza war die literarische Skandalfigur der Jahrhundertwende. Fast alle seine Bücher wurden kurz nach Erscheinen verboten, er wurde wegen Gotteslästerung zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, ging danach ins Exil und wurde später wegen Majestätsbeleidigung steckbrieflich gesucht. Sein Hauptwerk „Das Liebeskonzil“ konnte erst ca. 75 Jahre nach seinem Erscheinen uraufgeführt werden. Vor seiner literarischen Karriere war Panizza Nervenarzt, die letzten 16 Jahre seines Lebens verbrachte er selbst als von Wahnvorstellungen verfolgter Insasse.

Diesen Artikel aus dem Schreibwettbewerb habe ich eigentlich mit dem Anspruch eines Exzellenz-Kandidaten geschrieben und er hat im SW auch ganz ordentlich abgeschnitten (4. Platz der Sektion II). Ob er aber für die höheren Weihen die nötige Makellosigkeit erfüllt, bin ich mir nicht ganz sicher und möchte ihn deshalb zunächst einmal hier mit der ausdrücklichen Bitte vorstellen, mit Kritik nicht zu sparen. --Stullkowski 01:29, 30. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

Hmm. Also viel zum Meckern hab ich nicht gefunden, was vielleicht daran liegen mag, dass mich der Artikel in seinen Bann geschlagen hat.

  • der Begriff Irrenarzt ist mMn Umgangssprache
  • Er wurde zu einem exzessiven Leser, der gleichermaßen französische Dramen, russische Novellen, deutsche Philosophen, englische Balladen und amerikanische Kurzgeschichten verschlang. - weiß nicht so genau, was ich von dem Satz halten soll.
  • auch wenn er die Poesie Zeit seines Lebens als höchste Form menschlichen Ausdrucks ansah. - da würde ich einen Einzelnachweis setzen

Ansonsten Pro und gern auch eins höher. --DerGrobi 16:54, 30. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

@Grobi: Der Irrenarzt ist schon korrekt - so nannte man das im 19. Jh.; Psychotherapeuten oder Neurologen gab's da noch nicht, die Bezeichnung wäre ein Anachronismus. --Felistoria 17:09, 30. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]
Meines Wissens ist der Begriff "Irrenarzt" für einen Psychiater vor der Jahrhundertwende zutreffend und nur im heutigen Sprachgebrauch umgangssprachlich. Mein Kluge führt ihn leider nicht auf, im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm steht er aber mit der Definition arzt für geistig gestörte ohne weiteren Zusatz. Werde aber über eine Änderung in "Nervenarzt" nachdenken.
Den angeführten Satz habe ich geändert.
Die Hochschätzung der Poesie werde ich zu belegen versuchen. Beim Schreiben hatte ich das nicht für nötig gehalten, nun habe ich natürlich das Problem, die Stelle wiederzufinden. Die Bücher in der Literaturliste habe ich zum Glück alle, werde die Stelle also wohl irgendwann wiederfinden. --Stullkowski 17:13, 30. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

Kontra aus dem Artikel erfahre ich alles über Panizza (Respekt), nur nichts über sein Werk en detail (also z.B. in stilistischer Hinsicht). Denis Barthel 02:16, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Du erfährst nichts darüber?! Diese Wertung enttäuscht mich wirklich – nicht so sehr wegen des Contras, sondern weil ich mich frage, ob ich den Artikel so unverständlich geschrieben habe, daß man die Hauptaussage nicht versteht. Ich habe versucht, deutlich zu machen, daß Panizza nicht wegen irgendwelcher stilistischer Innovationen bedeutend ist, sondern für die Inhalte seiner Polemiken und für das konsequente nicht-Trennen von Leben und Werk. Deshalb ist der Artikel auch nicht in unterschiedliche Abschnitte zu Leben und Werk gegliedert, was ich bei fast jedem anderen Schriftsteller machen würde. Daß diese Biographie (!) zwischen Leben und Werk anders gewichtet, als dies z.B. ein Artikel zu Thomas Mann tun würde, liegt an seinem Gegenstand. Darin stimmt er mit allen Monographien zu Panizza überein. Es gibt nicht einmal einen Aufsatz, der sich mit seinem Schreibstil oder mit einem einzelnen Text als autonomem Kunstwerk beschäftigt, denn keiner seiner Texte ist ein autonomes Kunstwerk, alle sind auf außerliterarische Wirkung geschrieben, bemühen sich nicht groß um künstlerischen Wert und sind auf das engste mit seinem Leben verknüpft.
Trotzdem: Was ist z.B. mit dieser ungekürzt herausgegriffenen Passage, die beileibe nicht die einzige zu Stil und Inhalt ist: In seinem Gesamtwerk sollte Lyrik eine sehr untergeordnete Rolle spielen, auch wenn er die Poesie Zeit seines Lebens als höchste Form menschlichen Ausdrucks ansah. Panizzas Schreibstil war spontan, flüchtig und unkonventionell – dem späteren Expressionismus ähnlich. (Zwischentitel) 1890 debütierte Oskar Panizza als Prosaautor mit den von Poe inspirierten, Realistik und Phantastik verbindenden Grotesken Dämmerungsstücke. Er verwendete zwar mitunter die Formensprache des Naturalismus, doch richtete sich ein großer Teil seiner bizarren Erzählungen und Gedichte auf das Innenleben des Erzählers aus, das sich häufig stark von der realen Außenwelt unterschied. Zumeist griff er dabei Themen und Begebenheiten aus dem eigenen Leben auf. 1892 veröffentlichte Panizza die Erzählungen Aus dem Tagebuch eines Hundes und ging 1893 mit den Grotesken Visionen zu einer phonetischen Schreibweise über. Und das ist nur über weniger bedeutende Bücher, das Liebeskonzil wird noch viel detailreicher beschrieben, obwohl es dazu einen eigenen Artkel gibt, der noch ausgebaut wird. Auch Panizzas Stellung zum Naturalismus wird beschrieben usw. --Stullkowski 10:08, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Allgemein scheint der von mir so monierte Abschnitt ja nicht so vermisst zu werden, das finde ich etwas komisch .. In meinen Augen ist nichts bei einem Artikel über einen Schriftsteller wichtiger, als das ich (als Leser) anschließend weiß, ob mich das jetzt interessieren könnte oder nicht, ich will eine Idee von seinem Werk bekommen. Deswegen sehe ich mich auch außerstande, das als minder wichtige Lücke zu taxieren und das "Problem" so in die Exzellenzkandidatur zu verschieben. Die bisherigen Auskünfte sind mir da zu mager, zu ungenau, "spontan, flüchtig und unkonventionell" - das lässt sich eigentlich über fast jeden einigermassen bedeutenden Schriftsteller zwischen Arthur Rimbaud und William Burroughs sagen. Bei einer engen Kopplung zwischen Leben und Werk ist sicher die Vita des Autoren zwingender zu beleuchten als bei distanziertem Schreiben, das ist schon korrekt. In welcher Weise diese Kopplung aber "ins Werk gesetzt" wird, ist nach meinen bisherigen Leseerfahrungen durchaus schon sehr unterschiedlich und in welcher Weise diese sich in Panizzas Werk manifestiert, erfahre ich hier nicht. Das dies allein auf Quellenmangel zurückzuführen ist, kann ich nicht recht glauben, allein ein Blick in Bauer 1986 bietet bereits die Kapitel pp. 73-85 und pp. 158-184, eine grobe Bibliothekssuche führte auch Merkl, Helmut: Von der Mission des Mitleids im Puppenland. Eine Studie zur Erzählkunst Oskar Panizzas zutage, da könnte sich sicher was dazu finden. Ich hoffe, das wird noch nachgereicht, der Rest ist nämlich schon wirklich klasse und wartet nur auf diese Ergänzung. Gruß, Denis Barthel 21:44, 2. Mai 2007 (CEST) (P.S.: Platzieren würde ich einen Abschnitt dazu hinter der Rezeption).[Beantworten]
Ich werde mir dazu was einfallen lassen, versprochen. Allerdings tendiere ich doch dazu, stilistisches fortlaufend bei den einzelnen Werken zu ergänzen und nicht in einem Abschnitt, denn die Parisjana sind meilenweit von den eher konventionellen ersten lyrischen Versuchen entfernt. Daß diese etwa den Stil Tiecks oder E. T. A. Hoffmanns nachzuahmen versuchten, die Parisjana dagegen wirklich wüste und vom Wahnsinn gekennzeichnete Pamphlete sind, dachte ich eigentlich hinreichend formuliert zu haben. Dazwischen liegen Gedichte, Kurzgeschichten, publizistischen Polemiken, das naturalistische Theaterstück Ein guter Kerl und natürlich sein Hauptwerk, das Drama Das Liebeskonzil, dazu die Entwicklung der phonetischen Schreibweise, die den ziemlich wilden Charakter enorm prägt. Das ist wirklich besser chronologisch, als Entwicklung und per Einzelanalyse zu untersuchen (aber ich werd's ergänzen, Ehrenwort). Daß "spontan, flüchtig und unkonventionell" auf jeden Schriftsteller paßt, kann ich nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil: Die wenigsten Schriftsteller schreiben flüchtig, ein extremes Beispiel dafür ist Thomas Mann. --Stullkowski 22:07, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Prima, ich bin gespannt. Allerdings würde ich mich erst über eine Darstellung, der es gelingt auch die Veränderungen in seinem Werk nachzuzeichnen, proig freuen (dann kann der Artikel m.E. auch gleich eins weiter oben kandidieren). Dass mit "jedem Schriftsteller" ist natürlich nicht korrekt (Überspitzung halt ..), allerdings gibt es zwischen 1850 und der Gegenwart solche Autoren doch schon schockweise. Denis Barthel 01:39, 3. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
  • Es stimmt schon, aus dem Artikel erfährt man zum Werk meist nur am Rande, der Fokus liegt auf der Biografie. Trotzdem halte ich den Artikel auf alle Fälle für lesenswert. Das ist ein Kritikpunkt, der bei der Exzellenzwahl greifen würde. Ergo Pro lesenswert. Marcus Cyron na sags mir 11:35, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
  • Pro. Ich hatte ihn in Sektion 2 sogar ganz oben, ein separater Absatz zur stilitischen Einordnung wie es von einem Juror vermisst wurde, wäre sicher für einen Exzellenten notwendig, bislang ist das etwas häppchenweise über den Text verteilt. Für mich dennoch ein Klasse-Artikel, lesenswert allemal. --Uwe G. ¿⇔? 14:00, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Hm, ein solcher Abschnitt scheint ja wirklich ein allgemeiner Wunsch zu sein. Inhaltlich wäre es kein Problem, den zu schreiben, aber meine Frage ist: Wo soll der sinnvoll hin? Der Artikel ist chronologisch, Leben und Werk beeinflussen sich gegenseitig wie bei kaum einem anderen Schriftsteller und Panizzas zunehmender Wahnsinn hat auch eine kontnuierliche Entwicklung hin zu immer spontanerem, impulsiverem, immer weniger "kunstvollem" Stil zur Folge (inkl. der phonetischen Rechtschreibung). Das scheint nicht so richtig rübergekommen zu sein. Ein separater Abschnitt, der seinen Schreibstil beschreibt und dabei alle Werke und die Veränderungen noch einmal durchlaufen läßt, käme mir wie ein sehr fremdkörperartiger Einschub vor. Sogar die Rezeption habe ich ja nahtlos an die Biographie angeschlossen – was nicht ganz unproblematisch ist, mir aber in diesem Fall die einzige Möglichkeit schien, da schon in den 16 Jahren, die Panizza in der Anstalt saß, sozusagen die postume Rezeption einsetzte. Bevor ich aber eine Exzellenz-Kandidatur anstrebe, werde ich bei den einzelnen Abschnitten zu ergänzen versuchen. Einen Ausbau der Artikel Das Liebeskonzil und Zürcher Diskußjonen sowie evtl. einen zu Der operirte Jud' hatte ich mir vorgenommen, es bislang aber noch nicht geschafft. --Stullkowski 15:07, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Auch von mir ein deutliches Pro. Die paar Kritikpunkte wurden schon angesprochen (vor allem ein fehlender Abschnitt, der kurz beschreibt, woran ich ein Werk Panizzas erkennen kann, was also das typische für sein Werk ist, vielleicht als Unterabschnitt in "Rezeption" oder so. Ich denke doch, dass es in der Literatur über O.P. da ordentliche Elaborationen gibt.). Ansonsten würde ich (wenigstens in der Einleitung) auf Französismen (analog Anglizismen) wie "Œuvre" etc. verzichten. Der Artikel ist sicherlich ein Fall für die KEA. --Thogo (Disk.) -- Sorgen? 19:14, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Ich stimme mit Marcus überein. Der Artikel ist eindeutig lesenswert, etwas zum Werk und zum Schreibstil sollte ergänzt werden, z.b. ob seine Werke außer thematisch auch stilmäßig provokant waren. -- 80.139.68.28 20:30, 2. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Pro. Ein sehr lesenswerter Artikel. Einziger Kritikpunkt: Das Bild vom Klinikum an der Isar dürfte gern etwas größer sein. --Alinea 19:10, 4. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Finde ich zwar auch, aber bei festgelegter Breite bekommt man wieder Ärger mit den Aktivisten der Barrierefreiheit – selbst bei quasi-Panoramabildern. Kenn' ich schon... Stullkowski 20:11, 4. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Version des Artikels zum Auswertzeitpunkt: 16:03, 4. Mai 2007

Exzellenzkandidatur Mai 07[Quelltext bearbeiten]

Diese Kandidatur läuft vom 10. bis zum 30. Mai 2007

Oskar Panizza war die literarische Skandalfigur der Jahrhundertwende. Fast alle seine Bücher wurden kurz nach Erscheinen verboten, er wurde wegen Gotteslästerung zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, ging danach ins Exil und wurde später wegen Majestätsbeleidigung steckbrieflich gesucht. Sein Hauptwerk „Das Liebeskonzil“ konnte erst ca. 75 Jahre nach seinem Erscheinen uraufgeführt werden. Vor seiner literarischen Karriere war Panizza Nervenarzt, die letzten 16 Jahre seines Lebens verbrachte er selbst als von Wahnvorstellungen verfolgter Insasse.

Wurde kürzlich zum lesenswerten Artikel gekürt und erzielte im Schreibwettbewerb Platz 4 in der Sektion II. In der Kandidatur wurde kritisiert, daß es nichts Zusammenfassendes zum Stil gebe. Inzwischen gibt es gleich in der Einleitung zwei Absätze dazu, die das über den Artikel verstreute (nämlich jeweils bei den einzelnen Werken stehende) zusammenfassen. --Stullkowski 13:39, 10. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

  • Kontra Ich trau mich schon fast nicht mehr ... Das was jetzt da ist, hätte mir in der KLA für ein pro ausgereicht, hier ist mir das jedoch zu wenig. Mögliche Quellen für eine etwas weitergehende Behandlung hatte ich in der KLA angegeben. Tut mir wirklich leid, ich hoffe, ich werde jetzt nicht gehasst. Denis Barthel 10:52, 11. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Ich respektiere Deine Meinung natürlich, aber als „Panizza-Fachmann“ kann ich sie trotzdem nicht bestätigen. Die proportionale Verteilung der Darstellung von Leben und Werk entspricht sämtlichen Monographien zu Panizza. Eine Trennung von Leben und Werk ist bei Panizza nicht möglich und nicht sinnvoll. Der Artikel kann nur biographisch-chronologisch aufgebaut werden, die Werke müssen deshalb auch in dem Abschnitt zu Panizzas jeweiliger Lebensphase behandelt werden. Der Textanteil zum Werk macht locker 25 KB aus. Das halte ich auch absolut für sehr viel. Darüber hinaus habe ich in der Lesenswert-Kandidatur ja schon begründet, warum ein eigener Abschnitt zu Panizzas Schreibstil nicht in die Struktur des Artikels paßt: Dort würde alles, was über den Artikel verteilt ist (und das ist eben nicht wenig) nochmal wiederholt, was neben der Störung der chronologischen Struktur redundanten Text in den ohnehin schon langen Artikel bringen würde. Stattdessen gibt es eine solche Zusammenfassung jetzt in der Einleitung. --Stullkowski 12:15, 11. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
  • Pro Mir gefällt der Artikel ganz ausgezeichnet und die Zusammenfassung des doch recht ausführlichen Gesamtartikels in der Einleitung scheint sehr gelungen. --Einsamer Schütze 13:22, 12. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
  • Pro Im Gegensatz zu einem Mitjuror, der eine stilistische Analyse vermisste, war das mein Favorit in der SW-Sektion. Die Verflechtung von Leben und Werk finde ich hervorragend, der literarische Stil wird imho aus dem Gesamtbild dennoch sichtbar. --Uwe G. ¿⇔? 13:47, 12. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Du darfst mich gern beim Namen nennen ;) ... Denis Barthel 00:58, 16. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Dafür, wie schon bei der KLA angemerkt, einer meiner SW-Favoriten. Aus meinem SW-Review:

  • Thema: Relevanz verdeutlicht der letzte Satz: eben keine Sonderrolle, sondern eine exemplarisches "Zeitgeist"-Phänomen des fin de siècle.
  • Recherche: exzellent
  • Darstellung: lange Einleitung: hier Zusdammenfassung des Artikels für den schnellen Leser. Sehr gut geschrieben: die Kühle des Stils verdeutlicht das Groteske dieser Existenz. Details dieser tragischen Vita zeigen eben die Aspekte auf, die für die Zeit und deren intellektuelle Szene typisch waren (z. B. versuchte sich Thomas mann in seinen ganz frühen Erzählungen auch am Halluzionatorischen). Rezeption verdeutlicht, wie sehr die Kaiserzeit nach wie vor von der Literaturgeschichte vernachlässigt wurde (womöglich einer der vielen - und die Künste betreffend: nachhaltigen - Kollateralschäden der Hitlerei...)
  • Illustration: schöne und aussagekräftige Bilder
  • Optik: vorbildlich
  • Links: durchdacht und weiterführend (nach Stichproben)

Insgesamt: 1 Buchstabendreher gefunden. Spitzenreiter, hat auch Zeug zum sw-winner. (soweit aus meinem Review)

Zu sagen ist zudem, dass der Artikel aus meiner Sicht in die Spitzenklasse der WP-Artikel über Schriftsteller gehört. --Felistoria 01:21, 16. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

  • Pro Das ist ein großes Stück. Ich habe es aus dem Augenwinkel bereits im Schreibwettbewerb verfolgt. Dachte nur: „Sensationell – dagegen kann man nicht gewinnen.“ Soeben habe ich es gründlich gelesen und fühle mich bestens informiert. Ausgezeichneter Stil über einen wilden Gegenstand. Die Verbindung von Werk und Leben finde ich sehr hilfreich. Da kommt keine Langeweile auf. Die Illustrationen sind großartig. Die Ausarbeitung der Wirkungsgeschichte und der Gegenwartsrezeption auch. Was will man mehr? Der Artikel setzt Maßstäbe, in Wikiepdia und bezogen auf den Artikelgegenstand auch darüber hinaus. Ein Sache im Millimeterbereich noch: Warum wird M. Bormann als Reichsleiter vorgestellt? Er war, wenn ich das richtig sehe, mal in dieser Funktion. Besser bekannt ist er doch aber als Leiter der Reichskanzlei. Ich würde entweder auf das Wort Reichsleiter verzichten. Oder M. Bormann eben als Chef der Kanzlei vorstellen. --Atomiccocktail 00:13, 17. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Vielen Dank für das große Lob. Zum Begriff „Reichsleiter“: Der zieht sich durch die Panizza-Literatur, deshalb nehme ich an, daß entweder einer vom andern abgeschrieben hat oder Bormann die entsprechende Werbung (die ich nicht vorliegen habe) 1940 so unterschrieben hat – wahrscheinlich ist es eine Kombination von beidem. Mein Wissen über die Organisationsstruktur der NSDAP und darüber, welche Funktion Bormann 1940 ausgeübt hat, ist so oberflächlich, daß ich auch das Abschreiben vorgezogen habe – gegen eine fundierte Änderung hätte ich natürlich absolut nichts einzuwenden. --Stullkowski 10:04, 17. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Pro, dennoch einige kleinere Anmerkungen:

- In diesem Satz ist das Fußnotenzeichen bei mir über dem Text: Er gab die deutsche Staatsangehörigkeit auf und ging ins Exil nach Zürich und, nachdem er dort ausgewiesen wurde, nach Paris.
- "Panizzas Hauptwerk ist das 1894 erschienene satirische Drama Das Liebeskonzil – eine in der Literaturgeschichte beispiellose antikatholische Groteske." müsste vielleicht nicht in Einleitung und betreffendem Kapitel wortgleich wiederholt werden.
- "Diese Überzeugung ist eine deutliche Reaktion auf die latente geistige Störung Panizzas, die später zum Ausbruch kommen sollte und die der erfahrene Nervenarzt als solche diagnostizierte." Hier sind die Bezüge nicht ganz klar.
- "dessen „Beweisstücke“ die Theaterinszenierung sind" grammatisch falsch

Einige Beistriche habe ich korrigiert. -- Mbdortmund 01:18, 21. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

Pro was auf meine wünschliste steht: weingsten kurze artikel über seine hauptwerke.--Reti 16:16, 25. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Es gibt: Das Liebeskonzil, Der operirte Jud’ und die Zürcher Diskußjonen, sind allerdings alle noch weitgehend Kopien der entsprechenden Passagen aus diesem Artikel als Grundlage für die weitere Ausarbeitung. Stullkowski 16:24, 25. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
aber trotzdem, statt abschnitt literatur würde ich mir ein abschnitt (seine) werke wünschen, siehe z. bp. Thomas Mann#Werke und ohne dissertation und dann getrennt literaturverzeichnis. --Reti 16:38, 25. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
Versteh' ich nicht. Ist doch getrennt... Stullkowski 16:46, 25. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
  • Neutral Ich empfinde die Einleitung als zu lang. Für mich soll sie für jemanden da sein, der nur eine Minute Zeit hat und trotzdem etwas über die Person wissen will. Ist aber sicher Geschmackssache Stern 20:33, 26. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]
ich hab' grad mal mitgestoppt und 33 Sekunden für die (mir vorher unbekannte) Einleitung gebraucht :-) -- southpark Köm ? | Review? 16:01, 31. Mai 2007 (CEST)[Beantworten]

185.000 Reichsmark sollen am 28. Februar 1900 konfisziert worden sein. Der Artikel Reichsmark begrenzt die Gültigkeit von 1924 bis 1948, ich meine aber, dass auch vorher der Begriff "Reichsmark" geläufig war; Papiermark galt nur während der Inflationsjahre. Wieviel wäre das heute in Euro? Die Umrechnungshinweise beziehen sich auf den begrenzten Zeitraum. Ich vermute, dass um 1900 ein Faktor von 4 bis 5 oder noch höher gelten könnte. Dann käme der Wert an eine halbe bis ganze Million Euro heran und erklärt die finanzielle Lage ganz gut, nachdem das Vermögen wieder frei gegeben wurde. Ich glaube nicht, dass die Sanatoriumsaufenthalte sonst überhaupt zu Stande gekommen wären. --Slartibartfass 21:30, 12. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Es ist mir nichts davon bekannt, dass die deutsche Währung vor 1924 schon als "Reichsmark" bezeichnet worden wäre. Selbst wenn es diese Bezeichnung schon umgangssprachlich gegeben hätte, wäre sie für ein Ereignis aus dem Jahr 1900 enzyklopädisch nicht korrekt. Ich habe das deshalb eben im Artikel geändert. Die deutsche Währung hieß bis zur Einführung der Rentenmark 1923 amtlich schlichtweg "Mark" ohne weiteren Zusatz, zur Unterschiedung zu anderen Währungsformen der Mark bezeichnete man sie bis 1919 auch als Goldmark, von 1919 bis 1923 als Papiermark. Umrechnungen in heutige Währung sind immer problematisch wegen stark verschobener Kaufkraftverhältisse. So waren früher z.B. Lebensmittel im Verhältnis teurer als heute und Dienstleistungen im Verhältnis billiger. Monte Schlacko 22:17, 12. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Der Illusionismus und die Rettung der Persönlichkeit[Quelltext bearbeiten]

Ich halte den Abschnitt über den Illusionismus für zu oberflächlich und missverständlich formuliert.

Panizza formulierte die Überzeugung, dass es keine geistigen Normen gebe und nur die radikalen Taten und Ideen einzelner die Weltgeschichte lenkten.

Das erschient mir als Zusammenfassung der Hauptthesen etwas dünn und am Thema vorbei.

Für den Einzelnen existiere die Außenwelt nur als Projektion in seinem Kopf, Halluzinationen seien für ihn dagegen unabhängig von der wirklichen Welt real.

Panizza unterscheidet sehr wohl zwischen Halluzinationen, die eine Entsprechung in der äusseren Wirklichkeit haben und solchen, die dort keine Entsprechung haben:

"Also ein Baum, den ich halluzinire, entsteht als zentraler Prozess in meinem Hirn, resp. in meiner Vorstellung, und wird von hier aus in die Aussenwelt verlegt, wo ich ihn sehe, während ihn meine Nebenmenschen nicht sehen."

Er kritisiert die Auffassung des Naturwissenschaftlers "wofern er im mechanisch verlaufenden, materiellen Gehirn-Reflex das gesamte geistige Dasein des Menschen beschlossen sieht;" Er kommt zu dem Schluss, dass die hirnphysiologischen Vorgänge bei einer "echten" Wahrnehmung und einer Halluzination die gleichen und damit für den Halluzinierenden nicht voneinander unterscheidbar sind.

Die Halluzination dient ihm im wesentlichen nur als ein beliebiges Beispiel für unabhängig von äusserer Wirklichkeit entstehende Gedanken: "Der Zwangs-Gedanke. Die Inspirazion. Die Halluzinazion."

Panizza argumentiert hier -- entgegen seinen sonstigen Gepflogenheiten -- polemisch. Er reduziert aber im weiteren die Halluzination auf die salonfähigere Illusion und stellt sich explizit auf die Seite etablierter philosophischer Systeme, deren Vertretung im allgemeinen nicht zu einer Zwangseinweisung führt:

"Wenn die Welt für mein Denken eine Halluzinazion ist, was ist sie dann für mich, den Erfahrungsmenschen, für meine Sinne, ohne die ich nun einmal nicht Haus halten kann? — Eine Illusion. — Wahrhaftig kein neuer Gedanke. Alle idealistischen Sisteme von Brahma bis Kant waren dieser Ansicht."

Mit der Illusion befindet er sich doch in bester Gesellschaft. Falls nicht, sollte man vielleicht ein Irrenhaus zwischen Sabarmati und Brahmaputra, so ungefähr von der Grösse Indiens anlegen ...

Wenn die Halluzination in psychiatrischer Bedeutung (ohne Entsprechung in der äußeren Wirklichkeit) der Kerngedanke seiner Philosphie wäre, würde der Titel doch sicher "Der Haluzinismus und die Rettung der Persönlichkeit" lauten?

Die zentrale These von Panizzas Philosophie ist aber der "Dämon", der ausserhalb des bewussten Denkens als treibende Kraft wirkt und von diesem nur indirekt erfassbar ist. Dieser "Dämon" ist somit die "gerettete Persönlichkeit", die wie Stirners Einziger nicht näher definiert werden kann. Da dieser "Dämon" eben für den einzelnen ein ganz persönlicher sein muss, kann er nicht näher beschrieben werden.

Aus der Tatsache, dass der "Dämon" sich nicht nur dem bewussten Einfluss entzieht, sondern sogar wesenbestimmend ist, lassen sich speziell auch keine "allgemeingültigen" Regeln aufstellen.

Es geht auch kürzer: "Wat den een sin Uhl is den annern sin Nachtigall".

Diese Überzeugung ist eine deutliche Reaktion auf die latente geistige Störung Panizzas,

Eben nicht! Tatsächlich ist Panizza erkenntnistheoretisch unwidersprochen.

Eine Variation des selben Modells (mit anderem Schwerpunkt) findet sich in Allgemeine Semantik: "Korzybski zeigt, dass der Mensch in zwei Welten lebt: der Welt der Sprache und der Symbole und in der realen Welt. Die Sprache ist die Landkarte der Wirklichkeit. Er zeigt, dass das menschliche Gehirn fähig ist, allein auf die Landkarte zu reagieren und das dargestellte Gelände (im Extrem) vollständig zu vergessen."

NB: Obwohl die Allgemeine Semantik relativ unverdächtig daher kommt wird sie doch anscheinend ziemlich ignoriert, wenn auch nicht ganz so extrem wie Stirner oder Panizza :)

die später zum Ausbruch kommen sollte und die der erfahrene Nervenarzt als solche diagnostizierte.

Panizza hat die spätere akute geistige Störung eben auch zu diesem späteren Zeitpunkt diagnostiziert. Er hat sie nicht zu diesem früheren Zeitpunkt als latent diagnostiziert.

NB: Vielleicht hätte Panizza nicht versuchen sollen, sein Über-Ich in aller Öffentlichkeit aufzulösen -- dann wäre ihm möglicherweise statt eines zwangsweise induzierten Über-Ichs vielmehr "Heilung" zuteil geworden :) --Wolfmanx 05:33, 27. Jun. 2009 (CEST)[Beantworten]

@Kotofeij K. Bajun: Das Verb promovieren kann sowohl transitiv als auch intransitiv gebraucht werden. --Schubbay (Diskussion) 12:24, 24. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]

Interessannte Info - leider mit magerer Erklärung. Ich z.B. kenne mich mit den sprachlichen Gepflogenheiten dieser Gegend überhaupt nicht aus. Vieleicht ausbaufähig? Gruß Timm Thaler (Diskussion) 09:13, 22. Jun. 2015 (CEST)[Beantworten]

Die Regel ist wohl die, dass man erkennbar nicht-deutsche Namen so auszusprechen hat, wie es die Ursprungssprache verlangt. Also beispielsweise den französischen Familiennamen "Durand" spricht man mit ü und Nasal, Ton auf der zweiten Silbe, also nicht "Dúrant" mit Ton auf dem u und deutscher Auslautverhärtung, oder "Mäckdónalt" und nicht "Máckdonalt". "Panizza" wird von einer Mehrheit "Pánizza" gesprochen, als handle es sich um einen tschechischen Namen, etwa "Panica" mit Ton auf dem a. Es ist aber ein italienischer Name (wie "pizza"). Man sagt ja auch nicht "Guárdini" nach deutscher Betonungsregel, sondern italienisch "Guardíni". --Camelotrose (Diskussion) 09:34, 22. Jun. 2015 (CEST)[Beantworten]
Ich habe nicht daran gezweifelt, daß deine Anmerkung regelkonform ist. Ich dachte eher an einen erklärenden Zusatz. Z.Bsp: der Name ist deshalb auf der zweiten Silbe zu betonen, da dies den italienischen Sprachkonventionen entspricht. Vielleicht reicht es aber auch so, wir müssen's ja auch nicht übertreiben mit der Erklärwut. Timm Thaler (Diskussion) 10:10, 22. Jun. 2015 (CEST)[Beantworten]

Lassen wir's mal so! Ich finde, die Erklärung hat jeder im Kopf. --Camelotrose (Diskussion) 10:35, 22. Jun. 2015 (CEST)[Beantworten]

Umgang mit randständiger Sekundärliteratur[Quelltext bearbeiten]

Ich habe die Würzburger medizinische Dissertation über Panizza, die Georg Hügler hinzugefügt hat, wieder entfernt, und zwar aus zwei Gründen: Erstens sind Dissertationen, wenn sie nicht öffentlich publiziert werden, kaum erreichbar, und zweitens ist der Autor ohnehin schon vertreten - mit eben vermutlich seiner öffentlich publizierten Dissertation. Er wird im Buch nichts wesentlich anderes vertreten als in seiner Dissertation. Auch kann von einem Standardwerk wohl kaum die Rede sein. --Camelotrose (Diskussion) 15:40, 11. Feb. 2016 (CET)[Beantworten]

Was die Verfügbarkeit von Dissertationen betrifft stimmt ich zu. Diese (entfernte) Dissertation von Müller, die zudem auch biografische Angaben zum Verfasser enthält, wäre jedoch auch im Buchhandel besorgbar: Jürgen L. Müller: Oskar Panizza – Versuch einer immanenten Interpretation. [Medizinische Dissertation, Würzburg 1990, 295 Seiten]. Tectum-Verlag Marburg 1999 (= Edition Wissenschaft, Unterreihe „Humanmedizin“, Band 264). MfG, Georg Hügler (Diskussion) 16:14, 11. Feb. 2016 (CET)[Beantworten]
Medizinische Dissertationen der Uni Würzburg, besonders wenn es um solche geht, die die Literaturwissenschaft berühren, sind mit Vorsicht zu genießen: [1], [2], [3]. Das soll keine Vorverurteilung sein, Jürgen L. Müller hat ja auch noch ein "richtiges" Buch über Panizza veröffentlicht, aber ob es sich tatsächlich um ein Standardwerk handelt, müßte trotzdem genau geprüft werden. --95.118.254.214 16:31, 11. Feb. 2016 (CET)[Beantworten]

IPA (korrekte Aussprache des Nachnamens)[Quelltext bearbeiten]

Erster Absatz, erste Zeile, da sollte m. E. IPA hin, d. h. so ähnlich wie [paˈnɪt͡sa]. --2003:74:4E64:C62:1592:D043:74ED:2656 11:17, 13. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Das bedürfte eines Beleges (langes a vs. kurzes a). -- Wolfgang Rieger (Diskussion) 11:49, 13. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]
Nein, eines Beleges bedarf es nicht. Da wir sicher wissen, dass der Name italienisch ist (siehe auch Panizza), ist auch die Aussprache gesichert. Das hat übrigens mit langem oder kurzem a nichts zu tun, sondern nur mit der Wortbetonung auf dem i. --Camelotrose (Diskussion) 14:13, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]
Da er aber kein Italiener war, könnte er sich auch mit Betonung auf dem ersten a ausgesprochen haben. MfG, Georg Hügler (Diskussion) 14:31, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]

Ok! Wenn wir wüssten, dass er selbst seinen Namen Pánizza ausgesprochen hat, dann müssten wir dem folgen. Also, Panizza-Experten, äußert Euch! Sollte das aber nicht nachzuweisen sein, müssen wir wohl bei der objektiv korrekten Aussprache des Namens bleiben. (Mit Tinnitus - richtig, das zweite i ist in korrektem Latein lang und betont - kommen wir aber hier nicht weiter.) --Camelotrose (Diskussion) 15:41, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]

Ob die Sprecherin im "Hörbeispiel" Expertin ist? MfG, Georg Hügler (Diskussion) 16:13, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]
Wenn nicht sie, vielleicht dann dieser hier. MfG, Georg Hügler (Diskussion) 16:14, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]
Und noch ein weiterer Sprechexperte bestätigt die Erstsilbenbetonung. MfG, Georg Hügler (Diskussion) 16:22, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]
Und abschließend nochmal "unterfränkisch Pánizza". MfG, Georg Hügler (Diskussion) 16:36, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]
Stimmt, die beiden Männer schließen sich der herrschenden Aussprache-Tradition an, der Name wird so ausgesprochen, als sei er tschechischen oder bulgarischen Ursprungs (Panica). Bei der Frau habe ich den Eindruck, dass sie mindestens in der zweiten Nennung die italienische Variante bevorzugt. Aber alle drei helfen uns ja nicht weiter, weil hier nicht drei Panizza-Experten sprechen, sondern geschulte Sprecher, Schauspieler vermutlich. Sie haben gewiss gelernt, wie jedes Wort in korrektem Standard-Deutsch auszusprechen ist (es gibt die Deutsche Aussprache von Siebs, aber auch den Aussprache-Duden), aber solche Bücher enthalten keine Familiennamen. Da muss jeder bei Namen erkennbar nicht-deutschen Ursprungs selber was sich zurechtbasteln oder assoziieren, und handelt es sich um bekanntere Persönlichkeiten, entsteht bald eine aus Fehlern generierte Tradition. Siehe die Fanny Reventlow, der man in München - Schuld waren Rilke und Klages - schwuppdich ein „Francisca“ andichtete, weil in Bayern halt „Fanni/Fanny“ die Kinderform von „Franziska“ ist, was aber im restlichen Europa außerhalb Bayerns nicht der Fall ist, und nun wurde sie diese Franziska bis heute nicht mehr los. Bei Panizza könnte eine Rolle gespielt haben, dass in seinem Schwabing damals der Bevölkerungsanteil der „Schlawiner“ (= Slawen, also Polen, Bulgaren, Russen, Tschechen usw.) den der Italiener übertraf. - Mein Appell an die Panizza-Fachleute bleibt deshalb bestehen! Aber ich meine fast, dass ein sprachorientierter Mensch aus großbügerlicher Herkunft im fränkischen Kissingen den eigenen Familiennamen nicht falsch ausgesprochen haben kann. Das war ja kein unreflektierter Zausel aus Wahnmoching. --Camelotrose (Diskussion) 17:20, 8. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]

phonetisch/phonematische Orthographie[Quelltext bearbeiten]

Lieber Wolfgang Rieger: Eine phonetische Orthographie läge vor, wenn O.P. beispielsweise „Psüchopatia“ geschrieben hätte, denn niemand spricht Psycho oder mythisch wie Psicho oder mitisch. Ich kann zwar beschließen, das Wort „Kartoffel“ künftig „Kartüffel“ zu schreiben, aber das ist dann eine Marotte von mir und keine phonetische Schreibung. So auch bei O.P. Beste Grüße! --Camelotrose (Diskussion) 15:11, 10. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]

Panizza betrachtete seine Ortografie als phonetisch und begründete sie so und eben nicht als Marotte. Eine einzig richtige phonetische Schreibung, d.h. Abbildung von Buchstaben auf Phoneme gibt es nicht. -- Wolfgang Rieger (Diskussion) 16:00, 10. Apr. 2018 (CEST)[Beantworten]

Otto von Grote[Quelltext bearbeiten]

Ist der im Artikel genannte Mäzen Panizzas, Otto von Grote, der Besitzer der Grote’schen Verlagsbuchhandlung gewesen und/oder handelt es sich um den Freiherrn Otto von Grote, der am 10. Februar 1866 geboren wurde? --Georg Hügler (Diskussion) 14:44, 1. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

Letzterer: Norddeutscher Rittergutsbesitzer, Bibliophiler, an literarischen Erotika interessiert ... --Imbarock (Diskussion) 15:33, 1. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]
Nachtrag: Suche nach "Grote-Wannsee". Otto v. Grote verstarb ca. 1908, im März 1909 wurde seine Sammlung per Katalog veräußert. Es scheint, dass er seine Besitzanteile Mitte der 1890er veräußerte und an den Wannsee verzog. --Imbarock (Diskussion) 16:26, 1. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]

Entmündigung[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel steht "Am 28. März 1905 wurde er in die Anstalt für Gemütskranke St. Gilgenberg in Eckersdorf bei Bayreuth überwiesen und im April gegen seinen Willen entmündigt." Aus Akten (Münchener Staatsarchiv) soll hingegen hervorgehen, dass er bereits am 6. Dezember 1904 entmündigt worden sei. Was ist nun richtig(er)? Andernort ist bzgl. 1905 auch von "endgültiger" Entmündigung die Rede. --Georg Hügler (Diskussion) 21:04, 16. Jan. 2020 (CET)[Beantworten]