Diskussion:Plurizentrische Sprache

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Einleitungssatz ist unverständlich[Quelltext bearbeiten]

Sehr schön, aber der Einleitungssatz ist mir ziemlich unverständlich. Könnte das mal wer erklären? --Seidl 14:33, 16. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]


Wichtig ist wohl der Hinweis, dass das SPrachgebiet einer plurizentrischen Sprache sich aus mehreren nationalen Zentren zusammensetzt, die jeweils eine der Nation entsprechenden Varietät ausgebildet haben. Man spricht deshalb von der deutschen, österreichischen und schweizerischen Standardsprache. Allerdings gehe ich mal davon aus, dass der Erst-Verfasser sich gegen diese Begriffe wendet, weil "deutsche Standardsprache" oft nicht als geographische Kategorie aufgefasst wird, und fälschlicherweise die deutsche Standardsprache als für alle deutschsprachigen Länder aufgefasst wird. Dementsprechend müsste der Artikel "Aussprache der deutschen Standardsprache" entsprechend gekennzeichnet werden oder vielleicht nach "Aussprache der bundesdeutschen Standardsprache" oder so ähnlich verschoben werden. Auch müsste man zwei Artikel schreiben:

  1. Aussprache der österreichischen Standardsprache
  2. Aussprache der schweizerischen Standardsprache Spazzo 19:05, 17. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]

Fremdsprache[Quelltext bearbeiten]

Welchen Einfluß hat eine weite Verbreitung einer Sprache als Nicht-Muttersprache/Verkehrssprache. Im Englischen dürfte dies die Plurizentrität erhöhen und das gewicht vom Amerikanischen zum Eglischen schieben. --Braunbaer 12:11, 27. Apr 2006 (CEST)

@Was soll denn dieses Geschwafel?: „Im Gegensatz zum Englischen wird Deutsch oft als asymmetrischer Fall einer plurizentrischen Sprache betrachtet, da das Standarddeutsche häufig als dominierend empfunden wird. Dies liegt einerseits an der weit größeren Sprecherzahl, aber auch daran, dass die Varietäten im deutschen Sprachraum vielfach gar nicht als solche wahrgenommen werden.” Natürlich ist das Standarddeutsch bzw. Hochdeutsch die dominierende Amts- und Schulsprache im deutschen Sprachraum! In vielen deutschen Sprachregionen dominieren auch heute nach wie vor die vielen Dialekte, die sich von Ort zu Ort unterscheiden. Im gesamten deutschen Sprachraum wird das Hochdeutsche selbstverständlich verschieden ausgesprochen, einheimische Dialekte sind in das Standartdeutsch/ Hochdeutsch eingeflossen. Hochdeutsch und Dialekte beeinflussen sich gegenseitig und werden zumeist nur von den Einheimischen verstanden. - Die Begrifflichkeit „Nationale Zentren”, usw. im Zusammenhang mit der deutschen Sprache zu verwenden ist ja wohl der Oberblödsinn überhaupt! Von Schleswig-Holstein bis hinunter nach Bern oder Kärnten wird das Hochdeutsch verschieden ausgesprochen. Staatliche Grenzen sind keine Sprachgrenzen und das Deutsch, das in Westösterreich gesprochen wird hat mehr gemein mit dem Deutsch, das auf der bayrischen Seite gesprochen wird als mit dem gesprochenen Deutsch in Ostösterreich. - Ich habe hier den Eindruck, einige Leute lassen hier eher ihrer Phantasie freien Lauf, als sich ernsthaft mit der Materie über Quellen zu befassen. So kann der Artikel auf jeden Fall nicht stehenbleiben. 195.145.160.199

Wenn du das Konzept nicht verstehst, lies doch einfach eine der Publikationen vom Prof. Rudolf Muhr, der ist der Hauptvertreter dieses Modells im Bezug auf die Situation der deutschen Sprache als Schrift- und Amtssprache. --El bes 19:32, 10. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Sprachkontinuuum[Quelltext bearbeiten]

Ich möchte hierzu meinen Beitrag abgeben, indem ich u.a. einen Linguisten zitiere, der dies auf einer Diskussionsseite so von sich gegeben hat (danach muß sicherlich einiges im Artikel geändert werden):

„Wenn man dieses etwas schiefe Bild nutzen möchte, dann müßte man korrekterweise sagen, daß die Norddeutschen (also die Niederdeutsch-Sprecher) erst seit kurzem Hochdeutsche sind. Eine Ergänzung zur Einteilung ober-/niederdeutsch: Aufgrund des Verwandtschaftsverhältnisses des von Luther gewählten Idioms, das einmal zum heutigen Hochdeutsch, der Standardsprache, werden sollte, wird in den oberdeutschen Sprachgebieten als Umgangssprache heute eine Varietät des jeweiligen (oberdeutschen) Dialektes gebraucht, während in den niederdeutschen Gebieten eine Varietät der eigentlichen Hochsprache mit niederdeutschen Einflüssen in Gebrauch ist.”

Antwort: „Das kann man zwar sagen, man stellt sich aber zwangsläufig selbst ein Armutszeugnis aus. Das gesamte deutsche Sprachgebiet bildet ein Kontinuum, das im Norden durch das Dänische, im Osten durch die slawischen Sprachen, im Westen durch das Französische und im Süden durch das Italienische begrenzt wird. Kontinuum heißt, dass die Dialekte fließend, sozusagen "von Dorf zu Dorf" ineinander übergehen. Praktisch bedeutet dies, dass jeder Deutschsprachige seinen Nachbarn verstehen wird, und zwar von der Etsch bis an den Belt, und das obwohl sich natürlich von Dorf zu Dorf und von Stadt zu Stadt die Sprache verändert. Diese kleinen Unterschiede summieren sich natürlich und führen dazu, dass ein Dialektsprecher aus Flensburg den Dialektspracher aus Bozen nicht verstünde, verfügten beide nicht über die überregionale Standardsprache; dennoch ist wenig sinnvoll zu sagen, dass beide verschiedene Sprachen sprechen.

Denn würde man diese Behauptung aufstellen, müsste man sie auch beweisen. Man könnte Grammatik und Wortschätz der beiden aufzeichnen und gegenüberstellen, zweifellos ergäben sich große Unterschiede, soweit so gut. Aber in einem zweiten Schritt müsste man festlegen, wo die Sprachgrenze liegt. Das ist schon schwieriger, besser gesagt: unmöglich. Auf der Suche nach einer Unterbrechung der Verständlichkeit beider Sprachen müsste man von Flensburg bzw Bozen loswandern und siehe da: man käme in der anderen Stadt an, ohne dass man irgendeinen Ort gefunden hätte, dessen Bewohner die Bewohner des Nachbarortes nicht verstanden hätten. Man mag einwenden: Aber es gibt doch Alemannisch, Bairisch, Fränkisch und so weiter, diese Begriffe werden doch auch in der Sprachwissenschaft verwendet! Sicher, und man hat sogar lautliche Kriterien erfunden, die die verschiedenen Dialekträume trennen. Jeder Germanist kennt die Appel/Apfel-Linie oder die Benrather Linie. Aber im Grunde sind das völlig willkürliche Grenzen, denn sie beziehen sich nur auf einen extrem geringen Teil eines Teils der Sprache und unterbinden keinesfalls die Verständlichkeit.

Deswegen sind diese Begriffe zwar nützlich, um Forschungsfelder zu begrenzen, aber wenn man jemanden zwingen würde, das Bairische zu definieren, dann käme er ins Schwitzen, denn es gibt innerhalb des bairischen Sprachraums genug Unterschiede, die jede Zusammenfassung etwa in einer Grammatik unmöglich machen. Würde man dennoch eine schreiben wollen, müsste man sich die Mundart einer Stadt oder eines Dorfes willkürlich herausgreifen und diese dann absolut setzen. Das wäre allerdings alles andere als wissenschaftlich. Wie man sieht ist es also vollkommen sinnlos, von unterschiedlichen Sprachen zu sprechen.

Nun zum Niederländischen. Hier hat man den Dialekt niederfränkischer Städte herausgegriffen und verschriftlicht und zur Staatssprache der Niederlande gemacht. Das hat das Kontinuum nicht zerstört, weil die niederfränkischen Dialekte weitergesprochen wurden, aber die Niederlande nahmen nicht mehr an der Enwicklung der gemeinsamen deutschen Standardsprache teil. Das ist aber auch schon alles.

Zum Sächsischen: Das, was man heute Sachsen nennt, hat weder mit den alten Sachsen, die die Franken damals unterwarfen, noch mit der altsächsischen Sprache etwas zu tun. Die heutigen Sachsen sind vielmehr sprachlich die Nachkommen der alten Thüringer, sie sprechen mitteldeutsche Dialekte.

Die altsächsischen Dialekte des Germanischen/Deutschen bilden vielmehr die historische Grundlage der heutigen niedersächsischen Mundarten, also dessen, wovon dieser Artikel handelt. Nun ist es richtig, dass die meisten Norddeutschen ihre Dialekte aufgegeben und die Standardsprache angenommen haben, es ist auch richtig, dass ihre alten Dialekte dem Niederfränkischen näher standen als dem Bairischen oder Alemannischen oder auch der Standardsprache, aber daraus zu folgern, sie seien erst seit kurzem "sprachliche Deutsche", ist dämlich. Denn die deutsche Sprache besteht nicht nur aus der Standardsprache, wie oben schon beschrieben, sondern ist in erster Linie ein eng Knäuel engstens verwandter Lokalmundarten, wie jede andere Sprache auch.

In diesem Sinne haben sich lediglich den Dialekt gewechselt. Der Unterschied war zugegebenermaßen beträchtlich, weil die Standardsprache in der Tat auf mitteldeutschen Mundarten basiert. Aber er ist nichts (!) im Vergleich zum Erlernen einer echten Fremdsprache, wie zum Beispiel Tschechisch oder Japanisch. Wer mir nicht glaubt, der unterhalte sich erst mit einem Dialektsprecher vom anderen Ende des Kontinuums, und dann mit einem Tschechen oder Japaner in seiner Muttersprache (Tipp natürlich nur für Leute ohne Tschechisch- und Japanischkenntnisse). --DrMonokel 23:20, 2. Apr 2005 (CEST)” 80.143.228.111

Besteht nicht ein Widerspruch vom Artikel „Dialektkontinuuum” zum Artikel „plurizentrischer Sprache”? 80.143.209.126

Nein, denn bei der plurizentrischen Sprache geht es um die Standardvarietäten, nicht um Dialekte. --Daniel Bunčić 06:39, 12. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]

Österr. Deutsch[Quelltext bearbeiten]

ich fände es gut und ehrlich, wenn man die Jänner/Januar-Geschichte erwähnt. --213.47.219.86 22:20, 11. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]

Welche "Geschichte" verbirgt sich denn dahinter?
Der Abschnitt zum Deutschen ist sehr verbesserungswürdig – frisch ans Werk! --Daniel Bunčić 06:41, 12. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]
Für Leute, die das ganze noch nicht kennen: Bitte hier: Diskussion:Gregor Schlierenzauer#Jänner --213.47.219.86 22:08, 14. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]
In welchem Sinne soll das erwähnt werden? Wir werden doch nicht den Wikipedianer-Kleinkrieg auf einer Diskussionsseite in einem Artikel thematisieren? Alles andere: bitte einfach selber machen, dann sehen wir am besten, was gemeint ist, und können es ggf. immer noch ausdiskutieren und schlimmstenfalls rückgängig machen. --Daniel Bunčić 09:01, 15. Jan. 2007 (CET)[Beantworten]

Gehört die albanische Sprache hier mit hinein? Dort gibt es, wie man liest, zwei Dialektgruppen, die eine ist Basis eines Sprachstandards, doch in Zentren außerhalb Albaniens (Kosovo) gewinnt der andere in den Medien und auch offiziell an Boden. -- Joachim Pense 08:27, 10. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Meine Erfahrung ist, dass in mehreren Staaten gesprochene Sprachen immer die Tendenz haben, plurizentrisch zu werden. Das scheint beim Albanischen dann ja wohl auch der Fall zu sein. Wie weit diese Plurizentrik schon gediehen ist, müsste jemand sagen können, der des Albanischen mächtig ist. --Daniel Bunčić 10:12, 10. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Mehrere Staaten - das scheint mir auch ein wichtigeres Kriterium als der Sprecherreichtum, den der Artikel nennt. -- Joachim Pense 12:07, 10. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Albanisch ist Amtssprache in Albanien, im Kosovo (gemeinsam mit Serbisch) und in Mazedonien (gemeinsam mit Mazedonisch), sowie anerkannte Minderheitensprache in Griechenland und Italien. Damit ist Albanisch also nach dem Modell ganz klar eine plurizentrische Sprache. Um das fest zu stellen, brauch man kein Wort Albanisch verstehen.
Kennt jemand eine wissenschaftliche Quelle, die das Albanische als plurizentrische Sprache beschreibt? Auch bei in mehreren Staaten gesprochenen Sprachen besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, dass die – sicher immer existierenden – Unterschiede nicht hinreichend standardisiert sind oder dass man sich auf der Ebene der Standardsprache stark am Nachbarland orientiert. Das müsste zunächst jemand mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen, bevor wir hier aus dem Bauch heraus weitere Fälle aufzählen. Die siebzehn bisher erwähnten sind als Illustration doch wohl ausreichend, oder? --Daniel Bunčić 12:32, 14. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Als Illustration sicher. Gibt es eine Chance, eine vollständige Liste anzustreben? -- Joachim Pense 12:44, 14. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Definitiv nicht. Derzeit verzeichnet Ethnologue 6912 Sprachen der Welt. Davon ist zwar nur ein relativ kleiner Teil standardisiert (ein paar hundert, denke ich), aber wer kennt sich schon genau mit den vielen die Staatsgrenzen überschreitenden Sprachen Aftikas, Südostasiens oder Südamerikas aus? --Daniel Bunčić 16:12, 14. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Es gibt ungefähr 21 plurizentrische Sprachen, das heisst standardisierte Ausbausprachen die in mehr als einem Staat offizielle Amtssprache sind. Das ist die Definition des Modells und daher ist eine vollständige Liste schon relativ leicht möglich. Bei ein paar Fällen kann man aber ein bisschen hin und her argumentieren (zB beim Quechua), jedoch nur marginal. --El bes 17:28, 14. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Von Amtssprache steht im Artikel nichts, das ist für eine plurizentrische Sprache auch nicht nötig, sie muss nur mehrere Standardvarietäten enthalten. Und wie viele Standardsprachen es genau gibt, steht nirgends, aber z. B. zählt das Kurdische definitiv dazu und ist natürlich plurizentrisch, obwohl es nur im Irak Amtssprache ist. Und was ist zum Beispiel mit Xhosa, Zulu, Tshivenda oder Xitsonga? Die werden alle auch außerhalb der Republik Südafrika, wo sie allesamt Amtssprachen sind, gesprochen. Weiß jemand, ob z. B. die in Botswana benutzte(n) Varietät(en) von Xhosa wirklich nicht standardisiert ist/sind? „Das Nord-Sotho ist mit dem Süd-Sotho nahezu identisch und eng verwandt mit dem Setswana“, steht im Artikel Nord-Sotho. Ist das alles zusammen dann nicht vielleicht eigentlich eine einzige plurizentrische Sprache? Solange kein Sprachwissenschaftler das alles in einer Publikation untersucht und eine vollständige Liste der plurizentrischen Sprachen vorgelegt hat, können wir das auch nicht. --Daniel Bunčić 10:18, 15. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
P.S. Zu der Zahl 21 habe ich weiter unten noch etwas angefügt. --Daniel Bunčić 11:47, 15. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Von mir stammt übrigens der Artikel zu diesem Thema auf Boarisch (Pluarizentrische Schbråchn), für den ich einiges recherchiert habe. Dort könnt ihr ja einmal nachschaun. Wie gesagt, bei der ganzen Einteilung geht es um ein Modell, wie es von den Linguisten Heniz Kloss und später Michael Clyne und Rudolf Muhr aufgestellt wurde. Relevant ist nur der Status als Amtssprache (nicht aber als anerkannte Minderheitensprache) in mehr als einem Land. Dialekte sind für die Einteilung irrelevant. So definiert es das Modell. --El bes 19:35, 10. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Albanisch gehört definitiv dazu:

1. Gegisch/Toskisch als zwei nebeneinander existierende Dialekte 2. Amtssprache in mehreren Ländern -- ProloSozz 01:25, 29. Sep. 2009 (CEST)[Beantworten]

Auch wenn Italienisch eigentlich (fast) nur in Italien gesprochen wird - auch das in der Schweiz liegende Tessin (sowie die Bündner täler Misox, Bergell und Puschlav sind italienischsprachig. Die Unterschiede sind zwar eher gering, aber dennoch gibt es Unterschiede, z.B. in amtlichen Termini etc. Somit sollte Italiensich nicht unewähnt sein. (nicht signierter Beitrag von ProloSozz (Diskussion | Beiträge) 02:24, 14. Jan. 2008)

Prinzipiell stimme ich zu, nur kenne ich keinen einzigen Aufsatz, in dem Italienisch als plurizentrische Sprache behandelt würde. So eine Quelle müsste man schon haben, da wir hier ja keine Theoriefindung betreiben wollen. --Daniel Bunčić 12:27, 14. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Italienisch ist trotz namhafter Sprecherzahlen und offiziellem Status in mehreren Ländern (I/CH) keine plurizentrische Sprache; und zwar aus dem Grund, dass es nur ein Zentrum gibt, das als erstrebenswertes Vorbild der italienischen Standardsprache dient (Toscana resp. politisches Zentrum in Rom). Italienisch ist hingegen reich an Dialekten, die sich z.T. beträchtlich voneinander unterscheiden. Der springende Punkt ist eben, dass immer in Standardsprache geschrieben wird - es sei denn, es soll klar Dialekt sein - dann ist es aber nicht Standardsprache. Für Plurizentrik relevant ist, ob es mehrere, gleichwertige, nur für Teilgebiete zuständige Institutionen gibt, die eine Sprache festlegen. Wenn die Institutionen "im Ausland" nur die "Zentrale im Hauptmassgeblichen Land" als sprachfestlegend anerkennen, ist keine Plurzentrik gegeben. (man korrigiere mich, sollte ich falsch liegen!)

-- ProloSozz 01:25, 29. Sep. 2009 (CEST)[Beantworten]

Liste von in mehreren Staaten als Amtssprachen fungierenden Sprachen[Quelltext bearbeiten]

Auf El bes’ Aussage hin, es gebe „ungefähr 21“ plurizentrische Sprachen auf der Welt, habe ich mal die Liste der Amtssprachen ausgewertet und ergänzt, um eine vollständige Liste aller Sprachen zu erhalten, die in mehreren Staaten Amtssprache sind. Dabei komme ich auf die doppelte Zahl.

Dabei ist zu bedenken, dass die linguistische Definition von Plurizentrik die Amtssprachlichkeit nicht voraussetzt, sondern nur die Standardsprachlichkeit. Dies ist also keine Liste plurizentrischer Sprachen, da einerseits Nicht-Amtssprachen plurizentrisch sein können und andererseits sicherlich einige der hier aufgeführten Sprachen gar nicht plurizentrisch sind (insbesondere da die einzelnen Varietäten oft nicht durch getrennte Wörterbücher und Grammatiken kodifiziert sind).

  1. Albanisch ist Amtssprache in Albanien, Mazedonien, Montenegro, Kosovo
  2. Arabisch ist Amtssprache in: Ägypten, Algerien, Bahrain, Dschibuti, Eritrea, Irak, Israel, Jemen, Katar, Komoren, Libanon, Marokko, Oman, Palästinensische Autonomiegebiete, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Tschad, Tunesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten
  3. Aymara ist Amtssprache in: Bolivien, Peru
  4. Bengalisch ist Amtssprache in: Bangladesch, Indien
  5. Pazifisches Pidgin-Englisch ist Amtssprache als Bislama in Vanuatu, als Tok Pisin in Papua-Neuguinea (nicht in der Liste der Amtssprachen erwähnt!)
  6. (Hoch-)Chinesisch ist Amtssprache in: der Volksrepublik China, der Republik China, Singapur
  7. Dänisch ist Amtssprache in: Dänemark , Deutschland, den Färöern, Grönland
  8. Deutsch ist Amtssprache in: Belgien, Dänemark, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Vatikanstadt
  9. Englisch ist Amtssprache in: Antigua und Barbuda, Australischer Bund, Bahamas, Barbados, Belize, Botswana, Cookinseln, Dominica, Fidschi, Gambia, Ghana, Grenada, Guyana, Indien, Republik Irland, Jamaika, Kamerun, Kanada, den Kanalinseln, Kenia, Kiribati, Lesotho, Liberia, Malawi, Malta, Marshallinseln, Mauritius, Mikronesien, Namibia, Nauru, Neuseeland, Nigeria, Niue, Pakistan, Palau, Papua-Neuguinea, den Philippinen, Ruanda, Salomonen, Sambia, Samoa, Seychellen, Sierra Leone, Simbabwe, Singapur, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Südafrika, Swasiland, Tansania, Tonga, Trinidad und Tobago, Tuvalu, Uganda, Vanuatu, Vereinigtes Königreich, den Vereinigten Staaten von Amerika, Puerto Rico
  10. Französisch ist die Amtssprache in: Äquatorialguinea, Belgien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Côte d'Ivoire, Dschibuti , Frankreich, Gabun, Guinea, Haiti, Italien, Kamerun, Kanada, den Kanalinseln , Komoren , Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Luxemburg, Madagaskar, Mali, Mauritius, Monaco, Niger, Ruanda, Schweiz, Senegal, Seychellen, Togo, Tschad, Tunesien, Vanuatu, Zentralafrikanische Republik
  11. Friesisch ist die Amtssprache in: den Niederlanden, Deutschland (in der Liste der Amtssprachen nicht erwähnt!)
  12. Griechisch ist Amtssprache in: Griechenland, Zypern
  13. Hindi-Urdu ist Amtssprache in: Indien (Hindi und Urdu), Pakistan (nur Urdu)
  14. Inuktitut ist Amtssprache in: Grönland, Kanada
  15. Italienisch ist Amtssprache in: Italien, Kroatien, San Marino, Schweiz, Slowenien, Vatikan
  16. Katalanisch ist Amtssprache in: Andorra, Spanien
  17. Kiswahili oder auch Suaheli ist Amtssprache in: Kenia, Tansania
  18. Koreanisch ist Amtssprache in: Nordkorea, Südkorea
    (Kurdisch ist derzeit nur im Irak Amtssprache.)
  19. Malaiisch-Indonesisch ist Amtssprache in: Brunei, Indonesien, Malaysia, Singapur
  20. Maori ist Amtssprache in Neuseeland und als Cook Islands-Māori auf den Cookinseln
  21. Nepali ist Amtssprache in: Nepal, Indien
  22. Niederländisch ist Amtssprache in: Belgien, den Niederlanden, Suriname, den Niederländischen Antillen, Aruba
  23. Ossetisch ist Amtssprache in: Russland und Südossetien (nicht in der Liste der Amtssprachen erwähnt!)
  24. Persisch ist Amtssprache in: Afghanistan (unter der Bezeichnung Dari), Iran (unter der Bezeichnung Persisch), Tadschikistan (unter der Bezeichnung Tadschikisch; dies nicht in der Liste der Amtssprachen erwähnt)
  25. Portugiesisch ist Amtssprache in: Angola, Brasilien, Guinea-Bissau, Kap Verde, Macau, Mosambik, Osttimor, Portugal, São Tomé und Príncipe
  26. Quechua ist Amtssprache in: Bolivien, Peru
  27. Rumänisch ist Amtssprache in: Moldawien, Rumänien, Serbien
  28. Russisch ist Amtssprache in: Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien , Russland, Ukraine, Weißrussland
  29. Russinisch ist Amtssprache in: Serbien, Slowakei
  30. Schwedisch ist Amtssprache in: Finnland, Schweden
  31. Serbokroatisch ist als Bosnisch, Burgenlandkroatisch, Kroatisch, Montenegrinisch und Serbisch Amtssprache in: Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Österreich, Serbien
  32. Sesotho ist Amtssprache in: Lesotho, Südafrika
  33. Siswati ist Amtssprache in: Südafrika, Swasiland
  34. Slowakisch ist Amtssprache in: Serbien, Slowakei
  35. Slowenisch ist Amtssprache in: Italien, Österreich, Slowenien
  36. Somali ist Amtssprache in: Äthiopien, Somalia
  37. Spanisch ist Amtssprache in: Äquatorialguinea, Argentinien, Bolivien, Chile, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Spanien, Uruguay, Venezuela, den Vereinigten Staaten, Puerto Rico
  38. Tamilisch ist Amtssprache in: Indien, Singapur, Sri Lanka
  39. Türkisch ist Amtssprache in: Kosovo , Mazedonien, Türkei, Zypern
  40. Ukrainisch ist Amtssprache in: Moldawien, Slowakei, Ukraine
  41. Ungarisch ist Amtssprache in: Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ungarn
  42. Zulu ist Amtssprache in: Lesotho, Südafrika

Danke für die Liste, wirklich eine nette Fleissarbeit. Ich möchte nur ergänzen: Ich kenn keine einzige Standardsprache die in mehr als einem Land Amtssprache ist und nicht im einen Land etwas anders wäre als in dem anderen. Meiner Meinung sind alle plurizentrisch. Enlisch in den USA ist anders als in Grossbritannien und anders als in Jamaika oder Indien, ebenso Französisch in Frankreich, der Schweiz, Belgien, dem Senegal oder Kanada. Das trifft einfach für alle zu (Gegenbeispiel erwünscht!).

Einige deiner Beispiele beziehen sich allerdings auf den Status als annerkannte regionale Minderheitensprache (etwa Dänisch in Deutschland). Das zählt eigentlich nicht in der Definition des Models, denn das zählt nur Amtssprachen die im gesamten Staatsgebiet verwendet werden, obwohl man ab einer bestimmten Grösse dieser Minderheit in einem anderen Staat und deren Relevanz für die Sprache insgesamt durchaus diskutieren kann (zB Ungarn in Rumänien entsprechen fast 20% der Ungarn in Ungarn). Hier könnte man dann die mediale und literarische Bedeutung der externen Minderheit für die Standardvarietät insgesamt beurteilen. Das wäre dann aber eine Erweiterung des Modells. Danke auf jeden Fall für diese Liste, die ist eine sehr gute Diskussionbasis. --El bes 00:54, 17. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Koole Liste, sollte bald in den Artikel, oder? Du schreibst was von Amtssprachen im ganzen Staatsgebiet. Würde das dann ausgerechnet die Sprachen von Belgien und der Schweiz ausschließen? (Und unter den letzteren ist Ladinisch/Rumantsch ja nochmal ein interessanter Fall für sich). -- Joachim Pense 07:28, 17. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Nein, das würde Belgien und die Schweiz nicht ausschliessen. Wenn ich französisch-sprachiger Schweizer bin und in Appenzell wohne und zB eine Baubewilligung beantrage, dann kann ich das auch dort auf Französisch an die Behörde schicken und diese kann das nicht verweigern. So weit ich weiss ist in der Schweiz lediglich Rätoromanisch nicht im ganzen Staatsgebiet amtlich verwendbar, sondern nur im Kanton Graubünben. In Belgien ist es meines wissens ähnlich. Das müsste man aber im Detail jeweils genau überprüfen. --El bes 22:53, 17. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Lieber El bes, Du schreibst die ganze Zeit von Amtssprachlichkeit. Bitte sag mal, woher Du diese Definition hast. Sie steht weder im Artikel noch bei Ammon. Bei Ammon (1995: 96) steht hingegen: „Mindestbedingung für das Vorliegen einer eigenen Standardvarietät ist, daß spezifische Sprachvarianten oder Variantenkombinationen vorliegen, die von wenigstens einer der Instanzen des Kräftefeldes einer Standardvarietät […] als standardsprachlich anerkannt sind, also vom Sprachkodex [d. h. Wörterbüchern, Grammatiken], den Sprachexperten [z. B. Linguistikprofessoren], den Normautoritäten [v. a. Lehrern] oder den Sprachmodellen [d. h. Modelltexten und Modellsprechern] (jeweils in ihrer Mehrheit). Allerdings wird man in der Regel nur bei einer mehrfachen Erfüllung dieser Bedingung ernsthaft von einer eigenen Standardvarietät sprechen.“ An anderer Stelle (1995: 77) steht sogar ausdrücklich: „Es soll nicht behauptet werden, daß Standardvarietäten per definitionem staatliche Geltung haben. Manche Standardvarietäten werden auch von anderen Organisationen getragen und hinsichtlich ihrer Normen abgesichert. Ein Beispiel ist etwa das Standardesperanto, dessen Normen vom Esperantobund bzw. dessen Leitung aufrecht erhalten werden.“ Auch im Band von Clyne (1992) wird z. B. das Serbokroatische als plurizentrische Sprache behandelt, und das auch in Bezug auf die Zeit, als es noch in nur einem einzigen Staat Amtssprache war, nämlich im sozialistischen Jugoslawien. Der springende Punkt ist, dass es innerhalb dieses einen Staates getrennte Wörterbücher und Grammatiken für die ‚westliche‘ (kroatische) und die ‚östliche‘ (serbische) Standardvarietät gab.
Zum Deutschen in Belgien und der Schweiz sei angemerkt, dass Ammon die Schweiz als Vollzentrum des Deutschen zählt, weil sie über einen eigenen Binnenkodex verfügt (z. B. Unser Wortschatz: Schweizer Wörterbuch der deutschen Sprache, Schweizer Schülerduden oder der Duden-Band Wie sagt man in der Schweiz?). Belgien ist ein Halbzentrum der deutschen Sprache, weil es über keinen solchen Binnenkodex verfügt. Mit Amtssprachen muss man auch hier nicht argumentieren. --Daniel Bunčić 07:13, 18. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Das ganze habe ich von einem Gespräch mit dem Prof. Rudolf Muhr von der Universität Graz. Anlässlich eines Interviews mit ihm hat er mir das so erklärt. Auch die Zahl von ungefähr 21 plurizentrischen Sprachen (in der engeren Definition) weltweit, stammt von ihm. Serbokroatisch ist heute natürlich nicht mehr plurizentrisch, weil es sich in 3 Standardvarietäten gespalten hat (Serbisch, Kroatisch, Bosnisch). Es kommt aber natürlich komplett darauf an, welche Definition man im Detail verwenden möchte.
Einen Link zum Video von dem Gespräch mit Prof. Muhr findest du übrigens auf der bairischen Variante dieses Artikels. --El bes 09:10, 18. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
So etwas Ähnliches hatte ich mir fast gedacht. Ich weiß, dass Herr Muhr sehr viel Verdienstvolles zum Thema Plurizentrik macht, aber es ist nicht sehr systematisch, d. h. er definiert seine Termini nicht genau, benutzt Variante, wo Varietät gemeint ist, usw. Ich würde wirklich dringendst empfehlen, mal Ammon (1995) zu lesen und dessen Theoriekapitel zu verwenden, wenn es um die Definition von wissenschaftlichen Termini geht (und darum geht es in diesem Wikipedia-Artikel ja hauptsächlich). Die sprachlichen Daten, die in Rudolf Muhrs Artikeln vorkommen, sind natürlich durchaus verwendbar, und was er in dem Interview sagt, ist ja ansonsten auch völlig richtig, nur entsteht der Status einer Varietät als Standardvarietät eben im Laufe vieler Jahre durch viel harte Arbeit von Menschen, die Modelltexte produzieren, Wörterbücher schreiben, Normen durchsetzen und die Menschen von der Notwendigkeit ihrer Einhaltung überzeugen – und nicht von heute auf morgen dadurch, dass Politiker eine Varietät als Amtssprache in ein Gesetz schreiben. (Dass sich in sehr vielen Fällen juristische Theorie und sprachliche Praxis decken, ist natürlich wahr, aber sie sind eben nicht identisch.) --Daniel Bunčić 12:02, 18. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Interessant ist der Netzartikel von H. D. Pohl: Österreichisches Deutsch. --Sinnierer 18:26, 18. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Du hast natürlich recht, wobei es sich hier um internationale Termini handelt und im Englischen oder Spanischen, beides Sprachen in denen viel zu solchen Themen publiziert wird, unterscheidet man nicht zwischen Variante und Varietät. Es ist natürlich auch klar, dass jede Ausbausprache nur durch die Arbeit vieler Menschen erst zu einer Ausbausprache geworden ist. Dazu gehören Linguisten, Schriftsteller, Journalisten, Lehrer, Juristen, Beamte, Politiker, etc. Es gibt natürlich jede Menge Definitionen, was man jetzt als Sprache, Amtssprache oder Standardsprache durchgehen lässt, eine pragmatische die mir sehr gefällt kommt aus der Jiddischistik (angeblich hat es Max Weinreich gesagt): a shprakh iz a dialekt mit an armey un flot. --El bes 03:39, 19. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Aber natürlich wird auch im Englischen zwischen variety und variant unterschieden. Und das zitierte Linguistensprichwort bringt zwar einiges ganz nett auf den Punkt, aber in der Frage, welchen Status ein Idiom hat, ist die Varietätenlinguistik in den letzten sechzig Jahren nun wirklich schon etwas weiter gekommen.
Ceterum censeo Ammonem esse legendum priusquam disputandum.
--Daniel Bunčić 06:30, 19. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Ja, Gott sei dank gilt das mit der Armee und Flotte heute nicht mehr so ganz. Ich werd mich bei Gelegenheit mit dem Ammon näher beschäftigen, wenn du ihn so empfiehlst. Du könntest ja deine Liste schon einmal in den Artikel einbauen. --El bes 10:33, 19. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]
Ich finde nicht, dass die Liste ungeprüft in den Artikel gehört. In der Wikipedia sollten wir nur solche Sprachen als plurizentrisch bezeichnen, die wenigstens irgendein Wissenschaftler auch schon einmal so genannt hat. Und wenn selbst Muhr mit seiner auf der Definition als Amtssprache durch einen Gesetzgeber beruhenden Definition nur von 19–21 plurizentrischen Sprachen redet, sehe ich für die 42 oben genannten Sprachen (noch) keine Grundlage. Benutzen könnte man die Liste als Grundlage für Recherchen: Suchen wir doch mal nach Inuktitut: Gibt es irgendeinen Aufsatz, der sich mit den Unterschieden zwischen dem kanadischen und dem grönländischen Inuktitut beschäftigt – wohlgemerkt auf der Ebene der Standardvarietäten, nicht der Dia- oder Regiolekte? Wenn ja, könnte man das Inuktitut im Artikel erwähnen und diesen Aufsatz als Quelle zitieren. Wenn nicht, bleibt es vorerst auf der Diskussionsseite, weil wir nicht (belegt) wissen, ob es sich um verschiedene Standardvarietäten derselben Sprache, verschiedene nicht oder kaum standardisierte Dialekte oder gar verschiedene Sprachen handelt (immerhin gibt es verschiedene Wikipedien: iu: und kl:). --Daniel Bunčić 13:29, 19. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Der Artikel könnte hier und da ein paar mehr Einzelnachweise vertragen. Der Abschnitt Beispiele in diachroner Sichtweise scheint mir aber völlig unbelegt zu sein (ich unterstelle, dass die genannte Literatur dafür nicht herangezogen wurde). Mir als Laien kommt es auch seltsam vor, dass Englisch nicht plurizentrisch sei. London und Mittelengland sind für mich nicht viel näher beieinander als Habsburg und Hohenstaufen. Oder gibt es genaue Kriterien für das "vergleichbare Ausmaß" der Auswirkungen der verschiedenen Zentren? Wie weit müssen die Zentren auseinander liegen? Und wer mutmaßt eigentlich über das sprachliche Zentrum, es sei entweder London oder Mittelengland? Hoffentlich nicht nur ein Wikipedia-Autor? Und dann wäre da noch die Entwicklung des amerikanischen Englisch, die doch nicht zu neu für eine diachronische Betrachtung sein dürfte. --Zahnradzacken 11:04, 12. Jun. 2011 (CEST)[Beantworten]

70 + 16 + < 5[Quelltext bearbeiten]

"Statistisch gesehen machen jedoch die US-amerikanischen Sprecher 70 % der Muttersprachler aus, gegenüber 16 % Briten und weniger als 5 Prozent anderen", heißt es im Artikel. Zusammen macht das so grade mal 90 %: Was sprechen denn die fehlenden 10%, wenn sie weder amerikanisch noch britisch, noch ein anderes Englisch reden? Fragt sich kopfkratzend --Φ 17:12, 7. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]

Die Statistik hinkt sowieso. Von den 300 Millionen Amis sind auch nicht alle Englisch-Muttersprachler, vielleicht maximal 250 Millionen. Da wirken die 60 Millionen Briten gar nicht mehr so wenig. Dann kommen noch Iren, Südafrikaner, Australier und Neuseeländer dazu, die auch alle eher British English reden, als American. Zu mindest irgendwas dazwischen. Und dann noch die Inder, Pakistani und Bangladeschi. Wenn dort nur 5% der Einwohner, was durchaus realistisch ist, mittlerweile Englisch als Erstsprache sprechen, sind das auch schon über 50 Millionen die mehr oder weniger British English als Muttersprache sprechen. Und jedes Jahr wird dieser Anteil mehr und durch die enorme Kulturindustrie dort, etabliert sich das Englisch des indischen Subkontinent womöglich sogar zu einer eigenen Standardform, quasi Indian English (wobei da die Pakistani mit der Namensgebung sicher nicht einverstanden wären, auch wenn Pakistani English und Indian English in unseren Ohren genau gleich klingen). Im englischsprachigen Afrika und der Karibik wird auch eher British denn American gesprochen. In Afrika sind aber nur wenige wirklich Muttersprachler und das karibische Englisch könnte man auch als eine eigene Form bezeichnen. Dort leben allerdings von Belize, den Bahamas über Jamaica, Barbados, Trinidad und Guyana nur etwas um die sechs Millionen Leute, was für die Statistik wieder weniger relevant ist. --El bes 17:42, 7. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]
So genaue Rechnungen sind sowieso Blödsinn, weil niemand so genau weiss, wie viele Muttersprachler das Englische hat, geschweige denn wie viele was reden. Wenn man dann entscheiden will ob die Kreolsprachen in der Karibik oder Nigeria dazugehören, wird es nochmal komplizierter. Aber die numerische Dominanz des Nordamerikanischem Englisch stimmt so schon. Von den 60 Millionen Briten sind nämlich auch nicht alle englische Muttersprachler (Waliser, Gälen und vor allem Einwanderer). Dann kommen noch die etwa 18 Millionen Anglokanadier dazu, die auch Nordamerikanisches Englisch reden. Das Irische und Schottische Englisch steht übrigens zwischen dem Britischen und Nordamerikanischem Englisch (vgl Peter Trudgill). Australien und Neuseeland würde ich auch nicht so ohne weiteres zum Britischen Englisch rechnen. Besonders Australien orientiert sich immer weniger daran, sondern am Nordamerikanischem bzw geht seinen eigenen Weg. Und das Indian English als eigenständige Variante ist inzwischen auch schon eher Realität, auch wenn es dort praktische keine Muttersprachler gibt (5% bestimmt nicht, in der Volkszählung 2001 waren es 0.021%). Also wenn ich mal der Zahl von 380 Millionen aus dem CIA World Factbook folge, dann der Volkszählung 2000 der USA mit 215.5 Millionen Muttersprachlern und den 17.7 Millionen in Kanada laut Volkszählung 2001, komme ich auf etwas über 60% die Nordamerikanisches Englisch als Muttersprache sprechen. --Terfili 20:49, 7. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]
OK, ich nehm die Rechnung raus. --Φ 08:25, 14. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]

Moser (1959)[Quelltext bearbeiten]

Welches Werk ist mit „Mit den Arbeiten von Hugo Moser (besonders 1959) begann das sprachgeschichtliche Studium der Besonderheiten der deutschen Standardsprache außerhalb Deutschlands“ gemeint? Die DNB listet für dieses Jahr nur Bruder Singer: Lieder unseres Volkes. Oder sind mehrere Arbeiten in diesem Jahr gemeint? Besser wäre eine Klarstellung (zumindest im Personenartikel) oder ggf. auch eine Streichung des in dieser Form unklaren Klammerzusatzes. --ggis 10:49, 26. Mär. 2012 (CEST)[Beantworten]

Die zweite Vereinfachung wurde aber wieder rückgängig gemacht. Bitte dies besser formulieren.--Explosivo (Diskussion) 00:06, 20. Sep. 2013 (CEST)[Beantworten]

Die Kollegen hier haben diesen Artikel vielleicht schon auf ihrer Liste. Falls nicht bitte Diskussion:Monozentrische_Sprache#monozentrische_Auffassungen_von_Sprache… ansehen. Die zwei Artikel für mono- und plurizentrisch sollten inhaltlich besser aufeinander abgestimmt werden. --Rießler (Diskussion) 10:56, 14. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]

Synchrone und diachrone Linguistik[Quelltext bearbeiten]

Der Begriff „plurizentrische Sprache“ hat mit dem Unterschied in der Betrachtung von Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt (synchron) oder während eines Verlaufs (diachron) gar nichts zu tun. Besser wäre die Definition:

… ist in der Linguistik eine Sprache mit mehreren Standardvarietäten.

Dass eine ehemals monozentrische Sprache im Laufe ihrer Geschichte plurizentrisch werden kann (weil sich Bedingungen für die Standardisierung ändern) oder umgekehrt, sollte lieber weiter unten im Artikel beschrieben werden, am besten mit Beispielen, wenn es dafür Belege gibt. Aber das steht ja nicht mal in diesem Satz, der m.M. gar keinen (linguistischen) Sinn ergibt. --Rießler (Diskussion) 22:02, 14. Jan. 2024 (CET)[Beantworten]