Diskussion:Präfektur Okinawa

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Okinawa (-isch) (-esisch) (-an)???[Quelltext bearbeiten]

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Ich würde sagen einfach nur okinawa (okinawa Essen, okinawa Musik, 'sprechen sie okinawa?'... Und die Menschen sind die Okinawa. --AnKaiLong 16:40, 19. Mär 2006 (CET)

Bei weiterem Nachdenken und Rücksprache mit der Familie würde ich sogar das Okinawa(etc.-isch) ganz streichen und komplett durch Ryūkyū ersetzen:

  • Die Menschen sind die Ryūkyū oder das Volk der Ryūkyūs
  • Die Inselgruppe heißt die Ryūkyūs
  • Und die Sprache ist die Ryūkyūsprache

Okinawa sollte nur das genannt werden, was auch tatsächlich direkt und ausschließlich mit der Okinawa Präfektur, der Insel Okinawa-Hontō, oder der Stadt Okinawa-City zu tun hat.--AnKaiLong 17:39, 3. Mai 2006 (CEST)[Beantworten]

Informationen zu Okinawa[Quelltext bearbeiten]

Geographische und Klimatische Daten und Fakten[Quelltext bearbeiten]

Die heutige Präfektur Okinawa (沖縄県) ist Teil des sogenannten Nansei Shotō (南西諸島), eine Inselkette, welche sich südwestlich des Japanischen Festlandes bis hin zum Norden Tai-wans erstreckt. Diese Inselkette liegt ungefähr zwischen 24° und 27° Grad nördlicher Breite und circa 122° und 128° Grad östlicher Länge. Sie bildet somit eine Grenze zwischen dem Ostchinesischen Meer, im Osten der Inselkette, und dem Pazifik auf der Westseite. Das Nansei Shotō umfasst von Norden nach Süden „die Ōsumi Gruppe (Ōsumi Guntō 大隅郡島), die Tokara Kette (Tokara-Rettōトカラ列島), sowie die seit den Annalen der Sui-Dynastie [...] als Ryūkyū琉球 [...] zusammengefassten Archipele von Amami Ōshima奄美大島, Okinawa沖縄, Miyako宮古 und Yaeyama八重山.“ Von diesen gehören aber lediglich letztere drei zur Präfektur Okinawa. Die 161 Inseln der Präfektur (44 bewohnte und 117 unbewohnte) erstrecken sich über eine Länge von 1150 km mit einer Gesamtfläche von 2.273,41 km². Die Einwohnerzahl beträgt 1.357.216 (01.10.2004) bei einer Bevölkerungsdichte von 597 Einwohnern pro km². Hauptstadt, der in 5 Bezirke (gun 郡) und 53 Gemeinden unterteilten Präfektur ist die Naha (那覇) mit circa 300 000 Einwohnern, im Süden der Hauptinsel Oki-nawa gelegen. Deren Einwohnerzahl beträgt um die 1,2 Millionen, bei einer Gesamtfläche von 1253 km². Die südlichste Präfektur Japans liegt in der subtropischen Klimazone, und weist deswegen Jahresdurchschnittstemperaturen von 22,75° C auf. Die durchschnittliche Wassertemperatur von 25°C wird zudem durch die warme Meeresströmung des kuro shio (黒潮) positiv beein-flusst. Neben Monsunregen im Spätsommer oder frühen Herbst wird die Inselkette nicht sel-ten auch von Taifunen heimgesucht. In den ausgedehnten Korallenriffen und zahlreichen Lagunen haben viele verschiedene Fisch- und Molluskenarten ihren Lebensraum. Die natürliche Vegetation der Ryūkyū Inseln ist ge-kennzeichnet durch typische Pflanzen der pazifischen Region, wie zum Beispiel Mangroven und Feigen. Die Bergwälder, können jedoch als Ausläufer der Lorbeerblattgewächse betrach-tet werden, die auch in Südjapan stak vertreten sind. Die dominante Spezies der Wälder ist die Castanopsis seiboldii (shii). Der Präfekturbaum ist die Ryūkyū-Kiefer (Sapheopipo noguchii) und die Präfekturblume ist der Korallenstrauch (Erythrina variegata).

Geschichte Ryūkyūs, Okinawas[Quelltext bearbeiten]

Frühgeschichte Ryūkyūs: Erste Besiedlungsspuren und Handelsbeziehungen[Quelltext bearbeiten]

Fossilienfunde von prähistorischen Menschen belegen, dass menschliches Leben auf den Ry-ūkyū Inseln bereits vor 30 000 Jahren bestand. Unter den verschiedenen Ausgrabungen erreg-ten drei davon besondere Aufmerksamkeit und wurden mit der Radiokarbonmethode zeitlich eingeordnet: Yamashita-cho, 32,000 Jahre v. Chr.; Pinza-abu, 25,800 –26,800 v. Chr.; Mina-togawa 16,600 - 18,250 v. Chr.; Die Altsteinzeitlichen Jäger, Sammler und Fischer des Minatogawa-Menschen sollen angeb-lich direkte Vorfahren der heutigen Ryūkyūer sein, doch ihre Herkunft ist nicht ganz klar. Ei-ne mögliche, aber nicht sicher belegbare Erklärung liefert die Theorie von Christy Turner, die besagt, dass der Sunda Schelf, welcher während der Eiszeit nicht unter Wasser lag, ein wich-tiges Zentrum des damaligen Bevölkerungswachstums darstellte. Von dort wanderte ein Be-völkerungsstrom ins Landesinnere des heutigen Chinas. Diese Sinodonten durchliefen, als Anpassung die neuen Lebensumstände, mehrere Mikro-Evolutionen, und gehörten somit dem Neu-Mongolodieden Menschentypus an. Ein zweiter Strom, die Sundadonten, vom Alt-Molgoloieden Typus, machte sich entlang der Küste nach Norden auf. Ainu und Ryūkyūer stammen demnach vom Minatogawa-Menschen und den Jōmonesen ab. Als um 12,000 v. Chr. der Sunda Schelf durch den steigenden Meeresspiegel überflutet wurde und die heutigen Ryū-kyū Inseln entstanden, begann sich die Kultur dort relativ unabhängig vom Rest Japans zu entwickeln. Frühester Beweis eines Austausches zwischen den Japanischen Hauptinseln und Ryūkyū ist die tsumegatamon Töpferei, die circa 6500 v. Chr. in Okinawa auftauchte, aber bereits 3500 Jahre zuvor in Kyūshū üblich war. Ausgrabungen beweisen auch, das Migration von Kyūshū zu den Ryūkyū Inseln stattfand. Während der Yayoi-Zeit (300 v. Chr. - 300 n. Chr.) fand reger Handel zwischen den Inseln statt. In Okinawa gefertigte Ketten aus der gohōra Muschel wurden von der Herrscherschicht Nord Kyūshūs getragen, Tongefäße wurden ausgetauscht, und man handelte mit kegelförmi-gen Muscheln (imogai), die entlang der Japanischen Küste sogar im südlichen Teils Hokkai-dōs gefunden wurden. Gegen Ende der Yayoi-Zeit kamen die Handelsbeziehungen allerdings zum Erliegen. Ursache dafür ist wohl die Gründung des Yamato Staates, und die damit ver-bundene Verlagerung des politischen Einflusses in die Kinki Region. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass mit roter Farbe aus Amami und Bananenfasern aus Okinawa gehandelt wurde. Von der Kōfun-Zeit bis zur Heian-Zeit (300 – 1185 n. Chr.) wurde zum Beispiel mit, Kochkesseln, Trockenöfen und zahlreichen Gefäßen gehandelt.

Die Entstehung dreier Reiche und die Gründung Ryūkyūs (800 – 1429 n. Chr.)[Quelltext bearbeiten]

Die erste, wichtige Autoritätsperson der frühen Dörfer Okinawas waren zum einen die Dorf-priester (nīgan), zum anderen die Dorfgründer (nīcchu). Diese beiden Institutionen waren jedoch auch oft in einer einzigen Person vereint. Nach dem 10. Jh. n. Chr. bildeten sich kleinere befestigte Orte (gusuku) heraus, die von den sogenannten aji (按司) regiert wurden. 1187 n. Chr. gelang es erstmalig einem von ihnen die gesamte Insel unter seiner Herrschaft zu einen. Dieser soll angeblich Shunten (舜天), der Sohn des berühmten Heike-Kriegers Minamoto no Tametomo (源為朝) gewesen sein. Sein Enkel tritt die Nachfolge an, gibt seine Herrschaft jedoch 1260 ab, da das Land von temporä-rem Unglück heimgesucht wurde. Nach König Eisos (英祖) Regierungsperiode (1260 - 1299) bricht das Land 1314 wegen Unruhen in drei Teile auseinander: Hokuzan (北山) mit der Burg Nakijin (今帰仁), Chūzan (中山) mit der Burg Urasoe (浦添) und Nanzan (南山) mit Ōzato (大里). Die damit angebrochene Epoche der drei Reiche (sanzan 三山) dauerte bis zur erneu-ten Reichseinigung im Jahre 1429 an. Satto (察度) der Herrscher des mittleren Reiches hatte es durch die Einwilligung zu einer Tributbeziehung (sappō seido 冊封制度) mit der Chinesi-schen Ming-Dynastie im Jahr 1372 geschafft, reichlich wirtschaftlichen und politischen Ge-winn davonzutragen. Damit war es seinem Nachfolge König Shō Hashi (尚尾巴志) möglich geworden die Herrschaft über ganz Okinawa anzutreten. Das Reich wurde von nun an offi-ziell Königreich Ryūkyū genannt, oder nur Chūzan.


Das Tributsystem mit China und die Blütezeit des Königreiches Ryūkyū[Quelltext bearbeiten]

Ryūkyū war der letzte Staat, der in das Chinesische Tributsystem integriert wurde und war zu den meisten Abgaben verpflichtet (Japans Tribut betrug circa 1/17 von dem Ryūkyūs). Die Tributleistungen wurden zuerst einmal pro Jahr fällig, ab 1470 nur noch jedes zweite Jahr. Mit der Einwilligung zu der Tributbeziehung garantierten Chinas Kaiser dem Reich Ryūkyūs jedoch massive wirtschaftliche, technische sowie bildungstechnische Unterstützung, und tru-gen somit wesentlich zu dessen materiellen und kulturellen Fortschritt bei. Kaiserliche Abgesandte sorgten für die Amtseinführung der Herrscher Ryūkyūs und verliehen ihnen die Würde und Macht eines Königs. Auch die Zulassung von Studenten an Chinesi-schen Universitäten wurde gefördert. Die Chinesische Gesellschaft (kunida), die in Naha entstanden war und immer weiter wuchs, war im Jahre 1406 unter die direkte Kontrolle des Chūzan Königsreichs gestellt worden. Sie übernahmen die Verantwortung für Navigation, Dokumentation, Handelsbeziehungen und weiterer, für die Beziehungen mit China und Südostasien wichtiger, Angelegenheiten. Außer-dem hatten die ersten Shō Könige einen Chinesischen Premier Minister namens Huai Ji (bis 1450), dessen Aufgabe wohl auch darin bestand, die Überlegenheit der Chinesischen Kultur beliebter zu machen. Dieser königliche Verwalter organisierte die Tributbeziehung mit China und internationale Handelsbeziehungen. Er übernahm einen Großteil der Öffentlichkeitsarbeit, war Stadtplaner, Bauingenieur (er entwarf mehrere Tempel und Schreine, sowie das Schloss Shurijō) und außerdem ein fähiger Militärstratege. Es wurde dem Königreich möglich, seine Handelsbeziehungen nach und nach auszuweiten. Man handelte mit Porzellan und Seide aus China, Schwertern, Fächern und Schwefel aus Ja-pan, und tauschte diese gegen tropische Waren, wie Gewürze und Parfüm aus Indonesien.

Handelsbeziehungen zwischen Ryūkyū und Südostasien Länder Siam Malakka Patani Java Palembang Sumatra Sunda Annam Zeitperiode 1425-1570 1463-1511 1490-1543 1430-1442 1428-1440 1463-1468 1513-1518 1509 Dauer (Jahre) 146 49 54 13 13 6 6 1 Anzahl von Schiffen 59 20 11 6 4 3 2 1

Um die Schifffahrtsrouten zu sichern wurden die Außeninseln im Westen und Süden in das Reich eingegliedert; (1500 Anschluss des Yaeyama-Archipels). Anfang des 16. Jh. erlebte das Königreich unter König Shō Shin 尚真 (1477-1526) der zweiten Shō-Dynastie (1470-1879) ein Goldenes Zeitalter indem es den gesamten Überseehandel zwischen Südostasien, China, Korea und Japan kontrolliert.

Doch diese Blütezeit sollte schon bald ein Ende haben, denn in der zweiten Hälfte des 16. Jh. wurden die Handelsbeziehungen des Königreiches durch mehrere Faktoren allmählich zerstört. Durch das Eindringen der Portugiesen und Spanier, sowie der Holländer und Engländer gin-gen wichtige Handelsbeziehungen verloren. Die Piraterie der wakō (倭寇) erschwerte die Seefahrt. Hinzu kamen der langsame Niedergang der Ming-Dynastie und Japanische An-griffsplänen bezüglich Korea, China und den Philippinen.

Duale Unterordnung durch eine Invasion des Satsuma Daimiats (1592 - 1860)[Quelltext bearbeiten]

Als das geschwächte Ryūkyū sich weigerte Toyotomi Hideyoshi bei dessen Koreafeldzügen Heeresfolge zu leisten und ihm Schiffs- bzw. Transportraum verweigerte, war dies ein will-kommener Vorwand das Königreich daraufhin anzugreifen. Im Jahr 1609 marschierte Shimatsu Iehisa (島津家久), des auf Südkyūshū eingeschränkten Daimiats Satsuma (薩摩), auf Okinawa ein, annektierte das Amami-Archipel, forderte völlige Abrüstung, und nahm Kö-nig Shō Nei (尚寧) gefangen um ihn nach Kagoshima bringen zu lassen. Nach zwei Jahren wurde es diesem, mit der Unterzeichnung eines Vertrages zur Bewilligung von Abgabeleistungen an Satsuma gestattet, als Regent (kokushi) nach Ryūkyū zurückzukeh-ren. Diese Abgaben betrugen jährlich 15,000 koku, bei einem Jahreseinkommen von circa 90,000 koku Das einstige Handelsreich wurde teilweise zu einer feudalistischen Argarprovinz im Japanischen Stil verwandelt, doch es durfte einen internationalen Status als Tributstaat Chinas beibehalten. Man ließ das Reich also de iure weiterbestehen, da man sich somit ein Hintertor zum Außenhandel offen halten wollte. Doch dem Fürstentum mangelte es an wirt-schaftlicher Kraft um den Handel zu stärken. Um 1600 gelang es jedoch die innere Wirtschaft durch die Einfuhr der Süßkartoffel und des Zuckerrohrs auf einem niedrigen Niveau zu stabi-lisieren. Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu China, die durch den Wechsel von der Ming zur Qing-Dynastie ins Wanken geraten waren, wurden unter der Herrschaft Kai-ser Kangxis (1661-1722) wiederhergestellt und man versuchte im Ryūkyū Reich ein Bild vom gütigen, großzügigen China auf der einen Seite, und von einem raffgierigen Japan auf der anderen zu verbreiten. Diese duale Unterordnung förderte auch eine Kulturbeeinflussung auf dualer Ebene. Während des 18. Jahrhunderts wurde ein Großteil des traditionellen Ryūkyūs durch soziale und kulturel-le Entwicklungen revolutioniert, und neue Kulturformen in Architektur, den feinen Künsten, Musik, Literatur, und dem Bildungswesen erschienen als einzigartige Verschmelzung Chine-sischer und Japanischer Einflüsse. Satsuma hatte während der Tenpo Ära (1830-1840) jedoch mit immensen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Um der Verschuldung (5 Mio. ryō an Kaufleute in Ōsaka) bei-zukommen verstärkte man mit Satsumas Tenpo-Reform die wirtschaftliche Ausbeutung Ryū-kyūs mit unmenschlichen Steuern vor allem auf Miyako und Yaeyama. Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts, währen der Herrschaft des letzten Königs Shō Tai (1843-1901) erschienen erneut die Westmächte auf der Bildfläche und versuchten sich über das Inselreich Zugang zu den verschlossenen Märkten Asiens zu verschaffen, und Japan zur Öffnung des Landes zu zwingen. Daraus resultierten Handels- und Freundschaftsverträge mit den USA (1854), Russland, Frankreich (1855), England und den Niederlanden (1859).

Der Ryūkyū shobun und die Entstehung der ersten Präfektur Okinawas[Quelltext bearbeiten]

Die Meiji Regierung, welche die Europäischen Mächte als eine Bedrohung sah, erließ ein Dekret, durch das der Titel des Ryūkyū Reiches, zeitgleich mit der Abschaffung der Japani-sche Lehensfürstentühmer, von ōkoku (王国) auf han (藩), also Lehenstum herab gestuft wurde. 1879 wurde schließlich, unter Protesten Ryukyus und Chinas, König Shō Tai nach Tōkyō verschleppt und Ryūkyū zur Präfektur des modernen Japanischen Nationalstaates. Bis 1920 verwaltete man die Präfektur Okinawa jedoch teilweise mit Sonderverordnungen, die sie gegenüber anderen Präfekturen benachteiligte. Diese Diskriminierung der Bevölke-rung basierte wohl darauf, dass die Bewohner Ryukyus wegen ihres anderen Wertesystems und Verhaltens als nicht zielorientiert, faul und nicht ganz glaubwürdig angesehen wurden. Nach der Abschaffung aller han und der Bildung der Präfekturen (haihan chiken廃藩置県) war es notwendig geworden, die duale Abhängigkeit Okinawas neu zu definieren. Japan hatte vor, diesen Konflikt durch die völlige Absorbierung des ehemaligen Königreiches beizulegen, doch China, welches Japans Machtansprüche für ungerechtfertigt hielt, und Ryūkyū wollten ihr traditionelles Verhältnis nicht aufgeben. Um Ryūkyū ein für alle mal von China zu trennen, griff Japan sogar zu einigen recht fragwürdigen Mitteln. 1888 zog Japan es sogar in Erwägung, die südliche Inseln Miyako und Yaeyama aufzugeben. Dies jedoch nur unter der Bedingung, dass China einen Vertrag unterzeichnete, in dem es Japan als meistbegünstigte Macht anerkennen sollte. Jener, von 1872 bis 1880 dauernde Vor-gang ist auch unter dem Namen Ryūkyū shobun 琉球処分 („Entledigung Ryukyus“) bekannt. Bis heute sind die negativen Erinnerungen an diese Verfügung geblieben. Zwischen 1879 und 1895 wurde eine Japanisierung des Inselreiches von der Meiji Regierung allerdings nur wenig forciert. Da viele Merkmale der alten Institutionen beibehalten wurden, nannte man diesen Zeitraum auch oft die Zeit der alten Bräuche (kyūkan ozon jidai). Aber bereits damals zogen viele Bewohner Okinawas das Exil in China vor, wo sie versuchten die dortige Regierung zur Rettung des Königreiches zu bewegen. Nach dem Sino-Japanischen Krieg (1894-1895) beschleunigte sich die Japanisierung infolge mehrerer Reformen, die unter Gouverneur Narahara Shigeru (1834-1908), welcher bereits 1892 nach Okinawa gekommen war, durchgeführt wurden. Ziel Naraharas war es, den wirt-schaftlichen Fortschritt zu fördern indem er Privateigentum und die Marktwirtschaft einführte. Der Agronom Jahana Noboru (1865-1908), der sich gegen Naraharas Pläne, die gemein-schaftlichen Ländereien und Wälder zu privatisieren, einsetzte, erreichte in Tōkyō beinahe dessen Absetzung durch Premier Okuma Shigenobus Kabinett. Eine regelrechte Emigrationswelle startete sein politischer Verbündeter Tōyama Kyūzō (1868-1910), der sich im Dezember 1899 mit 26 weiteren Bürgern Okinawas nach Hawaii aufmach-te. In den folgenden Jahren emigrierten Tausende, vor allem nach Hawaii, Brasilien, Argenti-nien, Mexiko, den Philippinen und Mikronesien. Im Jahre 1935 lebten bereits 42.669 Okina-waer im Ausland, 32.335 auf dem Japanischen Festland, und weitere 17.614 in den Japani-schen Kolonien, also eine Gesamtsumme, die über 15% der derzeitigen Präfekturbevölkerung entsprach.

Die Jahre der Amerikanische Besatzung Okinawas (1945 – 1972)[Quelltext bearbeiten]

Vom 1. April 1945 bis zum 22. Juni des gleichen Jahres, tobte auf Okinawa die einzige Schlacht des Zweiten Weltkriegs, die auf Japanischem Boden ausgetragen wurde. Das Ge-fecht forderte um die 200.000 Tote. Unter den Opfern waren circa 122.000 Zivilisten (etwa 1/3 –1/4 der damaligen Gesamtbevölkerung Okinawas), 66.000 Japanische- und 12.000 Ame-rikanische Soldaten zu beklagen.

Der verlorene Krieg, dessen Ende am 26.7.45 mit der Kapitulation Japans besiegelt war, hatte tiefgreifende Folgen für das Volk Okinawas, das nun 37 Jahre lang unter Amerikanische Be-satzung geraten sollte. Am 29. Januar 1946 wurde Ryūkyū und die Tokara Kette offiziell von Japan abgespaltet und unter die Verwaltung des Amerikanischen Militärs gestellt. Am 1.12.1949 wurde zusätzlich eine Civil Administration eingerichtet, nachdem sich Kaiser Hirohito zwei Jahre zuvor für die Amerikanische Langzeitbesatzung Okinawas ausgespro-chen hatte. Am 5.12. 1950 wurde durch die USA ein lockeres, föderatives System eingerichtet. Dazu wählte das Volk, jeder der vier Inselgruppen (guntō), einen Gouverneur sowie gesetz-gebende Organe, und eine Judikative wurde aufgebaut. Dieses System wurde von einer Mili-tärregierung mit Namen United States Civil Administration of the Ryukyus (USCAR) über-wacht und strukturiert. Die USCAR war Gouverneur Douglas MacArthur, Leiter des General Haedquarters (GHQ) in Tōkyō, unterstellt. Auf der Hauptinsel Okinawa machte Tatsuo Taira (1892-1969) das Rennen um den Sitz des Gouverneurs, und setzte sich, zusammen mit den anderen Inseln, schon bald für die Rückkehr Okinawas zu Japan ein. Auch bei Wahlen im Folgejahr zeigte sich die allgemeine Stimmung das Volkes, da 72,1% der Bevölkerung für eine Wiederangliederung an Japan plädierten. Am 29. Februar 1952 wurden die einzelnen guntō-Regierungen von einer Zentralregierung, der des Central Government of the Ryukyu Islands (CRI) abgelöst. Die Exekutive wurde damit, anders als die Legislative, nicht weiter vom Volk gewählt, sondern von der USCAR eingesetzt, und auch die Judikative wurde ver-einheitlicht. Die USCAR hatte zudem ein Veto-Recht in Gesetzesfragen, konnte gerichtliche Urteile ändern und aufheben lassen, und war in der Lage öffentliche Beamte zu entmachten. Eine Resolution im März 1952 forderte die sofortige Rückkehr zu Japan , doch mit Inkraft-treten des Friedensvertrages von San Francisco am 28. April verzichtete Japan auf die Aus-übung all seiner Rechte auf den Inseln südlich des 29. Breitengrades, und gewinnt selbst seine Unabhängigkeit zurück. „…the United States will have the right to exercise all and any powers of administration, legislation and jurisdic-tion over the territory and inhabitants of these islands, including their territorial waters.“ (Article 3 of the San Francisco Treaty) (Taira, Koji ’97: 158) Für die Bevölkerung Okinawas war dieses Abkommen gleichsam ein zweiter Ryūkyū shobun, in dem sie, um den Preis der Freiheit Japans, an Amerika verkauft wurden. In den folgenden Jahren versuchten die USA die Identität eines „unabhängigen“ Ryūkyūs zu stäken. Mit dem Kalten Krieg und militärischen Auseinandersetzungen Amerikas im Asiatischen Raum (Ko-rea-, Vietnam-, Golfkrieg) wurde eine permanente Besetzung Okinawas, als militärischer Stützpunkt, unerlässlich für die Vereinigten Staaten. Da die Militärbasen auf Okinawa von keinen vertraglichen oder rechtlichen Einschränkungen betroffen waren, war u.a. auch die Lagerung von Atomwaffen auf der Insel möglich. Das Satō-Nixon Abkommen von November 1969 plante die Rückgabe Okinawas am 15.Mai des Jahres1972. Seine Grundlage hatte dieses Dokument in einer Zusatzklausel des von San Francisco Treaty, die Japan eine „Restsouveränität“ zusicherte. Das bedeutete, für den Fall, dass Amerika sein Interesse an Okinawa verlor, sollte dieses an Japan zurückgehen. Da Oki-nawa für die USA lediglich wegen seiner Militärbasen von Nutzten war, konnte Japan eine Rückgliederung, unter Fortbestand dieser erwirken. Im ersten Jahr der Vorbereitungsphase (1969 - 1972) genehmigten die Vereinigten Staaten die öffentliche Wahl des Gouverneurs der GRI Regierung, und Chōbyō Yara (1902 –1997) übernahm diesen Posten. Japan errichtete in Tōkyō die Okinawa Development Agency, welche die ehemalige Präfektur wirtschaftlich un-terstützen sollte. Nichtsdestotrotz war die Japanische Regierung gegen die Teilname Okina-was an jeglichen Verhandlungen, und so blieb das Inselreich selbst weitgehend von der Vor-bereitungsphase ausgeschlossen. Da es sich bei der Rückgliederung eigentlich nur eine bilate-rale Transaktion zwischen Amerika und Japan handelte, fühlte sich die Bevölkerung weitge-hend übergangen und sprach von einem weiteren Ryūkyū shobun. Gouverneur Yara, eigent-lich ein Befürworter der Rückgliederung, lehnte die Einladung zur Unterzeichnungszeremonie der Verträge ab, und so wurde die Rückkehr Okinawas zum Japanischen Festland von vielen als ein beklagenswertes Ereignis angesehen.

Die Wiedereingliederung Okinawas und die zweite Präfekturgründung[Quelltext bearbeiten]

Die noch vor der Rückgliederung 1971 verabschiedeten Gesetze zur Entwicklungsförderung Okinawas im Okinawa Entwicklungsförderungsgesetz (Okinawa shikō kaihatsu tokubetsu soshihō) sollten durch jeweils Zehnjahrespläne die Grundlage für eine eigenständige Entwick-lung Okinawas darstellen, sowie die Unterschiede zum Binnenjapan möglichst schnell ver-mindern. Obwohl sich die verfassungsmäßige Lage der Bürger Okinawas unter der Japani-schen Regierung verbesserte hatte, hatte die neue Präfektur immer noch mit den alten Prob-lemen zu kämpfen. Durch die Entsendung der Japanischen Selbstverteidigungstruppen wurde die Situation auf Okinawa noch verschlimmert. Denn durch die andauernde Stationierung von 29.000 Amerikanischen Soldaten (ca. 52.000 mit Angehörigen) waren ohnehin schon ökologische und soziale Probleme aufgetreten. Nicht nur, dass sie für Lärmbelästigung, Öl- und Luftverschmutzungen, und einige Brände verantwortlich waren - die Amerikanischen Stützpunkte behinderten auch die Stadtplanung, den Ausbau von Verkehrsnetzen, und die für Industrie und Landwirtschaft nötige Infrastruk-tur. Noch heute nehmen die Militärbasen 10,4% der gesamten Präfektur, und ca. 18,8% der Insel Okinawa ein. Das bedeutet, dass sich 74,7% der vom US Militär genutzten Fläche Ja-pans, und 60% der in Japan stationierten US Soldaten in Okinawa befinden. In den Jahren 1972 – 2003 wurden außerdem 5.269 Straftaten in der Präfektur von Amerikanern verübt, darunter 540 schwere Vergehen.

Besondere Bestürzung und eine Protestwelle der Bevölkerung , die nur ein paar Monate zuvor in friedlicher Eintracht und im Gedenken an 234.183 Kriegsopfer, das Peace Memorial ein-geweiht hatte, löste die Vergewaltigung eines 12jährigen Schulmädchens durch drei Ameri-kanische GIs aus. Als Reaktion darauf wollten 35 der eigentlichen Landbesitzer der militä-risch genutzten Fläche, dem zu verlängernden Pachtvertrag nicht mehr zustimmen, und so entschied sich auch Gouverneur Ōta Masahide das Dokument nicht zu unterzeichnen. Als Konsequenz leitete der Japanische Premierminister rechtliche Schritte gegen ihn ein. Im Dezember 1996 unterzeichneten die Außenminister Japans (Ikeda) und Amerikas (Perry) den Abschlussbericht des Japan-U.S. Special Action Comitee on Okinawa (SACO), in dem die Rückgabe von 20% der militärisch genutzten Fläche in Planung gestellt wurde. Davon sind insgesamt 11 Einrichtungen auf 5,002 ha Land, inklusive der Futema Air Station betroffen. Weiterhin verpflichtete sich das US Militär auch dazu für eine Verminderung der Umwelt-schäden und Lärmbelästigung zu sorgen. Doch selbst, wenn alle Punkte wie geplant durchge-führt würden, betrüge der Anteil Okinawas an der militärisch genutzten Fläche noch immer 70%. Um für die Platzierung der Militärstützpunkte eine Alternative zu schaffen, plante die Japanische Regierung einen schwimmenden Heliport vor Camp Schwab. Doch als die Bevöl-kerung und Regierung Okinawa dies aus Umweltschutzgründen ablehnten, strich Japan bis auf weiteres alle Unterstützungsmittel für Okinawa, und die ohnehin hohen Arbeitslosenzah-len schnellten in die Höhe. Bei den Neuwahlen 1998 verlor Gouverneur Ōta gegen den Kan-didaten der LDP Keiichi Inamine, doch auch dieser forderte den Abbau der Militärbasen.

2001 verhandelte er bei seinem USA Besuch mit der Japanischen und Amerikanischen Regie-rung über die möglichst reibungslose Durchführung der Pläne des SACO Abschlussprotokolls. Im Juni 2003 wurde der National Aktion Plan gefasst, der darauf abzielt, die Öffentlichkeit für die Probleme Okinawas zu interessieren und die Protestbewegung auch auf das Japanische Festland zu tragen. Bei dem Besuch des US Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, im November des gleichen Jahres, versuchte Inamine erneut die Dringlichkeit der Angelegenheit hervorzuheben, indem er u.a. mit einem Protokoll über die Lärmbelästigung, die schwierige Situation Okinawas betonte.

Okinawa Heute[Quelltext bearbeiten]

Diskriminierte Minderheit oder starke Identität?[Quelltext bearbeiten]

Wann immer eine kleine Nation von einer größeren Absorbiert wird, ist die Wahrscheinlich-keit recht hoch, dass diese zu einer benachteiligten Minderheitengruppe wird. So war dies auch mit dem Volk Okinawas der Fall, das mit der Erinnerung an eine jahrhundertealte, glor-reiche Geschichte als ein unabhängiges Königreich, die traurigen Geschehnisse vor allem der letzten 150 Jahre verschmerzt. Heute repräsentiert es die größte ethnische Minderheit Ja-pans, mit seiner eigenen Geschichte, die auch kulturell stark von der Japans abweicht. Das Wertesystem Ryūkyūs kam auch ohne Samuraischicht und Bushidō Ideologie aus, hatte statt-dessen aber eine hohe Stellung der Frau im gesellschaftlichen und religiösen Bereich, der im Gegensatz zu Japan nicht shintoistisch geprägt war, sondern eine stark schamanistische und daoistische Ausrichtung aufwies. Da die Küche Okinawas traditionell viel Schweinefleisch verwendet, besaßen viele der Ryūkyūs, die sich in den Japanischen Metropolen ansiedelten, eine eigene Schweinezucht, was sie in den Augen vieler Japaner auf eine Stufe mit der frühe-ren eta (Schlachter, Gerber und Schuster) herabsetzte. Auch in der Vorkriegszeit sah man das Volk Okinawas als unterlegene Rasse, was teilweise Resultat des imperialistischen Nationalethos war. Selbst während der Schlacht um Okinawa betrachtete die Japanische Armee die Zivilbevölkerung Okinawas als unzuverlässig, und un-terstellte ihr mögliche Zusammenarbeit mit dem Feind.41 Viele Okinawaer sahen den Grund für die beschränkten Bürgerrechte unter dem USAR-GRI Regime in rassistischen Vorurteilen, wie zum Beispiel der mögliche Gedanke Amerikas, Okinawa sei im Gegensatz zu Japan nicht in der Lage sich selbst zu Regieren. Selbst der Versuch der USA, das Volk Okinawas als un-abhängig und eigenständig gegenüber dem Japanischen zu stärken, wurde als rassistische Ge-ringschätzung des Okinawaer gedeutet. Als Reaktion darauf wiesen viele ihre eigene ethni-sche und kulturelle Identität zurück und wollten von Amerika als vollwertige Japaner angese-hen werden. Nach der Rückgliederung Okinawas ging die Zahl der Fälle von offener Diskri-minierung seiner Bürger stark zurück, doch einige Probleme blieben bestehen. Aus Scham für ihre wahre Identität, und in der Hoffnung auf bessere Karrierechancen, änderten einige Oki-nawaer ihren Namen, und beendeten alle Beziehungen zu ihrer Heimat, die ihre Tarnung auf-fliegen lassen könnten. Auch die immer noch gängigen Bezeichnungen Uchināchu (Okinawa-er), Yamatunchu (Japaner) und Uchitunchu (Japanischer langzeit Bewohner Okinawas) in der Sprache Ryūkyūs schaffen Grenzen. Deren Gebrauch wird in jüngerer Zeit allerdings eher als Signal der Toleranz der ethnischen Verschiedenheit angesehen.43 Trotz der erwähnten Diskriminierung in der Vergangenheit hat die Bevölkerung Okinawas sich jedoch eine relativ starke Identität bewahrt. Durch die Förderung der USA wurde 1951 die University of the Ryukyus gegründet. Zwei Jahre später gab Amerika einen Teil der ge-raubten Kunstschätze zurück, und das Präfekturmuseum wurde gegründet. 1965 begann die Veröffentlichung der Geschichte der Präfektur Okinawa in 24 Bänden.44 In den späten 80ern und 90er Jahren, erfolgte eine Welle des neugewonnenen Selbstbewusstseins. Dabei spielten vor allem auch die Medien eine wichtige Rolle. Vor allem der lokale Ableger des Japanischen Rundfunk Zusammenschlusses Nippon Hōsō Kyōkai (NHK) förderte aktiv das Okinawabild einer verschiedenen und zu respektierenden Kultur. 1990 organisierte Okinawa ein großes Fest im Gedenken an den 90. Jahrestag des Emigrationsbeginns, welches auch in anderen Ländern wie Hawaii und Brasilien begeistert mitgefeiert wurde, und ein weiteres Fest 1995 zur Folge hatte.45 1992 erfolgte die Rekonstruktion des shurijō Palastes, das TV Geschichts-drama Ryūkyū no kaze wurde ausgestrahlt, und die Ryūkyū Popmusik trat ihre steile Karriere an. 1995 wurde das Peace Memorial eröffnet, sowie die Okinawas Prefectural Archieves. Durch die neueren anthropologischen Forschungen ist sogar die wissenschaftlich nicht ganz tragbare Hypothese in Japan aufgetaucht, dass die Bevölkerung Japans einst über Okinawa gekommen sei, und dass sich auf Okinawa ein älteres und reineres Stadium der Japanischen Kultur erhalten habe.46

Fest steht also, dass eine stabile und befriedigende Identität für die Bevölkerung Okinawas ein Problem war und geblieben ist, und es stellt sich die Frage, wie weit die Bereitschaft zu einer Ryūkyū-Japanischen Doppelidentität reicht. In den 90ern wurde das Konzept lokaler Autono-mie unter Japanischen Gelehrten, Politikern und anderen Meinungsträgern zusehends dyna-misch und sogar die Idee einer Neustrukturierung des Japanischen Staates rückte näher. Mit der Zukunft wird sich zeigen, wie sich das Selbstkonzept Okinawas entwickelt.47

Wirtschaftliche Entwicklung und Situation Okinawas[Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft Okinawas war schon vor dessen Rückgliederung stark von der Japanischen und Amerikanischen Politik beeinflusst. Bereits beim Bau der US Militärstützpunkte ab 1950 wurden sämtliche, dafür benötigte Güter und Dienstleistungen aus Japan herangeschafft, wo-durch dessen, vom Krieg stark negativ beeinflusste Handelsbilanz wieder zu steigen begann. Das Einheimische Kapital wurde, statt in den Aufbau der Industrie, in den Aufbau des tertiä-ren Sektors (v.a. in Import-, und Handelsunternehmen) gesteckt. 1971 betrug der Anteil des Dienstleistungssektors am Volkseinkommen 74%. Der des primären und sekundären Sektors nur bei 8% und 18%. Um den, als Folge dieser Großbauprojekte erwarteten inflationären Druck abzufangen, erwirkte man eine Verbilligung der Importe durch ein paar fragwürdige Währungsreformen auf Okinawa. Anfang der 70er Jahre teilten alle politische Lager die An-sicht, dass man die Eigenständigkeit Okinawas vor allem durch Industrialisierung erhöhen könne. Durch die Ansiedlung von binnenjapanischen Unternehmen sollte der Anteil des se-kundären Sektors am Sozialprodukt verdoppelt werden. Tatsächlich stieg der Anteil der In-dustrie am Sozialprodukt nach der Rückgliederung auf 21 %. Die Ryūkyū Regierung hatte zuvor zwar auch mit einigen Ausländischen Investoren verhandelt, doch jegliche Pläne wur-den durch Intervention der MITI vereitelt. Das Entwicklungsförderungsgesetz sah zwar viele Sondermaßnahmen zur Förderung öffentlicher Investitionen und den Infrastrukturausbau vor, beinhaltete jedoch keine konkreten Förderungsmaßnahmen für Unternehmen. Nur das Kon-zept der Industrieentwicklungsbezirke, die nach erfolgter Ansiedlung unbedeutende Vergüns-tigungen bereitstellten, und das des Zollfreigebietes (1988), dessen Möglichkeiten fast den Japanischen Zollgesetzen entsprachen waren enthalten. Japanische Wirtschaftskreise forder-ten für eine Ansiedlung, neben einer wirtschaftlichen Infrastrukturausstattung, allerdings auch umfangreiche Vergünstigungen. Die einzigen Subventionen blieben verlängerte Regulierun-gen, die ursprünglich dazu gedacht waren, den Übergang von Amerikanischer zu Japanischer Verwaltung zu erleichtern. Diese bewilligten reduzierten Zoll auf, zur Stromerzeugung benö-tigtes Erdöl, sowie die Stellung des Mineralölsteuersatzes. Auch die vergleichsweise hohen Bodenpreise in Gewerbegebieten und die hohen Wasser- und Elektrizitätskosten, verschlech-tern die Situation Okinawas als Industriestandort. 1994 kamen 14% der Zahlungsbilanzsum-me aus den Gewinnen der Warenausfuhr.48 Hauptexportprodukte sind dabei Maschinen und Investitionsgüter (2.1 Mrd.¥) sowie Petroleum und Produkte auf Petroleumbasis (130.9 Mrd.¥) Importprodukte sind hingegen Rohöl (99.7 Mrd.¥) und Nahrungsmittel (29.3 Mrd.¥) Landwirtschaftlich ist vor allem der Anbau von Zuckerrohr und tropischen Früchten von Be-deutung.49 Immerhin 8 % der Zahlungsbilanzsumme stammten jedoch aus Zuflüssen, die in Zusammenhang mit der Militärstationierung stehen. 17 % aus den Einnahmen wurden durch den Tourismus erreicht,50 was einem Betrag von circa 341.7 Milliarden Yen entspricht.49 In jüngster Zeit hat die Bedeutung des Tourismus weiterhin zugenommen. Von den schät-zungsweise 4,5 Mio. Touristen pro Jahr, kommen circa 95 % aus Binnenjapan, und der Rest besteht zum Großteil aus Taiwanesen. Neben den ohnehin schon vielversprechenden Badege-legenheiten sind in den letzten Jahren viele weitere touristische Sensationen entstanden.51 Berühmteste Anlaufstelle ist wohl das 1992 rekonstruierte Shurijo Castle, gefolgt vom Cor-nerstone of Peace (heiwa no ishiji) des Peace Memorials in Itoman, und dem Okinawa Prä-fekturmuseum. Im Irimote National Park und auf Ishigakijima kann man die unberührte Natur genießen. Im Ocean Exposition Memorial Park kann man eines der größten Aquarien Japans bestaunen und das Ryūkyū Folk Village versucht den Besuchern ein Bild über das Leben der Okinawaer vor vielen Jahren, über das traditionelle Handwerk und die alten Bräuche zu ver-mitteln.52

Die Traditionelle Kunst und Kultur Okinawas[Quelltext bearbeiten]

Seiner langen Geschichte als unabhängiges Königreich Ryūkyū verdankt Okinawa die Einzig-artigkeit vieler seiner traditionellen Handwerkskünste und Brauchtümer. Diese stehen, als eine Mischung von eigener Tradition und Einflüssen der Nachbarländer (vor allem China und Japan), für die starke Identität und den Stotz der Okinawaer auf ihre eigene Geschichte, und spielen auch für die heutige Kultur der Inseln noch eine wichtige Rolle. Typisch für die traditionelle Kultur Okinawas sind vor allem die darstellenden Künste, wie die zahlreichen Tänze, die sich noch heute großer Beliebtheit erfreuen. In alten Zeiten wurden durch Tänze und Gesänge der Priesterinnen vor allem den Götter ge-huldigt. Die klassischen Tänze (ukwanshinudui), die in der Blütezeit des Reiches zur Unter-haltung des hohen Chinesischen Besuches kreiert worden waren, durften ausschließlich von adligen, jungen Männern (wakashu) durchgeführt werden. Die klassischen Tänze, die ab der Herrschaft unter Satsuma weniger öffentlich ausgeübt wurden, werden heute nach in mehre-ren, nach Alters und Geschlecht getrennten Untergruppen zusammengefasst. Mit der Abschaf-fung des Königshofes entstand bald eine neue Tanzrichtung (zo odori) deren Stücke auf dem alltäglichen Leben der einfachen Bevölkerung basierte. Der eisa, ein dynamischer Tanz der von der Bevölkerung am letzten Tag des bon Festes veranstaltet wird, gewinnt seine Energie vor allem durch die musikalische Begleitung verschiedener Trommeln. Okinawas Musikin-strumente haben sowohl Chinesische Ursprünge, wie zum Beispiel das sanshin, eine drei-saitige Laute, als auch Japanische. Neben der Musik, haben vor allem auch die farbenpräch-gen Kostüme der Tänzer eine entscheidende Rolle, da ihre Farbgebung die Emotionen der Tanzcharaktere einer Aufführung wiederspiegelt.53

Zwei Beispiele der langen Tradition der Textilherstellung und Verarbeitung sind die, mit der bingata Technik gefärbten Gewänder, und der sogenannte bashofu Stoff. Bei der bingata Fär-betechnik bediente man sich der Stärke aus nori, die, einmal mit Schablone oder per Hand aufgetragen, die ursprüngliche Qualität des Stoffes während des Färbeprozesses bewahrte. Durch mehrmalige Wiederholung des Vorganges entstand so ein buntes Muster, dessen Motiv oft stark Japanisch beeinflusste Motive (Kirschblüte) auswies. Wegen der aufwändigen Her-stellung wurde die so bearbeitete Kleidung nur von der Aristokratie und als Kostüme der tra-ditionellen Tänzer getragen. Der aus Bananenfasern gesponnene Stoff des bashofu ist wegen seiner Luftdurchlässigkeit besonders geeignet für das subtropische Klima Okinawas. Bashofu wurde früher vielerorts in großen Mengen produziert, und sowohl von den Königen, als auch vom gemeinen Volk getragen. Heute wird diese Art Stoff, der traditionell einfarbig oder ge-streift ist, nur noch in einem Dorf produziert und ist zum Luxusartikel aufgestiegen.54 Ein weiteres Handwerk, das sich in Okinawa einen Namen gemacht hat, ist die Herstellung kunstvoller Lackwaren, die auf das 15. Jh. zurückgeht. Ryūkyūs Könige waren bemüht, deren Produktion zu steigern, da die Lackartikel als Geschenke, Handelsgüter und Tributleistungen sehr beliebt waren. Um die Produktion und die Handwerker zu kontrollieren, wurde das Kai-zuri bugu gegründet. Der Name, nämlich Amt der Muschelpolierer, geht auf eine raden ge-nannte Technik zurück, bei der hauchdünne Perlmuttplättchen auf den Lackartikeln ange-bracht werden. Bei der chinkin Technik wird Blattgold in ein vorher eingeritztes Muster ein-gearbeitet. Die tsukin Technik, die ihre Ursprünge in China hat, ist wegen ihrer relativ einfa-chen und schnellen Herstellung derzeit die beliebteste Lackware auf Okinawa. Zu ihrer Her-stellung wird der Lack, nachdem ihm Pigmente hinzugeführt wurden, dünn ausgerollt, und später Applikationen für das Hauptstück herausgeschnitten. Okinawas natürliche Vorausset-zungen, wie zum Beispiel das subtropische Klima sind ideal für die Lackproduktion und Fär-bung. Die typischen Eigenschaften der Lackprodukte sind die zinnoberrote Färbung, die Perlmutinlays und die tsukin Applikationen.55 Neben den Lackwaren war auch die Töpferware eine der wichtigsten In- und Exportprodukte im 15. Jahrhundert. Unter der Herrschaft von Satsuma wurden, im Jahre 1616, koreanische Keramiker in Naha angesiedelt. 1682 entstand durch die königlich angeordnete Zusammenle-gung dreier Brennofenstandorte das Töpfereiviertel Tsuboya. Nach 1879 wurden die dort kö-niglich überwachten Brennstätten privatisiert. Trotz der staken Konkurrenz aus Japan, behiel-ten die Töpfereien Okinawas ihre traditionelle Produktionsweise erstaunlich lange bei. Mit der Amerikanischen Besatzung und der späteren Entwicklung Okinawas zu einem beliebten Touristenziel, avancierten die Töpferwaren, die in der Vergangenheit eher als Gebrauchsge-genstände dienten, zu einem beliebten Souvenir und somit zu einem der Aushängeschilder der traditionellen Kultur Okinawas. Bei den typischen Tsuboya Gefäßen unterscheidet zwei Ty-pen: Die unglasierten oder mit Manganglasur behandelten arayaki, und die glasierten joyaki. Arayaki Waren sind hautsächlich größere Gefäße, wohingegen die Kategorie joyaki zu einem Großteil kleinere Gefäße, und Geschirr beinhaltet.54

Die traditionelle Küche Okinawas ist stark von der Chinesischen beeinflusst. Verglichen mit der Japanischen weist sie eher stärkere und würzigere Aromen auf. Wichtige Zutaten sind vor allem Schweinefleisch, lokale Meeresfrüchte, sowie tropisches Gemüse und Früchte. Übliche Methode des Kochens ist das kurze Anbraten der Speisen unter Rühren. Zum Würzen wird neben braunem Zucker, Soja Soße und miso Paste auch häufig awamori verwendet. Dieser 30 prozentige Schnaps aus fermentiertem, destillierten Reis kam durch Handelsbeziehungen zu Thailand um das Jahr 1500 nach Okinawa.55

Uchinaguchi - Die Sprache Ryūkyūs[Quelltext bearbeiten]

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kultur Okinawas soll hier noch kurz erläutert werden. Die Sprache Okinawas gehört zu der Japanischen-Ryūkyūischen Sprachfamilie und wird von den meisten Japanischen Linguisten als ein Dialekt des Standard Japanischen verstanden. Tatsäch-lich weist die Sprache Ryūkyūs jedoch gravierende morphologische, phonologische und lexi-kalische Unterschiede zu den anderen Japanischen Dialektgruppen aus und kann durchaus auch als unabhängige Sprache angesehen werden.56 Es gibt die Hypothese, dass sich die Hayato-Jōmonesische Sprache Kyūshūs noch vor Beginn der Kōfun-Zeit langsam, von Insel zu Insel, im Ryūkyū Gebiet ausbreitete. Die Isolation der Inseln während der Kōfun-Zeit verhinderte einen weiteren Sprachaustausch mit dem Japani-schen Festland und so wurden reichlich Austronesische Sprachelemente beibehalten.57 Die Sprache Okinawas (uchinaguchi) hatte sich in verschiedenen Dialekten und Subdialekten entwickelt, von denen der Shuri-Dialekt durch die Verwaltung des Königreichs unter König Shō Shin (1477 –1526) standardisiert wurde, und zur offiziellen Sprache der Aristokratie auf-stieg. Shuri ist durch ein komplexes System honorativer Marker gekennzeichnet, die in Be-zug auf sozialen Stand, Alter und Geschlecht variieren. Phonologische Unterschiede zwischen der Sprache Okinawas und dem Standard Japanisch bestehen vor allem bei Vokalverschie-bungen von „e“ nach „i“ und von „o“ zu „u“ und einigen unterschieden die Konsonanten betreffend. Heute verliert die Sprache Okinawas aufgrund des einheitlich auf Japanisch durchgeführten Schulunterricht zusehends an Bedeutung, und wird fast nur noch von der älte-ren Generation beherrscht.56 Japanisch Shuri Japanisch Shuri e i ame Ami o u kumo kumu ki chu yuki yuchi chi tsi michi mitsi mi n minato nnatu ri i odori udui wa a kawa kaa

Okinawas Zukunftsvisionen für das 21. Jahrtausend[Quelltext bearbeiten]

Die Zukunftsvisionen Okinawas erscheinen wie ein modernes Wiederaufblühen des alten Kö-nigreiches, das seinen Platz als friedliches, international orientiertes Zentrum in der Pazifikre-gion einnehmen möchte. Neben dem Versuch die Unterschiede zu Japan möglichst abzubauen, und die Grundlage für eine unabhängige Entwicklung zu legen, will Okinawa zu einer einzig-artigen Region aufsteigen, die weitreichend zur Japanischen Wirtschaft und Kultur beiträgt. Bereits im November 1996 vervollständigte die Präfekturregierung das Cosmopolitan City Concept, durch das die Präfektur in eine kosmopolitische, fassettenreiche Umgebung verwan-delt werden soll, die sich aber trotzdem Okinawas kulturelle und geographische Charakteristi-ka bewahrt hat. Neben dem Aufbau von Austauschprogrammen in allerlei Bereichen, ist Oki-nawa mit der Einrichtung eines International Exchange Information Center beschäftigt, wel-ches dazu die nötigen Voraussetzungen (Planung, Informationssammlung, Unterbringung) in Zukunft noch besser bereitstellen soll. Außer dem wirtschaftlichen Austausch plant Okinawa unter anderem auch die internationale Zusammenarbeit in Punkto Umweltschutz. Die Pläne sehen nicht nur Technologieaustausch sondern auch gemeinsame Wissenschaft, Forschung und den Austausch von know-how vor. Im 21. Jahrhundert will sich Okinawa auch endlich von der Amerikanischen Militärpräsenz befreien und will auch andere Nationen durch internationalen Austausch und überregionale Diplomatie in deren Bestreben nach Frieden unterstützen. Okinawas Bürger sehen es als ihre Pflicht, den zukünftigen Generationen der Region und der Welt klarzumachen, was sie selbst aus dem blutigen Krieg gelernt haben, und wollen somit, auch um den Opfern von damals Respekt zu zollen, die Prinzipien des Friedens in aller Welt verkünden.58

Bibliographie[Quelltext bearbeiten]

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       Sicherheits-, Wirtschafts- und Regionalpolitik’. In Philipp Franz von Siebold Stiftung  
       (Hg.): Japanstudien. München Seiten 239 - 253 

Kreiner, Josef: (2001) ,Okinawa und Ainu’. In: Klaus Kracht und Markus Rüttemann

       (Hg.): Grundriss der Japanologie. Wiesbaden, S.433-474 davon S.434-453

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       Donald Denoon, Mark Hudson, Gavan McCormack, and Tessa Morris-Suzuki:  
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Internet[Quelltext bearbeiten]

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Kawakami, Shigeki (2005) ,Ryukyu and Ainu Textiles’ aus Museum Dictionary des Kyoto

      National Museum. Aufgerufen am 11.10. 2005 www.kyohaku.go.jp/eng/dictio/index.html

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      16.4.2005 http://de.wikipedia.org/wiki/Okinawa 

Okinawa G8 Summit Preparation Council (2000),Laquerware and glass’ aus Colours and

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Sakihara, Mitsugu, Dr. ,Natural Setting’ aus Okinawan History: A Brief Outline

      aufgerufen am 1.6.2005 www.okinawa.com/history.html

Sakiyama, Ritsuko: (1995) Auszug aus Ryukyuan Dance. Okinawa Prefectural Culture

      PromotionFoundation, aufgerufen am 6.6.2005 

Tengan, Ayami. Naha Municipal Tsuboya Pottery Museum aufgerufen am 11.6.2005

      www.naha-okn.ed.jp/tsuboya/j-history.htm


Tokyo food page: okinawan regional cooking aufgerufen am 9.6.2005

      www.bento.com/okimenu.html

University of Hawaii, aufgerufen am 11.6.2005 www.okinawa.com/didyouknow.html

-- (nicht signierter Beitrag von 84.148.250.222 (Diskussion) 18:15,17. Juni 2005)

Okinawa liegt im Norden Japans ;-)[Quelltext bearbeiten]

Kuckt mal, das habe ich auf der Seite des Deutschen Dan Kollegiums gefunden (Budodisziplinen-->Karate1): [quote]Betrachten wir nun eine Region, die nördlich von Japan liegt, die Ryuk-yu Inselkette. Die Hauptinsel heißt Okinawa und liegt westlich von China.[/quote] Also liegt Okinawa doch im Norden Japans.

Was zum Teufel? Bild:Japan map.png --christian g [aka guenny] (+) 15:52, 4. Sep 2005 (CEST)
Interessante Theorie - westlich von China!! Moment, westlich von China? Lass mich überlegen, liegt da nicht irgendwo der Himalaya, Indien, Kasachstan... Aber natürlich, man kann ja die Karte einfach auf den Kopf drehen! Dann liegt Japan westlich von China und Okinawa im Norden Japans! Wie naheliegend... nur liegt dann Russland auch im Süden von China, und als Europäer muss man sich daran gewöhnen, dass man auf der Südhalbkugel lebt. Fahren wir im Urlaub in den Süden nach Skandinavien, oder lieber in den warmen Norden nach Italien? Auch an die Ost... ich meine Westsee könnte man mal wieder. Oder zum Skiurlaub ab in die Alpen nach Westerreich! Oder bleiben wir lieber im eignen Land und besuchen die Verwandten in Südrhein-Ostfalen?
Wie auch immer, vielleicht sollte der Verfasser der oben genannten Quelle, die ich nicht überprüfen konnte, einfach mal darüber nachdenken, sich beim Lesen seiner Karte auf den Kopf zu stellen ;-) Luzian 00:46, 8. Apr 2006 (CEST)

Okinawa-ken vs. Okinawa-hontō[Quelltext bearbeiten]

Hallo!

ich würde die Artikel (Präfektur) Okinawa und Okinawa Hontō gerne voneinander abgrenzen. In den "Präfektur Okinawa" Artikel sollte imho nur das rein, was sich auf die Präfektur bezieht. Was nur für die Hauptinsel der Präfektur interessant ist, sollte in den Artikel über die Insel. Ich stelle mir vor, der Artikel zur Präfektur Okinawa sollte eher so aussehen wie der zur Präfektur Tokyo, also hauptsächlich Geographie, Verwaltungsgliederung und Geschichte (was noch?). Wahrscheinlich denken die meisten Leute sowieso an die Insel und nicht an die Präfektur, wenn sie Okinawa hören?!

Was mir so aufgefallen ist:

  • Die Karte oben im Artikel zeigt nur die Insel Okinawa, Miyako, Yaeyama usw. fehlen. Sie sollte also auch in den Insel Artikel. Entweder sollte man Karten der anderen Inselgruppen ergänzen oder eine (1) Karte mit allen Inseln der Präfektur finden.
  • "Uchinā" - so heisst Okinawa Hontō in der dort ursprünglich gesprochenen Sprache Uchināguchi. Die Präfektur - ein erst 135 Jahre altes japanisches Konstrukt, das den Namen Okinawa von der Insel übernommen hat - dürfte eigentlich niemand so nennen.
  • Bis auf einen Verweis auf den Artikel zu den Ryukyu-Inseln/dem Ryukyu-Königreich dürfte die Geschichte der Präfektur eigentlich erst mit 1871 beginnen, oder?
  • Die Kampfkünste habe ich auch im Artikel zu Okinawa Hontō erwähnt. Ich glaube, dass sich die Besetzung durch den Shimazu-Clan hauptsächlich auf Okinawa Hontō ausgewirkt hat. Da bin ich allerdings nicht 100%ig sicher.
  • (Eisa scheint es dagegen auf allen Ryukyu-Inseln zu geben. Vielleicht besser in den Ryukyu-Artikel?)
  • US-Militär ist ausschließlich auf Okinawa Hontō stationiert. Die Leute auf Miyako oder Yaeyama haben damit keine Probleme. Daher finde ich ist auch das beim Okinawa Hontō-Artikel besser aufgehoben.

Was denkt ihr dazu? --martin 15:18, 8. Mai 2006 (CEST)

An sich finde ich die Idee recht gut. Aber der Artikel sollte sich mehr (tiefer als der okinawa ken artikel) mit der Geographie beschäftigen. geschichte gehört eher in den okinawa oder ryuukyuu artikel.

noch etwas: auch die bewohner von yaeyama und miyako haben probleme mit dem us militär und den (mutterland-)japanern. --AnKaiLong 09:32, 10. Mai 2006 (CEST)[Beantworten]

Ok. Du würdest also vorschlagen, die Themen auf die verschiedenen Artikel zu verteilen. Grundsätzlich fände ich das auch ok. Ich sehe allerdings Probleme bei den Entscheidungen: Warum Geographie nur hier/Geschichte nur da? Kommt mir etwas willkürlich vor. z.B. haben die Ryukyu-Inseln eine gemeinsame Geschichte, die vielleicht 600 Jahre oder so (vielleicht auch mehr) zurückreicht. Die Präfektur wurde erst 1879 abgesteckt. Daher können schon mal sinnvollerweise keine früheren Ereignisse in der "Geschichte der Präfektur Okinawa" eine Rolle spielen. Auch danach laufen die Ereignisse relativ unterschiedlich ab. Die Inseln Yaeyama und Miyako unterscheiden sich immerhin deutlich von der Insel Okinawa, nicht nur geschichtlich sondern auch kulturell/sprachlich. Daher weiss ich nicht, ob es sinnvoll ist, das alles in den Artikel über die Präfektur zu packen. Im Moment denke ich, es wäre sinnvoll, klar zu trennen: Dinge, die für die gesamte Präfektur relevant sind in den Präfekturartikel, was nur für jeweils eine Insel(gruppe) von Bedeutung ist in den Artikel der jeweiligen Inselgruppe... was spräche da dagegen?

Das mit den Problemen mit dem US-Militär interessiert mich. Was meinst Du, wenn Du sagst, die Leute auf Miyako u. Yaeyama haben Probleme mit dem US-Militär? Wenn Du meinst, dass sie sich solidarisch mit den Leuten Okinawas fühlen, hast Du sicher recht. Dass alle Bewohner der ehemaligen Ryukyu-Inseln sich von den Festland-Japanern nicht vollkommen akzeptiert und geschätzt fühlen, will ich auch nicht bestreiten. Aber immerhin waren auf beiden Inselgruppen m.E. nie Truppen stationiert, bzw. die Inseln nicht besetzt?! Tatsächliche persönliche Schwierigkeiten mit dem US-Militär kann ich also im Moment nicht sehen... Wenn Du mehr zu dem Thema weisst, würde mich das interessieren.

--martin 16:45, 12. Mai 2006 (CEST)

Aus einer Pressemitteilung des Pacific Islands Forum Secretariat von heute:

  • Guam, Forum Secretariat and SPC sign Letter of Understanding
  • Workers in the South Pacific could benefit from the 20,000 job opportunities which are expected to be generated as a result of the relocation of the United States military base from Okinawa in Japan to Guam. ...
  • At the Pacific Islands Conference of Leaders meeting in Washington in May 2007, the US Secretary of State informed the Leaders of the potential economic benefits for PICs through the military build-up in Guam. The Pacific Islands Forum Secretariat has since engaged with the US Government and authorities in Guam. ...
  • The relocation of the US military base from Okinawa to Guam will involve 8,000 Marines and about 9,000 of their dependents over the next ten years with a total military build-up cost of US$15 billion. Skills required in the relocation are in various sectors including construction, education, health, hospitality and general care giving.

Das liest sich, als ob alle Stützpunkte aufgegeben würden. Henning Blatt 10:13, 22. Mai 2008 (CEST)[Beantworten]

Ernährung und Gesundheit[Quelltext bearbeiten]

  • Es heißt, die traditionellen Menschen dort ernähren sich so wie es Ernährungswissenschaftler heute empfehlen.
  • z.B. viel dunkles frisches Gemüse, wenig Salz, wenig Öl, viel Fisch
  • dort sollen die gesündesten Menschen Leben, wenig Krebs, wenig Herzprobleme und viele alte Menschen.
  • Infos dazu wären es Wert in den Artikel aufgenommen zu werden.
  • BTW: In der alten Sprache gibt es kein Wort für "Ruhestand" :)
  • Quelle, ARD-Sendung vom 31.3.09 22.45h

-- 91.15.206.117 23:39, 31. Mär. 2009 (CEST)[Beantworten]

Langlebigkeit[Quelltext bearbeiten]

Wäre es nicht besser, den Edit hier so zu verbessern, dass die angegebene Literatur auch wirklich als Einzelnachweise nach dem neu hinzugefügten Absatz steht? Gruß --Valentim 13:16, 12. Apr. 2009 (CEST)[Beantworten]