Diskussion:Schlacht von Covadonga

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Parallelität der Mythen ??[Quelltext bearbeiten]

Die Parallelität zur Thermopylen Schlacht ist frappant: die mythische 300er zahl und die Ähnlichkeit der Lokalität ( Landenge/enge Schlucht).Ist in der Ausgestaltung des historischen Kerns eine literarische Übernahme möglich ?? --ErzPoet 14:01, 15. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

Das ist wohl unwahrscheinlich. Die Zahl 300 für die Thermophylen-Kämpfer ist von den Machern des Filmes willkürlich gewählt worden. Es klingt herorischer als 700 oder 7.000, andere Zahlenangaben die man diesbezüglich anderswo findet. Auch ist die Ähnlichkeit der Lokalität kaum ähnlicher als zwischen einer Wüste und einer Küste, an deren Strand ja ebenfalls Sand liegt. Schließlich war die Bedeutung eine andere, es war keine Entscheidungsschlacht, das Hauptheer von der Eroberung abzuhalten, sondern der Sieg über eine kleine Partisanenbekämpfungseinheit, nachdem die Eroberung schon fast vollendet war. Aber die Ähnlichkeit ist, daß bewaffnete Männer in eine Schlacht zogen... --Roxanna 20:48, 15. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]
Nein, die Zahl ist keine moderne Neuerfindung, sondern findet sich bereits bei Herodot ( 300 Spartiaten). Der Mythos der Thermopylenschlacht entfaltet sich ja erst in der Rückschau auf das Ereignis und feiert fröhliche Urständ bis in die Gegenwart. Ein vergleichbares rezeptionsgeschichtliches Phänomen lässt sich bei Covadonga auch beobachten .. und meine Frage war, ob bei der Ausgestaltung des Covadonga Mythos über Jahrhunderte hinweg bewusst Anleihe bei einer ähnlichen "Entscheidungsschlacht" gemacht worden sind. MfG ErzPoet 10:01, 16. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

In meinem Geschichtsbuch Klasse 5 ist die Zahl von 700 Mannen erwähnt, ist nach fast zweieinhalb Jahrtausenden aber auch egal. Den Amis gefällt der Film heute eher deshalb, weil die Perser die Bösen sind. Da darf dann ein Spartaner auch ruhig rufen, dass man bald in der Hölle weile, auch wenn die Griechen statt der Hölle nur die Unterwelt gekannt haben dürften. Egal! Covadonga war jedoch keine Entscheidungsschlacht, die Araber sind auch danach noch vorgerückt und haben Galizien erst nach 740, die Pyrenäen erst bis 850 geräumt --Roxanna 22:08, 16. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

Huch ... ich befürchte, wir reden aneinander vorbei. Mich interessiert in diesem Zusammenhang Mythos, historische Legendenbildung, meinetwegen Rezeptionsgeschichte. In der historischen Wirklichkeit dürften einige Tausend Griechen an den Thermopylen gestanden haben ... die Thermopylenschlacht war tatsächlich keine Entscheidungsschlacht ( man beachte die ".." oben), nicht mal ein Wendepunkt. Haftengeblieben in der kollektiven Erinnerung sind die 300 Spartiaten mit ihrem König. Aus beiden Schlachten hat erst die Nachwelt ( Thermopylen inzwischen weltweit / Covadonga als konstruierter Beginn der Reconquista ) ein Mythengeflecht entwickelt. Letztlich geht meine Frage weiterhin dahin, wann die mythische 300er Zahl für Covadonga feststellbar ist ..
Die Zahl 300 ist nur von arabischen Quellen überliefert, deren Darstellung des Vorgangs gesamthaft nicht glaubwürdig ist. Die Zahlenangaben der christlichen Chronisten sind phantastisch und noch viel unglaubwürdiger. Ein Zusammenhang mit der Thermopylen-Überlieferung ist ausgeschlossen, denn diese kam für die mittelalterlichen arabischen Chronisten in keiner Weise als Präzedenzfall in Betracht. Nwabueze 13:29, 25. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Ich unterstütze hier Nwabuezes Auffassung. Ein Zusammenhang ist hier völlig an den Haaren herbeigezogen. 300 war von den Chronisten ein willkürlich genannte Zahl, um herauszustreichen, wie klein die asturische "Rebellenstreitmacht" war. Ein Fliegenschiß gegen die arabisch-berberischen Reiterregimenter. Allerdings war diese Schlucht mit einer solchen Zahl an Kämpfern sehr gut zu halten. Anzunehmen ist, das die Reiter immer tiefer ins Gebirge hineingelockt worden sind und dabei aufgerieben wurden. Das muß man sich eher als Art Versteckspiel mit verborgenen Bogenschützen, Schleuderern und steinewerfenden Zivilisten vorstellen. Entnervt wird der arabische Befehlshaber aufgegeben haben und Pelayo konnte den Sieg feiern. Das Gelände bietet sich für den Hinterhalt an und entzieht sich jeglicher Möglichkeit eines Kavallerieeinsatzes. Im übrigen mußten sich mehrere Nachfolger Pelayos noch in die Abhängigkeit von Córdoba begeben. Der Sieg war eigentlich nur eine Anekdote, ein Grenzscharmützel, wurde nur durch die asturische Geschichtsschreibung überhöht, die gerne darüber hinwegsah, dass ihre Gründungsjahre nur der Gnade der Emire zu verdanken waren. Insofern natürlich doch ein Mythos, aber gänzlich anderer Art, --Isidorus 08:47, 26. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]

Hier möchte ich allerdings anmerken, daß die von Pérez de Urbel vertretene Annahme einer Abhängigkeit von Pelayos Nachfolgern (gemeint: Aurelio, Silo, Mauregato) von Córdoba spekulativ ist und von Sánchez-Albornoz zurückgewiesen wurde. Es gibt wohl niemand, der die ganze Materie je so souverän beherrscht und so gründlich untersucht hat wie Sánchez-Albornoz. Ich verweise dazu auf die Abschnitte "Paz exterior y problemas interiores" und "Historia y leyenda" im zweiten Band der Orígenes. Derselben Auffassung ist übrigens auch Bonnaz (Chroniques asturiennes S. 184, 186, 187f.). Besonders hinsichtlich Mauregato gab es schon im Spätmittelalter einschlägige Spekulationen, die nichts taugen. Habe daher in den betreffenden Artikeln zu diesen Herrschern einiges geändert. Nwabueze 16:53, 26. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]
Deine Bemerkungen zum Verlauf der Kampfhandlung klingen plausibel, aber in der neuen Fassung des Artikels habe ich mich mit einem ganz knappen Hinweis auf das Gelände begnügt, um dem Vorwurf der Theoriefindung vorzubeugen. Nwabueze 22:44, 26. Nov. 2007 (CET)[Beantworten]