Diskussion:Steinspaltwerkzeuge

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Hallo RollStone,

Zum Begriff des "Lagers":

Ich persönlich würde den nur für "abgelagerte" Gesteine verwenden. Zu Granit kann ich nichts beitragen, aber z.B. zu Tephritlava (Handelsname "Mendiger/Mayener Basaltlava"): Hier gibt es eine Fließrichtung des Lavastroms, die aber nur in den seltensten Fällen visuell (und erst recht nicht haptisch) zu erkennen ist. In Zeiten, als meine Väterväter noch direkt im Bruch arbeiteten, soll dieser "Zug", wie man ihn hier nannte, beim Spalten berücksichtigt worden sein. Von den heute lebenden Steinmetzen, inklusive solcher, die in Mayener/Mendiger Brüchen arbeiten, kann dir aber niemand mehr den "Zug" an einem Rohblock zeigen (Außer bei Ausschussmaterial aus dem untersten Bereich des Lavastroms, dort sind manchmal die Poren oval statt kugelig). Auch den Unterschied zwischen "Mit dem Zug spalten" und "gegen den Zug spalten" merkt nur der, der den ganzen Tag den Spalthammer schwingt.

Gruß, --Olaf Pung 11:14, 31. Dez. 2007 (CET)[Beantworten]

Schön, damit ist unstrittig, dass auch Basaltlava ein Lager hat. Lager ist der verbreitete Begriff unter Steinmetzen. Das lautet dann beispielsweise stark ausgeprägtes Lager, Mauersteine nie gegen das Lager einbauen, nicht auf Spalt oder Steine nicht auf den Kopf stellen usw..

Interessant finde ich den von Dir genannten Begriff “Spalthammer”. Ist das eine regionale Besonderheit? Das Steinmetzwerkzeug kenne ich nicht, kannst Du es in einem neuen Lemma beschreiben.--Roll-Stone 14:19, 1. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Tephritlava: eben nicht "Lager", sondern höchstens "Zug". Aber selbst letzterer Begriff ist den meisten Steinmetzen hier in der Gegend nicht mehr bekannt. Wenn Du also hier jemanden fragst, ob "Basalt" ein "Lager" hat, wird das zu 99% verneint. Spalthammer: Ist ein Überbegriff für eine Reihe von Hämmern, die hier gebräuchlich sind, z.B. Durchhau, Wetzkopf, Schlag. Diese werden nicht, wie beim Setzhammer, zu zweit bedient, sondern direkt geschlagen. Gibts in ähnlicher Form auch in Frankreich. --Olaf Pung 12:52, 2. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Hall! Ich kenne nur ein Gestein, das kein Lager hat und deswegen als amorph bezeichnet wird, das ist der Obsidian. Obsidian hat als Naturwerkstein keine Bedeutung. In allen anderen Gesteinen sind die Minerale, wie die Geologen sagen, eingeregelt. Der Begriff „Zug“ der Steinmetzen aus Mayen besagt letztlich, dass die Minerale gerichtet sind und das kann als Lager bezeichnet werden. Die Mayener Steinmetzen dürfen den überkommenen Begriff Zug gerne weiter benutzen. Gruß--Roll-Stone 14:01, 2. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Gut. Obsidian: Ein Punkt für Dich, bin ich nicht drauf gekommen! Ansonsten sehe ich jetzt 4 Möglichkeiten: 1. Wir spalten jetzt Haare statt Steine 2. ich beginne eine eigenes Wikipedia für Rheinländer 3. wir fragen einen Petrologen 4. Wir lassen es dabei bewenden??? Mit freundlichen Grüßen, --Olaf Pung 19:30, 2. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Um 1980 sah ich noch im oberen Mühlviertel (Oberösterreich) händisches Spalten von Granit mittels Keilen und Hammer zu Randleisten von etwa 8/10x8/10x25/35. Zwei kräftige Männer arbeitete jeweils in einer überdachten Box aus Holz, deren Wände teilweise nur durch Planen (wohl als Splitterschutz) gebildet wurden. Einige Boxen in der Reihe waren leer. Diese Keilansatzmarken (etwa alle 15 cm) sind heute 2012 seltener zu sehen. Pflaster - Gehsteigrandsteine mit etwa 20 cm Breite und Höhe wird heute durch maschinelles Behauen sehr ebenflächig profiliert. Heute kommt Granit-Pflaster viel aus China. Verschiedene Städte in Österreich gestalten Gehsteige mit verschiedenen Pflasterstilen. Auffällig ist eine Formschlussverbindung an Gehsteigrandsteinen mit von oben sichtbarer Nut und Feder in Form eines stumpfen Dreiecks mit etwa Drittel-Steinbreite. Typisch für Graz sind eben in den Gehsteigrandstein (mittels Eisenösennagel und wohl Bleiverguss) eingelassene und herausklappbare Eisenringe, häufig in der Nähe von Kellerabgängen also wohl um mit doppelter Seilschlinge Fässer oder ähnliches aus dem Keller zu ziehen (vgl. Faßzieher-Compagnie, Linz), diente aber wohl auch um Handwagen und Fuhrwerke gegen Diebstahl anzuketten. --Helium4 (Diskussion) 14:24, 7. Dez. 2012 (CET)[Beantworten]