Diskussion:Trockenes Gelatineverfahren

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zu: Pfretschner[Quelltext bearbeiten]

In der Zeitschrift "PHOTOGRAPHISCHE NOTITZEN", Heft Nov. 1887 ist zu lesen: ..Dr Schippangerzählt....Er erwähnt als tüchtigen Amateur in diesem Fache Herrn Dr. Fretschner in Tirol. Derselbe arbeitet mit Tannin, übergießt die Platten vor dem Collodionieren mit Kautschuklösung und entwickelt alkalisch, indem er erst mit einer starken Sodalösung übergiesst, dann das Bild mit 10 bis 20 Tropfen Pyrogallus hervorbringt. Ende Zitat. > Das Tanninverfahren wurde bereits 1861 von Major C.Russel veröffentlicht und war ein Trockenverfahren. (Es wurde auch mit Gelatineguss als Haftunterlage angewendet.) Pfretschner hat das Verfahren also zwar angewendet aber nicht entwickelt. Er hat übrigend wirklich sehr schöne Bilder angefertigt. (Beispiele im Museum Ferdinandeum Innsbruck, lt. Dr M. Bitschnau). --Fotofex 17:49, 17. Okt. 2009 (CEST)[Beantworten]

zu: das trockene Gelatineverfahren[Quelltext bearbeiten]

Der ganze Artikel ist z.T. richtig im Inhalt, aber doch sehr konfus, z.T. aber auch mit unwichtigen oder falschen Fakten gespickt. Ich erwähne nur den Schluss: "...wurde selbst ab etwa 1880 durch fotografischen Film - zunächst Papier dann Zelluloid, sowie später Sicherheitsfilm abgelöst". Ende Zitat.

Abgesehen davon, dass 1880 das Gelatineverfahren erst richtig begann, ist es bis heute das einzige praktizierte Verfahren der Analog-Fotografie! Der Artikel gehört wirklich verbessert Leute! --Fotofex 18:49, 19. Okt. 2009 (CEST)[Beantworten]

Sehr richtig! Das Plattenformat wurde definitiv nicht bereits: "ab ca. 1880" flächendeckend durch den Rollfilm abgelöst. Der Roll- bzw. Zelluloidfilm wurde erst durch Boxkameras und vor allem die späteren Kleinbildkameras attraktiv, und die erste annähernd kommerziell erfolgreiche Boxkamera überhaupt war die Kodak No. 2 von 1901. In Europa dauerte es sogar noch bis 1915/'16, bis Film- und Kameratechnik von Agfa, Ernemann und Leica (die sog. Ur-Leica von Oskar Barnack) weitgenug gediehen waren, und aufgrund des Ersten Weltkriegs begann der Siegeszug des Zelluloidfilms für die Standbildphotographie erst nach 1918 bzw. nach dem Ende der Hyperinflation von 1923. Auch die Ur-Leica, die als erste Kleinbildkamera für den Durchbruch der Zelluloidphotographie bei der Masse sorgte, kam erst 1925 auf den Markt (zunächst noch als Profikamera fürs Filmset, um damit vor dem Dreh Belichtungstests durchzuführen, weshalb Barnack auch, als damals noch revolutionäre Neuheit, die Kamera ab 1913/'14 statt für Platten einfach für den am Set sowieso vorhandenen Rollfilm entwickelte), und erst ab ca. 1928 kam der Begriff einer zu konstruierenden, billigen und einfach zu handhabenden Volkskamera auf, der auf die wirkliche Massenverbreitung der Photographie hinweist, mit der die Standbildphotographie auf Zelluloid verbunden ist.
Bis nach dem Ersten Weltkrieg wurden daher die allermeisten Standbildaufnahmen noch auf Platten erstellt, nicht zuletzt aufgrund der bis dato deutlich höheren Empfindlichkeit und Durchzeichnungsqualität in Schatten und hellen Bereichen qua höheren Belichtungsspielraums bzw. größeren Kontrastumfangs gegenüber dem Zelluloidfilm, ganz zu schweigen auch von der höheren Auflösung und Schärfe ganz einfach aufgrund des größeren Formats. Allzu teuer war das Plattenverfahren vor dem Ersten Weltkrieg auch nicht, da 100 Trockenplatten für ca. 5 Mark zu haben waren. Siehe dazu auch Kodak Nr. 1#Geschichte und Rezeption, Geschichte und Entwicklung der Fotografie#Boxkameras und Boxkamera#Verbreitung. Zum tatsächlichen Nischenprodukt primär für Spezialanwendungen (Astronomie, Luftaufnahmen, usw.) wurden Photoplatten erst ab den 50ern, wo sie seit den 80ern durch digitale Sensoren abgelöst werden.
Der Bewegtfilm ist natürlich eine andere Geschichte, wo von Anfang an flexible, auf Spulen aufgerollte Zelluloidstreifen benutzt wurden, weil die mechanische Bewegung bei gleichzeitig hoher Einzelbildzahl pro Sekunde anders garnicht möglich und die vielen Aufnahmen anders kaum rationell aufbewahrbar gewesen wären. --84.180.255.151 20:27, 18. Nov. 2014 (CET)[Beantworten]

Hier wird aber noch einiges durcheinandergebracht. Silberbromid in Gelatine ist noch keine orthochromatische Emulsion, sondern rein blauempfindlich, so daß erst noch, wie es in der photographiehistorischen Literatur oft etwas kryptisch heißt, "bestimmte Farbstoffe" hinzugegeben werden müssen, ein Verfahren, das 1879 von Hermann Wilhelm Vogel entdeckt wurde. Es ist daher anzunehmen, daß es sich dabei um das hier angegebene Ammoniak handelt und folglich mit der: "Empfindlichkeit" durch Ammoniakbehandlung oder Kochen eigentlich die Sensibilisierung für grünes und gelbes Licht gemeint ist, wodurch die im Artikel genannten orthochromatische Emulsion entsteht.

Die im Artikel genannten Schminkprozeduren haben auch nichts mit einer solchen orthochromatischen Emulsion zu tun, die für die S/W-Photographie (auch später auf Film statt Platten) noch bis in die 50er verwendet wurde (daher das rote Dunkelkammerlicht für orthochromatische Filmentwicklung, da rotes Licht für orthochromatische Emulsionen unsichtbar ist), sondern mit den älteren, allein blauempfindlichen Emulsionen, die bis ca. 1880 verbreitet waren. Aufgrund der mangelnden Empfindlichkeit für Grün und Gelb traten Hautunreinheiten unnatürlich stark hervor, was dann mit der orthochromatischen Emulsion unmittelbar wegfiel, und damit auch der Bedarf für die starke Schminke. Mangelnde Empfindlichkeit für Rot war in der S/W-Photpographie vernachlässigbar, da erstens auch das menschliche Auge für Rot wesentlich unempfindlicher ist als für Blau, Grün und Gelb und zweitens Rot ohnehin in der Natur eine seltene Farbe ist, weshalb in den meisten Fällen, wo nichts knallrotes im Mittelpunkt steht, höchtens nur Profis den Unterschied zwischen ortho- und panchromatischen S/W-Photos sehen können. Die Empfindlichkeit für Grün und Gelb reicht bei der orthochromatischen Emulsion jedenfalls locker aus, um in der S/W-Gradation natürlich erscheinende Hauttöne zu erzeugen. --80.187.108.120 22:09, 30. Mai 2015 (CEST)[Beantworten]