Djeseretanchnebti

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Djeseretanchnebti in Hieroglyphen
D45
I10
S29r
X1
S34G16

Djeseretanchnebti[1]
(Djeseret anch nebti)
Ḏsr.t ˁnḫ nb.tj

Djeseretanchnebti (auch Djeseret-anch-Nebti) war vielleicht eine altägyptische Königin der 3. Dynastie. Da der Name jedoch bislang ohne ausdrücklichen Königinnentitel angetroffen wurde, ist die tatsächliche Zuordnung zu historischen Personen dieser Zeit umstritten. Zudem liegen unterschiedliche Lesungen vor.[2]

Forschung und Interpretationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elfenbeinstafel aus dem Sechemchet-Komplex mit dem umstrittenen Nebtinamen (rechts außen)[3]

Der fragliche Name erscheint auf mehreren kleinen Elfenbeintafeln, die in den unterirdischen Grabgalerien der Sechemchet-Pyramide in Sakkara gefunden wurden.[1] Ägyptologen wie Toby Wilkinson und Zakaria Goneim lesen den Namen als „Djeser-ti“ und sehen in ihm den Nebtinamen des Sechemchet. Sie identifizieren ihn mit den Kartuschennamen „Djeserteti“ und „Teti II.“ aus der Königsliste von Ramses II.[4]

Wolfgang Helck hingegen liest den Namen als „Djeseret-anch-Nebti“ und vermutet, dass dies der Name einer Gemahlin des Pharaos Djoserteti war.[1] Peter Kaplony und Jean-Pierre Pätznik weisen zusätzlich auf Funde von Tonsiegeln aus Elephantine, auf denen der Nebtiname „Hetep-Ren“ wiederholt und im Wechsel mit der Darstellung von Sechemchets Horusnamen erscheint. Demnach wäre „Hetep-Ren“ der tatsächliche Nebti- und Geburtsname von Sechemchet gewesen und „Djeseret-anch-Nebti“ der von seiner Gemahlin.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Kaplony: Die Inschriften der Ägyptischen Frühzeit. 3 Bände (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 8). Harrassowitz, Wiesbaden 1963, OCLC 4851795.
  • Wolfgang Helck: Untersuchungen zur Thinitenzeit (Ägyptologische Abhandlungen, Band 45). Harrassowitz, Wiesbaden 1987, ISBN 3-447-02677-4.
  • Toby Wilkinson: Early Dynastic Egypt. Routledge, London / New York 1999, ISBN 0-415-18633-1.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Wolfgang Helck: Untersuchungen zur Thinitenzeit. Wiesbaden 1987, S. 108.
  2. Wolfgang Helck: Untersuchungen zur Thinitenzeit. Wiesbaden 1987, Seite 108 & 117.
  3. Zakaria Goneim: Horus Sekhemkhet. Seite 21 ff.; siehe auch Toby A. Wilkinson: Early dynastic egypt. London / New York 1999, Seite 98 ff.
  4. Toby Wilkinson: Early Dynastic Egypt. London / New York 1999, Seite 98.
  5. Peter Kaplony: Die Inschriften der Ägyptischen Frühzeit. Band 1 (= Ägyptologische Abhandlungen. Band 8) Harrassowitz, Wiesbaden 1963, OCLC 1222742504, Seite 538–540.