Dobříš

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Dobříš
Wappen von Dobříš
Dobříš (Tschechien)
Dobříš (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Příbram
Fläche: 5341 ha
Geographische Lage: 49° 47′ N, 14° 11′ OKoordinaten: 49° 46′ 52″ N, 14° 10′ 33″ O
Höhe: 371 m n.m.
Einwohner: 8.831 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 263 01
Verkehr
Bahnanschluss: Dobříš–Praha-Modřany
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Pavel Svoboda (Stand: 2020)
Adresse: Mírové nám. 119
263 01 Dobříš
Gemeindenummer: 540111
Website: www.mestodobris.cz

Dobříš anhören/? (deutsch Doberschisch) ist eine Stadt in der Region Středočeský kraj (Tschechien).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1252 wurde Dobříš erstmals urkundlich als Dorf erwähnt, als König Wenzel I. einen Vertrag mit dem Kloster Plasy unterzeichnete. Schon damals gehörte der Ort zu den königlichen Jagdrevieren. König Johann von Luxemburg erbaute die Burg Vargač, die später auch Jagdburg seiner Söhne Karl IV. und Wenzel IV. war. Der letztere ernannte Dobříš zum Städtchen.

Während der Hussitenkriege zogen einige Heere plündernd durch das Städtchen, das anschließend nach und nach immer mehr Bevölkerung verlor. Erst unter Maximilian II. wurden Dobříš weitere Rechte und ein Wappen erteilt. Am 14. Juni 1630 verkaufte die Böhmische Kammer die Herrschaft Dobřisch mit dem angeschlossenen Gut Heiligfeld, dem Städtchen Dobřisch und den Dörfern Rosejovice, Chlumec, Lštění (Lštěň), Chouzava (Chouzavá), Nová Ves, Rymany (Rymaně), Senečnice (Senešnice), Dušníky, Ostrov, Višňová, Kaliště, Pouště, Libčice, Na rybníku, Drevníky, Homole, Nechalov, Nečině, Vápenice, Habří, Větrov, Líšnice, Třtí, Jabloná, Zadní Chlumy, Dubno, Prostřední Chlumy, Konětopa (Konětopy), Radětice, Drsník, Osík bzw. Osika, Buk, Nová Ves na Hájích, Jerusalem, Úběnice, Druhlice, Lhota Německá, Hraštice und Skalice unter Ausschluss der Jagd auf Rot- und Schwarzwild für 40.000 Gulden erblich an den Oberstjäger der Königreiches Böhmen, Bruno von Mansfeld und Heldrungen. Nachdem 1780 die Grafen von Mansfeld im Mannesstamme erloschen waren, erbten die Fürsten Colloredo die Herrschaft Dobřisch und nannten sich Colloredo-Mansfeld (oder -Mannsfeld, beide Schreibweisen wurden verwendet). Dieser Familie gehört das Schloss mit seinem umfangreichen Park noch.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss von Dobříš
Kirche der Heiligen Dreieinigkeit
  • Schloss Dobříš, heute Eigentum von Jerome Fürst Colloredo-Mansfeld. Während des kommunistischen Regimes war es der Sitz des Verbandes der tschechoslowakischen Schriftsteller. Zum Schloss gehören ein englischer und ein französischer Park, der Tiergarten Aglaia sowie die ehemalige Raketenstation Klondajk.
  • Jüdischer Friedhof aus dem 16. Jahrhundert
  • Neue Synagoge, erbaut 1903/04
  • Ruinen zweier Festungen
  • Kirche der Heiligen Dreieinigkeit (1791–1797)

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnerstädte von Dobříš sind[2]

Ortsteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trnová

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort wirkten und lebten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siegfried Kapper (1820–1879), deutsch-tschechischer Schriftsteller, Übersetzer und Arzt jüdischer Herkunft, praktizierte als Arzt im Ort
  • Jan Drda (1915–1970), tschechischer Prosaist und Dramatiker
  • Josef Kainar (1917–1971), tschechischer Lyriker, Dramaturg und Übersetzer sowie Mitglied der Gruppe 42
  • Adina Mandlová (1910–1991), tschechische Schauspielerin, verbrachte bis 1991 ihre letzten Lebensjahre auf Schloss Dobříš.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Václav Šprungl (1926–1993), tschechischer Maler, Kinderbuchillustrator und Briefmarkenkünstler
  • Filip Dort (* 1980), Fußballspieler

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dobříš – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  2. Website Dobříš