Dollarimperialismus

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Dollarimperialismus ist ein politisches Schlagwort, das der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow[1] zu Beginn des Kalten Krieges prägte. Es bezog sich auf den Marshallplan der USA.

Die Sowjetunion sah im Marshallplan ein US-Instrument zur Schaffung einer besonderen 'Einflusssphäre' in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg.[2] In Reaktion darauf wurde der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) gegründet.

Im Zuge der Spaltung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bundesregierung unter Konrad Adenauer (CDU) von der DDR als ein „von den Gnaden des Dollarimperialismus abhängiger […] Marionetten‘staat’ mit einer Marionettenregierung und einer von den USA oktroyierten, […] antideutschen Verfassung“ bezeichnet.[3][4]

Der Begriff Dollarimperialismus wurde zuerst für das politische Handeln der Vereinigten Staaten in Mittelamerika um 1912 verwendet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Cornides: Europa-Archiv. Verlag für Internationale Politik, 1990 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Siegfried Kogelfranz: Wie Osteuropa nach Jalta kommunistisch wurde (V): „So weit die Armeen kommen…“ In: Der Spiegel. Nr. 39, 1984, S. 179–206 (online24. September 1984).
  3. Thomas Haury: „Antizionismus“ in der frühen DDR. 3. Dezember 2020.
  4. Erhard Kleps: Erklärung des Politbüros der SED anlässlich der Überreichung einer Note der Regierung der UdSSR an die Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs über die deutsche Frage am 1. Oktober 1949. Neues Deutschland, 4. Oktober 1949. Abgerufen am 18. April 2023.