Dolmen vom Typ Schwörstadt

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Dolmen vom Typ Schwörstadt (Schweiz)
Dolmen vom Typ Schwörstadt (Schweiz)
Degernau
Schwörstadt
Aroz
Brévilliers
Santoche
Traves
Aesch
Courgenay
Laufen
Fundorte der Dolmen vom Typ Schwörstadt
Seelenloch

Die Dolmen vom Typ Schwörstadt finden sich im Süden Baden-Württembergs, in der Franche-Comté und im Jura in der Westschweiz. Die in der zweiten Hälfte des 4. vorchristlichen Jahrtausends erstmals auftretenden Anlagen sind nicht sehr zahlreich und dazu schlecht dokumentiert, da sie oft bereits im 19. Jahrhundert ausgegraben wurden. Sie sind nach dem Heidenstein, einer Anlage in Schwörstadt im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg benannt und werden der Horgener Kultur zugeordnet. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]

Die Dolmen sind oberirdisch angelegt und sind auf drei Seiten von einem Hügel bedeckt. Ihr Grundriss ist rechteckig, quadratisch. Sie sind relativ klein, aus plattigem Kalkstein erbaut und haben als Zugang ein so genanntes Seelenloch. Anlagen in trapezförmige Hügeln gehören zum Typ Aillevans.

Typische Vertreter der Gattung sind:

Name Ort Gebiet Land Anmerkung Bild
Dolmen von Degernau Degernau Landkreis Waldshut Deutschland Dolmen von Degernau
Heidenstein von Schwörstadt Schwörstadt Landkreis Lörrach Deutschland Nur Lochstein erhalten Heidenstein von Schwörstadt
Lochstein von Aroz Aroz Département Haute-Saône Frankreich Nur Lochstein erhalten Lochstein von Aroz
Dolmen des Issières
(Dolmen de Brévilliers)
Brevilliers Département Haute-Saône Frankreich Dolmen des Issières
Dolmen von Santoche
(Dolmen de la Châtre)
Pays de Clerval (Santoche) Département Doubs Frankreich Dolmen von Santoche
Lochstein von Traves Traves Département Haute-Saône Frankreich Nur Lochstein erhalten Lochstein von Traves
Dolmen von Aesch Aesch Kanton Basel-Landschaft Schweiz Dolmen von Aesch
Pierre-Percée Courgenay Kanton Jura Schweiz Pierre-Percée
Dolmen von Laufen Laufen Kanton Basel-Landschaft Schweiz bildet Untergruppe Dolmen von Laufen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Victor H. Bourgeois: Les Monuments Mégalithiques le long du Jura Suisse. Ernest Studer, Yverdon 1926.
  • E. Gersbach: Zur Herkunft und Zeitstellung der einfachen Dolmen vom Typus Aesch-Schwörstadt. In: Jahrbuch der schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Band 53, 1966–67, S. 15–28.
  • Georg Kraft: Der Heidenstein bei Niederschwörstadt. In: Germania. Band 11, 1927, S. 65–69.
  • Edward Sangmeister, Joseph Schneider: Riesensteingrab und Menhir bei Degernau, Ldkrs. Waldshut. In: Badische Fundberichte. 21. Jg., 1958, S. 77–92.
  • Urs Schwelger: Chronologie und Regionalität neolithischer Kollektivgräber in Europa und in der Schweiz (= Archäologische Prospektion. Band 2). Librium, Hochwald 2016, ISBN 978-3-9524542-0-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. J. Müller In: Varia neolithica VI 2009 S. 15