Dolores Wintersberger-Wyss

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Dolores Helena Wintersberger-Wyss (* 6. Februar 1946 in Zürich; † 6. Oktober 2005 in Walbourg) war eine französisch-schweizerische Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dolores Wintersberger-Wyss wurde als erstes Kind des Schweizer Ingenieurs Walter Wyss und Dora Ida Ernst, einer Schneiderin für Haute Couture geboren. Einen Teil ihrer Jugend verbrachte sie in katholischen Internaten in Luzern und der Westschweiz. Sie hatte einen Bruder und zwei Schwestern.

Nach ihrer Schulzeit zog sie nach Luzern und wurde die Freundin des Graphikers und Künstlers Joseph Ebinger, mit dem sie zeitlebens eng verbunden blieb. Sie begann als Künstlerin und Fotografin zu arbeiten. In Luzern lernte sie Joseph Beuys kennen, bei dem sie 1968 als Meisterschülerin ein sechssemestriges Studium an der Kunstakademie Düsseldorf begann. In Düsseldorf begegnete sie Mario Merz, mit dem sie eine jahrelange Beziehung führte. Zusammen mit der Bildhauerin Inge Mahn wohnte sie an der Kirchstrasse in Düsseldorf.

Nach dem Studienabschluss erhielt sie von der Stadt Zürich ein Stipendium für ein Atelier im Tessin. An ihrer Ausstellung bei Max Hetzler in Stuttgart lernte sie 1981 den Maler Lambert Maria Wintersberger kennen, den sie 1986 heiratete.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Arbeitsbereiche waren die Fotografie, Videokunst, Performances, Malerei und Texte. Sie machte Aktionskunst und war Teil der Fluxusbewegung. Leben und Kunst war für sie eine Einheit. Ihr Werk war stark von der Pop Art beeinflusst. Ein wichtiges Thema war ihr das Fliegen. Das Feder-Motiv zog sich durch alle Medien, mit denen sie arbeitete. Aber auch die Musik – allen voran die Oper – inspirierte Dolores Wintersberger-Wyss zur künstlerischen Auseinandersetzung. Dazu gehörten die Parodie auf Salome oder die Installation mit rosa Neonröhre und Geige, die die Staatsgalerie Stuttgart ankaufte. „Ihre Arbeiten sind von Anfang an bemerkenswert eigenständig.“[1]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1966: Kunstmuseum Luzern, Luzern
  • 1969: Col-Art-painting Zürich-Biel-Bienne, Milano
  • 1969: Col-Art-painting Basel
  • 1970: Universität Basel – „Pro Domo“
  • 1971: Kölner Kunstmesse, Kölner Neumarkt
  • 1972: New York, Street-Performance
  • 1973: Kunstmuseum Luzern
  • 1973: Tell 73, Helmhaus Zürich
  • 1974: Kunsthalle Basel
  • 1975: Galerie am Mühleplatz, Luzern
  • 1975: Galerie Lucio Amelio, Neapel
  • 1976: Frankfurter Kunstverein, Frankfurt
  • 1977: Galerie Arno Kohnen, Düsseldorf
  • 1979: Galerie Kiki Maier-Hahn, Düsseldorf
  • 1980: Galerie Max Hetzler, Stuttgart
  • 1980: Folkwang Museum, Essen
  • 1981: Galerie Kiki Maier-Hahn, Düsseldorf
  • 1981: Galerie Max Hetzler, Stuttgart
  • 1983: Kölnischer Kunstverein, Köln
  • 1983: Neue Nationalgalerie, Berlin
  • 1985: Neue Staatsgalerie, Stuttgart
  • 2003: Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart
  • 2006: Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart
  • 2016: Galerie Kiki Maier-Hahn, Düsseldorf[2]
  • 2022: Staatsgalerie Stuttgart: Hyperimage Sammlung Rolf H. Krauss[3]

Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marc Kuhn: Erfahrung mit koordinierter Kollektivkunst in München. In: Zeitschrift DU: die Zeitschrift der Kultur, Band 30, Jahr 1970, Heft 12, S. 966ff.
  • Johannes Lenhart, Max Hetzler, Rebecca Horn et al. Mario Merz (Autor): ALLIANZ. Kunstnachrichten der Schwabstrasse 2, Galerie Dr. Schurr – Galerie Max Hetzler, 1980.
  • Johannes Stüttgen: simila similibus. Joseph Beuys zum 60. Geburtstag. DuMont Verlag, Köln 1981, ISBN 3-7701-1344-6.
  • Gudrun Inboden: Junge Kunst aus Westdeutschland ’81. Max-Ulrich Hetzler, 1981.
  • Rolf H. Krauss: Kunst mit Photographie. Die Sammlung Dr. Rolf H. Krauss. Frölich & Kaufmann, 1983, ISBN 3-88725-003-6, S. 274 ff.
  • Petr Spielmann, Helmut Klinker: Sammlung Helmut Klinker. Malerei, Bildhauerei, Objekte und Graphik. Museum Bochum 1984, ISBN 3-8093-0087-X.
  • Anton Meier, Beat Wismer: Hans Schärer. Oeuvres/Werke 1980–1990. Edition Galerie Anton Meier, Genf 1991, S. 31.
  • Jürgen Becker, Claus von der Osten: Sigmar Polke. Die Editionen 1963–2000. Catalogue Raisonné. Hatje Cantz Verlag, 2000, ISBN 3-7757-0956-8. S. 149.
  • Cornelia Rieder, Götz Gussmann: Photokunst der letzten 40 Jahre in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie. In: art info, Kunstmagazin, 3. Jahrgang, Ausgabe 6, November/Dezember 2006, S. 24.
  • Kathy Halbreich: Alibis. Sigmar Polke. 1963–2010. The Museum of Modern Art, New York 2014, ISBN 978-0-87070-889-3, S. 198.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nicole Pallecchi: Dolores Helena Wyss Wintersberger – Künstlerin und Muse. 2021. Dokumentation, 18 Minuten. Zur Ausstellungseröffnung „Hyperimage“ in der Staatsgalerie Stuttgart, 6. Oktober 2022

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rolf H. Krauss: Kunst mit Photographie. Frölich & Kaufmann.
  2. [1]
  3. https://www.staatsgalerie.de/presse/ausstellungen/gaellery-3.html