Dom St. Peter (Osnabrück)

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Osnabrücker Dom, rechts der Südwestturm mit dem Glockengeläut

Der römisch-katholische Dom St. Peter (auch Dom St. Petrus) in Osnabrück ist die Kathedrale des Bistums Osnabrück. Der Dom ist ein spätromanisches Bauwerk und prägt seit seiner Entstehung die Silhouette der Stadt.

Baugeschichte und Ausstattung

Altarraum und Triumphkreuz von 1230

Im Jahr 785 – also 15 Jahre nach Bistumsgründung durch Karl den Großen – entstand die erste Kirche. Normannen zerstörten sie 100 Jahre später. Die heutige Gestalt der Kirche entwickelte sich erst allmählich nach einem Brand um 1100.

Die ältesten Bauteile sind der romanische Vierungsturm, die Nordfront und die romanisch-gotische Westfassade. Bemerkenswert ist, dass das Kuppelgewölbe im Mittelteil des dreischiffigen Langhauses genauso hoch ist wie die Pfeiler, die es tragen.

Taufbecken von 1220

Die ältesten Ausstattungsstücke sind das Taufbecken von 1220 und das Triumphkreuz von 1230. Vom 1664 abgebrochenen Lettner des Doms blieben zwölf Statuen des Münsteraner Bildhauers Heinrich Brabender erhalten, darunter Christus und Apostelfiguren, außerdem eine kleinere des Stifters Herzog Erich II. von Sachsen-Lauenburg, Bischof von Münster. Sie befinden sich im Diözesanmuseum Osnabrück.

Osnabrücker Rad, ursprünglich auf dem großen Südwestturm

Im Laufe der Jahrhunderte veränderte der Dom innen wie außen sein Gesicht – innen vor allem in der Barockzeit, von der Altäre, Figuren und Epitaphien Zeugnis geben. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Domdach mit den barocken Hauben und Kirchenanbauten durch Brandbomben zerstört. Wieder aufgebaut, ist der Dom bis heute Anziehungspunkt für die Christen der Stadt und des Bistums sowie für kunsthistorisch Interessierte aus aller Welt. Das Osnabrücker Rad, das durch Kriegseinwirkung am 13. September 1944 vom größeren der Türme stürzte, wurde seitlich des Doms aufgestellt.

Glocken

Im stählernen Glockenstuhl des großen Südwestturmes hängt ein sechsstimmiges Gussstahlgeläut[1], das zu den besten des Bochumer Vereines zählt. Die Glocken wurden in der sogenannten Versuchsrippe 7 (V7), einer Moll-Oktav-Rippe, gegossen.[2] Das 1951 gegossene Gussstahlgeläut des Paderborner Domes erklingt in der gleichen Disposition und gilt als das erste Großgeläut in der damals neu entwickelten V7-Rippe.[3]

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer
 
Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
(HT-1/16)
1 Maria Immaculata 1954 Bochumer Verein 2360 4828 fis0 −2
2 Petrus 1954 Bochumer Verein 1980 2804 a0 −2
3 Crispinus und Crispinianus 1954 Bochumer Verein 1800 2113 h0 −1
4 Wiho 1954 Bochumer Verein 1600 1562 cis1 ±0
5 Gosbert 1954 Bochumer Verein 1350 933 e1 ±0
6 Adolf von Tecklenburg 1954 Bochumer Verein 1180 623 fis1 ±0

Orgeln

BW

Der Dom verfügt über zwei Orgeln: Die Hauptorgel im Westwerk, und im nördlichen Querschiff eine kleine Chororgel

Hauptorgel

Die Hauptorgel wurde 2003 von der Fa. Kuhn (Männedorf, Schweiz) erbaut. Sie steht über dem Hauptportal unter der Westrosette. Die Spielanlage befindet sich "in" der Orgel, mittig über der Orgelrückwand, mit Blickrichtung zum Altar. Elektrisch angekoppelt ist ein kleines Turmwerk mit vier Registern (Kegelladen), das im 1. Stock des großen Südwestturms untergebracht ist. Es ist schwellbar und verfügt über eine Schall-Absorptionskammer.

Mutin-Cavaillé-Coll

Zudem verfügt der Dom über eine Orgelrarität: An der Nordwand des Querschiffs steht als Chororgel ein Instrument aus der Werkstatt Mutin-Cavaillé-Coll, erbaut im Jahre 1898. Die Orgel hat 12 Register mit 3 zusätzlichen Transmissionen ins Pedal. Alle klingenden Pfeifen sind schwellbar.

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Commons: St. Peter's Cathedral (Osnabrück) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Aufnahme des Vollgeläuts (im Turm), (YouTube, 28. November 2009, 16:45, 09′49″).
  2. Kurt Kramer (Hg.): Die Glocke und ihr Geläute. Geschichte, Technologie und Klangbild vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Deutscher Kunstverlag, München 1990, S. 50.
  3. Claus Peter: Die Deutschen Glockenlandschaften. Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München 1989, S. 71–72, ISBN 3-422-06048-0.

Koordinaten: 52° 16′ 39,2″ N, 8° 2′ 41″ O