Durchbrochener Stil

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Der durchbrochene Stil, auch durchbrochene Arbeit oder durchbrochene Instrumentation genannt, ist eine Kompositionstechnik, die vor allem in der sinfonischen Musik Verwendung findet und besonders zur Zeit der Wiener Klassik populär war. Durchbrochener Stil bedeutet im Wesentlichen, dass sich einzelne Instrumente oder Instrumentengruppen im Orchester während der Darstellung einer Melodielinie ablösen. Durch den Wechsel der Instrumentation entsteht jeweils eine neue Klangfarbe, die Melodie als Ganzes bleibt jedoch erhalten.[1]

Der Begriff wurde ursprünglich in Bezug auf eine gestalterische Technik des Ziselierens sowie die Ornamentik in der gotischen Architektur verwendet. In musikalischem Zusammenhang wurde er erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Musikwissenschaftlern Hugo Riemann[2][3][4] und Guido Adler[5][6] in etwas unterschiedlicher Weise angewandt.

Literatur

  • Andreas Eichhorn: Durchbrochene Arbeit. In: Handwörterbuch der musikalischen Terminologie. Steiner, Stuttgart 1972 ff. 34. Auslieferung 2002/03 (online, PDF, 32 KB).

Einzelnachweise

  1. Werner Braun: Die Musik des 17. Jahrhunderts (= Neues Handbuch der Musikwissenschaft. Band 4). Athenaion, 1981, ISBN 3-7997-0746-8, S. 247 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hugo Riemann: Geschichte der Musik seit Beethoven (1800–1900). Spemann, Stuttgart 1901, S. 69 ff. (Digitalisat).
  3. Hugo Riemann: Handbuch der Musikgeschichte. Zweiter Band, Dritter Teil. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1913, S. 175 ff. (Digitalisat).
  4. Hugo Riemann: Musik-Lexikon. 9. Auflage. Hesse, Berlin 1919, S. 287 (Online, PDF, 204 MB).
  5. Guido Adler: Der Stil in der Musik. I. Buch. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1911, S. 268 ff. (Digitalisat).
  6. Guido Adler: Handbuch der Musikgeschichte. 2. Auflage. Band 2. Berlin 1930, S. 790 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).