Dürrenebersdorf

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Dürrenebersdorf
Stadt Gera
Koordinaten: 50° 51′ N, 12° 2′ OKoordinaten: 50° 51′ 2″ N, 12° 1′ 45″ O
Höhe: 325 m
Einwohner: 431 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Postleitzahl: 07548
Vorwahl: 0365

Dürrenebersdorf ist seit dem 1. Juli 1950 ein Stadtteil der Stadt Gera in Thüringen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dürrenebersdorf liegt im Südwesten der Stadt Gera und grenzt mit den äußeren Fluren an die Verwaltungsgemeinschaft Münchenbernsdorf im Landkreis Greiz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort
Kirche

Gesichert erwähnt ist der Ort deutscher Gründung im Jahr 1533 anlässlich der lutherischen Kirchenvisitation. Eine ältere Urkunde von 1267 über die Zinsverschreibung von Eberwinsdorf des Heinrich Herrn von Gera an das Kloster Lausnitz (Klosterlausnitz) ist bezüglich des Ortes nicht eindeutig. Der Herrschaft Gera angehörend war der örtliche kleine Rittersitz schon früh mit dem Rittergut Zwötzen verbunden. 1827 umfasst der Ort das Rittergut, 28 Häuser und 172 Einwohner.

Zur Parochie Dürrenebersdorf gehörten auch Weißig und Zeulsdorf. Eine Schule bestand im Ort seit dem 16. Jahrhundert. Sie wurde in den 1960er Jahren geschlossen.

Am 1. Juli 1950 wurde der Ort nach Gera eingemeindet. Er erhielt 1951 einen Kindergarten. 1960 wurde in dem bis heute sehr landwirtschaftlich geprägten Ort die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Harmonie Typ I gegründet – und: Dürrenebersdorf war der erste vollgenossenschaftliche Ortsteil von Gera.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorfkirche Dürrenebersdorf. Der Turm mit barockem Schweifkuppelhelm wurde 1786 errichtet, der Innenraum 2021 neugestaltet.
  • Spielplatz der Generationen mit Baumlehrpfad „Am Walde“, gut 50 Gehölze sind zu bestaunen und mit Steckbriefen versehen, angelegt vom Heimatverein Gera-Dürrenebersdorf e. V.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dürrenebersdorf hat zusammen mit Langengrobsdorf seit 2021 eine Ortsteilverfassung. Zum Ortsteilbürgermeister wurde am 26. September 2021 Ulrich Porst gewählt. Er bildet zusammen mit 4 weiteren Mitgliedern den Ortsteilrat.

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1827 1864 1921 2008 2020
Einwohner[2] 172 289 700 510 431

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die Landesstraße 3002 (ehemals Bundesstraße 2). Eine ÖPNV-Anbindung besteht über drei Linien von drei verschiedenen Verkehrsunternehmen.

Linie Betreiber Linienverlauf Taktung (Mo–Fr)
11 GVB Reuß-Park – Heinrichstraße – Martins Höhe – Dürrenebersdorf – Weißig Zweistundentakt
233 RVG Gera – DürrenebersdorfGroßbockaMünchenbernsdorf Zweistundentakt
810 KomBus Gera – DürrenebersdorfMittelpöllnitzAumaSchleiz ungefähr Zweistundentakt

Der nächstgelegene Bahnhof ist Gera-Süd, wo mit der Linie 233 Anschluss an die Züge nach Jena und Erfurt besteht.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jährliches Dorffest, meist im Juni, veranstaltet vom Heimatverein Gera-Dürrenebersdorf e. V.
  • Wanderungen rund um Dürrenebersdorf am letzten Samstag im April anlässlich des „Tag des Baumes“ veranstaltet vom Heimatverein Gera-Dürrenebersdorf e. V.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jährliches Sportfest mit Volleyball Turnier, im September, auf dem „Spielplatz der Generationen“, veranstaltet vom Heimatverein Gera-Dürrenebersdorf e. V.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kindertagesstätte der Volkssolidarität „Am Walde“ für Kinder von drei Monaten bis zum Schulalter.

Die Grundschulkinder des Ortes sind auf zwei Grundschulen verteilt:

Nachfolgende Regelschulen sind die

  • „Debschwitzer Schule“ bzw. die
  • „Staatliche Regelschule 4“ in Lusan.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herbert Kötteritzsch wurde am 23. Mai 1926 in Dürrenebersdorf geboren, lernte bei der Firma Oppenrieder Offsetdrucker und beschäftigte sich mit Malerei und Grafik. In den 1950er Jahren übersiedelte er nach Coburg, wo er als freischaffender Künstler lebte und arbeitete. Seine Bilder wurden auf Ausstellungen u. a. in Coburg gezeigt. Am 10. November 1990 verstarb er dort.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Stadt Gera nach dem Wohnsitzstatus in den Statistischen Bezirken und Gemeindeteilen am 31. Dezember 2020 (PDF; 59,3 kB)
  2. Stadtarchiv Gera

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Brodale und Heidrun Friedemann: Das war Gera im 20. Jahrhundert. Gudensberg 2002.
  • Johann Günther Friedrich Cannabich: Neueste Kunde von Baden, Nassau, Hohenzollern, Lippe, Waldeck, Anhalt und den Reußischen Ländern. Weimar 1827.
  • Ferdinand Hahn: Geschichte von Gera und dessen nächster Umgebung. Gera 1855.
  • Johann Christoph Klotz: Beschreibung der Herrschaft und Stadt Gera. Schleiz 1816.
  • Siegfried Mues: Gera. Ein historischer Spaziergang. Horb 1993.
  • Heinz Rosenkranz: Ortsnamen des Bezirks Gera. Greiz 1982.
  • o. A.: Hof- und Staatskalender für das Fürstentum Reuß j. L. Gera 1864.
  • Mitteilungen des geschichts- und altertumsforschenden Vereins. Altenburg, div.
  • Chronik des Heimatvereins Gera – Dürrenebersdorf e. V. Juni 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dürrenebersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien