EF Education First

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EF Education First AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1965
Sitz Luzern, Schweiz
Leitung Bertil Hult
Mitarbeiterzahl 52.000
davon 24.500 Büroangestellte (2020)[1]
Umsatz 2,0 Mrd. CHF
(2005, Schätzung)
Branche Bildung, Reisen
Website www.ef.de

Die Unternehmensgruppe EF Education First ist ein weltweiter Anbieter von Bildungs- (insbesondere Sprachunterricht) und Reisedienstleistungen. Laut Eigenwerbung soll es die größte privatwirtschaftliche Bildungsinstitution der Welt sein.

EF Education wurde vom Schweden Bertil Hult in Stockholm als Europeiska Ferieskolan (Europäische Ferienschule) gegründet und ist nach wie vor im Familienbesitz. Der Geschäftssitz der Gruppe ist seit 2001 in Luzern. Weitere Büros befinden sich in Boston, Hongkong, Shanghai, London und Zürich. Derzeit beschäftigt das Unternehmen weltweit ca. 38.000 Festangestellte sowie 14.000 befristete Mitarbeiter (Sprachlehrer und Reiseleiter)[2].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EF-Gründer Bertil Hult organisierte 1965 zum ersten Mal eine Gruppenreise für schwedische Studenten nach Südengland. Prinzessin Margaretha von Schweden eröffnete 1978 die erste Internationale EF-Sprachschule in Cambridge. 1983 war die Eröffnung der ersten EF-Sprachschule in den USA. EF Education First wurde 1993 die erste ausländisch geführte Sprachschule in Shanghai. 1997 begann die Online-Sprachschule Englishtown.com. 2001 gab es eine Krise wegen der Folgen des 11. September 2001 für die Reisebranche. 2001 erfolgte der Umzug des Geschäftssitzes von Amsterdam in die steuergünstigere Schweiz. EF Education First wurde 2007 nationaler Partner der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking. EF kaufte 2008 sowohl die Huron University in London als auch das Marrymount College in Tarrytown NY/USA. EF und Cambridge University ESOL unterzeichneten 2008 eine umfassende Kooperation. Unter anderem gibt es ein gemeinsames Forschungszentrum in Cambridge. 2016 war das Unternehmen offizieller Partner für Sprachschulen bei den Olympischen Spielen und Paralympics in Rio de Janeiro.[3] 2020 ist EF in der Kategorie „language training services“ bei den Olympischen Spielen in Japan registriert.[4]

Geschäftsfelder und Marken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EF bietet Sprachkurse, Sprachjahre und Sprachreisen sowohl im Inland wie auch im Ausland (aus Sicht der Kursteilnehmer) an sowie das Angebot EF English First vorwiegend in Schwellenländern, wobei diese auch als Franchising betrieben werden.

Die EF English Live ist eine virtuelle Sprachschule über das Internet und mit EF Language Learning Solutions besteht ein Angebot für Firmenkunden.

EF bietet Kulturaustauschprogramme wie EF High School Exchange Year und Cultural Care Au Pair an.

Das Unternehmen betreibt mehrere Institute der Höheren Bildung:

  • Hult International Business School in Cambridge MA (USA), San Francisco, Dubai, London und Shanghai; eine Universität und Business School, die aus der ehemaligen „Arthur D Little Business School“ und der ebenfalls aufgekauften Huron University in London hervorgegangen ist.
  • EF University Preparation Abroad (vormals: „EF Brittin College“) – Eine Institution mit mehreren Standorten in Großbritannien, den USA und Australien, die ausländische Studierende (insbesondere aus weniger entwickelten Ländern) auf ein Studium in englischsprachigen Ländern vorbereitet.
  • EF Academy – Private Internate in den USA und in Großbritannien; sie bieten die Abschlüsse „Advanced Level“ und „International Baccalaureate“ an.

Die angebotenen Studienreisen werden in den USA, Kanada und Indien vermarktet:

  • EF Educational Tours – Studienreisen für Schulklassen ins Ausland
  • Smithsonian Student Travel – Reisen für amerikanische Schulklassen im Inland
  • EF College Study Tours – Studienreisen für College-Studenten ins Ausland
  • GoAhead Vacations – Gruppenreisen für US-Amerikaner (überwiegend Rentner)

Die internationalen Sprachschulen von EF unterrichten Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Hochchinesisch, Japanisch und Koreanisch.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EF steht in der Kritik für die schlechte Verwaltung von Schülern, die ihre Kurse besuchen. Am 17. Februar 2022 beging Claudio Mandia, ein italienischer Student, der am EF Academy-Programm in New York teilnahm, nach vier Tagen der isolierten Bestrafung in einem „Weißen Raum“ Selbstmord. Er wurde in diesem Raum untergebracht, während er aufgrund des Abschreibens einer Mathematik-Hausaufgabe auf seine Ausweisung wartete.[5] Die Schule bestreitet jedoch stets, dass der junge Mann in einer Form der Gefangenschaft war. Die Thornwood Academy reagierte auf die Vorwürfe der Familienmitglieder von Claudio und erklärte, dass der Raum „nicht verschlossen“ war und „soziale Interaktion möglich gewesen wäre“.[6]

EF SET[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der EF SET (Standard English Test) ist nach Eigenaussage der Organisation der weltweit erste kostenfreie standardisierte (nach GERS) Online-Sprachtest für Englisch. Innerhalb von 50 Minuten ermittelt die Plattform durch adaptive Schwierigkeitsveränderungen schriftlicher und auditiver Aufgabenstellungen einen Score der individuellen Sprachkenntnisse des Nutzers. Dieser ist direkt auf die Kenntnisstufen des GER (A1 bis C2) übertragbar. Ein entsprechendes Zertifikat wird als PDF-Druck und über einen Permalink zur Verfügung gestellt und kann beispielsweise auf Berufsnetzwerkseiten wie LinkedIn als offizielle Bescheinigung dem Online-Lebenslauf hinzugefügt werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Company Fact Sheet 2020. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2020; abgerufen am 16. Februar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/media.ef.com
  2. Company Fact Sheet 2020. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2020; abgerufen am 16. Februar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/media.ef.com
  3. EF Education First ist offizieller Partner für Sprachschulungen bei den Olympischen Spielen und Paralympics 2016 in Rio de Janeiro. Abgerufen am 30. Januar 2019.
  4. Tokyo 2020 Welcomes EF Education First Japan Ltd. as a Tokyo 2020 Official Partner|The Tokyo Organising Committee of the Olympic and Paralympic Games. Abgerufen am 30. Januar 2019 (englisch).
  5. Claudio Mandia, studente suicida a New York: i genitori denunciano la scuola. In: Vanity Fair Italia. 31. Oktober 2022, abgerufen am 5. Juni 2023 (italienisch).
  6. Carmine Di Niro: Claudio Mandia, il processo per lo studente morto suicida nel college di New York rischia di spostarsi in Svizzera. In: Il Riformista. 12. Januar 2023, abgerufen am 5. Juni 2023 (italienisch).