Ebensee am Traunsee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Ebensee am Traunsee
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ebensee am Traunsee
Ebensee am Traunsee (Österreich)
Ebensee am Traunsee (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Gmunden
Kfz-Kennzeichen: GM
Hauptort: Ebensee
Fläche: 194,69 km²
Koordinaten: 47° 48′ N, 13° 47′ OKoordinaten: 47° 48′ 30″ N, 13° 46′ 30″ O
Höhe: 443 m ü. A.
Einwohner: 7.501 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 39 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4802
Vorwahl: 06133
Gemeindekennziffer: 4 07 04
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 34
4802 Ebensee am Traunsee
Website: www.ebensee.at
Politik
Bürgermeisterin: Sabine Promberger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(37 Mitglieder)
16
11
6
4
16 11 
Insgesamt 37 Sitze
Lage von Ebensee am Traunsee im Bezirk Gmunden
Lage der Gemeinde Ebensee am Traunsee im Bezirk Gmunden (anklickbare Karte)AltmünsterBad GoisernBad IschlEbensee am TraunseeGmundenGosauGrünau im AlmtalGschwandtHallstattKirchhamLaakirchenObertraunOhlsdorfPinsdorfRoitham am TraunfallSt. Konrad (Oberösterreich)St. Wolfgang im SalzkammergutScharnsteinTraunkirchenVorchdorfOberösterreich
Lage der Gemeinde Ebensee am Traunsee im Bezirk Gmunden (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Ebensee und den Traunsee
Blick auf Ebensee und den Traunsee
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Ebensee am Traunsee ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Gmunden im Traunviertel bzw. Salzkammergut in Oberösterreich mit 7501 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebensee liegt auf 443 m Höhe im Traunviertel am Südufer des Traunsees. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 15,2 km, von West nach Ost 22,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 194,5 km². 63,7 % der Fläche sind bewaldet. Neben dem Traunsee liegen im Gemeindegebiet noch der Vordere und Hintere Langbathsee sowie der Offensee. Im Westen befindet sich das Höllengebirge mit dem Hausberg Feuerkogel. Im Osten beginnen die Oberösterreichischen Voralpen. An der Südgrenze beginnt das Tote Gebirge. Dort befindet sich der Schönberg 2093 m ü. A., die höchste Erhebung des Gemeindegebiets.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst elf Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Ebensee (4008)
  • Kohlstatt (337)
  • Lahnstein (97)
  • Langwies (546)
  • Oberlangbath (351)
  • Offensee (10)
  • Plankau (244)
  • Rindbach (565)
  • Roith (922)
  • Trauneck (187)
  • Unterlangbath (234)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche 2016[2]):

  • Ebensee (12.887,30 ha)
  • Langwies (2.809,55 ha)
  • Oberlangbath (3.772,34 ha)

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Bad Ischl.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altmünster Traunkirchen Gmunden
Steinbach am Attersee Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Grünau im Almtal
Bad Ischl Altaussee

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Großen Sonnstein auf das Gemeindegebiet

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte die Gegend seit 1180 zum Herzogtum Steiermark, das 1192 die österreichischen Babenberger erbten. Der Ort Ebensee wurde erstmals 1447 erwähnt.

Da wegen akuten Holzmangels in der Umgebung von Hallstatt das dortige Sudhaus nicht weiter ausgebaut werden konnte, befahl Kaiser Rudolf II. 1596 von Prag aus die Errichtung eines neuen Pfannhauses (Saline) in Ebensee, die Saline Ebensee, welche ab 1604 realisiert wurde. Am 8. Februar 1607 konnte das erste Salz gesotten werden. Die notwendigen Arbeitskräfte für das Sudhaus rekrutierte man hauptsächlich in Hallstatt, die Holzknechte in Aussee. Die Zuleitung der Sole erfolgte über eine fast 40 km lange Soleleitung vom Hallstätter Salzberg, die unter der technischen Leitung des Ischler Waldmeisters Hans Kalß errichtet wurde – diese ist noch immer in Betrieb, und die Soleleitungsbrücke Gosauzwang gehört zum UNESCO-Welterbe Hallstatt–Dachstein/Salzkammergut.

Bevölkerungsentwicklung, neue Gewerke und wachsende Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1625 hatte Ebensee schon 1.000 Einwohner. Der Bau einer eigenen katholischen Kirche begann 1729. Die Kirche unterstand dem Kloster Traunkirchen. Ebensee wurde 1771 erst Vikariat und 1786 selbständige Pfarre. Als man 1733 den Salinenarbeitern den freien Faschingsdienstag nehmen wollte, kam es zur „Faschingdienstagrevolte“.

Die Saline, zahlreiche Häuser und der Kirchturm wurden 1835 bei einem Großbrand zerstört. Bei der Märzrevolution 1848 wurde in Ebensee eine Nationalgarde aufgestellt. Ein erster Telegraf wurde 1866 in Ebensee errichtet. Der Anschluss von Ebensee an das österreichische Eisenbahnnetz erfolgte 1877 durch die Salzkammergutbahn, eine Nebenbahn der Rudolfsbahn. Die Bahnstrecke führte von Attnang-Puchheim in Oberösterreich nach Stainach-Irdning in der Steiermark. Dadurch sollte der einsetzende Fremdenverkehr gefördert werden und der gewaltige Brennstoffbedarf der Salinen, der durch die immer knapper werdenden Waldbestände nicht mehr gedeckt werden konnte, durch die Versorgung mit Kohle abgedeckt werden. Die Brüder Alfred und Ernest Solvay errichteten 1883 eine Ammoniak-Soda-Fabrik, die Solvay-Werke in Ebensee. Im Jahr 1887 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ebensee gegründet.

Die Einführung elektrischen Stroms erfolgte 1907 nach dem Bau eines Elektrizitätswerkes am Offenseebach. Während des Ersten Weltkriegs fielen 218 Einwohner, 6 weitere wurden vermisst. Zudem war der Ort 1917 von einer großen Hungersnot betroffen.

Änderungen der Verwaltungsordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Im Jahr 1927 wurde eine von Adolf Bleichert & Co. gebaute Seilschwebebahn auf den Feuerkogel eröffnet, die Feuerkogelseilbahn. Ebensee wurde 1929 zur Marktgemeinde erhoben. Während des österreichischen Bürgerkriegs nahmen im Februar 1934 ein Großteil der Ebenseer Arbeiter am Generalstreik teil. Das Bundesheer marschierte ein und schlug den Aufstand nieder.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte Ebensee zum Gau Oberdonau.

KZ-Gelände Ebensee 2005

Im November 1943 wurde das KZ Ebensee als Nebenlager des KZ Mauthausen errichtet – mit dem Tarnnamen Projekt Zement, es diente der Verlegung der Raketenversuchsanstalt Peenemünde in eine bombengeschützte Umgebung. Von November 1943 bis Mai 1945 starben im KZ Ebensee 8.745 Häftlinge. Ende April 1945 gab es 18.437 Häftlinge in Ebensee. Die Befreiung des Lagers erfolgte am 6. Mai 1945 durch US-amerikanische Truppen. Im Zweiten Weltkrieg fielen 289 Ebenseer und weitere 90 wurden vermisst.

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gelände des Konzentrationslagers wurde nach 1945 ein DP-Lager für jüdische „Displaced Persons“ eingerichtet. Aufgrund von Spannungen wurden die meisten jüdischen DPs nach Bad Gastein verlegt.

Durch die Traunverbauung wurde von 1951 bis 1957 ein Hochwasserschutz aufgebaut. Die evangelische Kirche wurde 1953 eingeweiht. Eine neue Spannbetonbrücke über die Traun wurde 1954 errichtet. Im Jahr 1957 fand die 350-Jahr-Feier des Ortes statt. Am 23. September 1963 verübten italienische neofaschistische Terroristen Sprengstoffanschläge auf Saline, Feuerkogelseilbahn und Löwendenkmal. Dabei wurde ein Gendarm getötet und vier weitere Personen verletzt.[3]

Das neue Rathaus mit Nebeneinrichtungen wurde 1973 eröffnet. Die Saline wurde 1979 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im gleichen Jahr wurde eine neue Groß-Saline in Ebensee/Steinkogl erschlossen und das Heimatmuseum im Salinenverwesamt eröffnet. Eine neue Feuerkogel-Seilbahn wurde 1986 in Betrieb genommen. Im Jahr 1988 erhielt Ebensee den Titel Jugendfreundlichste Gemeinde Oberösterreichs.

Das KV Kino Ebensee wurde 1992 mit dem oberösterreichischen Landeskulturpreis ausgezeichnet und die Kunsttagesreise Prä-Post-Brunft (Christoph Herndler, Reinhard Kannonier, Georg Nussbaumer, Walter Pilar & Norbert Schweizer) mit dem oberösterreichischen Förderungspreis für alternative Kulturarbeit.

Im Jahr 1995 fand eine große internationale 50-Jahr-Feier der Befreiung des KZ Ebensee statt. Ein Jahr später wurde der KZ-Gedenkstollen eröffnet. Der ehemalige Inhaftierte im KZ Ebensee, Roberto Castellani aus Prato, wurde 1997 Ehrenbürger der Marktgemeinde Ebensee.

Das Zeitgeschichte Museum Ebensee wurde 2001 eröffnet. Im Jahr 2002 wurde Ebensee „Fahrradfreundliche Gemeinde“ sowie „Klimabündnisgemeinde“. Von 2004 bis 2005 erhielt Ebensee einen neuen Hochwasserschutz. Ebensee wurde 2005 Österreichs erste „attac-Gemeinde“. Am 30. September 2005 schloss Solvay die Soda-Produktion. Im Jahr 2007 wurde die 400-Jahr-Feier der Gemeinde veranstaltet. Ebensee beteiligte sich 2008 an der dezentralen oberösterreichischen Landesausstellung „Salzkammergut“ mit dem Projekt „Heimat – Himmel & Hölle – Migration im Salzkammergut“.

Am 5. Juli 2017 wurde bei der Gemeinderatssitzung die Umbenennung von Ebensee in Ebensee am Traunsee beschlossen.[4] Am 31. Oktober 2017 wurde die Umbenennung vom Land Oberösterreich genehmigt.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Im Jahr 1905 wurde in einer deutschen Tageszeitung darüber berichtet, dass es im Ort überdurchschnittlich viele alte Menschen (über 80 Jahre) gab: 51 von rund 8000. Für diese Personen veranstaltete die Gemeinde, allen voran der Bürgermeister, ein Fest der Alten mit einer Festrede im Rathaus, einem Festzug zur Kirche und einem Festessen in der Post.[6]

Die Einwohnerzahl entwickelt sich aber stetig rückläufig, 2009 sank die Einwohnerzahl auf unter 8.000.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ebensee am Traunsee
Katholische Pfarrkirche Ebensee am Traunsee
Evangelische Pfarrkirche Ebensee am Traunsee
Zeitgeschichte Museum Ebensee
Eingang zum museum.ebensee, dem früheren Verwesamt
  • Katholische Pfarrkirche Ebensee am Traunsee hl. Josef: Die 1726 im Barockstil erbaute katholische Pfarrkirche ist ein Werk des Linzer Baumeisters Johann Michael Prunner.
  • Evangelische Pfarrkirche Ebensee am Traunsee
  • KZ Gedenkstollen: Die Gedenkausstellung im KZ Gedenkstollen zeigt Dokumente zum Lageraufbau und Fotoaufnahmen der amerikanischen Befreiungstruppen. Es gibt Führungen durch das Lagergelände. Der KZ Gedenkstollen befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen 'Arbeitslagers Zement', nahe der Finkerleiten-Siedlung, etwa drei Kilometer südöstlich von Ebensee.
  • Zeitgeschichte Museum Ebensee: befindet sich in einem alten Schulgebäude aus dem Jahr 1779 direkt im Ortszentrum. Das Museum zeigt die Geschichte des Salzkammerguts von 1918 bis 1955.

Daneben gibt es im Ort das

  • Heimatgeschichtliches museum.ebensee: Das Museum befindet sich im unter Denkmalschutz stehenden 'Verwesamt' – der ehemaligen Salinendirektion- das von 1605 bis 1852 bestand. Das 1974 eröffnete Museum mit Schwerpunkt zum Thema Salzgewinnung, Salinengeschichte und Forstwirtschaft, aber auch anderen Ausstellungsstücken, wie z. B. zum „Fetzenfasching“ werden gezeigt.
  • Kino Ebensee: ist eine Kulturstätte mit Programmkino und Veranstaltungsort für das Filmfestival Festival der Nationen sowie für Konzerte aus dem Bereich Rock/Pop/World.
  • Naturmuseum Salzkammergut: liegt an der Salzkammergut Straße B 145 im Ortsteil Langwies und wurde 2009 eröffnet und bietet einen Einblick in die Natur.

Naturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gassel-Tropfsteinhöhle: Die Gassel-Tropfsteinhöhle ist eine Schauhöhle in der Nähe des Erlakogels, sie wird betreut vom Verein für Höhlenkunde Ebensee.
  • Rindbachfälle: der Rindbach-Wasserfall befindet sich auf Gemeindegebiet
  • Naturschutzgebiet Langbathseen: das Naturschutzgebiet mit Vorderem und Hinterem Langbathsee befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Ebensee; am Vorderen Langbathsee liegt das für Kaiser Franz Josef erbaute Jagdschloss Langbathsee.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Salzproduktion und weitere Betriebe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine wirtschaftliche Existenz verdankt die Gemeinde Ebensee am Traunsee der Salzproduktion. 1607 wurde das erste Sudhaus errichtet, damit war die weitere Geschichte des Ortes untrennbar mit dem Pfannhaus (Saline) verbunden. Als sich dazu Jahrzehnte später mit den Solvay-Werken ein weiterer salzverarbeitender Großbetrieb in Ebensee ansiedelte, wurden Industriearbeitsplätze die wichtigste Erwerbsquelle der regionalen Bevölkerung. Dazu kamen florierende mittelständische Betriebe – etwa in der holzverarbeitenden Industrie, aber auch eine Vielzahl von Nahversorgern – die Ebensee zu einem Aufschwung verhalfen.

Zwischenzeitlich musste die lokale Wirtschaft struktur- und globalisierungsbedingten Entwicklungen Rechnung tragen. In den letzten Jahren (Stand um 2010) konnte allerdings eine Trendumkehr erreicht werden, und mit der Ansiedelung neuer Betriebe scheint eine positive wirtschaftliche Zukunft gesichert. Ehrgeizige Initiativen sollen die Tourismuswirtschaft ankurbeln und Ebensee mit seinem attraktiven Gästeangebot auch im Fremdenverkehr neu positionieren.

Ansässige Unternehmen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Salinen Austria, Salzproduktion
  • Imerys Carbonates, Bergbau/Mineralienverarbeitende Industrie; stillgelegt Ende März 2019
  • Wolfsgruber Logistik GmbH
  • A & L – Assembling & Logistics
  • POLYTEC PLASTICS Ebensee GmbH
  • Steinkogler, Bergschuhfabrikation
  • GSA GmbH Steuerungstechnik
  • Henkel (Cimsec)
  • Möbel Baumgartner
  • Hotel Hochsteg Gütl, Alois Steinkogler GmbH
  • Mostschenke im Heustadl, Alois Steinkogler KG

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebensee am Traunsee liegt an der Salzkammergut Straße B 145, die Ebensee am Traunsee mit Vöcklabruck, Gmunden, Bad Ischl, Bad Aussee und Trautenfels verbindet.

Schifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Ebensee am Traunsee fahren Schiffe auf dem Traunsee nach Gmunden, Altmünster und Traunkirchen.

Seilbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Kohlstatt verkehrt eine Seilbahn auf den Feuerkogel.

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebensee am Traunsee liegt an der Salzkammergutbahn und hat zwei Bahnhöfe und eine weitere Haltestelle. Die Bahnhaltestelle Ebensee Landungsplatz ist näher zum Ortszentrum und zum See. Der eigentliche Bahnhof Ebensee am Traunsee liegt etwas abseits des Zentrums in südlicher Richtung. Richtung Bad Ischl folgt die Haltestelle Steinkogel, an der nur Regionalzüge halten.

Bahnhaltestelle Ebensee Landungsplatz

Die Haltestelle Ebensee Landungsplatz besteht aus einem Bahnhofsgebäude mit Fahrkartenautomat sowie einer Bushaltestelle und einem Bahnsteig. An dieser Bahnhaltestelle halten alle Regional- und Regional-Express-Züge der Salzkammergutbahn.

Bahnhof Ebensee

Der Bahnhof Ebensee besteht aus einem Bahnhofsgebäude mit einer Wartehalle, einem öffentlichen WC und einem Fahrkartenautomaten. Es gibt drei ebenerdige Bahnsteige. Am Bahnhof Ebensee hält auch der täglich verkehrende InterCity von/nach Wien. Fahrkarten können nur noch am Fahrkartenautomaten gekauft werden.

Pumpspeicherkraftwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Informationstafel zum Pumpspeicherkraftwerk Ebensee am Traunseeufer

Die Energie AG plant seit 2010 ein Pumpspeicherkraftwerk Ebensee. Im Februar 2012 wurde das Projekt präsentiert:[7] Der Traunsee dient als Unterbecken auf 422,6 m ü. A. Die Pumpturbine mit etwa 150 bis 170 MW Leistung soll sich in einer Kaverne westlich des Sees befinden, der Speichersee auf 916 m ü. A. mit einem ca. 50 m hohem Staudamm läge auf ca. 884 – 916 m im Rumitzgraben nordwestlich des Großen Sonnsteins. 2017 erfolgte die UVP,[8] im August 2021 wurde das Vorprojekt gestartet, mit 235 Mio. € voraussichtlichen Baukosten das teuerste Alleinprojekt der Energie AG.[9] Der Spatenstich erfolgte am 21. Oktober 2023. Die kalkulierten Kosten stiegen inzwischen auf 451,3 Mio. €.[10][11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister seit 1850 waren:[14]

  • 1850–1852 Johann Engl
  • 1852–1853 Franz Erlach
  • 1853–1857 Ignaz Neubacher
  • 1857–1861 Josef Frey
  • 1861–1861 Ernst Zinner
  • 1861–1864 Michael Ram
  • 1864–1867 Josef Preinesberger
  • 1867–1870 Franz Noska
  • 1870–1873 Ferdinand Gallasch
  • 1873–1878 Franz Steinkogler
  • 1878–1879 Michael Ram
  • 1879–1891 Franz Noska
  • 1891–1891 Johann Stöger
  • 1891–1903 Hieronymus Puchinger
  • 1903–1919 Leopold Hofinger
  • 1919–1934 Max Zieger
  • 1934–1934 Richard Stöger
  • 1934–1938 Josef Mittendorfer
  • 1938–1945 Hermann Heissl
  • 1945–1948 Max Zieger
  • 1948–1949 Franz Pfister
  • 1949–1955 Josef Neuhauser
  • 1955–1969 Ladislaus Hartl
  • 1969–1984 Hermann Reiter
  • 1984–1989 Rudolf Graf
  • 1989–2013 Herwart Loidl (SPÖ)
  • 2013–2021 Markus Siller (SPÖ)
  • seit 2021 Sabine Promberger (SPÖ)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:

„In Blau eine goldene, eingebogene Spitze; darin auf grünem Boden ein grüner Nadelbaum, dahinter eine blau-silberne, gewellte Wasserfläche und ein grauer, felsiger Berg. In den Oberwinkeln rechts drei silberne, eins zu zwei gestellte Salzstöcke, links eine goldene, aufrechte Spitzhacke. Übergelegter roter Balken, darin aus den Schildrändern wachsende, mit schwarzen Ärmeln und goldenen Manschetten bekleidete Treuhände.“

Die Gemeindefarben sind: Grün-Weiß-Rot.

Das Marktwappen wurde Ebensee 1929 von der oberösterreichischen Landesregierung verliehen, allerdings bereits seit 1919 ohne Genehmigung von der Gemeinde verwendet. Die Tanne verweist auf die bedeutende Forstwirtschaft, Wasser und Berg verdeutlichen die Lage am Traunsee mit dem markanten Traunstein. Salzstöcke und Spitzhacke stehen für die Saline, und der „brüderliche Handschlag“ symbolisiert die Solidarität der Arbeiterbewegung.[15]

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnerschaften bestehen mit:

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Töchter und Söhne der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Engl[17] (1914–1995), Lokalpolitiker, Pädagoge, Autor und Kustos des Heimathauses Schärding
  • Hans Gillesberger (1909–1986), Chorleiter, Kapellmeister und künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben, stellvertretender Chordirektor der Wiener Staatsoper
  • Rudolf Ippisch (1878–1953), Schuster, Pionier, Betreiber der Traunseeschifffahrt, Erfinder und Erbauer der Seilbahn auf den Feuerkogel (1927)
  • Frederick Xavier Katzer (1844–1903, geboren als Franz Xaver Katzer), römisch-katholischer Erzbischof von Milwaukee, USA, Gedenktafel am Geburtshaus in der Langbathstraße
  • Johannes Kienesberger (1919–1999), akademischer Bildhauer, Maler und Steinmetz[18]
  • Maximilian Lahnsteiner (* 1996), Skirennläufer
  • Michael Lahnsteiner (* 1983), Badmintonspieler
  • Günther Lemmerer (1943–2010), Leichtathletiktrainer und Sportfunktionär
  • Alois Loidl (* 1945), Physiker
  • Franz Loidl (1905–1987), römisch-katholischer Priester, Kirchen-, Heimat- und Kulturhistoriker, Autor
  • Karl Lugmayer (1892–1972), Volksbildner, Philosoph und Politiker
  • Josef Mittendorfer (1902–1990), Politiker (ÖVP), Bürgermeister und Nationalratsabgeordneter
  • Fritz Neuböck (* 1965), Dirigent, Komponist und Musiker
  • Rudolf Neuhauser (1924–2010), Künstler, Architekt, Maler, Denkmalschützer und Musiker
  • Walter Pilar (1948–2018), Schriftsteller und bildender Künstler, oberösterreichischer Landeskulturpreis für Literatur 1990, Roman Lebenssee
  • Verena Mayr (* 1995), Leichtathletin
  • Rudolf Schwaiger (1924–1979), Bildhauer
  • Wilhelm Schückel (1887–1964), Maler
  • Leopold Spitzer (1942–2020), Univ.-Prof., Gesangspädagoge, Musikwissenschafter, Hugo-Wolf-Forscher; Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Josef Steinkogler (1954–2024), Politiker (ÖVP), Vizebürgermeister und Mitglied des Bundesrates
  • Joseph Wattmann von Maëlcamp-Beaulieu (1789–1866), Chirurg, Pionier der plastischen Chirurgie in Österreich, geboren im Ortsteil Oberlangbath
  • Erik Wirl (1884–1954), Opernsänger (Tenor) und Schauspieler

Personen mit Beziehung zur Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877–1954), Schriftsteller und Zeichner, verbrachte viele Sommer in seiner Villa im Ortsteil Rindbach
  • Sigrid Kirchmann (* 1966), ehemalige Hochspringerin und Siebenkämpferin, erste österreichische WM-Medaillengewinnerin im Hochsprung, aufgewachsen und wohnhaft in Ebensee
  • Hermynia zur Mühlen (1883–1951), Schriftstellerin und Übersetzerin
  • Christian Rainer (* 1961), Chefredakteur und Herausgeber des Nachrichtenmagazins profil, aufgewachsen in Ebensee
  • Thomas „Tom“ Neuwirth alias Conchita Wurst (* 1988), Sänger, Travestiekünstler und Modedesigner – lebte einige Jahre in Ebensee

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Ebensee am Traunsee war schon Schauplatz zahlreicher Filme und TV-Serien, wie folgende Auswahl zeigt:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Engelbert Koller: 350 Jahre Salinenort Ebensee. In: Oberösterreichische Heimatblätter. 11 1957 2, S. 81–96, Digitalisat (ooegeschichte.at [PDF; 1,7 MB])
  • Walter Rieder; Diözese Linz (Hrsg.): Ebenseer Pfarrbuch. 275 Jahre Kirche von Ebensee 1729–2004. (pdf, Rohfassung)
  • Frauenforum Salzkammergut (Hg.), Publikation anlässlich des 400 Jahre Jubiläums von Ebensee: Frauen – Geschichte – Ebensee (frauenforum-salzkammergut.at)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ebensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ebensee – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen am 19. Februar 2017.
  3. Es blieb kein anderer Weg, Stand 26. November 2008.
  4. Oberösterreichische Nachrichten: „Ebenseer verpassen sich neuen Ortsnamen“; abgerufen am 10. Juli 2017.
  5. Kundmachung der Oö. Landesregierung betreffend die Änderung des Namens der Marktgemeinde Ebensee. 31. Oktober 2017, abgerufen am 2. Januar 2018.
  6. Unter Vermischtes, mittlere Spalte, vorletzte Nachricht von unten: Ein eigenartiges Fest... in: Vossische Zeitung, 11. August 1905.
  7. Geplantes Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee salzi.tv, 20. Februar 2012, abgerufen am 27. Juni 2023 – Video Planskizze; 3:22/4:11.
  8. Grünes Licht für Pumpspeicherkraftwerk Ebensee energieag.at, 1. September 2017, abgerufen am 27. Juni 2023.
  9. Startschuss für Pumpspeicherkraftwerk der Energie AG in Ebensee energieag.at, 25. August 2021, abgerufen am 27. Juni 2023.
  10. Pumpspeicherkraftwerk Ebensee kommt. In: ooe.orf.at. 29. September 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  11. Spatenstich für Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee. In: ooe.orf.at. 21. Oktober 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  12. orf.at
  13. wahl.land-oberoesterreich.gv.at (Memento des Originals vom 7. Oktober 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahl.land-oberoesterreich.gv.at
  14. Gemeinden | Ebensee. Land Oberösterreich, abgerufen am 3. Februar 2022.
  15. Land Oberösterreich: Wappen der Gemeinde Ebensee
  16. Bündnisvertrag zwischen Ebensee und Zawiercie. Oberösterreichische Nachrichten, 14. Mai 2013, abgerufen am 22. Juli 2013.
  17. Franz Engl, in: Webpräsenz von Regiowiki.at
  18. Walter Rieder: 400 Jahre Salinenort Ebensee: Von 1898 bis zur Gegenwart / mit dem Bildteil „Ebensee heute“ von Reinhard Hörmandinger. Walter Rieder, 2007, ISBN 978-3-901572-12-8 (google.at [abgerufen am 15. Mai 2016]).