Echter Quelle

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Quellpavillon der Echter Quelle
Schild
Allianzwappen von Ingelheim/Echter von Mespelbrunn über der Quellfassung

Die Echter Quelle (auch Echter-Quelle) am Rheinufer zwischen Geisenheim und Rüdesheim wurde im Jahre 1912 während des Baus der Hindenburgbrücke erschlossen. Ein Loch von 20 cm Durchmesser wurde mit 24 m Tiefe abgeteuft. Es handelt sich dabei um hochmineralisiertes, thermales Grundwasser, das in einer Schicht aus grundwasserleitendem Quarzkies fließt. Der Name der auf dem ehemals gräflich Ingelheim'schen Gelände liegenden Quelle lautete zeitweise Reichsgräfliche von Ingelheim'sche Echterquelle, benannt nach Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Als die Familie Echter im Jahre 1665 im Mannesstamm ausstarb, durften die beiden Familien, mit kaiserlicher Erlaubnis, ihre Namen und Wappen zusammenfügen und somit die Tradition der Familie Echter weiterführen. Im Brunnenpavillon ziert ein Allianzwappen der Familien von Ingelheim/Echter von Mespelbrunn die Quellfassung.

Der Quellpavillon ist zum Rhein hin offen und stützt sich auf vier Säulen.

Zeitweise ist der Brunnen artesisch.

Kenndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Veröffentlichung von 1977 wurden die bei Erschließung der Quelle erbohrten Bodenschichten wie folgt beschrieben:[1][2]

Gestein Tiefe und Gelände Erdzeitalter
7,4 m Sand und Kies Pleistozän
17,76 m Mergel und Ton meist graugrün Tertiär
19,00 m Quarzkies, weiß, artesischer überlauf Tertiär
20,5 m Ton, blaugrau, sandig Tertiär
24,5 m Quarzkies, weiß, hellgrau und graugrün z. T. tonig Tertiär

Das Quellwasser wurde 1951 und 2007 beprobt. Dabei ergaben sich folgende Analysenwerte:

In mg/l
Kationen 1951 2007 Anionen 1951 2007
Natrium 928 651 Chlorid 277 200
Magnesium 29 13 Hydrogencarbonat 427 464
Calcium 75 34 Sulfat 1220 660

Der Vergleich zeigt einen Rückgang der Salzkonzentration im Brunnenwasser um etwa ein Drittel, vermutlich durch Verdünnung mit oberflächennahem Grundwasser.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Echter Quelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joe-Dietrich Thews, Hessisches Landesamt für Bodenforschung (1977): Die Mineralwasservorkommen im Rheingau/Hessen. – Geol. Jb. Hessen, 105: 185 – 210; Wiesbaden, Literaturverzeichnis auf Seite 51 der PDF-Datei 3,09 MB
  2. a b Infotafel am Quellpavillon

Koordinaten: 49° 58′ 42,31″ N, 7° 57′ 11,38″ O