Ectodini

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Ectodini

Ectodus descampsii

Systematik
ohne Rang: Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ovalentaria
Ordnung: Cichliformes
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae
Tribus: Ectodini
Wissenschaftlicher Name
Ectodini
Poll, 1986

Die Ectodini sind eine Tribus der Buntbarsche (Cichlidae). Alle Arten der Ectodini leben endemisch im Tanganjikasee in Ostafrika. Die Monophylie ist durch verschiedenen morphologische Merkmale und Untersuchung von DNA-Sequenzen erwiesen.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ectodini sind kleine bis mittelgroße Buntbarsche mit unterschiedlicher Körpergestalt und Körperlängen von 7,5 bis 26 cm. Meist ist der Hinterkopf oder der vordere Rückenbereich am Rückenflossenansatz der höchste Bereich des Körpers und der Rumpf wird zur Schwanzflosse hin immer schmaler und weniger hoch. Sie sind in den meisten Fällen silbrig oder bräunlich gefärbt mit verschiedenen schwärzlichen oder irisierenden Punkten, Flecken oder Streifen. Bei den Männchen sind irisierende oder metallisch schimmernde Bereiche stärker, ihre Flossen können ausgezogen sein. Die Zähne sind dreispitzig, sie ernähren sich von Plankton.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Arten der Ectodini leben bentisch über sandigen Seeböden. Die Gattungen Cunningtonia, Cyathopharynx und Ophthalmotilapia sind dagegen, wie die meisten Buntbarsche des Tanganjikasee, Bewohner der reichlich Verstecke bietenden Felsküsten. Wahrscheinlich sind alle Ectodini Maulbrüter, entweder brüten beide Geschlechter oder nur die Weibchen.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Äußere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ectodini gehören wie die Mehrzahl der maulbrütenden Buntbarsche des Tanganjikasee, sowie viele hundert weitere Arten aus dem Malawi- und Viktoriasee zu der H-Linie genannten Klade der Pseudocrenilabrinae, die, nach der Entstehung der ostafrikanischen, großen Seen im Zuge einer raschen Adaptiven Radiation den neu entstandenen Lebensraum besiedelten. Als Schwestergruppe werden die Cyprichromini oder die Perissodini vermutet, beides konnte aber bisher nicht bestätigt werden.

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phylogenetische Systematik der Ectodini nach Koblmüller et al. 2004
 Ectodini  






 Cyathopharynx


   

 Ophthalmotilapia heterodonta & O. ventralis



   

 Ophthalmotilapia boops & O. nasuta


   

 Cardiopharynx




   




 Aulonocranus


   

 Cunningtonia



   

 Lestradea perspicax



   

 Lestradea stappersii



   

 Ectodus




   

 Xenotilapia



   

 Callochromis



   

 Grammatotria



Vorlage:Klade/Wartung/Style

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Koblmüller, W. Salzburger, C. Sturmbauer: Evolutionary Relationships in the Sand-Dwelling Cichlid Lineage of Lake Tanganyika Suggest Multiple Colonization of Rocky Habitats and Convergent Origin of Biparental Mouthbrooding PDF (556 kB) J Mol Evol (2004) 58:79–96 DOI: 10.1007/s00239-003-2527-1
  • Mark Smith: Lake Tanganyika Cichlids. Barron’s Educational Series, 1998, ISBN 0-7641-0615-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ectodini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien