Edition Atelier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Edition Atelier

Logo
Rechtsform GmbH
Sitz Wien, Österreich
Leitung Sarah Legler und Jorghi Poll
Branche Buchverlag
Website www.editionatelier.at

Die Edition Atelier ist ein Mitte der 1980er-Jahre in Wien durch den Autor, Journalisten und Politiker Jörg Mauthe ins Leben gerufener Buchverlag, der seit 2011 von Sarah Legler und Jorghi Poll geleitet wird, die einen Schwerpunkt auf zeitgenössische Literatur setzen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mauthe gründete im Jahr 1980 die kulturpolitische Zeitschrift Wiener Journal, der die Edition Atelier daraufhin angeschlossen wurde. Den programmatischen Schwerpunkt bildeten zunächst österreichische Literatur, Kultur- und Politikgeschichte, es erschienen etwa vier bis fünf Bücher pro Jahr. Der Kulturredakteur David Axmann gehörte zu den ersten Mitarbeitern des Verlags. Nach dem Tod Mauthes im Jahr 1986 übernahm Axmann verstärkt Lektorats- und Herausgebertätigkeiten.

Die Zeitschrift Wiener Journal wurde im Jahr 2002 als selbständige Publikation eingestellt. Ebenso wie die Edition Atelier wurde sie von der Wiener Zeitung übernommen. Seit 2011 ist die Edition Atelier wieder unabhängig von der Wiener Zeitung. Die Leitung des Verlags übernahm Jorghi Poll, seit 2013 gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Sarah Legler.

Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Schwerpunkt der Edition bildet seit der Übernahme durch Jorghi Poll und Sarah Legler deutschsprachige Gegenwartsliteratur. Neben Romanen von Autorinnen und Autoren wie Hanno Millesi, Wolfgang Popp und Eva Schörkhuber wurden bisher auch zahlreiche Debütromane veröffentlicht, etwa von Mascha Dabić und Martin Peichl. Seit dem Frühjahr 2019 erscheint die Romantrilogie der in Mähren geborenen Autorin Ilse Tielsch, von der zuvor der Roman Das letzte Jahr neuaufgelegt wurde, neu.[1]

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf österreichischer Literatur aus dem 20. Jahrhundert.[2] Unter anderem unter der Herausgeberschaft von Alexander Kluy konnten so Werke von Else Feldmann, Dorothea Zeemann, Hans Weigel und Joseph Roth wiederaufgelegt werden. Der Kulturpublizist Adolf Opel gab bis zu seinem Tod 2018 im Rahmen des Verlagsprogramms Bücher von Lina Loos und den lange verschollenen Roman von Bohuslav Kokoschka, dem Bruder des Wiener Malers Oskar Kokoschka, neu heraus. Der Kärntner Germanist Primus-Heinz Kucher hat den Amerikaroman Marylin des Journalisten und Theatermannes Arthur Rundt herausgegeben, und die Literaturwissenschaftlerin Evelyne Polt-Heinzl hat neben Oskar Jan Tauschinskis Roman Talmi den autobiografischen Roman Die dunklen Jahre der österreichischen Lektorin und Schriftstellerin Friederike Manner herausgegeben.

Weiters werden auch Sachbücher und Essays im Bereich Kultur publiziert. Etwa Signaturen der Erinnerung. Über die Arbeit am Archiv von Thomas Ballhausen, Der Geruch der Welt von Paul Divjak und Das Buch der Schurken. Die 100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur sowie dessen Nachfolger Das Buch der Tiere. 100 animalische Streifzüge durch die Weltliteratur von Martin Thomas Pesl.

Ab Herbst 2013 veranstaltete die Edition einmal im Monat die Lesereihe TEXTLICHT. Der Literaturmontag im Wiener Club Fluc. Autoren lasen aus ihren aktuellen Büchern, danach wurde das interessierte Publikum zu einer moderierten Open Stage eingeladen. Neben den Lesungen fanden bei freiem Eintritt DJ-Musik oder Konzerte statt. Ab Herbst 2014 fand die Lesereihe in Kooperation mit dem Österreichischen Kulturforum Berlin auch in Berlin statt. Unter dem Namen LiteraturMagnet gestalteten Autoren der Edition Atelier und des Verbrecher Verlages alle zwei Monate zunächst in der Z-Bar, später in der Buchhandlung Montag einen gemeinsamen Abend.

Seit 2014 ist ein Großteil der Bücher auch als E-Books erhältlich.

Autoren (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Antonic und Janne Ratia: Der Bär im Kaninchenfell, 2013; JOE 9/11, 2014.
  • Thomas Ballhausen: Lob der Brandstifterin, 2013; In dunklen Gegenden, 2014.
  • Vicki Baum: Makkaroni in der Dämmerung, hg. v. Veronika Hofeneder, 2018.
  • Walter Buchebner: ich die eule von wien, hg. v. Daniela Strigl, 2012.
  • Mascha Dabić: Reibungsverluste, 2017.
  • Paul Divjak: Der Geruch der Welt, 2016; Vorbereitungen auf die Gegenwart, 2017.
  • Andrea Drumbl: Die Vogelfreiheit unter einer zweiten Sonne, weil die erste scheint zu schön, 2013; Narziss und Narzisse, 2014; Die Einverleibten, 2016.
  • Janko Ferk: Eine forensische Trilogie. Drei Novellen. Prosa. Wien 2010, ISBN 978-3-902498-34-2.
  • Izy Kusche: Und dann lynch' ich deinen Hummer!: Das Affenalbum, 2012; Kassiber, 2013.
  • Paul Leppin: Severins Gang in die Finsternis, 2015 (in der Reihe Bibliothek der Nacht).
  • Lina Loos: Das Buch ohne Titel, hg. v. Adolf Opel, 2013; Du silberne Dame Du. Briefe von und an Lina Loos, hg. v. Adolf Opel, 2016.
  • Jörg Mauthe: Die Vielgeliebte, 2011; Die große Hitze, 2011.
  • Elena Messner: Das lange Echo, 2014; In die Transitzone, 2016.
  • Hanno Millesi: Venusatmosphäre, 2015; Der Schmetterlingstrieb, 2016.
  • Margit Mössmer: Die Sprachlosigkeit der Fische, 2015; Palmherzen, 2019
  • Wolfgang Popp: Die Verschwundenen, 2015; Wüste Welt, 2016; Die Ahnungslosen, 2018.
  • Martin Peichl: Wie man Dinge repariert, 2019.
  • Sophie Reyer: Schläferin, 2016.
  • Ulrike Schmitzer: Die Falsche Witwe, 2012; Die Flut, 2013; Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt, 2014; Die gestohlene Erinnerung, 2015.
  • Eva Schörkhuber: Die Blickfängerin, 2013; Quecksilbertage, 2014; Nachricht an den Großen Bären, 2017.
  • Jana Volkmann: Fremde Worte, 2014; Das Zeichen für Regen, 2015.
  • Philipp Weiss: Tartaglia, 2013.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Infos zur Autorin und den in der Edition Atelier erschienenen Romanen auf der Website des Verlages
  2. Übersicht der bisher erschienenen Literatur aus dem 20. Jahrhundert auf der Website des Verlages