Einbrennen (Bildschirm)

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Das Einbrennen (auch Screen burn-in, ein aus dem Englischen zusammengesetztes Wort aus screen für Bildschirm und to burn für brennen) beschreibt den Vorgang, nach dem ein Bildschirm durch statische Bilder oder Überbelastung ein stets sichtbares Muster anzeigt. Diese Abnutzungserscheinung ist je nach Bildschirmtyp irreversibel oder vorübergehend.[1]

Eingebranntes Bild eines Röhrenmonitors (ausgeschaltet)

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Röhrenmonitore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingebranntes Bild eines Röhrenmonitors (eingeschaltet)

Bei Röhrenmonitoren wird das Einbrennen durch die auf die Leuchtschicht treffenden Elektronen der Kathodenstrahlröhre erzeugt und löst bei einseitiger Belastung einer Region die Leuchtstoffschicht und schwächt die Leuchtkraft an dieser Stelle.[2]

Gelegentlich tritt das Problem aber auch durch eine fehlerhafte Ablenkung an Röhrenbildschirmen auf. Fällt beispielsweise die Ablenkung aus, so konzentriert sich der Elektronenstrahl auf eine dünne Linie oder gar einen Punkt. In diesem Falle ist es wichtig, das Gerät so schnell wie möglich auszuschalten, damit weiterer Schaden vermieden wird.

Plasmabildschirme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plasmabildschirme zeigen einen Effekt, der manchmal mit dem Einbrennen verwechselt wird. Wenn eine Gruppe von Pixeln für längere Zeit sehr hell ist (z. B. weil Weiß angezeigt wird), baut sich in der Pixelstruktur eine elektrische Ladung auf, die zu einem Geisterbild führt. Im Gegensatz zum Einbrennen ist dieser Ladungsaufbau vorübergehend und korrigiert sich von selbst, wenn der Bildschirm lang genug ausgeschaltet wird oder sich ändernden Inhalt wie z. B. normale Fernsehsendungen anzeigt.[3]

Eingebranntes Bild eines Plasmamonitors

Jedoch können Plasmabildschirme nach längeren, kontrastreichen Standbildern auch dauerhafte Schattenbilder zeigen.[4] Diese verblassen zwar nach und nach durch anschließende Darstellung veränderlicher Bilder, aber das kann je nach Dauer und Intensität des auslösenden Standbildes sehr lange dauern. Nach Herstellerangaben und Erfahrungsberichten ist dieser Effekt in den ersten 100 Betriebsstunden besonders intensiv. Deshalb empfehlen manche Hersteller, in den ersten 1000 Betriebsstunden den Kontrast nicht über die Einstellung 50 % zu erhöhen.

Eingebranntes Bild auf einem Plasmabildschirm am Flughafen Zürich LSZH

Flüssigkristallbildschirme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flüssigkristallbildschirme (LC-Displays) zeigen ein ähnliches Verhalten, obwohl die Details des Vorgangs unterschiedlich sind. Bei LCDs verlieren die Flüssigkristall-Moleküle, die die weiße Hintergrundbeleuchtung beim Durchgang durch die Membran „einfärben“, ihre Rotationselastizität und können deshalb nicht vollständig in ihren Ausgangszustand zurückkehren. Wie bei Plasmabildschirmen ist das üblicherweise vorübergehend und behebt sich von selbst, wenn der Bildschirm längere Zeit ausgeschaltet bleibt oder dynamischen Inhalt anzeigt.[5]

In schweren Fällen kann die Veränderung allerdings dauerhaft bestehend bleiben.[5][6]

OLED-Bildschirme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildschirme, die auf organischen Leuchtdioden basieren, können aufgrund unterschiedlich schneller Alterung der einzelnen (Sub-)Pixel ähnliche Erscheinungen aufzeigen, wobei diese an Leuchtkraft verlieren, wenn sie durch dauerhaftes Anzeigen von statischen Bildinhalten ungleichmäßig beansprucht werden. Betroffene Stellen erscheinen vergleichsweise dunkler. Diese Veränderungen sind permanent und können nicht rückgängig gemacht werden.[7]

Vermeidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Einbrennen zu verhindern:

Computer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Computer gibt es nach längerer Ruhephase der Maus oder der Tastatur die Möglichkeit, kein Videosignal mehr an den Monitor zu schicken und so den Monitor automatisch ausschalten zu lassen, so dass keine Elektronen mehr auf die Leuchtschicht treffen. Außerdem kann ein Bildschirmschoner für ständige Bildveränderung sorgen.

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Fernsehsender senden kein opakes, sondern ein halbdurchsichtiges Logo, das genug Bildveränderung zulässt. Oftmals wird es beim Wechsel zur Werbung animiert oder auch dauerhaft animiert (bspw. bei Sat.1), das heißt, in Position oder Farbe verändert und während der Werbung ganz aus dem Bild entfernt. Da auch die Ablenkung in Röhren-Fernsehgeräten in der Regel nicht so hochwertig ist, wandert das Bild bei großen Helligkeitswechseln des Gesamtbildes ein wenig (sog. „Pumpen“). Somit wandert auch das Logo etwas und brennt sich nicht so deutlich ein.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Screen burn-in – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wojciech: Understanding Image Burn: Causes, Effects, and Solutions for Modern Displays. 19. September 2023, abgerufen am 16. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Herman Kruegle: CCTV Surveillance – Video Practices and Technology. Elsevier, 2011, ISBN 978-0-08-046818-1, S. 254 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ): „The phosphor ‚glow‘ activated by the electron beam fades away fairly rapidly, leaving no cursor trail or temporary ‚ghost‘ scene when the monitor is turned off. [...] The susceptibility to burn is somewhat proportional to persistence, with longer-persistence phosphors more liable to burn-in.“
  3. Plasma burn-in explained. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
  4. Tipps gegen Schattenbilder auf dem Plasma-Fernseher. Abgerufen am 16. Januar 2024 (österreichisches Deutsch).
  5. a b Can Static Images Get Burned Into a Computer LCD Display? Abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  6. Philips | What is Image Sticking, or Image Burn-in, or After Image, or Ghost Image in LCD. Abgerufen am 17. Januar 2024 (britisches Englisch): „Always activate a periodic screen refresh application if your LCD monitor will display unchanging static content. Warning: Severe ‚burn-in‘ or ‚after-image‘ or ‚ghost image‘ symptoms will not disappear and cannot be repaired.“
  7. Martin Jäger: Burn-in-Gefahr: OLED-Fernseher im Dauertest. In: chip.de. BurdaForward GmbH, 21. August 2021, abgerufen am 17. Januar 2024.