Einshorn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Einshorn

Blick von Hinterrhein GR auf das Einshorn

Höhe 2944 m ü. M.
Lage Kanton Graubünden, Schweiz
Gebirge Adula-Alpen
Dominanz 4,03 km → Piz de la Lumbreida
Schartenhöhe 571 m ↓ Strec de Vignun
Koordinaten 737483 / 153220Koordinaten: 46° 30′ 58″ N, 9° 13′ 49″ O; CH1903: 737483 / 153220
Einshorn (Kanton Graubünden)
Einshorn (Kanton Graubünden)

Steinmann auf dem Einshorn

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Das Einshorn anhören/? ist ein Berg südlich von Nufenen im Kanton Graubünden in der Schweiz mit einer Höhe von 2944 m ü. M.

Lage und Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kugelpanorama vom Einshorn
Als Kugelpanorama anzeigen

Das Einshorn gehört zu den Adula-Alpen und liegt zwischen dem Misox, dem Rheinwald und dem Val Curciusa. Der 2944 m hohe Gipfel befindet sich auf der Grenze zwischen den Gemeindegebieten von Rheinwald und Mesocco. Der Berg wird auch Gadriolhorn, Piz Gadriol, Schwarzhorn oder Mittagshorn genannt.[1]

Zu seinen Nachbargipfeln gehören der Guggernüll (2886 m), der Piz Cavriola (2871 m), der Piz Uccello (2724 m), das Mittaghorn (2364 m), der Piz de la Lumbreida (2982 m) oder der Pizzo Tambo (3279 m).

Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt (44° 11′ N, 7° 38′ O) vom Einshorn liegt rund 40 km südöstlich von Cuneo in der italienischen Region Piemont, kurz vor der Grenze zu Frankreich und ist 289 km entfernt.[2]

Talorte sind Nufenen und Hinterrhein, häufige Ausgangspunkte sind Nufenen und San Bernardino.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einst gab manchmal auch der Zeitpunkt, als die Sonne über oder hinter einem Berg durchging, Veranlassung zur Benennung eines Gipfels, z. B. Mittagshorn, Zwölfihorn, Einshorn.[3] So passiert beim Einshorn südlich von Tschappina im Kanton Graubünden, das 20 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich vom Einshorn bei Nufenen liegt. Der 2457 m hohe Gipfel liegt zwischen dem Piz Beverin (2998 m) und dem Zwölfihorn (2292 m) und wird als eine „Bergspitze, über der die Sonne um 1 Uhr steht“ (Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam) beschrieben.[4] Demnach dürfte auch das Einshorn bei Nufenen seinen Namen dem Stand der Sonne zu verdanken haben.

In unmittelbarer Nähe des Einshorn bei Nufenen gibt es ebenfalls ein Horn, das seinen Namen dem Sonnenstand zu verdanken haben dürfte: das Mittaghorn. Die Verwendung von Mittag – im Gegensatz zu Eins oder Zwölfi — wurde bei der Namensgebung häufiger verwendet. Nebst mehreren Mittaghörnern finden sich zum Beispiel auch Mittagsspitze, Mittaglücke oder Mittagstöckli.

Routen zum Gipfel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sommerrouten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über den Ostgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Nufenen (1569 m)
  • Via: Alp de Rog (1810 m), La Valeten
  • Schwierigkeit: EB
  • Zeitaufwand: 4½ Stunden

Durch die Südflanke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: San Bernardino (1608 m) oder San-Bernardino-Pass (2066 m)
  • Via: Strec de Vignun (2372 m), La Valeten
  • Schwierigkeit: EB
  • Zeitaufwand: 3¾ Stunden von San Bernardino, 4¾ Stunden vom San-Bernardino-Pass

Über den Nordwestpfeiler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von dieser Route wird abgeraten.[5]

  • Ausgangspunkt: Nufenen (1569 m) oder Hinterrhein (1620 m)
  • Via: Alp Cadriola (1962 m)
  • Schwierigkeit: S, SS
  • Zeitaufwand: 8¼ Stunden

Über den Nordgrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nordwand wird mit guten Gründen von den Kletterern gemieden.[6]

  • Ausgangspunkt: Nufenen (1569 m)
  • Via: Horneralp
  • Schwierigkeit: S
  • Zeitaufwand: 8 Stunden von Nufenen, 6 Stunden vom Einstieg

Durch die Nordostwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Couloirs durch die nordöstliche Gipfelwand sind mit losem Material angefüllt, von heiklen Stufen unterbrochen und daher kaum gangbar.[7]

  • Ausgangspunkt: Nufenen (1569 m)
  • Via: Horneralp
  • Schwierigkeit: WS
  • Zeitaufwand: 4½ Stunden von Nufenen

Winterrouten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Einshorn kann bei absolut sicheren Schnee- und Wetterverhältnissen und von erfahrenen Skialpinisten angegangen werden.[8]

Von Nufenen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: Nufenen (1569 m)
  • Via: Alp de Rog (1810 m)
  • Expositionen: W, E, SE
  • Schwierigkeit: S-
  • Zeitaufwand: 6 Stunden

Von San Bernardino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausgangspunkt: San Bernardino (1608 m)
  • Via: Strec de Vignun
  • Expositionen: S, E
  • Schwierigkeit: S-
  • Zeitaufwand: 6 Stunden

Abfahrt mit Gegensteigung zu P. 2862 nach San Bernardino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ziel: San Bernardino (1608 m)
  • Via: P. 2862, Val Vignun
  • Expositionen: S, E, SW
  • Schwierigkeit: S-

Panorama[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vital Eggenberger: Skitouren Nordbünden. Verlag des SAC, 2008, ISBN 978-3-85902-270-6, S. 344–346.
  • Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers. 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 45–47.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Einshorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Hug: Geographisches Lexikon der SCHWEIZ. Band 1. Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902, S. 688 (peter-hug.ch [abgerufen am 10. April 2020]).
  2. Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Einshorn
  3. Julius Studer: Schweizer Ortsnamen: historisch - ethmologisch. BoD – Books on Demand, 2015, ISBN 978-3-95656-281-5, S. 42.
  4. Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 84.
  5. Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers. 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 46.
  6. Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers. 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 46.
  7. Manfred Hunziker: Clubführer, Bündner Alpen. Avers. 1. Auflage. Band III. Verlag des SAC, 1994, ISBN 3-85902-140-0, S. 47.
  8. Vital Eggenberger: Skitouren Nordbünden. Verlag des SAC, 2008, ISBN 978-3-85902-270-6, S. 344.