Emma Lunder

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Emma Lunder
Lunder 2024 in Nové Město
Verband Kanada Kanada
Geburtstag 2. September 1991 (32 Jahre)
Geburtsort North Vancouver, Kanada
Karriere
Verein Rocky Mountain Racers
Debüt im IBU-Cup 2013
Debüt im NorAm-Cup 2013
Nor-Am-Cup-Siege 1
Debüt im Weltcup 2014
Status aktiv
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 23. (2022/23)
Einzelweltcup 13. (2022/23)
Sprintweltcup 34. (2022/23)
Verfolgungsweltcup 23. (2020/21)
Massenstartweltcup 14. (2022/23)
letzte Änderung: 8. April 2023

Emma Lunder (* 2. September 1991 in North Vancouver, British Columbia) ist eine kanadische Biathletin. Sie debütierte 2014 im Biathlon-Weltcup und erreichte dort ab 2019 mehrere Ergebnisse unter den ersten Zehn in Einzelrennen.

Sportliche Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lunder begann im Alter von sieben Jahren mit dem Skilanglauf und kam Mitte der 2000er-Jahre über ihren Bruder und die Sea Cadets (ein von den kanadischen Streitkräften gestütztes Jugendprogramm) zum Biathlon.[1] Nach ihrem High-School-Abschluss 2009 zog sie innerhalb der westkanadischen Provinz British Columbia aus ihrem Heimatort Vernon nach Squamish, um sich dort in der Hochleistungsmannschaft der Provinz (B.C. High Performance Team) auf den Sport zu konzentrieren. Nach den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver wurde die Finanzierung des Teams reduziert und die Mannschaft als Folge aufgelöst. Lunder wechselte nach Canmore in Alberta – in das Zentrum des kanadischen Biathlonsports – und schloss sich den Rocky Mountain Racers an, mit denen sie mehrere Jahre trainierte. 2014 wurde sie ins Erwachsenen-Nationalteam aufgenommen.[2][3] Zu diesem Zeitpunkt war Lunder bereits bei drei aufeinanderfolgenden Biathlon-Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften von 2010 bis 2012 für Kanada angetreten und hatte dort als bestes Einzelergebnis einen 30. Rang erzielt. 2012/13 ging sie erstmals im IBU-Cup, der zweithöchsten internationalen Biathlon-Wettkampfserie, an den Start und gewann zudem ihr erstes Rennen im NorAm-Cup. Eine Saison später gab sie ihr Debüt im Biathlon-Weltcup und lief bei ihren ersten beiden Einsätzen im März 2014 in Kontiolahti auf die Ränge 30 (im Sprint) und 41 (in der Verfolgung), womit sie erste Weltcuppunkte gewann.

Mitte der 2010er-Jahre erhielt Lunder sporadische Weltcupeinsätze, ohne ein weiteres Mal die Punkteränge der besten 40 in einem Individualrennen zu erreichen. Beim IBU-Cup vor heimischer Kulisse in Canmore platzierte sie sich hingegen Ende Februar 2015 erstmals in dieser Rennserie auf dem Podest: Nach einem fehlerfreien Sprintwettkampf hatte sie als Zweite gut fünf Sekunden Rückstand auf die Siegerin Karolin Horchler.[4] Zwei Jahre später, im Januar 2017, traf Lunder in ihrem ersten 15-Kilometer-Einzelwettbewerb im Weltcup 19 von 20 Scheiben, war damit eine der vier Biathletinnen mit dem besten Schießergebnis und belegte den 21. Platz. Nach dem Rennen sprach sie von einem „eindeutigen Schub an dringend benötigtem Selbstvertrauen“[5] nach den beiden vorangegangenen, von ihr als „glanzlos“ eingeschätzten Saisons.[6] Anschließend wurde sie zum ersten Mal für die Weltmeisterschaften nominiert, die 2017 in Hochfilzen stattfanden. Hier verpasste Lunder in ihren beiden Einzelstarts als 84. des Sprints und 64. des 15-Kilometer-Wettkampfs vordere Platzierungen deutlich und kam als Schlussläuferin der kanadischen Staffel (der neben ihr Rosanna Crawford, Julia Ransom und Megan Tandy angehörten) auf Rang 16 ins Ziel.

Ab dem Winter 2017/18 war Lunder fester Bestandteil der kanadischen Weltcupmannschaft. Sie zählte zum Aufgebot für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang[7] sowie 2022 in Peking, wo ihre besten Ergebnisse jeweils zehnte Plätze mit der Staffel waren. In der Weltcupgesamtwertung verbesserte sie kontinuierlich ihre Platzierungen: 2018 schloss sie die Saison als 65. des Klassements ab, 2019/20 war sie als 34. erstmals die beste Biathletin ihres Landes. Die Position als höchstplatzierte Kanadierin verteidigte sie auch in den Folgejahren. Im Winter 2022/23 erreichte sie ihr bis dahin bestes Ergebnis als 23. der Gesamtwertung. Ihre gestiegenen Leistungen führte Lunder 2020 unter anderem auf die Arbeit mit den neuen Nationaltrainern Justin Wadsworth und Pavel Lantsov zurück.[8] Schon im März 2019 hatte sie beim Saisonfinale am Osloer Holmenkollen mit einem neunten Platz im Sprint ihr erstes Top-Ten-Resultat erzielt, im Januar 2020 verpasste sie mit Christian Gow als Vierte in der Single-Mixed-Staffel auf der Pokljuka ihr erstes Weltcuppodium um weniger als vier Sekunden. Zum Saisonauftakt 2022/23 in Kontiolahti platzierte sie sich im ersten Sprint des Winters ebenfalls auf Rang vier und hatte dabei 1,2 Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Linn Persson.[9]

Auf nationaler Ebene startete Lunder ebenfalls erfolgreich: 2011 gewann sie in Charlo mit Scott Gow und Aaron Gillmor als Staffel Alberta I den Titel bei den Junioren, im Einzel hinter Yolaine Oddou Silber sowie hinter Oddou und Vaillancourt in Sprint und Verfolgung Bronze. Bei den Jugendmeisterschaften im Jahr zuvor in Canmore gewann sie den Titel in der Verfolgung und wurde Zweite in Sprint und Einzel. 2016 entschied sie in Valcartier die Rennen in Sprint, Verfolgung und in der Staffel für sich und wurde dreifache kanadische Meisterin.[10]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lunder absolvierte nach ihrem Schulabschluss ein sozialwissenschaftliches Fernstudium an der Athabasca University. Ihren Sport finanziert sie wie auch ihre Teamkollegin Sarah Beaudry seit 2010 als Barista im Starbucks von Canmore,[2] wobei das Unternehmen sie auch darüber hinaus finanziell fördert.[11] Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Tafel ihres Wohnortes (Canmore Food Bank).[12]

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biathlon-Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz  
Top 10 3 3 3 3 17 29
Punkteränge 9 19 22 13 57 120
Starts 17 59 33 13 57 179
Stand: Saisonende 2023/24

Olympische Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Damenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud Pyeongchang 54. 53. 54. 10.
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik Peking 32. 54. 67. 10. 14.

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei den Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Mixedstaffel Single-Mixedstaffel
Jahr Ort
2017 Osterreich Hochfilzen 64. 84. 16.
2019 Schweden Östersund 26. 51. LAP 14. 15.
2020 Italien Antholz 35. 35. 41. 9. 14. 8.
2021 Slowenien Pokljuka 22. 42. 20. 17. 16. 8. 8.
2023 Deutschland Oberhof 25. 11. 30. 7. 11. 8. 13.
2024 Tschechien Nové Město 41. 69. 12. 13. 21.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In der IBU-Datenbank steht 2006 als das Jahr, in dem Lunder mit dem Biathlonsport anfing. Die lokale Zeitung Vernon Morning Star zitierte sie 2007, sie sei mit 13 Jahren den Sea Cadets beigetreten. Ferner berichtete der Morning Star, Lunder habe 2005 den ersten Platz im Biathlonteam von British Columbia belegt, vgl. Cadet earns top honours. In: The Morning Star [Vernon], 26. September 2007, S. B11. Abgerufen am 13. April 2022 via ProQuest.
  2. a b Grame Corbett: Lunder targets World Cup circuit. In: BC Local News. 28. Dezember 2014.
  3. Chelsea Little: What a Little Success Can Do: Lunder Boosted by World Cup Debut in Push for 2015 auf fasterskier.com. „[…] her World Cup result netted her a senior national team nomination for the first time.“ Vor ihrer Beförderung in die Erwachsenenen-Nationalmannschaft gehörte Lunder schon seit 2012 dem Entwicklungskader an.
  4. Chris Dornan: Canada’s Emma Lunder Serves Up First Career Silver Medal (Memento vom 17. November 2020 im Internet Archive) auf independentsportnews.com. 1. März 2015.
  5. Starbucks Barista Emma Lunder Serves Up Career Best 21st Place Finish at Biathlon World Cup (Memento vom 10. November 2020 im Internet Archive) auf biathloncanada.ca. Abgerufen am 9. November 2020. „This was a definite boost of much-needed confidence going into the rest of the season.“
  6. Biographie auf olympic.ca. Abgerufen am 9. November 2020. „After two seasons of what she calls lackluster racing, […]“
  7. Bei ihrer ersten Olympiateilnahme verpasste Lunder in allen Einzelrennen die ersten 50 Plätze und zeigte sich von diesen Ergebnissen enttäuscht, vgl. Peter Mallett: Former Sea Cadet reaches Olympic dream. In: Lookout. 11. April 2018.
  8. Jordan Small: Lunder blasts to world cup bests in Oberhof. In: Rocky Mountain Outlook. 16. Januar 2020.
  9. Jordan Small: Canada’s top biathlete seconds from world cup medals. In: Rocky Mountain Outlook. 5. Dezember 2022. Abgerufen am 8. April 2023.
  10. Athletenprofil (Memento vom 10. November 2020 im Internet Archive) auf biathloncanada.ca (Stand 2016). Abgerufen am 9. November 2020.
  11. Linda Dahlstrom / Starbucks Newsroom: ‘Just this’: Life lessons from Olympian biathletes auf stories.starbucks.com. 9. April 2018.
  12. Emma Lunder - biathlon. In: Rocky Mountain Outlook. 8. Februar 2018.