Verband kommunaler Unternehmen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Energreen)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verband kommunaler Unternehmen e. V.
(VKU)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1949 in Rüdesheim am Rhein
Sitz Berlin
Zweck Interessenverband kommunaler Wirtschaftsbetriebe
Vorsitz Ulf Kämpfer (Präsident)
Geschäftsführung Ingbert Liebing (Geschäftsführendes Präsidialmitglied)
Personen Patrick Hasenkamp, Carsten Liedtke, Guntram Pehlke, Karsten Specht (Vizepräsidenten)
Beschäftigte ca. 120
Mitglieder 1515 (2022)
Website www.vku.de

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) ist ein deutscher Interessenverband, der die Interessen von kommunalen Unternehmen gegenüber Gesetzgebungsorganen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene vertritt und deshalb als Lobbyverein gilt. Die VKU-Mitgliedsunternehmen kommen aus den Bereichen der Energie- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Telekommunikation sowie Abfallwirtschaft und Stadtreinigung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung erfolgte 1949 in Rüdesheim am Rhein. Nach dem Zweiten Weltkrieg garantierte der VKU eine effiziente Interessenvertretung und stärkte gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der kommunalen Unternehmen. Nach der friedlichen Revolution in der DDR 1989 unterstützte der VKU viele Städte und Gemeinden in Ostdeutschland dabei, kommunale Unternehmen zur Energie- und Wasserversorgung aufzubauen. Seit 2011 gehört der ehemals eigenständige Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS als Abteilung zum VKU.

Der Verband heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundesweit sind über 1.550 Mitgliedsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 141 Milliarden Euro und mehr als 300.000 Beschäftigten im VKU organisiert (Quelle: VKU, Stand: 2021).[1] Die Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 66,0 Prozent in der Strom-, 60 Prozent in der Erdgas-, 89 Prozent in der Trinkwasser-, 88 Prozent in der Wärme- und 45 Prozent in der Abwasserentsorgung. Sie entsorgen zudem jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 67 Prozent die höchste Recyclingquote unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union erreicht. Außerdem versorgen sie mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen.[1]

Der Verband organisiert die fachliche und politische Arbeit in den Sparten Energie, Wasser und Abwasser, Telekommunikation sowie Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit. Er nimmt Stellung bei der Vorbereitung von Gesetzen und Verordnungen, formuliert die gemeinsamen politischen Positionen der VKU-Mitglieder und erläutert sie gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Im Verlagshaus des VKU erscheint seit 1954 die Zeitung für kommunale Wirtschaft als reichweitenstärkstes Medium.[2]

2007 hat der Verband seinen Sitz von Köln nach Berlin verlagert. In Brüssel ist der Verband mit einem Büro vertreten, auf Ebene der Bundesländer mit 12 Landesgruppen, die je eine Geschäftsstelle betreiben.[3] Präsident des VKU ist seit November 2022 der Oberbürgermeister von Kiel, Ulf Kämpfer.[4] Seit April 2020 ist Ingbert Liebing Hauptgeschäftsführer des Verbandes.[5]

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptgeschäftsführer/Geschäftsführende Präsidialmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftliche Kennzahlen der 1474 Mitgliedsunternehmen:

Umsatzerlöse: 116,2 Mrd. €
Anzahl der Beschäftigten: 268.123
Investitionen jährlich: 9,9 Mrd. €

(Stand 2018)

Beitrag der VKU-Mitgliedsunternehmen zur Energie- und Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung:

Strom/
Mio. kWh
Gas/
Mio. kWh
Wärme/
Mio. kWh
Wasser/
Mio. m³
Abwasser/
Mio. m³
Abgabe der VKU-Unternehmen 270.172 583.566 60.099 3.928 3.273
Deutschland insgesamt 447.9861 898.2251 83.7032 4.4683 7.5903
davon VKU 60,3 % 65,0 % 71,8 % 87,9 % 43,1 %

1 Quelle: StatBA, Stand 2016
2 Quelle: AGFW, Stand 2016
3 Quelle: StatBA, Stand 2013

Unterorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem VKU gehören folgende zwei Unterorganisationen an:

Sparte Abfallwirtschaft und Stadtreinigung VKS[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ASEW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) wurde 1989 gegründet und ist ein Stadtwerke-Netzwerk mit über 300 Mitgliedsunternehmen deutschlandweit.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU): Zahlen, Daten, Fakten 2023. In: Kommunale Ver- und Entsorgungs Unternehmen In Zahlen. VKU, abgerufen am 5. Dezember 2023.
  2. Über uns. VKU-Verlag, abgerufen am 13. Februar 2022.
  3. Übersicht über die VKU-Landesgruppen
  4. a b Carsten Wagner; Stefan Luig: Pressemitteilung 94/2015. In: vku.de. Verband kommunaler Unternehmen e. V., 10. November 2015, archiviert vom Original am 5. Februar 2015; abgerufen am 14. Januar 2016.
  5. Ingbert Liebing ab 1. April neuer Hauptgeschäftsführer des VKU. VKU, Pressemitteilung, 10. März 2020.
  6. Kämpfer ist neuer VKU-Präsident. In: politik-kommunikation.de. 21. November 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  7. ASEW: Über uns - Das zeichnet die ASEW aus. Abgerufen am 18. Oktober 2021.