Erik Ode

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Erik Ode in den frühen 1930er Jahren

Erik Ode (* 6. November 1910 in Berlin; † 19. Juli 1983 in Kreuth-Weißach; bürgerlich Fritz Erik Signy Odemar) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher. Seine bekannteste Rolle spielte er als Hauptdarsteller der Fernsehserie Der Kommissar.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren die Schauspieler Fritz Odemar und Erika Nymgau-Odemar. Fritz Odemar wirkte u. a. in zahlreichen Spielfilmen der UFA mit.

Bereits als Zwölfjähriger spielte Erik Ode 1923 in dem Stummfilm I. N. R. I. mit. Er besuchte vorübergehend die Freie Schulgemeinde Wickersdorf und begann nach der mittleren Reife 1927 eine Lehre in einer photochemischen Anstalt.

Nach seiner Schauspielausbildung spielte er Theater und hatte 1928 seinen ersten Bühnenauftritt im Novemberstudio des Theaters am Schiffbauerdamm in Schlafstelle von Herbert Minnich unter der Regie von Leopold Lindtberg. Gemeinsam mit Max Colpet gründete er 1928 in Berlin das Kabarett Anti. Ode trat an zahlreichen Berliner Bühnen auf und hatte ab 1930 kleine Rollen beim Tonfilm. Friedrich Luft bezeichnete ihn als „Plaudertalent“, das gleichermaßen lustig und lässig, aber auch streng und scharf sein konnte.[1]

1933 wurde er als Nachfolger von Max Hansen an das Metropol-Theater verpflichtet. Dort sowie im Theater am Nollendorfplatz und im Admiralspalast war Ode in Operetten wie Clivia und Frau Luna zu sehen. 1936 spielte er auf der Isle of Wight und in London, danach in Revuen der Berliner Scala und am Renaissance-Theater. 1939 verpflichtete ihn Alexander Golling an das Bayerische Staatsschauspiel. 1942 heiratete Ode die Wiener Schauspielerin Hilde Volk, mit der er bis zu seinem Lebensende verheiratet war. 1943 wechselte er an die Berliner Künstlerbühnen. Während des Zweiten Weltkriegs war er in der Truppenbetreuung tätig und gelangte dabei nach Norwegen und Frankreich. Ode wurde gegen Kriegsende als Funker eingezogen und 1945 im Lager Fürstenwalde interniert.

Nach dem Krieg spielte er an der Komödie am Kurfürstendamm und machte wieder Kabarett. Zudem führte er beim neuen NWDR Hörspielregie. 1948 wurde er Oberspielleiter beim Sender RIAS. Auf der Bühne war Ode in Stücken wie Pygmalion von George Bernard Shaw und Charleys Tante zu sehen. In Berlin führte er für das MGM-Synchronstudio auch Synchronregie und agierte als Synchronsprecher von Frank Sinatra, Fred Astaire, Gene Kelly, Bing Crosby und Cary Grant. In der deutschen Synchronfassung von Singin’ in the Rain sprach Ode Gene Kelly nicht nur, sondern übernahm auch dessen Gesangsparts, da die Songs ebenfalls ins Deutsche übertragen wurden.

Als Filmregisseur inszenierte Ode in den 1950er Jahren vorwiegend Revue- und Schlagerfilme, daneben Remakes erfolgreicher Filmkomödien der 1930er Jahre. Ab 1961 arbeitete Ode für das Fernsehen. Er inszenierte Fernsehspiele und führte gelegentlich Bühnenregie, so 1967 in Keine Leiche ohne Lily mit Grethe Weiser.

Bekannt wurde er einem breiten Publikum vor allem durch die von Herbert Reinecker geschriebene Fernsehkrimiserie Der Kommissar, in der er von 1968 bis 1975 in 97 Episoden die Rolle des Kommissar Keller verkörperte. Diese Serie war eine der erfolgreichsten Krimiserien der ersten Fernsehjahrzehnte in der Bundesrepublik. Von 1978 bis 1980 spielte Ode im Regionalprogramm der ARD in der Krimiserie Sonne, Wein und harte Nüsse die Hauptrolle des Polizisten im Ruhestand Eric Ott, der in seinem Altersdomizil in der Provence den örtlichen Kriminalpolizisten Giraud bei der Lösung von Fällen unterstützte.

Daneben absolvierte er Bühnengastspiele und führte auch gelegentlich Regie, so 1977 in Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie (Bühnen der Hansestadt Lübeck) und 1980 in Horst Pillaus Und Buddha lacht (Ernst-Deutsch-Theater Hamburg).

Erik Ode verliebte sich in den Tegernsee während seines vierjährigen Engagements in Oberbayern. Später verwirklichte er seinen Traum und lebte in Rottach.[2] Nachdem Ode 1982 auf einer Münchner Theaterbühne einen Schwächeanfall erlitten hatte, zog er sich aus dem Berufsleben zurück. Erik Ode starb am 19. Juli 1983 im Alter von 72 Jahren in Weißach/Tegernsee.[3] Auf seinen Wunsch wurde seine Asche seebestattet.[4] Von 1942 bis zu seinem Tod war er mit der Schauspielerin Hilde Volk verheiratet.[5]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Regisseur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Synchronsprecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bob Hope

Frank Sinatra

Fred Astaire

Gene Kelly

Cary Grant

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autobiografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erik Ode: Der Kommissar und ich. Die Erik-Ode-Story (= Goldmann-Gelbe. Bd. 3376). Genehmigte Taschenbuchausgabe, Lizenz des Schulz-Verlag, München/Percha. Goldmann, München 1975, ISBN 3-442-03376-4 (Erstausgabe. Schulz, München/Percha (am Starnberger See) 1972).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Luft: Segen und Fluch des Serienhelden. In: Die Welt 22. Juli 1983, zitiert in Erik Ode – Schauspieler, Regisseur, bei CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lg. 17 (1990)
  2. a b Erik Ode im ORF-Interview (1971). Abgerufen am 1. November 2021.
  3. Der Mann, der mehr war als nur der Kommissar, Hamburger Morgenpost, 6. November 2010.
  4. Klaus Nerger: Seebestattungen. In: knerger.de. Abgerufen am 2. Dezember 2019.
  5. Michael Hanfeld: FUNDSTÜCKE DES FERNSEHENS (3): Ein Erlöser braucht den Revolver nicht, FAZ.net, 18. Juli 2008: „Seine Frau, die Schauspielerin Hilde Volk, mit der Ode seit 1942 verheiratet war, übergab nach seinem Tode seinen Nachlass an das Fernsehmuseum.“