Ernst Fanta

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Ernst Fanta (* 26. Mai 1878 in Wien; † 7. November 1939 in São Paulo) war ein österreichischer Versicherungsmathematiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fanta studierte nach der Matura 1896 an der Universität Wien Mathematik, Physik und Versicherungswesen und wurde 1900 bei Franz Mertens[1] promoviert mit einer Arbeit aus der Zahlentheorie (Beweis, dass jede lineare Funktion, deren Koeffizienten dem kubischen Kreisteilungskörper entnommene, ganze teilerfremde Zahlen sind, unendliche viele Primzahlen dieses Körpers darstellt). 1901 legte er die Staatsprüfung im Versicherungswesen in Wien ab und studierte 1901/02 in Göttingen. 1902 bis 1906 war er Versicherungsmathematiker bei der Städtischen Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Lebens- und Renten-Versicherungsanstalt. Ab 1906 war er Honorardozent für Versicherungsmathematik an der Deutschen Technische Hochschule Brünn, an der er sich 1910 habilitierte. 1919 erhielt er die Venia legendi an der Technischen Hochschule Wien und hielt dort Vorlesungen als außerordentlicher Professor. Hauptberuflich war er aber bei Versicherungen in Wien und Prag angestellt, zuletzt als Direktor. Nach dem Anschluss Österreichs verlor er als Jude seine Lehrbefugnis und wanderte nach Brasilien aus, starb dort aber kurz darauf.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Betriebsgrundlagen der Lebensversicherung. Eine gemeinverständliche Darstellung ihrer Technik, Berlin: Heymanns 1932

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Einhorn: Vertreter der Mathematik und Geometrie an den Wiener Hochschulen 1900-1940. Dissertation Technische Universität Wien. Wien 1985, S. 663 ff.
  • Maximilian Pinl, Auguste Dick: Kollegen in einer dunklen Zeit, Jahresbericht DMV, Band 75, 1973, S. 191

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Fanta im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet