Ernst Flügel

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Ernst Flügel (1844–1912)

Ernst Paul Flügel (* 31. August 1844 in Halle (Saale); † 20. Oktober 1912 in Breslau) war ein deutscher Komponist der Romantik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Paul Flügel, geboren in Halle an der Saale, war ein Sohn von Gustav Flügel (1812–1900) und dessen zweiter Ehefrau Henriette geb. Oppermann (1823–1896).

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Flügel erhielt seine erste musikalische Ausbildung von seinem Vater, später (ab 1859) durch den Komponisten, Dirigenten und Musikschriftsteller Carl Koßmaly in Stettin, der ihn auch in Musiktheorie und Ästhetik unterrichtete.[1]

Seit April 1862 war Ernst Flügel in Berlin Schüler des königlichen Instituts für Kirchenmusik und von Oktober 1862 an auch Eleve der königlichen der Akademie der Künste, „wo die Herren Director A. W. Bach Professor Grell, Musik-Director Jul. Schneider und Löschhorn, der bewährte Lehrer des Pianofortespiels, seine Lehrer sind“.[2] Hier genoss er auch den Privatunterricht Hans von Bülows, F. Geyers und Friedrich Kiels. Am 7. März 1863 gab der angehende Pianist Ernst Flügel in Stettin ein erstes, weithin beachtetes Konzert.[3] In der öffentlichen Jahressitzung der Kgl. Academie der Künste zu Berlin am 3. August 1863 wird auch Ernst Flügel vom akademischen Senat als Kompositionsschüler prämiert.[4] Noch am selben Tag wird dort in einer Aufführung zu Ehren von Friedrich Wilhelm III. zum ersten Mal eine Komposition des Neunzehnjährigen Flügel aufgeführt: Miserere mei Deus, ein Terzett mit Chor.[5]

Musiklehrer in Treptow und Greifswald (1863–1867)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Flügel um 1865

Seit Sommer 1863 lebte Ernst Flügel als Musiklehrer in Treptow an der Tollense.[6] Schon am 1. November 1863 gibt er hier ein erstes Konzert.[7]

Anfang 1864 erschien bei Alfred Dörffel in Leipzig Flügels Opus 1, „Wanderungen“ (Klavierstücke).[8] Am 23. Februar 1864 gab der Pianist ein zweites, überaus gut besuchtes und aufgenommenes Konzert in Stettin.[9] Anfang März 1864 reiste Flügel nach Leipzig,[10] vielleicht um für weitere Kompositionen einen Verleger zu finden. Zu Beginn des Jahres 1865 wurde Flügel Mitglied des Allgemeinen Deutschen Musikvereins.[11] Am 21. September 1865 führte der Seminarchor von Weißenfels am Roßbach-Denkmal in Gegenwart des Königs ein ‚Salvum fac regem’ von Ernst Flügel auf.[12] Im Juli 1866 nahm Ernst Flügel als Vizefeldwebel am deutschen Krieg beim Mainfeldzug unversehrt teil. Vom Sommer 1866 an wirkte Flügel für kurze Zeit als Musiklehrer in Greifswald.[13] Am 13. Dezember 1866 gab er auch hier ein Konzert und brillierte mit seinen pianistischen Fähigkeiten.[14] Ebenfalls in Greifswald erschienen 1867 die Liederhefte Op. 2-4.[15]

Organist in Prenzlau (1867–1879)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Ostern 1867 wurde Ernst Flügel Organist[16] und Gymnasialgesanglehrer[17] in Prenzlau. Spätestens mit dem Konzert im Februar 1868, in dem Ernst Flügel als Pianist auftrat, begründete er dort seine musikalische Spitzenstellung:

„Vollendeteres im Klavierspiel ist wohl in unsern Mauern noch nicht gehört worden. Man weiß nicht, ob man die Fertigkeit und Kraft, oder die Auffassung und das Gedächtniß des Künstlers mehr bewundern soll.“.[18]

Im Konzert am 15. März 1868 trat Flügel nicht nur als bewunderter Pianist auf, sondern machte auch als Director des von ihm übernommenen Gesang-Vereins auf sich aufmerksam.[19] Am 22. Oktober 1869 gab Flügel seine erste Kammermusik-Soirée.[20] Am 19. April 1868 vermählte sich Ernst Flügel in Prenzlau St. Jakobi mit seiner Braut Anne Schumacher aus Treptow a. Toll.[21] Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor.[22] Am 2. März 1869 wurde in St. Marien in Prenzlau die Tochter Elisabeth Emma Antonie Flügel getauft, die jedoch bereits am 3. Januar 1870 in Prenzlau starb und zwei Tage später beerdigt wurde.[23]

Auch am Krieg von 1870/71 nahm Ernst Flügel aktiv teil.[24] Am 21. August 1870 gaben der „Vicefeldwebel Ernst Flügel, Organist in Prenzlau, und Frau“ ein Kirchenconcert in Stralsund.[25] Im Sommer 1871 wurde Flügel mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, musste aber weiter im Militärdienst verweilen.[26] Offenbar nutzte Ernst Flügel die Militärzeit auch zum komponieren. Denn in seinem ersten Abonnementconcert in Prenzlau waren im Oktober 1871 nicht nur Klavierkompositionen von Gustav Flügel (Sonate Op. 4), Chopin, und Liszt („Faust“-Walzer) sowie Gesangsvorträge des Domsängers Hrn Geyer aus Berlin zu hören, sondern auch Klavierstücke von Ernst Flügel mit dem Titel: „Aus dem Felde 1871“.[27] Von Winter 1871 an ist die enge Zusammenarbeit mit Heinrich de Ahna dem 1. Konzertmeister der Kgl. Kapelle in Berlin nachweisbar, mit dem er u. a. Klavier-Violinsonaten von Beethoven und Rubinstein aufführt.[28]

Am 19. Juni 1872 wurde die zweite Tochter Margarethe Louise Flügel und am 6. Oktober 1873 die dritte Tochter Gertrud Anna Flügel in St. Marien Prenzlau getauft.

An den von Flügel aufgeführten Stücken lässt sich der hohe Anspruch von Flügels Musikgeschmack ablesen. Im Januar 1874 führte Ernst Flügel u. a. Klavier-Violinsonaten von Kiel (E-Moll) und Grieg (G-Dur) auf.[29] Im Laufe der Jahre erklangen in Flügels Abonnement-Concerten u. a. das Klavierquartett Op. 26 von Brahms,[30] Klavier-Violinsonaten von Beethoven und Rubinstein, die Ungarischen Tänze von Brahms/Joachim,[31] sowie Klaviertrios von Schumann und Mendelssohn.[32]

Ein Höhepunkt von Flügels Wirksamkeit in Prenzlau war die Aufführung des Brahms-Requiems am 9. April 1875.[33] Der Erfolg war so groß, dass das Werk am 28. September erneut zu Gehör gebracht wurde.[34] In weiteren Konzerten kamen auch eigene Werke des Komponisten zu Gehör, so im November 1875 das Trio Es-Dur Op. 25.[35] oder schon 1877 seine (offenbar ungedruckt gebliebene) Concertouverture. Aber Johannes Brahms blieb in Flügels Programmen weiterhin ein bevorzugter Komponist. Im November 1876 erklingt dessen Schicksalslied, dazu die „Pilgerfahrt der Rose“ von Schumann,[36] kurz darauf Mendelssohns Walpurgisnacht, eine achtstimmige Bach-Motette, im Februar 1877 dann Beethovens Violinkonzert.[37] Ein Rezensent meinte 1877:

„Auch die letzte Saison brachte uns wiederum eine Reihe musikalischer Aufführungen, wie man sie in einer anderen Provincialstadt gleicher Grösse selten finden dürfte.“[38]

Doch nicht nur als Musiker zeigte Flügel herausragende Leistungen. Auch als Schachspieler war er eine Kapazität. So nahm er auch im Juli 1877 am Schach-Kongress in Leipzig teil. Im Musikalischen Conversations-Lexikon von Jul. Schuberth (1877) erschien folgender Eintrag:

„Flügel, Ernst, geb. etwa 1848 [sic!] hat sich durch einige Composition vortheilhaft bekannt gemacht; lebt in Prenzlau als Organist. Ist wol noch mehr als vorzüglicher Schachspieler bekannt.“[39]

Kantor an St. Bernhardin Breslau (1879–1908)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Flügel um 1890 in Breslau

Anfang Juli 1879 wurde Ernst Flügel zum Nachfolger des M.D. Berthold als Kantor an die Haupt- und Pfarrkirche St. Bernhardin in Breslau berufen.[40] Vom 1. Oktober 1879 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1908 bekleidete Flügel dieses Amt. Im selben Jahr veröffentlichte Flügel mit Op. 18 seine ersten Choralvorspiele, die denen seines Vaters nicht nachstehen. Daneben betätigte er sich seit 1879 mit scharfer Feder als Musikreferent, seit 1880 war er Mitarbeiter der Schlesischen Zeitung.

Im April 1881 erklang noch unter der Leitung von Scholz Flügels 121. Psalm (Op. 22).[41]

1881 gründete Ernst Flügel den nach ihm benannten „Flügelschen Gesangverein“, der das Musikleben der Stadt über mehr als zwei Jahrzehnte mitprägen sollte. Im Februar 1882 wurde Flügels wohl bekanntestes Werk „Mahomets Gesang“ (Op. 29) (nach einem Text von Goethe) in Breslau uraufgeführt.[42] Am 11. September 1882 sang Flügels Verein beim Breslauer Musikfest. Von der Provinz Schlesien wurde ihm am 10. Oktober als Andenken für die Mitwirkung eine kostbare Genfer Uhr mit goldener Kette und Gravur übereignet.[43] Am 14. November 1882 ließ Flügel seinen Gesangverein mit Beckers B-Moll-Messe erfolgreich debütieren.[44] Die Aufführung wurde am 20. Februar 1882 als Wohltätigkeitskonzert „zum Besten der Armen“ wiederholt.[45] Am 23. Januar 1883 hatte Flügels Gesangverein bereits ein Konzert mit neuerer Chormusik und der 9. Symphonie von Beethoven aufgeführt.[46]

Im Januar 1883 wurde Max Bruch als Nachfolger von Scholz zum Leiter des Orchestervereins in Breslau ernannt.[47] Auch mit Bruch kann Ernst Flügel von Beginn an musikalisch hervorragend zusammenarbeiten, wie eine Anzahl gemeinsamer Konzerte belegt. Am 10. November wird das Oratorium „Luther in Worms“ von Meinardus durch Ernst Flügel aufgeführt.[48] Am 5. Februar 1884 führte Flügel zusammen mit Bruch u. a. die Nänie von Brahms und Zigeunerleben von Schumann auf.[49] Bruch zog den Pianisten Flügel gern für seine Konzerte heran, er arbeitete mit dem Flügel’schen Gesangverein zusammen und führte Werke von Flügel auf, wie z. B. am 4. März 1884 seine Concertouverture „Wanderlust“.[50] Am 19. April 1884 empfahl Bruch seinem Verleger Simrock die Flügel’schen Kompositionen zum Druck.[51] Flügels Breslauer Jahre waren geprägt von einem ungeheuren Arbeitspensum. Am 11. März 1884 führt Flügel u. a. das Klaviertrio, F-moll, Op. 65 von Dvořák auf.[52]

Am 11. November desselben Jahres Aufführung von Schumann’s Faust-Scenen durch den Flügel’schen Gesangverein.[53] Am 30. November 1886 folgt die Aufführung von Liszt’s Legende von der heil. Elisabeth durch den Flügel’schen Gesangverein.[54] Am 31. Januar 1888 „vollendete“ Aufführung von G. Vierling’s „Alarich“ durch den Flügel’schen Gesangverein.[55] Im Dezember 1888 führt Flügel das C-moll Klaviertrio von Brahms auf.[56]

1888 wurde Flügel zum Königlichen Musikdirector ernannt. Noch Anfang Dezember 1888 führt Flügel mit dem Flügel’schen Gesangverein „Kyrie“, „Sanctus“ u. „Agnus Dei“ von Max Bruch für Chor u. Soli mit Orchester und nochmals die B-moll-Messe von A. Becker auf.[57] Seit 1888 zeigte sich der Leiter des Orchestervereins Bruch mit Flügels Rezensionen immer unzufriedener und es kam zu erheblichen Spannungen. Daraufhin setzte Bruch zunächst durch, dass Flügel ein Rezensionsverbot erhielt.[58] Gegen diesen Maulkorb mobilisierte sich aber 1889 in Breslau erheblicher Widerstand, der bis zu finanziellen Schwierigkeiten des Orchestervereins führte.[59] Bruch verließ Breslau im Jahre 1891.

Am 24. Mai 1891 war Ernst Flügel als Ehrengast auf der 200-jährigen Säkularfeier der Singakademie in Berlin.[60] Neben seiner Musikalischen Tätigkeit und seiner Leidenschaft für das Schachspiel war Flügel auch ein Freund des Wanderns, insbesondere des Bergwanderns. Am 26. Juni 1891 hielt der kgl. Musikdirector Ernst Flügel vor der Breslauer Section des dt. Alpenvereins einen Vortrag über „Touren in der Brenta-, Presanella- und Ortlergruppe.“[61] Am 10. Januar 1895 Benefizkonzert unter Mitwirkung von Ernst Flügel, der u. a. das A-moll-Klavierkonzert von Schumann vorträgt.[62]

Am 25. April 1895 starb die Mutter in Stettin. Am 23. Oktober 1895 führte Ernst Flügel „Das verlorene Paradies“ von Rubinstein auf.[63] Bei Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Breslau (1896) wurde Ernst Flügel der Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen.[64] Auf dem Konzert zum 100. Geburtstag von Franz Schubert 1897 spielte Ernst Flügel u. a. das Klaviertrio Es-dur.[65] Zum Gedächtnis des am 3. April 1897 verstorbenen Johannes Brahms führt der Flügel’sche Gesangverein im Oktober 1897 u. a. dessen Deutsches Requiem auf.[66]

Im Dezember 1897 kam es zu einer ernsten Verstimmung zwischen Ernst Flügel und seinem Vater. Der greise 85-jährige Gustav Flügel hatte der Tochter von Ernst auf ihrer Hochzeitsreise in Stettin keine Unterkunft in seiner kleinen Dienstwohnung im Haus am Königsplatz gewähren wollen, woraufhin der Breslauer Kantor intervenierte.[67] „Ein Höhepunkt seines Lebens war es für ihn, als er bei dem ersten deutschen Gesangswettstreit in Kassel 1899 vom Kaiser zum Preisrichteramt berufen wurde.“[68] Am 15. August 1900 starb der Vater Gustav Flügel in Stettin.

Bei der Einweihungsfeier der renovierten Bernhardinkirche am 1. September 1901 wurde Flügel zum Professor ernannt. Im Jahr 1902 muss Flügel seinen Gesangverein, der zuletzt nur noch aus 150 Mitgliedern bestand, aus finanziellen Gründen auflösen.[69]

Alter und Tod (1908–1912)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. April 1908 trat er in den Ruhestand. Im Alter von 68 Jahren starb der Komponist Ernst Flügel am 20. Oktober 1912 in Breslau.

Der Musikkritiker[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Flügel betätigte sich über 32 Jahre von 1880 bis 1912 als Musikreferent der Schlesischen Zeitung in Breslau und verfasste viele Hunderte weithin beachteter Rezensionen. Dabei bezog er seine Autorität gerade aus seiner unstrittigen Befähigung als ausübender und schaffender Musiker, und strafte so das Vorurteil Lügen, dass nur gescheiterte Musiker Kritiken schrieben:

„Seine mit größter Sorgfalt durchgearbeiteten, oft scharf geschliffenen, aber immer anregenden und lesenswerten Kritiken der musikalischen Leistungen in unserer Stadt haben ihm von Anfang eine Stellung im Musikleben verschafft, wie sie wohl selten einem Musikkritiker einzunehmen vergönnt ist. Er war nicht immer ein Freund des Neuen, sein Schönheitsideal entstammte der klassischen Zeit der neueren Musik, aber auch da, wo er sich gegen den andringenden neuen Geist wehrte, zeigte er sich immer von dem heiligen Eifer für seine Kunst erfüllt […]. Ein Menschenalter hindurch war er ein treuer Hüter seiner Kunst, und Breslaus musikalisches Leben war ohne ihn kaum zu denken.“

E. Bohn (?) Nachruf Schlesische Zeitung 22. Oktober 1912.

Über Theodor Kirchner schrieb er schon 1879: „K. ist anerkannter Meister der kleinen Form des Charakterstücks für Klavier. Auf diesem Gebiete überragt er alle seine Kollegen um eines Hauptes länge.“[70]

Die Klassische Haltung wird z. B. deutlich in Flügels Besprechungen der Werke Regers, dessen Kompositionen er schon 1903 entschieden verwirft:

„[…] die Liederkomponisten […] und Max Reger […] haben gemeinsam, daß sie grundsätzlich jeder gegliederten und deshalb leicht verständlichen Melodie aus dem Wege gehen, dagegen durch harmonische Mittel und auf deklamatorischem Wege der Stimmung des Textes gerecht zu werden versuchen. Es sind kaum noch Lieder, eher lyrische Szenen, bei denen das Bestreben, um jeden Preis vom Gewohnten Abweichendes zu bringen, nicht gerade angenehm berührt. […] Das Prinzip ‚Neues, Unerhörtes um jeden Preis‘ scheint in den Liedern von Reger am meisten ausgebildet. Dieser Art von Vertonung haftet keine Spur künstlerischer Notwendigkeit an, sondern sie erscheint als Produkt des Zufalls und der Laune, wobei dem Hörer zugemutet wird, eine Umwertung aller bisherigen Gehörswerte vorzunehmen. Wer dazu keine Lust hat, der wird Regersche Lyrik ablehnen und zwar gründlich. […] Insbesondere sind die vorgeführten Nummern aus op. 70 wahre Muster von Unnatur und ohrenquälerischer Gesuchtheit. Nur ein Beispiel. Die leichte Liebeständelei, wie sie der J.G. Fleischersche Text ‚Mein und Dein‘ bietet, behandelt Reger mit dem fürchterlichen Ernst und der peinlichen Umständlichkeit eines schweren Kriminalfalles. Dieses groteske Mißverhältnis zwischen Wort und Ton wäre zum Lachen, wenn das gepeinigte Ohr nicht dagegen Einspruch erhöbe. Wenn diese Lieder Max Regers, der von einem Teile der Fachpresse als Bahnbrecher auf den Schild gehoben wird, eine Probe der zukünftigen Entwickelung unserer lyrisch-musikalischen Produktion darstellen sollten, dann könnte nur dankbar sein, wer zu den Alten gehört und sich diese Art von Musik nicht mehr allzulange mit anzuhören braucht.“[71]

1906 nannte Flügel Reger einen „Zerstörer des tonalen Bewußtseins“, der dem Modulationskoller verfallen sei, angesichts dessen „Exzentrizitäten“ den Hörer „das Gefühl harmonischer Seekrankheit“ überkomme.[72]

Bedeutung und Nachleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Flügels Kompositionen werden besonders der 121. Psalm (Op. 22), Mahomets Gesang (Op. 24) und das Klaviertrio (Op. 25) hervorgehoben. Aber auch die Choralvorspiele finden immer wieder Eingang in neuere Sammlungen.

Die enorme schriftstellerische Leistung des Musikkritikers Ernst Flügel, harrt erst noch der Wiederentdeckung.

Der handschriftliche Nachlass von Ernst Flügel, der auch die Kompositionen seines Vaters Gustav verwahrt hatte, ging durch Bombenangriffe 1945 in Wien verloren. Allerdings besitzt die Pommersche Bibliothek in Szczecin/Stettin eine Anzahl von Werken seines Vaters, die mit seinem Besitzvermerk versehen sind.

Einzelne Orgelstücke sind für den SFB aufgenommen worden und in Anthologien erschienen. Neuere Aufnahme: „Jerusalem, du hochgebaute Stadt, Choral für Orgel“ Interpret: Martin Rost, in: Organ Landscape/ Orgellandschaft: Pomerania (Label: MD&G (Dabringhaus & Grimm), 29. Juni 2004)

Werkverzeichnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Pianist und Kantor Ernst Flügel komponierte fast ausschließlich für das Pianoforte (Op. 1, 7, 9, 12 u. 13, 15-17, 20, 27, 31, 32, 37, 60 u. 61), und für gemischten Chor, teilweise mit Orchesterbegleitung (Op. 21, 22, 24, 28.30, 34, 38, 39, 43, 50, 51, 54, 55, 58, 62, 63, 65 u. 67), daneben eine große Anzahl an Liedern für eine Singstimme (Op. 2-6, 10, 11, 23, 26, 35, 46, 47, 53, 56 u. 64). Allein für Frauenchor ist Op. 57 komponiert. Dahinter stehen seine Orgelwerke und Choralvorspiele (Op. 18, 19, 59 u. 66) nur quantitativ zurück. An Kammermusik existieren das Trio Op. 25 und die Klavier-Cello-Stücke Op. 41 u. 42 und die zwei Duos für Tasteninstrumente Op. 14 und 40. Seine Concertouverture für Orchester ist verschollen.

Flügels erste bekannte Komposition ist ein Miserere mei Deus, ein Terzett mit Chor, das 1863 aufgeführt wurde. Noch in der Treptower Zeit erschien sein Op. 1, in Greifswald dann (1867) Op. 2–4. Mit Beginn seiner Breslauer Tätigkeit erschienen innerhalb von 4 Jahren 20 Werke (Op. 5 bis 26, Op. 6 und 7 erschienen bereits 1876.), fast ausschließlich Klavierwerke und Lieder. Mit dem 1878 komponierten 121. Psalm (Op. 22) beginnt die erfolgreiche Kompositionstätigkeit für den gemischten Chor, zu denen auch sein wohl bekanntestes Werk „Mahomets Gesang“ zählt. Die ersten Choralvorspiele (Op. 18) veröffentlichte Ernst Flügel im Jahr 1879. Es folgt ein Jahrzehnt mit geringer kompositorischer Produktivität, in dieser Zeit erschienen lediglich Op. 27 (1885), und Op. 28–30 (1890/91). Mit dem Jahr 1893 beginnt wiederum eine rege Schaffenszeit, deutlich kirchlich geprägt. Allein in diesem Jahr erscheinen etwa zehn Werke von Ernst Flügel (Op. 31–42). In den Jahren von 1895 bis 1904 veröffentlicht Flügel jährlich mindestens ein Werk (Op. 37–63). Die letzten Werke (Op. 64 u. 65 (1907), Op. 66 (1909) und Op. 67 (1910)) stehen bereits unter dem Schatten des herannahenden Todes. Schwerlich ein Zufall, dass Ernst Flügel wie bereits sein Vater, als eines seiner letzten Stücke den 126. Psalm „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird“ vertont (vgl. Gustav Flügel Op. 117). Sein Schwanengesang Op. 67 ist ebenfalls ein Stück für gemischten Chor, dem bis ans Ende sein ganzes Herzblut galt: „Stark ist des Todes rauhe Hand.“

A) Werke mit Opuszahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Op. 1 Wanderungen. Kleine Stücke für Pianoforte. (Leipzig, Alfred Dörffel, 1864)
No. 1 Auf dem Wasser.
No. 2 In der Fremde.
No. 3 Erholung.
No. 4 Zu Zweien.
No. 5 Tanz.
No. 6 Traumbild.
No. 7 Das alte Lied.
  • Op. 2 Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Greifswald, Verlag der Academischen Buchhandlung, 1867; Leipzig. Leuckart 1876) (Erstaufführung Stettin, 8. März 1863)
No. 1. „Im wunderschönen Monat Mai“. (Text: Heinrich Heine).
No. 2. In der Ferne: „Jetzt wird sie wohl im Garten gehen“. (Text: Robert Eduard Prutz)
No. 3. Abends: „In dieser Stunde denkt sie mein“. (Text: Rob. Ed. Prutz)
No. 4. Himmelslicht: „Silberumsäumtes Wolkengebilde“. (Text: Friedrich Oser)
No. 5. „Es treibt dich fort“. (Text: H. Heine)
No. 6. Wanderers Nachtlied: „Über allen Wipfeln ist Ruh“. (Text: Joh. Wolfg. v. Goethe)
  • Op. 3 Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Greifswald, Verlag der Academischen Buchhandlung, 1867; Leipzig. Leuckart 1876)
No. 1 Die Nacht zum ersten Mai: „Was reitet und fährt um Mitternacht“
No. 2 Nachtlied: „Der Mond kommt still gegangen“ (Text: Emanuel Geibel)
No. 3 „Wie freundlich die Sonne herniederblickt“
No. 4 „Die blauen Frühlingsaugen“ (Text: H. Heine)
No. 5 „Schöne Sennin, noch einmal“ (Text: Nikolaus Lenau)
No. 6 „Wie die wilde Ros’ im Wald“ (Text: Franz Mair)
  • Op. 4 Sechs Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Greifswald, Verlag der Academischen Buchhandlung, 1867; Leipzig. Leuckart 1876)
No. 1 Vorsatz: „Ich will’s dir nimmer sagen“. (Text: Rob. Ed. Prutz)
No. 2 „Mein Lieb ist gleich der rothen Ros’“ (Text: Robert Burns)
No. 3 „Du bist wie eine Blume“ (Text: H. Heine)
No. 4 „Dunkel ist die Nacht“ (Text: J.W. v. Goethe)
No. 5 Schilflied: „Drüben geht die Sonne scheiden“ (Text: N. Lenau)
No. 6 „O wär’ mein Lieb’ die Fliederblüth’“ (Text: R. Burns)
  • Op. 5 Sieben Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Berlin, Bote & Bock, 1879)
No. 1 „Willst du mit mir zieh’n?“
No. 2 „Wie’s Röslein am Haage“.
No. 3 „Ihr wisst ja, wen ich meine“.
No. 4 „O Liebe, wie bist du an Wundern reich“.
No. 5 „O Liebe, schönste Blume“.
No. 6 „Liebster, o Liebster! komm, sage mir’s doch“.
No. 7 „So leicht ist Liebe“.
  • Op. 6 Sechs Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte-Begleitung (Leipzig, Fritzsch, 1876; Leipzig, Eulenburg, 1879)
No. 1 „Da war Musik“. ()
No. 2 Im Herbst: „Vorbei der Rosen Prangen“. (Text: Albert Träger)
No. 3 Blick in den Strom: „Sahst du ein Glück vorüberziehn“. (Text: N. Lenau)
No. 4 Abendfriede: „Sanft am Berge zittert“. (Text: Jul. Altmann)
No. 5 „Meine Mutter hat’s gewollt“. (Text: Theod. Storm)
No. 6 Hochland-Marie: „Ihr Hügel um Montgomry’s Schloss“ (Text: R. Burns)
  • Op. 7 Mondscheinbilder. 4 Klavierstücke. (Leipzig, Fritzsch, 1876)
  • Op. 8 Wanderungen. Neue Folge. 7 Klavierstücke (Berlin, Bote & Bock, 1879)
  • Op. 9 Drei Charakterstücke (Berlin, Bote & Bock, 1879)
  • Op. 10 Fünf Lieder von [Wilhelm] Osterwald für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Leipzig, Eulenburg, 1879)
No. 1 „Schöner Mai, bist über Nacht“
No. 2 „Dort unterm Lindenbaume“
No. 3 „Treibt der Sommer seinen Rosen“
No. 4 „Die Sterne flimmern und prangen“
No. 5 „Flieget, leichte Maienlüftchen“
  • Op. 11 Vier Lieder aus den Bauernnovellen von Björnstjerne Björnson für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Leipzig, Leuckart, 1879)
No. 1 „Hältst du zu mir“
No. 2 „Es war so ein heller Sonnenschein“
No. 3 „Der Knab’ ging zum Walde“
No. 4 „Wundern soll’s mich“
  • Op. 12 Miniaturbilder. Kleine, instruktive Klavierstücke (Leipzig, Rothe, 1880)
  • Op. 13 Vier Impromptus für Pianoforte (Leipzig, Breitkopf & Härtel, 1879)
  • Op. 14 Vier Original-Duos für Harmonium und Pianoforte (Berlin, Simon, 1879)
  • Op. 15 Fünf Charakterstücke für Pianoforte (Leipzig, Leuckart, 1879)
  • Op. 16 Bunte Reihe. Kleine Klavierstücke (Leipzig, Hofmeister, 1879)
  • Op. 17 Bunte Reihe. II. Heft Kleine Klavierstücke (Leipzig, Hofmeister, 1881)
  • Op. 18 Zehn Choralvorspiele für die Orgel (Leipzig, Kahnt, 1879)
  • Op. 19 Sechs Orgelstücke für 2 Manuale und Pedal (Leipzig, Kahnt, 1879)
  • Op. 20 Thema mit [6] Variationen für das Pianoforte zu vier Händen componirt (Berlin, Bote & Bock, 1879)
  • Op. 21 Zur Entlassung der Abiturienten für gemischten Chor a cappella
  • Op. 22 Psalm 121 „Ich hebe meine Augen auf“ für gemischten Chor, Soli und Orchester (Breslau, Hainauer, 1881) (Ur-Aufführung: Prenzlau, 15. Mai 1878)
  • Op. 23 Vier Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung (Breslau, Hientzsch, 1881)
No. 1 Träume: „Lieblich blüh’n die Bäume“
No. 2 Im Sommer: „Da der Sommer kommen ist“ (Text: Wilhelm Osterwald)
No. 3 „Komm, liebe Nacht“
No. 4 „Ich denke nicht“
  • Op. 24 Mahomets Gesang. [Goethe] Konzertstück für gemischten Chor und Orchester (Breslau, Hainauer, 1882) (Uraufführung: Breslau, Februar 1882)
  • Op. 25 Trio, Es-dur für Violine, Violoncello und Pianoforte (Breslau, Hientzsch, 1882) (Uraufführung: Prenzlau, November 1875)
  • Op. 26 Drei Lieder von Franz Kern für eine Singstimme mit Pianoforte (Breslau, Hainauer, 1882, vom Verlag fälschlich unter dem Namen „Gustav Flügel“ beworben)
No. 1. „Still und tief zu träumen“.
No. 2. „Mich umweht’s wie Frühlingshauchen“.
No. 3. „Die Zeit der trüben Trauer“.
  • Op. 27 Zwei Etuden für Pianoforte (Breslau, Hainauer, 1885)
  • Op. 28 Einem Freunde für gemischten Chor und Orchester. „Rüstig wandelst du fort“ (Text: Lenau) (Breslau, Selbstverlag, 1888; Breslau, Offhaus, 1890) (Warschauer Exemplar online)
  • Op. 29 Geistliche Lieder. Heft I. für gemischten Chor (Leipzig, Klinner, 1891/92)
No. 1 „Wenn Trauer mir das Herz beschwert.“ (Text: Sachse)
No. 2 „Es ist so still geworden“ (Text: Kinkel)
  • Op. 30 Geistliche Lieder. Heft II. für gemischten Chor (Leipzig, Klinner, 1892)
No. 1 Jesu benigne (für gemischten Chor)
No. 2 „Meine Seele harret“ Motette für zwei 4st. gem. Chöre (SATB, SATB) a cappella
  • Op. 31 Vier Klavierstücke (Breslau, Hainauer, 1892)
No. 1. Nocturne (B).
No. 2. Romanze (Es).
No. 3. Impromptu (As).
No. 4. Toccata (F). (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttps%3A%2F%2Fpolona.pl%2Fitem%2Ftoccata-op-31%2CNzQ3NzU4ODM%2F2%2F%23item~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
  • Op. 32 Drei Klavierstücke (Breslau, Hainauer, 1892/93)
No. 1. Elegie. Mk 1.
No. 2. Intermezzo. Mk 1.
No. 3. Ballade.
  • Op. 33 Walzer (A-moll) für Pianoforte (Breslau, Becher, 1893)
  • Op. 34 Altes Weihnachtslied für gemischten Chor (Leipzig, Klinner, 1893)
„Es kommt ein Schiff beladen“
  • Op. 35 Fünf Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung (Breslau, Hainauer, 1893)
No. 1. Bescheiden: „‚Grüss dich Himmel‘ ruft mir süss“.
No. 2. Altdeutsches Minnelied: „Es ist in den Wald gesungen“. (Text: Tieck nach Heinrich, der Schreiber)
No. 3. „Du bist so still, so sanft, so sinnig“. (Text: E.Geibel)
No. 4. „All’ meine Herzgedanken“. (Text: Paul Heyse)
No. 5. „So halt’ ich endlich dich umfangen“ (Text: E.Geibel)
  • Op. 36 (Nicht erforscht, vermutlich als Teil einer Sammlung erschienen)
  • Op. 37 Vier Klavierstücke (Zittau, Loebel, 1893)
No. 1 Albumblatt.
No. 2 Märchen.
No. 3 Canzonetta.
No. 4 Perpetuum mobile
  • Op. 38 Motette ’’Schaff in mir, Gott’’ (Psalm 51) für gemischten Chor a cappella (Breslau, Offhaus Nachf., 1898)
  • Op. 39 Motette Herr, Gott du bist für gemischten Chor a cappella und Solostimmen (Zittau, Loebel, 1893)
  • Op. 40 Duo für 2 Klaviere (Pianoforte) zu 4 Händen (Zittau, Loebel, 1893, später Leipzig, Reinecke)
  • Op. 41 Sonate für Pianoforte und Violoncello (Zittau, Loebel, 1893) (Uraufführung: Breslau, Mai 1885)
  • Op. 42 Drei canonische Duette für Pianoforte und Violoncello (Zittau, Loebel, um 1894)
  • Op. 43 Drei Lieder für gemischten Chor (Teich, um 1895) (fälschlich unter dem Namen von Gustav Flügel beworben)
No. 1. „Über allen Gipfeln“ (Text: J.W. v. Goethe)
No. 2. „Der du vom Himmel“ (Text: J.W. v. Goethe)
No. 3. „Die Sterne sind verblichen“ (Text: Hoffmann v. Fallersleben)
  • Op. 44 (Nicht erforscht, vermutlich als Teil einer Sammlung erschienen)
  • Op. 45 (Nicht erforscht, vermutlich als Teil einer Sammlung erschienen)
  • Op. 46 Vier Lieder für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (Breslau, Becher, 1900)
No. 1. Durch den Wald: „Nur einmal noch lass mich mit dir geh’n“.
No. 2. „Frühling sprosst zu meinen Füssen“.
No. 3. Des Müden Abendlied: „Verglommen ist das Abendroth“. (Text: E. Geibel)
No. 4. „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen“ m. Pfte od. Org.
  • Op. 47 Vier Lieder für Mezzo-Sopran oder Baryton mit Klavier-Begleitung (Breslau, Offhaus, 1897)
No. 1. In die Ferne: „Siehst du im Abend Wolken ziehn“. (Text: Hermann Kletke)
No. 2. „Nachtigall, dir klag’ ich’s“.
No. 3. „Könnt’ ich dir am Herzensgrund“.
No. 4. „Mutter, o sing’ mich zur Ruh“. (Text: Freiligrath)
  • Op. 48 – auf Wunsch des Verlegers als Op. 60 erschienen.
  • Op. 49 – auf Wunsch des Verlegers als Op. 61 erschienen.
  • Op. 50 Drei geistliche Gesänge für gemischten Chor
No. 1. „Selig sind, die reinen Herzens sind“.
No. 2. Trauungsgesang: „Zwei Hände wollen heute sich“. (Text: Karl Gerok)
No. 3. „Unter tausend frohen Stunden“ mit Mezzosopran-Solo. (Text: Novalis)
  • Op. 51 Motette „Lobe den Herrn, meine Seele“ für gemischten Chor (Psalm 103) (Breslau, Becher, 1899)
  • Op. 52 (Nicht erforscht, vermutlich als Teil einer Sammlung erschienen)
  • Op. 53 Vier Lieder für eine mittlere Singstimme mit Begleitung des Pianoforte (Breslau, Becher, 1900)
No. 1. „Blau liegt der See“.
No. 2. „Und die Rosen, die prangen“. (Text: W. Osterwald)
No. 3. „Mein Schatz ist auf der Wanderschaft“. (Text: W. Osterwald)
No. 4. „O stille dies Verlangen“. (Text: E. Geibel)
  • Op. 54 „Die Luft ist so still“ für gemischten Chor (Breslau, Becher, 1900) (Text: Wolfgang Müller)
  • Op. 55 Motette: „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ für 4-8stimmigen gemischten Chor (Breslau, Becher, 1900)
  • Op. 56 Vier Lieder für eine Singstimme mit Klavier-Begleitung (Breslau, Becher, ca. 1901)
No. 1. Nun ist mit seinem lauten Treiben (Text: Franz Theodor Kugler)
No. 2. Leise Andacht
No. 3. Das Kätzchen
No. 4. Bergmannslied
  • Op. 57 Drei Gesänge für Frauenchor (Breslau, Becher, ca. 1901)
  • Op. 58 Kirchweihfestmotette für zwei Chöre (Männerchor: ecclesia terrestris und Frauenchor: ecclesia coelestis) und 4 Liturgiesätze (Leipzig, Leuckart, 1902). (Komponiert zur Einweihung der renovierten St. Bernhardinkirche in Breslau)
  • Op. 59 Fünfzehn Choralvorspiele für Orgel (Leipzig, Leuckart, 1902), Max Ansorge gewidmet
1. Christus der uns selig macht
2. Du klagst und fühlest die Beschwerden
3. Es ist das Heil uns kommen her
4. Es ist gewisslich an der Zeit
5. Freu dich sehr, o meine Seele
6. Herzlich thut mich verlangen
7. In dich hab’ ich gehoffet
8. Lasst mich gehn
9. Mache dich mein Geist bereit
10. Nun ruhen alle Wälder
11. Vom Himmel hoch
12. Derselbe Choral
13. Derselbe Choral
14. Wach auf, mein Herz, und singe
15. Wenn ich ihn nur habe
  • Op. 60 Drei Klavierstücke (Breslau, Hainauer, um 1902) (= Op. 48. auf Wunsch d. Verlegers als Op. 60 ersch.)
No. 1. Erinnerung
No. 2. Neues Hoffen
No. 3. Entsagung
  • Op. 61 Walzer, C-dur (Breslau, Hainauer, um 1902) (= Op. 49. auf Wunsch d. Verlegers als Op. 61 ersch.)
  • Op. 62 „Wohl bin ich nur ein Ton“ geistliches Lied für gemischten Chor (Leipzig, Leuckart, 1905)
  • Op. 63 Zwei Geistliche Gesänge für [6 u. 8st.] gemischten Chor (Leipzig, Leuckart, 1904)
Nr. 1: Stern auf den ich schaue
Nr. 2: So nimm denn meine Hände
  • Op. 64 Vier Lieder für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (Breslau, Becher, 1907)
No. 1. Das Schwerste (Text: Wilhelm Jensen)
No. 2. Letzte Stunde (Text: Marie Tyrol)
No. 3. Einst (Text: Karl Stieler)
No. 4. Waldseligkeit (Text: Richard Dehmel)
  • Op. 65 Psalm 126. „Wenn der Herr die Gefangenen“ für gemischten Chor (Leipzig, Leuckart, 1907)
  • Op. 66 14 Kanonische Choralvorspiele für Orgel (Leipzig, Klinner, 1909)
  • Op. 67 „Stark ist des Todes rauhe Hand“ von J. F. Schlez, für gemischten Chor (Leipzig, Klinner, 1910)

B) Werke ohne Opuszahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfingstmotette „Die Liebe Gottes ist ausgegossen“ für gemischten Chor (Leipzig, Klinner)
  • Ein Seufzer für Orgel. In: Diebold, Joh. Op. 70: 175 neue Orgelstücke
  • „Lasst mich gehen“ Sostenuto (G-Dur, C) für Orgel. In: Der Praeludist. Sammlung etc. Hrsg. A. Jacob E. Richter Nr. 858, S. 81
  • „Wenn ich nur ihn habe“ Sehr innig für Orgel. In: Der Praeludist. Nr. 862, S. 86
  • „Ruhe sanft“ für Männerchor (Text: F.A. Köthe) in: Ewald Röder (Hrsg.): Trauergesänge (Nr. 31)
  • „Selig sind die reines Herzens sind“ Motette f. gem. Chor. in: Rudolf Palme Op. 59
  • „Ich stand auf Berges Halde“ f. eine Singstimme mit Klavier. in: Bernhard Brähmig Op. 6 (Nr. 6)
  • „Der Herr ist meine Stärke“ Psalm 28.7-9 f. gem. Chor. in: Heinrich Pfannschmidt (Hrsg.): 32 Sprüche für gemischten Chor. (Nr. 32)
  • „Wir sind ein Volk vom Strom der Zeit“ (Text: Rudolf Kögel) Monatsschrift für Gottesdienst Jg. 11 (1906) Musikbeilage S. 355–358.
  • Bitte „Weil auf mir du dunkles Auge“ (Text: N. Lenau) für Männerchor und Frauenchor (Breslau, Hainauer) (1907)

C) Verlorene Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „Die Höh’n und Thäler singen.“ Lied mit Pianofortebegleitung (1862/63)
  • Miserere mei Deus, ein Terzett mit Chor (1863)
  • Salvum fac regem für Männerchor (1865)
  • Aus dem Felde 1871 Pianofortestücke (1871)
  • Concertouverture Wanderlust (1877/84)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Am 23. Mai 1861 ist Ernst Flügel Pate bei der Taufe seiner jüngeren Schwester Anna. (Taufbuch der Schloß- und Mariengemeinde Stettin 1861-1893 im Ev. Zentralarchiv, Berlin (Nr. 4125). Taufeintrag von Anna Agathe Wilhelmine Ernestine Flügel, vom 23. Mai 1861).
  2. Niederrheinische Musikzeitung Jg. 9, Nr. 13 (28. März 1863) S. 102, Fussnote
  3. „Stettin. Im Casinosaale gab am 7. März Herr Ernst Flügel, der Sohn des hiesigen Musikdirectors Hrn. Flügel, ein Concert, welches ein recht zahlreiches Publikum versammelt hatte, das den Vorträgen mit grosser Aufmerksamkeit folgte und dem jungen Pianisten reichen und wohlverdienten Beifall zollte. Der Concertgeber, der bereits früher in unserer Stadt sehr erfreuliche Proben seines musikalischen Talents ablegte und der seit noch nicht langer Zeit seine Studien in Berlin unter Leitung der Herren H. v. Bülow und Löschhorn begonnen hat, zeigte vorgestern von Neuem seine entschiedene und wir können sagen zu grossen Hoffnungen berechtigende Begabung für das Pianofortespiel. Das mit Geschmack gewählte Programm bot im ersten Theil die D-moll-Sonate von Beethoven und ein Präludium mit Fuge in A-moll für die Orgel von J. S. Bach im Arrangement von Liszt; in beiden Piecen wurde dem Pianisten Gelegenheit gegeben, sein für sein Alter in recht erfreulicher Weise entwickeltes Verständniss für classisehe Musik zu bekunden. Besonders die Sonate und hier vorzüglich der zweite Satz wurde mit tiefer Empfindung vorgetragen. Eines durchaus klaren Spiels und meisterhafter Precision erfreute sich der letzte Satz der Sonate, sowie die bedeutende technische Schwierigkeiten bietende Fuge. Im zweiten Theil des Programms zeigte sich der Concertgeber auf dem Gebiete der Salonmusik im Vortrage von Schumann’s Phantasiestück ‚des Abends‘, zweier Compositionen von Raff und Rubinstein und der grossen Polonaise in Es von Chopin. Auch diese Musikstücke erfreuten sich einer würdigen Wiedergabe und namentlich in der grosser Polonaise vereinigte sich technische Bravour mit einem charaktervollen Vortrage, zu welcher Gesammt-Wirkung gewöhnlich erst das spätere Alter befähigt. Zur Ruhe und Originalität des Spiels gelangt man im Allgemeinen seltener durch Studium als vielmehr durch einen Schatz von Erfahrungen, den man dem praktischen Musikleben in einer Reihe von Jahren abgewonnen hat. In Fräul. Nanitz, die in dem Concerte mitwirkte, lernten wir eine junge Altistin kennen, der ein kräftiges und wohlklingendes Organ zu Gebote steht. […] Am meisten befriedigten drei von ihr gesungene Lieder: ‚Frühlingslied‘ von Mendelssohn und zwei Compositionen des Concertgebers: ‚Ueber allen Wipfeln ist Ruh‘ und ‚Die Höh’n und Thäler singen‘.“ (Neue Berliner Musikzeitung (NBMz) Jg. 17, Nr. 12 (18. März 1863) S. 94); das Konzert wurde ebenfalls besprochen in der Neuen Zeitschrift für Musik Bd. 58, Nr. 15 (10. April 1863) S. 126 und in der Niederrheinischen Musikzeitung (NdRhMz) Jg. 9, Nr. 13 (28. März 1863) S. 102f.
  4. Die Dioskuren. Deutsche Kunst-Zeitung. Hauptorgan der Deutschen Kunstvereine. Jg. 8, Nr. 33 (16. August 1863) S. 253
  5. NBMz Jg. 17, Nr. 34 (19. August 1863); vgl. Die Dioskuren. Deutsche Kunst-Zeitung. Jg. 8, Nr. 32 (9. August 1863) S. 244
  6. manche Biographen überliefern hier fälschlich „Treptow an der Trebel“.
  7. „Treptow a. d. Toll. Herr Ernst Flügel, Schüler des Hrn. H. v. Bülow, hatte am 1. November ein Concert veranstaltet, welches sich der allgemeinsten Theilnahme erfreute. Das Programm enthielt: Beetboven's Sonate, Op. 53. Chant polonais und Au bord d’une source von Liszt. Weber’s Polacca, Op. 72. Grande Polonaise, Op. 22, von Chopin. Souvenir de Kieff von Schulhoff und Rubinstein’s reizende Barcarole, die, wie stets, ihre Wirkung nicht verfehlte. Dieses so verschiedene Richtungen darbietende Programm wurde von Herrn Flügel unter grossem Beifall, den er sich durch sein gediegenes Spiel und musikalisches Verständniss beweisenden Vortrag wohlverdient hatte, ausgeführt.“ (NBMz Jg. 17, Nr. 47 (18. November 1863) S. 375).
  8. Rezensionen in der Euterpe Jg. 24, Nr. 2 (Februar 1865) S. 33; AMZ (N.F.) Jg. 1, Nr. 10 (7. März 1866) S. 80. (Der Rezensent fühlt sich an die Kinderszenen und das Album für die Jugend von Schumann erinnert); NBMz Jg. 20, Nr. 27 (4. Juli 1866) S. 211: „In vieler Hinsicht ein gelungenes und erfreuliche Hoffnungen erweckendes op. 1. Es verräth den gebildeten Musiker, in welchem eine ideale Anschauung wohnt. Möge er sich nur an Längeres und Breiteres wagen, dabei aber sein Streben nach Originalität etwa zügeln, damit er nicht auf Abwege gerathe! […] Weiter und vorwärts!“
  9. „Stettin, 24. Februar. Das Concert, welches Herr Ernst Flügel gestern im Casinosaale gab, hatte ein überaus zahlreiches, den Saal bis in die letzte Ecke füllendes Publicum versammelt. Ein Blick auf diese Zuhörerschaft und ein Blick auf das Programm könnten zur Bestätigung einer jüngst bei Gelegenheit eines anderen Concertes ausgesprochenen Bemerkung dienen, dass auch in unserer Stadt die nackte Virtuosität in eben dem Maasse an Boden verliert, als die Richtung nach der Production ernster und gehaltreicher Musik gewinnt. Herr E. Flügel hat in der Zeit, wo wir ihn nicht gehört, grosse und bedeutende Fortschritte gemacht. Ein reiferes Alter bedingt reiferes Verständniss, grössere physische wie geistige Kraft. Dass der junge Spieler noch nicht als vollendeter Künstler vor uns tritt, wer wollte das bei der Schwierigkeit der gewählten Aufgaben bemängeln; wo ist die Kunst überhaupt vollendet, wenn sie die Werke der erhabensten Tondichter zur Grundlage nimmt! — Das Concert begann mit der „chromatischen Phantasie“ von Bach. Was den Vortrag dieses Werkes anbelangt, in dem Bülow, der es neuerdings herausgegeben, die Anfänge der Romantik in der Musik erblickt, so war derselbe von Verständniss geläutert, klar, präcis und sicher; er bewies, dass der Spieler über die sehr bedeutenden technischen Schwierigkeiten hinweg ist. Dem Vortrage fehlte es keineswegs an der klaren Durchsichtigkeit, die das Werk auch für den Laien verständlich macht. Dass aber dem jungen Künstler auch die Welt der Phantasie und des Herzens erschlossen ist, das bewies er in dem Vortrage der zuletzt gespielten Beethoven’schen F-moll-Sonate. Kaum wüssten wir, wie sich dieses erhabene Werk schwungvoller, begeisterter, inniger vortragen liesse. Zwischen diesen beiden Endpfeilern des Programms stand die Schubert’sche Phantasie zu vier Händen, von dem Concertgeber und dessen Vater, Herrn Gustav Flügel, gespielt. Die beiden Clavier-Compositionen von diesem, von Flügel (dem Vater): „Stille Frage“ und „Falter im Sonnenschein“, sind zwei reizende Kleinigkeiten, die an innerem Werthe weit über dem Niveau gewöhnlicher Salon-Compositionen stehen und an das Beste in diesem Genre reichen. Die Schumann’sche Romanze (Op. 28, Nr. 2) ist ein Bijou, Au bord d'une source von Liszt ein gefälliges Tonstück; die „Metamorphosen“ von Raff sind etwas wirr und ihre Länge schadet dem Eindruck. Alle Piecen wurden von dem Concertgeber mit Eleganz und grosser Gewandtheit vorgetragen, und es konnte nicht fehlen, dass demselben ein grosser und gerechter Beifall zu Theil wurde.“ (NdRhMz Jg. 12, Nr. 10 (5. März 1864) S. 79). Vgl. Allgemeine Musikalische Zeitung (AMZ) (N.F.) Jg. 2, Nr. 10 (9. März 1864) Sp. 182; AMZ (N.F.) Jg. 2, Nr. 42 (19. Oktober 1864) Sp. 716f.;
  10. „In dieser Woche besuchten Leipzig Hr. Ernst Flügel, Tonkünstler aus Stettin […]“ (NZfM (4. März 1864)
  11. (zwischen 9. Dezember 1864 und 17. Februar 1865 (NZfM Bd. 61 Nr. 8 (17. Februar 1865) S. 67).
  12. Der Seminarlehrer Ernst Hentschel hatte am 8. September 1865 zunächst Gustav Flügel in Stettin um eine entsprechende Komposition gebeten. (Gustav Flügel: „Erinnerungen“ Euterpe Jg. 40, Nr. 1 (1881) S. 9.). Dieser gab den Auftrag an seinen Sohn Ernst weiter. „Wir haben, nach sehr fleißiger Uebung, das Salvum Ihres Herrn Sohnes am 21. d. M. Mittags 1 Uhr beim Roßbachdenkmal vor Sr. Majestät und seiner glänzenden Suite gesungen! Das Ihrige nicht, da die Anstalt nur als solche aufgestellt werden durfte und Instrumente daher nicht zulässig waren. Majestät sprach sich sehr gnädig gegen mich aus und befahl noch etwas zu singen, worauf ein kleines Königslied folgte. Tausend Dank Ihnen und Ihrem reichbegabten Herrn Sohne! Das Salvum macht einen famosen Effect, dauerte 4 Minuten. – Bald mehr!“ (Ernst Hentschel in einem Brief an G. Flügel vom 23. September 1865 (Euterpe Jg. 40, Nr. 1 (1881) S. 9)
  13. vgl. z. B. Ida Gebeschus: „Karl Löwe und die pommerschen Tonkünstler seiner Zeit“ NZfM Bd. 92 (63), Nr. 48 (25. November 1896) S. 531.
  14. „Ein recht gelungenes und gut aufgenommenes Wagniß“ NZfM Bd. 63, Nr. 1 (1. Januar 1867) S. 6. Unter anderem erklang eine 'Sonate für Piano und Violine' von E. Flügel, vgl. Euterpe Jg. 26, Nr. 10 (1867) 183.
  15. AMZ Jg. 3, Nr. 18 (29. April 1868) S. 142 und Nr. 26 (24. Juni 1868) S. 204f.; NBMz Jg. 22, Nr. 25 (17. Juni 1868) S. 194f.; Euterpe Jg. 27, Nr. 9 (1868) S. 181. Am 21. Mai 1869 schreibt Ernst Hentschel, der Herausgeber der Euterpe, an den Vater Gustav Flügel in Stettin: „Lieber Freund! Als ich im vorigen Jahre unsern Freund St . . . ersuchte, die Recension der schönen Lieder Ihres Herrn Sohnes zu übernehmen, so geschah dies in der Absicht, den Schein der Partheilichkeit, der auf meiner Feder geruht hätte, zu vermeiden und dadurch das Interesse der Lieder desto sicherer zu fördern. Die Beurtheilung war eine mehr reservirte, ja selbst mäkelnde, als mir erfreulich sein konnte; allein was sollte ich thun! Aendern oder ablehnen, würde mich mit St. aus einander gebracht haben, was mir ebenso fatal wie dem Blatte und seinem Rufe nachtheilig gewesen wäre! Ich musste mich also doch entschließen, die Sache gehen zu lassen, wie sie eben konnte, obschon ich es nicht ohne Unruhe und Sorge that. Ihr nachheriges langes Schweigen schien mir anzudeuten, dass Sie doch unangenehm berührt wären! Immer wollte ich schon an Sie schreiben, allein es kam nicht dazu – und so erschien endlich Ihr freundlicher Brief, der mich von meinen Befürchtungen erlöste, wofür ich Ihnen sehr dankbar bin.“ (Gustav Flügel: „Erinnerungen“ Euterpe Jg. 40, Nr. 2 (1881) S. 28).
  16. Zu den Kantororganisten in Prenzlau sh. Curt Sachs: „Archivalien zur Norddeutschen Musikgeschichte“ in: Zeitschrift für Musikwissenschaft Bd. 2 (1919/20) S. 282. Demnach waren Flügels Vorgänger: Musiklehrer Bemmann (seit 1841) und Paul Franz (etwa seit 1857), sein Nachfolger Martin Fischer, ein Musiklehrer aus Ludwigshafen, bestallt 1879
  17. Geschichte des Gymnasiums zu Prenzlau von 1543-1893: Festschrift des 350jährigen Bestehens der Anstalt. (Prenzlau, 1893) S. 283
  18. „Prenzlau. Von den für die Nothleidenden in Ostpreußen angekündigten Aufführungen war die erste das Concert des Herrn Flügel. Wer diese Gelegenheit benutzt hat, den armen Nothleidenden ein Scherflein zuzuwenden, wird wenigstens zugestehen müssen, daß er dafür vollauf zurückbekommen hat. Vollendeteres im Klavierspiel ist wohl in unsern Mauern noch nicht gehört worden. Man weiß nicht, ob man die Fertigkeit und Kraft, oder die Auffassung und das Gedächtniß des Künstlers mehr bewundern soll. Unterstützt wurde Hr. Flügel von einem Violinspieler, der, wenn auch auf dem Programm nicht genannt, wohl im Stande ist, sich bald einen Namen zu machen. Er spielte auf einem sehr wohlklingenden Instrument sauber und ausdrucksstark und erwarb sich großen Beifall trotz der Größe seines Rivalen. Sehr wünschenswerth wäre es, dass sich solche Genüsse öfter darböten.“ (Euterpe Jg. 27, Nr. 3 (1868) S. 59). Ernst Flügel spielte die Kompositionen stets 'ex capite', d. h. auswendig.
  19. Rezension in der Euterpe Jg. 27, Nr. 5 (1868) S. 99. Der Rezensent rühmt insbesondere die zarte, edle und durchgebildete Sopranstimme und die Kraft im Schlusschor von Haydns Schöpfung. Auch sein Orgelspiel wird lobend erwähnt.
  20. „Prenzlau. Herr E. Flügel, ein von Bülow ausgebildeter [363] trefflicher Pianist und Musiker, veranstaltet hierselbst unter Mitwirkung Berliner Künstler, der Herren Japsen und Loeper, 3 Soireen für Kammermusik. Das Hauptbestreben des Unternehmers ist darauf gerichtet, durch Wahl eines gediegenen Programmes den besseren Geschmack zu fordern. In der ersten Soiree am 22. October brachte Herr Flügel die Sonaten für Piano und Cello, Op. 69 von Beethoven und Op. 58 von Mendelssohn in gelungener Ausführung zur Geltung. Sein Partner Herr Loeper, Solovioloncellist der Berliner Sinfonie-Kapelle, trug durch sein gediegenes Spiel wesentlich zum Gelingen des trefflichen Unternehmens bei.“ (NBMz Jg. 23, Nr. 44 (3. November 1869) S. 362f.). Die dritte Soirée gab Flügel im Februar 1870: „Prenzlau. Die 3. Kammermusik des Hrn. E. Flügel fand unter Mitwirkung der Herren Japson und Löper aus Berlin statt.“ (Musikalisches Wochenblatt (MWBl) Jg. 1, Nr. 9 (25. Februar 1870) S. 142).
  21. Schon zwei Jahre zuvor, bei der Taufe von Flügels jüngster Schwester Elisabeth am 5. Mai 1866, ist seine spätere Frau unter den Paten zu finden. „Der Tonkünstler Ernst Flügel“ selbst vertritt bei dieser Gelegenheit den nicht anwesenden Dichter Friedrich Oser aus Waldenburg (Schweiz) als Paten. (Taufbuch der Schloß- und Mariengemeinde Stettin 1861-1893 im Ev. Zentralarchiv, Berlin (Nr. 4125). Taufeintrag Anna Friederike Elisabeth Flügel vom 5. April 1866.).
  22. Mit Anna Gertrud Schumacher * 11. Mai 1838 Treptow a. Toll. hatte Ernst Flügel folgende Kinder: 1.) Elisabeth Emma Antonie (* Prenzlau 1869, ~ 2. März 1869 St. Marien, † Prenzlau 3. Januar 1870); 2.) Margarethe Louise Flügel (* Prenzlau 11. Mai 1872, keine Nachkommen); 3.) Gertrud Anna Flügel (* Prenzlau 6. Oktober 1873, ⚭ 1897 NN. Rüdorff; ihr einziger Sohn und der letzte Nachkomme von Ernst Flügel war der Tübinger Chemieprofessor Walter Rüdorff (* 3. Oktober 1909, † Tübingen 1989); 4.) Hans Flügel (* (Prenzlau?) 2. Januar 1877, (keine Nachkommen). Offenbar hatte der Vater Gustav Flügel zur Feier der Eheschließung ein 'Hochzeitslied' nach einem Text von Fr. Oser komponiert (abgedruckt Euterpe Jg. 27, Nr. 8 (1868) S. 145f.
  23. Am 7. Januar 1870 schreibt Hentschel einen Trostbrief an Gustav Flügel: „Mein theurer Freund! Die Trauernachricht von dem plötzlichen Hinscheiden Ihrer lieben Enkelin hat mich und die Meinigen sehr schmerzlich überrascht. Halten Sie sich unserer aufrichtigen Theilnahme versichert; sie ist eine desto innigere, je zahlreicher die Beweise sind, welche Sie in einer Reihe von Jahren uns davon gegeben haben, dass Sie Freud und Leid mit uns theilen, – wie Wenige thun.“ (Gustav Flügel: „Erinnerungen“ Euterpe Jg. 40, Nr. 2 (1881) S. 29).
  24. Am 24. September 1870 gratuliert Hentschel Gustav Flügel in Stettin zur bisherigen Bewahrung seiner Söhne. Und am 4. Dezember 1870 schreibt er: „Was machen Ihre Söhne? Dona nobis pacem!“ (Gustav Flügel: „Erinnerungen“ Euterpe Jg. 40, Nr. 2 (1881) S. 30); „Lieber Freund! Gott sei tausend Dank für die gnädige Bewahrung Ihrer Söhne! Nun ist ja der Friede da, und steht eine Gefahr nicht weiter zu fürchten. wie oft haben wir Ihrer gedacht und Ihre ernste Situation uns vergegenwärtigt, innig Ihre Besorgnisse, die sie ja hegen mussten, getheilt!“ (ebenda, S. 31).
  25. Flügels Frau Anna, geb. Schumacher sang Sopranarien. Es erklangen Stücke von Mendelssohn, Händel und Bach. Euterpe Jg. 29, Nr. 7 (1870) 134.
  26. Ernst Paul Flügel, Vice-Feldwebel im 8. Brandenburgischen Infanterie Regiment Nr. 64 (Prinz Friedrich Karl von Preussen), gem. Kgl. preuss. Ordensliste, 1877, Teil 3, S. 270. „Daß ihr Ernst so lange bei der Armee festgehalten wird, ist für ihn wenig erfreulich. Sehr aber ist Gott zu danken, dass er in dem blutigen Kriege unverletzt geblieben ist. Daß er das eiserne Kreuz erworben, gereicht mir ebenso zur Freude, als wäre er mein eigener Sohn. Meine schönste Gratulation zu dieser hohen Ehrenauszeichnung.“ (Brief von Hentschel an Gustav Flügel, abgedr. in: G. Fl.: „Erinnerungen“ Euterpe Jg. 40, Nr. 2 (1881) S. 31)
  27. MWBl Jg. 2, Nr. 43 (20. Oktober 1871) S. 683.
  28. „Prenzlau. 2. Abonnementconcert des Hrn. E. Flügel unter Mitwirkung des Hrn. de Ahna aus Berlin: Sonaten für Piano und Violine in Cmoll von Beethoven und in Amoll von Rubinstein etc.“ (MWBl Jg. 2, Nr. 50 (8. Dezember 1871) S. 803.
  29. („Prenzlau. 2. Conc. des Hrn. E. Flügel unt. Mitwirk, des Hrn. de Ahna a. Berlin: Clavier-Violinsonaten v. Kiel (E moll) u. Grieg (G dur), Claviersoli v. Beethoven (Op. 34) u. Chopin Barcarolle u. Asdur-Ballade), A dur-Violinsonate v. Händel, „Gesangsscene“ v. Spohr.“ (MWBl Jg. 5, Nr. 5 (30. Januar 1874) S. 65), vgl. MWBl Jg. 5, Nr. 8 (20. Februar 1874) S. 100.
  30. „Prenzlau. 3. Conc. des Hrn. E. Flügel unt. Mitwirk. der HH. Ersfeld, Klein u. Hasselmann a. Stettin: Clavierquartette v. Schumann u. Brahrns (Op. 26), Claviersoli v. Bach, Schumann und Chopin.“ (MWBl Jg. 5, Nr. 13 (27. März 1874) S. 169)
  31. „Prenzlau . 2. Abonn.-Tonc. des Hrn. E. Flügel unt. Mitwirk. des Hrn. de Ahna a. Berlin: Clav.-Violinsonaten von Beethoven (Op. 47) u. Rubinstein (Amoll), Ungar. Tänze v. Brahms – Joachim, Clav.- u. Violinsoli.“ (MWBl Jg. 6, Nr. 4 (22. Januar 1875) S. 49).
  32. „Prenzlau. 3. Conc. des Hrn. E. Flügel unt. Mitwirk. der HH. Struss u. Philipsen a. Berlin: Claviertrios v. Schumann (Op. 63) u. Mendelssohn (Op. 49), Clav.-Violinson. Op. 99 von Beethoven.“(MWBl Jg. 6, Nr. 6 (5. Februar 1875) S. 71).
  33. „Prenzlau. Der Abend des 9. April bot Gelegenheit zu einem musikalischen Genuss, wie ihn sonst nur grössere Städte mit reichen musikalischen Mitteln und Kräften den Musikfreunden gewähren. Etwa 60 Damen und einige 40 Herren haben nach sorgfältiger Einübung unter der energischen Leitung des Organisten Hrn. Ernst Flügel in der hiesigen grossen und hohen Marienkirche das Deutsche Requiem von Brahms zur Aufführung gebracht. Das Orchester war aus dem Musikcorps des 64. Infanterie-Regiments gebildet, welches nach den nöthigen Proben unter demselben Leiter nicht nur die bedeutenden Fugensätze mit Präcision ausführte, sondern, was bei einem vorzugsweise auf strammen Rhythmus angewiesenen Corps besonders anzuerkennen, beim pianissimo lieblicher Motive, z. B. Satz 5 bei dem Chorgesang: „Wie Einer seine Mutter tröstet“, auch zur rechten Decenz in der Begleitung sich bequemte. Dass in einer Mittelstadt wie Prenzlau ein Sängerchor von 100 Personen mit so angestrengtem Fleiss und so gutem Erfolg ein Werk wie das Deutsche Requiem einstudierte, welches im 2., 3. und 6. Satz nicht geringe Anforderungen an die vocale Leistungsfähigkeit macht, ist ein Zeugnis dafür, dass in der Stadt der Sinn auch für ernste und tüchtige Musik erweckt und belebt ist und darf als eine Wirkung der seit sieben Jahren immer reichlicher besuchten Winterconcerte angesehen werden, durch welche derselbe Dirigent, in weitem Umkreise zugleich der bedeutendste Pianist, unter Mitwirkung auserlesener auswärtiger Kräfte, in den letzten Jahren namentlich des k. Concertmeisters Hrn. de Ahna aus Berlin, den Geschmack an tüchtigen Musikwerken herangebildet hat Es ist zu wünschen, dass zur Zeit der grossen Lehrerversamrnlung, welche für den September in Prenzlau in Aussicht steht, eine Wiederholung der Aufführung des Requiems vorbereitet wird, damit Hunderten von protestantischen Lehrern Gelegenheit geboten werde, ein Werk kennen zu lernen, welches nicht blos, unter Weglassung des Bittgebetes für Verstorbene, durch den zweckmässig in sieben Absätzen zusammengestellten, Sängern und Hörern verständlichen deutschen Bibeltext, sondern nicht weniger auch durch die musikalische Reflexion, die feine und eindringliche Charakterisierung und den musikalischen Ausdruck als protestantisches Requiem sich qualificirt, indem in dem ganzen Verlauf der Entwickelung die Stimmen des Schmerzes und der Trauer, wie die der Freude und Wonne nirgends ascetisch angehaucht wie aus klösterlicher Abgeschiedenheit, sondern rein menschlich-religiös wie aus der lebensvollen Wirklichkeit heraus erklingen.“ (MWBl Jg. 6, Nr. 17 (23. April 1875) S. 213).
  34. Die Bariton-Partie sang Hermann Kabisch, Stettin. MWBl Jg 6, Nr. 42 (15. Oktober 1875) S. 525 u. Nr. 44 (29. Oktober 1875) S. 556 („Aufgeführte Novitäten“). Das Werk war am 18. Februar 1869 uraufgeführt worden, galt aber 1875 natürlich noch als Neuheit.
  35. „Prenzlau. 1. Conc. des Hrn. E. Flügel unt. Mitwirkung der HH. Struss (Viol.) u. Philipsen a. Berlin (Violonc.): Claviertrios v. Beethoven (Op. 70, No. 1) u. E. Flügel (Esdur), Clavier-, Violin- u. Violoncellsoli.“ (MWBl Jg. 6, Nr. 47 (19. November 1875) S. 595)
  36. MWBl Jg. 8, Nr. 1 (29. Dezember 1876) S. 10.
  37. „Prenzlau. 2. Conc. des Hrn. Ernst Flügel unt. Mitwirk. des Hrn. de Ahna: Clavier-Violinsonate v. Mozart, Violinconc. v. Beethoven, Phantasie Op. 149 v. Schubert, Phantasie Op. 17 v. Schumann.“ (MWBl Jg. 8, Nr. 8 (16. Februar 1877) S. 116).
  38. „Prenzlau. Auch die letzte Saison brachte uns wiederum eine Reihe musikalischer Aufführungen, wie man sie in einer anderen Provincialstadt gleicher Grösse selten finden dürfte. Gleich das erste Concert des Gesangvereins begann ansprechend mit dem Schicksalslied von Brahms und der ‚Pilgerfahrt der Rose‘ von Schumann, und legten die Leistungen des Chors und Orchesters ein sehr ehrenvolles Zeugnis von der rastlosen Thätigkeit und umsichtigen Leitung des Dirigenten ab. Die Ausführung beider Werke zeichnete sich besonders auch durch eine seltene rhythmische Präcision aus. Die Solopartien wurden von den Damen Frau Worgitzka uud Frl. H. Müller und den HH. Holdgrün und Haase angemessen zur Geltung gebracht, insbesondere war die Leistung der Frau Worgitzka eine sehr gediegene. Das Programm des zweiten Concertes desselben Vereins enthielt ein Geistliches Abendlied für Tenorsolo, Chor und Orchester von Reinecke, die Bassarie aus ‚Paulus‘ von Mendels-[438]sohn, ‚Zigeunerleben‘ von Schumann und Mendelssohn’s ‚Walpurgisnacht‘. Auch bei dieser Gelegenheit war die respectable Leistungsfähigkeit des Chors und die Leichtigkeit, mit welcher derselbe z. B. verschiedene Schwierigkeiten in dem Mendelssohn’schen Werke bewältigte, zu beobachten. In Hrn. Haase (aus Potsdam), dem Vertreter der ‚Paulus‘-Arie und der Basspartie in der ‚Walpurgisnacht‘, dürfen wir einen sehr talentierten Sänger anerkennen, der über ein nicht gerade starkes, jedoch aber volltönendes, sympathisches Organ, sowie deutliche Aussprache gebietet und im Vortrag künstlerisches Verständnis documentirt. Gleich zufriedenstellend in seiner Wirkung war auch das dritte Gesangvereinsconcert mit folgenden Werken: Motette für achtstimmigen Chor von J. S. Bach, Arie aus dem ‚Messias‘ von Händel, ‚Misericordias Domini cantabo‘ von Mozart, Geistliches Lied von Gustav Flügel, Doppelquartett aus dem ‚Elias‘ von Mendelssohn, ‚Gott ist die Liebe‘ von Engel, ‚Salvum fac regem‘ und Hymne für Sopran und Chor von Mendelssohn. War in diesen drei Concerten Hr. Ernst Flügel als Dirigent thätig gewesen, so boten die drei weiteren Concerte, welche derselbe unter Mitwirkung Berliner Künstler veranstaltete, Gelegenheit, denselben von Neuem als technisch durchbildeten und künstlerisch reproducirenden Pianisten, sowie als strebsamen Componisten schätzen zu lernen. Gleich das erste dieser Concerte wurde mit einer Concertouverture des soeben Genannten eröffnet und brachte ausserdem auch noch dessen ‚Mondscheinbilder‘ für Clavier. Ausser im Vortrag der Letzteren zeigte sich Hr. Flügel im ber. Concert auch noch in der Wiedergabe des Cmoll-Concertes von Beethoven, der Variations sérieuses von Mendelssohn und der ‚Schweizer Weisen‘ von Raff als tüchtigen Pianisten. Frau Worgitzka, welche den gesanglichen Theil dieses ersten Flügel’schen Concertes besorgte, trug die Arie aus ‚Lohengrin‘: ‚Einsam in trüben Tagen‘ von Wagner, sowie Lieder von Jensen, Brahms und Rubinstein vor. Im zweiten Concert des Hrn. Flügel assistierte in meisterlichster Weise Hr. de Ahna demselben, und kamen eine Clavier-Violinsonate von Mozart, die Clavierphantasie Op. 17 von Schumann, Beethoven’s Violinconcert und die Clavier-Violinphantasie Op. 159 von Schubert zur Vorführung. Das dritte Concert endlich enthielt das Claviertrio Op. l, No. 3, von Beethoven, die F moll-Clavierphantasie von Chopin, Andante für Violoncell von Mozart und das Cmoll-Claviertrio von Mendelssohn, und waren es die HH. Struss und Philipson, welche in den Ensemblewerken Violine, resp. Violoncell entsprechend vertraten.“ (MWBl Jg. 8, Nr. 32 (3. August 1877) S. 437f.)
  39. Jul. Schuberth: Musikalisches Conversations-Lexikon bearb. v. Robert Musiol (Leipzig, 1877) S. 140.
  40. Der Klavierlehrer Jg. 2, Nr. 14 (15. Juli 1879) S. 175
  41. „Breslau. 12. Abonn.-Conc. des Breslauer Orchestervereins (Scholz u. Flügel): Ouvert. Op. 124 v. Beethoven, Psalm 121 für Soli, Chor u. Orch. v. E. Flügel (Solisten: Frls. Hainsch und Fischer u. HH. Seidelmann u. Franck), „Loreley“- Finale v. Mendelssohn (Solo: Frau Lübbert-Zimmermann), Solovorträge der soeben Genannten u. des Hrn. Himmelstoss (Violinconc. v. Beethoven).“ MWBl Jg. 12, Nr. 18 (28. April 1881) S. 219 u. Nr. 23 (2. Juni 1881) S. 284.
  42. „Breslau. 8. Abonn.-Conc. des Bresl. Orch.-Ver. (Flügel) mit. Mitwirk. des Flügel’schen Gesangver.: A dur-Symphonie v. Mendelssohn, Eine Faust-Ouvertüre v. Wagner, „Der Sturm“ u. „Die Vorstellung des Chaos“ a. der „Schöpfung“ v. Haydn, „Requiem für Mignon“ v. Schumann, Mahomet’s Gesang f. Chor u. Orch. v. E. Flügel.“ (MWBl Jg. 13, Nr. 8 (16. Februar 1882) S. 88; vgl. MWBl Jg. 13, Nr. 11 (9. März 1882) S. 128)
  43. „Unserm rührigen und hochbegabten Cantor an St. Bernhardin, Herrn Ernst Flügel, Sohn des rühmlichst bekannten Königl. Musikdirektors und Schlossorganisten Flügel in Stettin, vorzüglicher Organist, Pianist, Dirigent und Componist, wurde am 10. Oktober durch Justizrath Schneider aus Brieg namens der Provinz, ein kostbares Andenken an das Kaiserfest im Museum (allwo der Flügelsche Verein gesungen hatte) – am 11. September d. J. überreicht, bestehend in einer kostbaren Genfer Uhr nebst goldener Kette; inwendig ist eingraviert: ‚Zum Andenken an das Kaiserfest im Museum, d. 11. September 1882.’.“ (Urania Jg. 40 Nr. 2 (1883) S. 29.)
  44. „Breslau. Der im vorigen Jahre durch Herrn Ernst Flügel gegründete »Flügel’sche Gesangverein« hat am 14. November durch seinen ersten Schritt in die Oeffentlichkeit der gediegenen Richtung des künstlerischen Strebens seines Leiters und dessen muthigen Vorgehen auf der für richtig erkannten Bahn ein sprechendes Zeugniss abgelegt, hat aber auch in sehr anerkennenswerther Weise dargethan, dass der noch junge Verein der schwierigen Aufgabe gewachsen ist, die ihm sein vor keinem Hindernis zurückschreckender Dirigent gestellt hatte. Denn ein nicht unbedeutender Grad von Muth und Unerschrockenheit gehört immerhin dazu, wenn der Leiter eines neu gegründeten Vereins den naheliegenden Vortheil, denselben mit einem traditionell sanctionirten und allgemein beliebt gewordenen Werk einzuführen, ausser acht lässt, um dagegen mit einem von seinem Publikum noch nicht gekannten zu debutiren. Eine bessere Wahl als die großartige, künstlerisch hochbedeutende B-moll-Messe für 8 stimmigen Chor, 4 Solostimmen, Orchester und Orgel von Albert Becker, hätte Herr Flügel allerdings kaum treffen können. Welch durchschlagenden Erfolg das Werk bei seiner ersten Aufführung gelegentlich des 25-jährigen Jubiläums des Riedel’schen Verein in Leipzig gehabt, ist bekannt; die Aufnahme die es seitdem in den Städten Berlin, Elberfeld und Zürich gefunden hat, standen diesem ersten Erfolge nicht nach; es hat vielmehr jede Aufführung von neuem bestätigt, dass Becker’s Messe eines der bedeutendsten Erzeugnisse der Gegenwart auf dem Gebiete der kirchlichen Tonkunst ist, welches den Geist der grossen Meister der älteren Kirchenmusik in den uns näher liegenden modernen Formen in überzeugender Weise ausspricht und sich dadurch auf universellen Boden stellt, dass es den protestantischen Choral mit dem katholischen Messtext in genialer Weise verbindet. Näher auf das schöne Werk einzugehen können wir uns erlassen, da es auch in diesem Blatte bereits wiederholte Erwähnung und Besprechung gefunden hat. Die Aufführung durch den Flügel’schen Gesangverein kann im Grossen und Ganzen eine vorzüglich vorbereitete und sehr wohlgelungene genannt werden. Besonders thaten sich die Chöre durch klangliche Abrundung und feinste Nuancirung hervor und ersetzten dadurch, was ihnen, der reichen Instrumentation gegenüber, mit welcher Becker die Chöre umkleidet, an Fülle gebrach. Das Soloquartett wurde von Frau Bernhardt, Fräul. Fischer, den Herren Seidelmann und Frank, in Anbetracht der grossen Schwierigkeiten, die es an vielen Stellen bietet, recht lobenswerth ausgeführt, wenn sich auch einigemal recht fühlbar geltend machte, dass die Führung des Soprans keine sichere war. Vortrefflich waren die Alt- und Basspartien durchgeführt, während auch dem Tenor einige hohe Einsätze nicht ganz bequem lagen. Das Trautmann’sehe Orchester, dessen Leiter am ersten Violinpulte sass, leistete Vorzügliches. Der Flügel’sche Gesangverein hat sich durch diese prächtig gelungene Aufführung eines so hochbedeutenden Werkes aufs günstigste in die Öffentlichkeit eingeführt und kann mit grosser Genugthuung auf sein Debüt zurückblicken.“ (Musikalisches Centralblatt (= MusCentrBl) Jg. 2, Nr. 47 (23. November 1882) S. 437.); „Breslau. Am 14. Nov. Aufführung v. Albert Becker’s Bmoll-Messe durch den Flügel’schen Gesangver. (Flügel) unter solist. Mitwirk. der Frau Bernhardt, des Frl. Fischer u. der HH. Seidelmann u. Franck. Diese Aufführung ist nach den Berichten der ‚Schles. Ztg.‘ und der ‚Breslauer Ztg.‘ äusserst zufriedenstellend verlaufen. Letzteres Blatt schreibt u. A.: ‚Mit der vorzüglich vorbereiteten und höchst gelungenen Aufführung der gewaltig schwierigen Novität haben sich der Flügel’sche Gesangverein und sein Director Hr. Ernst Flügel einen Denkstein gesetzt und alle Hörer verpflichtet. Statt zu seinem ersten selbständigen Schritt in die Oeffentlichkeit einen verschollenen aber sehr guten Bekannten, etwa einen Löwe, Haydn oder höchstens Mendelssohn zu bringen, statt breite, bequeme ebene Wege zu wandeln, begibt er sich ins musikalische Hochgebirge und stürmt, nicht achtend der steinigen Wege und gefahrvollen Abgründe, zu den höchsten Spitzen empor. Hr. Prof. A. Becker ist für das liebevolle Aufgehen in sein Werk, für die unsagbar mühevolle Arbeit des Dirigenten dem Letzteren wohl zu Danke verpflichtet. Die Chöre gingen sämmtlich vortrefflich; obgleich die Mittelstimmen, Alt und Tenor, mitunter Wünsche nach stärkerer Besetzung aufkommen liessen, war die Wirkung doch eine imposante… Der Flügel’sche Gesangverein kann mit Stolz auf den gestrigen Abend zurückblicken‘“ (MWBl Jg. 13, Nr. 48 (23. November 1882) S. 574, vgl. Nr. 49 (30. November 1882) S. 587).
  45. „In der St. Bernhardin-Kirche zu Breslau fand am 20. Februar zum Besten der Armen unter Ernst Flügel’s Leitung eine Wiederholung der vor kurzem mit so grossem Erfolge erstmalig zur Aufführung gebrachten prächtigen B moll-Messe von Albert Becker durch den „Flügel’schen Gesangverein“ statt. Das grossartige Werk und dessen treffliche Ausführung haben abermaöls einen bedeutenden Eindruck auf das zahlreich erschienene Publikum gemacht.“ (MusCentrBl Jg. 3, Nr. 9 (1. März 1883) S. 105).
  46. „Breslau. Am 23. Januar 7. Abonnementconcert des Orchesterverein unter Leitung von Ernst Flügel und Bernhard Scholz und unter Mitwirkung der Damen Minka Fuchs und Lummert, der Herren Halbach und Georg Brandes, sowie des Flügel'sehen Gesangvereins. Ouvertüre zu »Iphigenia« von B. Scholz. — Nenie für Chor und Orchester von H. Goetz (z. 1. M.) — Neunte Symphonie von Beethoven.“ (MusCentrBl Jg. 3, Nr. 6 (8. Februar 1883) S. 65)
  47. MusCentrBl Jg. 3, Nr. 2 (11. Januar 1883) S. 21.
  48. MWBl Jg. 15, Nr. 1 (27. Dezember 1883) S. 11.
  49. „Breslau, […] Vierzehn Tage darauf [= 5. Februar 1884] assistirte dem Orchester-Verein Herr Flügel mit seinem starken gemischten Chor. Zur Aufführung kamen, ausser bekannteren Sachen für Orchester allein, die Brahms'sche »Nänie«, »Zigeunerleben« von Schumann und die Beethoven’sche Chorfantasie. Der Chor bot in allen Stücken eine sehr respektable Leistung. Namentlich seinem gesättigten Wohlklang und dynamisch fein schattirten Vortrage ist es zuzuschreiben, dass wenigstens die sinnliche Wirkung der »Nänie«, der Effekt derselben fürs Ohr, ein vollauf befriedigender, stellenweise frappirend schöner war; inhaltlich betrachtet, scheint uns die Composition mit ihrer symphonisirenden, schweren Musik eine erdrückende Hülle über die klaren Formen und Bilder des Schiller’schen Textes zu breiten. In der Chorfantasie spielte Herr Flügel, während Herr Bruch dirigirte, den Klavierpart mit wohlthuender Objectivität und, wie gewöhnt, grösster Sauberkeit in allen technischen Details. […].“ (MusCentrBl Jg 4, Nr. 10 (6. März 1884) S. 97); vgl. MusCentrBl Jg. 4, Nr. 9 (28. Februar 1884) S. 91.
  50. „Breslau. Am 4. März 11. Abonnementconcert des Orchesterverein unter Max Bruch’s Leitung und Mitwirkung von Pablo de Sarasate. Symphonie, Ddur, von Mozart, ‚Wanderlust’, Concertouverture von Ernst Flügel (Manuscript) und Reitermarsch von Schubert-Liszt. Violinconcert von Mendelssohn und Violinsoli von Sarasate.“ (MusCentrBl Jg. 4 Nr. 12 (20. März 1884) S. 121); „Aus den letzten beiden Concerten des Orchestervereins […] sind als Nova eine Ouverture des hier lebenden Herrn Ernst Flügel, ‚Wanderlust’, und ein ‚Idyll’ für Orchester (Manuscript) von Ferdinand Hiller zu nennen. Ersteres Werk (vom Componisten selber dirigiert) gab sich als die gewiss nichtanspruchsvolle, mühelose und von gründlicher kenntnis der Anforderungen des Satzes zeugende Äusserung eines musikfrohen, im Instrumentiren geschickten Talents, welches zwar nicht immer auf selbstgewähltem Pfade wandelt, aber Geschick und Geschmack im Zusammenordnen und Anbieten sozusagen derelinquirten Gutes an den Tag legt. Einen äußerst bescheidenen Erfolg hatte das Hiller’sche in Suzitenform angelegte Opus; […].“ (Dr. Karl Polko in: MusCentrBl Jg. 4, Nr. 18 (1. Mai 1884) S. 177).
  51. Karl Gustav Fellerer Studien zur Musik des 19. Jahrhunderts (1987).
  52. „Breslau. Am 11. März 8. Kammermusik-Abend unter Mitwirkung von Fräul. Bianca Vetter (Gesang) und Ernst Flügel (Klavier). Klaviertrio, Fmoll, Op. 65 von Dvořák, Octett von Schubert; Lieder von Schubert, Brückler und Raff.“ (Musikalisches Centralblatt Jg. 4, Nr. 16 (17. April 1884) S. 162); „Im letzten Kammermusik-Concert des Orchestervereins (11. März) brachte Herr Flügel als Pianist im Verein mit den Herren Himmelstoss (Violine) und Melzer (Cello) das Fmoll-Trio Op. 65 von Dvořák, eine höchst interessante, von kräftigem Geist und originellen Ideen erfüllte Cemposition; den Beschluss des Abends und des ganzen Cyklus machte Schubert’s Octett für Streich- und Blasinstrumente in trefflicher Ausführung.“ (Dr. Karl Polko in: MusCentrBl Jg. 4, Nr. 18 (1. Mai 1884) S. 177)
  53. „Breslau. Am 11. Nov. Aufführung v. Schumann’s Faust-Scenen durch den Flügel’schen Gesangver. (Flügel) unt. solist. Mitwirk. des Frl. Rüdiger u. der HH. Bulss a. Dresden, Prof. Kühn u. Ruffer. (Die Aufführung wird als eine gut vorbereitete und gelungen verlaufene bezeichnet.).“ (MWBl Jg. 15, Nr. 49 (27. November 1884) S. 605)
  54. „Breslau. Am 30. Nov. Aufführ. V. Liszt’s ‚Legende von der heil. Elisabeth‘ durch den Flügel’schen Gesangver. (Flügel) unt. Solist. Mitwirk. Der Frauen Lübbert-Zimmermann und Sonntag-Uhl u. der HH. Franck und Hildach a. Dresden. (Die Aufführung wird als eine in allen Theilen würdige Gedenkfeier für den verstorbenen Komponisten gerühmt. Betreffs des Chores sagt ein uns vorliegender Bericht u.A.: ‚Man weiss, wie trefflich geübt Hr. Ernst Flügel seine Truppen ins Feld führt; seine strenge, umsichtige Disciplin verhütete jede Unsicherheit und jedes Schwanken. In streng geschlossenen Gliedern zogen die Kreuzfahrer ins heilige Land; mit feinster Nuancirung wurden die Chöre der Engel und der Armen ausgeführt; machtvoll erbrauste der gewaltige allgemeine Kirchenchor am Schluss des Werkes.‘“ (MWBl Jg. 17, Nr. 52 (23. Dezember 1886) S. 650.
  55. „Breslau. Am 31. Jan. Aufführ. v. G. Vierling’s ‚Alarich‘ durch den Flügel’schen Gesangver. (Flügel) unt. solist. Mitwirk, des Ehepaares Hildach a. Dresden u. des Frl. Thomas v. hier. (‚Die Aufführung des Werkes war‘, wie ein dortiges Blatt u. A. schreibt, ‚in allen Theilen, sowohl was den Chor als die Solisten anlangt, eine so glückliche, dass man sie unbedenklich als eine vollendete bezeichnen darf.*)‘“ (MWBl Jg. 19, Nr. 9 (23. Februar 1888) S. 106)
  56. „Breslau . 1. u. 2. Kammermusikabend des Bresl. Orch,- Ver.: Streichquartette v. Beethoven (Op. 74 u. 131), Dittersdorf, Schubert (Gdur) u. Haydn, Cmoll-Claviertrio von J. Brahms. (Ausführende: Hr. Flügel v. hier [Clav.] und das Rob. Heckmann’sche Streichquart. a. Cöln.)“ (MWBl Jg. 19, Nr. 52 (20. Dezember 1888) S. 631)
  57. MWBl Jg. 20, Nr. 2 (3. Januar 1889) S. 18 („am 11. Dec.“); MWBl Nr. 6 (31. Januar 1889) S. 70 („am 7. Dec.“).
  58. Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau (Göttingen, 1980)
  59. Karl Gustav Fellerer: Max Bruchs Breslauer Dirigententätigkeit. In: Archiv für Musikwissenschaft. 19./20. Jahrgang, Heft 3./4., 1962/1963, S. 172–179.
  60. Siegfried Kawerau, Martin Blumner: Die Säcularfeier der Sing-Akademie zu Berlin: Als Nachtrag zu Martin Blumner's Geschichte der Sing-Akademie ein Auftrage der Vorsteherschaft. (Berlin, 1891) S. 11.
  61. Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Jg. 7 (N.F. 17) Nr. 16 (1891) S. 224. Man vergleiche die Titel seiner Klavierstücke „Wanderungen“ und den Untertitel der Concertouvertüre „Wanderlust“.
  62. „Benefizconc. des Hrn. Riemenschneider unt. Mitwirkung der Frau Riemenschneider (Ges.), des Hrn. E. Flügel (Clav.), des Riemenschneider'schen Damenchors u. der Concertcap. am 10. Jan.: Vorspiel zur Oper „Janie“ v. E. Jaques-Dalcroze, Festpraeludium für Orch. v. G. Riemenschneider, Militärmarsch f. Orchester v. Schubert-Riemenschneider, Spinnlied u. Ballade a. der Oper „Die Hexe“ von Enna, Frauenchöre v. Esser („Die Wasserrose“ u. „Grüner Frühling“) u. Raff („Wo still ein Herz in Liebe glüht“), Amoll-Clavierconc v. Schumann, Lieder „Der Mond kommt still gegangen“, „Nun die Schatten dunkeln“ u. Plattdeutsches Liebesliedchen v. G. Riemenschneider.“ (MWBl Jg. 26, Nr. 7 (7. Februar 1895) S. 84)
  63. „Breslau. […] Am 23. Oct. Aufführ. v. Rubinstein’s „Das verlorene Paradies“ durch den Flügel’schen Gesangver. (Flügel) unt. Solist. Mitwirk. der Frls. Plüddemann u. Fischer u. der HH. Mann a. Dresden, Staritz u. Prof. Kühn.“ (MWBl Jg. 26, Nr. 48 (21. November 1895) S. 613; vgl. Nr. 49 (28. November 1895) S. 628). „In Breslau gelangte im ersten dieswinterlichen Concert des Flügel’schen Gesangvereins Ant. Rubinstein’s geistliche Oper „Das verlorene Paradies“ zur Aufführung. Die Wiedergabe des Werkes war im Allgemeinen eine sehr zufriedenstellende, mit besonderer Auszeichnung dürfen die Leistungen des Chors genannt werden. Die Damen Plüddemann und Fischer, sowie die Herren Mann (Dresden), Staritz und Professor Kühn hatten die Solopartien inne.“ (Signale Jg. 53, Nr. 62 (6. Dezember 1895) 983).
  64. MWBl Jg. 28, Nr. 2 (7. Januar 1897) S. 25; Musikpädagogische Blätter Jg. 1, Nr. 5 (1. Februar 1897) S. 89; nochmals (?) MWBl Jg. 29, Nr. 26 (23. Juni 1898) S. 376.
  65. „Einer anderen Gedächtnissfeier möge gleich hier mit Erwähnung geschehen, derjenigen, zu welcher Schubert’s 100. Geburtstag den Anlass gab. Der Orchesterverein gestaltete seinen 5. Kammermusikabend zu einer Schubert-Feier, deren Programm aus dem romantischen Gdur-Streichquartette, aus dem Esdur-Claviertrio, aus zwei Sätzen der Claviersonaten Op. 42 (Andante) und Op. 53 (Rondo) und aus sieben Liedern bestand. Die Letzteren sang mit tiefer Empfindung Frl. Margarethe Seidelmann, am Clavier sass Musikdirector Ernst Flügel, die Streichinstrumente spielten die HH. Concertmeister Himmelstoss, Schnelle, Obsner und Melzer. Sämmtliche Nummern fanden beifallswürdigste Erledigung.“ (MWBl Jg. ???, Nr. ??? (1897) S. ???).
  66. „Breslau. 1. Abonn.-Conc. des Orch.-Ver. (Maszkowski) zum Gedächtniss an Brahms unt. Mitwirk. des Frl. Berg a. Berlin, des Hrn. Dr. Krauss a. Wien u. des Flügel’schen Gesangver.: Cant. No. 118 v. S. Bach, Ein deutsches Requiem u. vier Ernste Gesänge v. Brahms.“ (MWBl Jg. ??? Nr. ??? (28. Oktober 1897) S. 596).
  67. Brief von Gustav Flügel aus Stettin an den Sohn Paul in Lübeck vom 27. Dezember 1897: „Würdest du in meinem Falle nicht jede Verbindung mit einem solchen Sohn abbrechen? – der sich nicht schämt, zu seinem alten Vater so zu schreiben?“ (Privatbesitz). Die Geschwister scheinen den Streit aber geschlichtet zu haben.
  68. E. Bohn (?) Nachruf Schlesische Zeitung 22. Oktober 1912.
  69. „Der seit 22 Jahren bestehende Flügelsche Gesangverein hat sich aufgelöst. In einem längeren Artikel in der »Schles. Ztg.« gibt der bisherige Dirigent des Vereins, Herr Rud. [?] Ernst Flügel die Gründe an, die ihn bewogen haben, da dem Verein ein frisches, freudiges 25jähriges Jubiläum nicht beschieden sei, wenigstens für ein anständiges, ehrliches Begräbnis zu sorgen. Seine aktenmäßige Darstellung der Geschichte seines zuletzt nur aus 150 Mitgliedern bestehenden Vereins beschließt er mit den Worten: „Die Bedingungen und Voraussetzungen, unter denen er ins Leben trat, sind nicht mehr vorhanden. Die künstlerischen Ziele, die er sich gesteckt hat — würdige Aufführungen großer Vokalwerke neuerer Komponisten — sind der Kosten wegen für ihn unerreichbar. Während der letzten beiden Jahre, wo nur kleinere Musikabende veranstaltet werden konnten, haben wir laviert und Umschau gehalten, ob es einen Ausweg aus dem Labyrinth des chronischen Defizits gäbe. Wir haben keinen gefunden. Zeichen und Wunder geschehen nicht mehr, und so bleibt nur übrig, den Schluß aus diesem allen zu ziehen, und der heißt »Auflösung« oder sagen wir lieber »Vertagung des Vereins«.“ Im Verlauf der Jahre hat der Verein an größeren Werken zur Aufführung gebracht: Becker’s B-moll-Messe, »Faust« von Rob. Schumann, »Verlorenes Paradies« von Rubinstein (2 Mal)), »Glocke« von Scholz und »Walpurgisnacht« von Mendelssohn, »Freyhir« von Matthieu und »Der Rose Pilgerfahrt« von Schumann, »Krösus« von Lorenz, »Gustav Adolf« von Bruch. Der Verein hat an diesen Aufführungen im Ganzen die Summe von 8503,89 Mk. zugesetzt, ungerechnet die Aufwendungen für das kostspielige Notenmaterial.“ (Zeitschrift der internationalen Musikgesellschaft 5. Jg. Heft 2 (1903) S. 82). „Der seit 23 Jahren bestehende Flügelsche Gesangverein in Breslau ist von seinem Gründer, Professor Ernst Flügel, aufgelöst worden.“ (Die Musik 3. Jg., Nr. 2 (Oktober 1903) S. 147.
  70. Johannes Brahms im Briefwechsel mit Breitkopf & Härtel, Bartolf Senff, J. Rieter-Biedermann, C. F. Peters, E. W. Fritzsch und Robert Lienau (1920) S. 400
  71. Ernst Flügel Schlesische Zeitung (16. Dezember 1903), zit. n. Ottmar Schreiber, Ingeborg Schreiber Max Reger in seinen Konzerten. Bd. 3 (1981) 38.
  72. Ernst Flügel Schlesische Zeitung (3. Februar 1906), zit. n. Susanne Popp: Max Reger. Briefe an Karl Straube. (1986) 38. Weitere Reger-Kritiken Flügels in der Schl.Ztg. v. 21. Februar 1906, 31. Januar 1907 u. 23. Februar 1910.