Ernst Friedrich Wilhelm von Bandemer

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Ernst Friedrich Wilhelm von Bandemer (* 16. Mai 1768; † 31. Mai 1848) war ein preußischer Offizier, Landrat sowie Ritter des Ordens Pour le Mérite.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Friedrich von Bandemer entstammte einer typischen preußischen Adelsfamilie aus pommerschen Uradel, die wahrscheinlich slawischen Ursprungs war und neben vielen Gutsbesitzern der Preußischen Armee zahlreiche Offiziere stellte.[1] Seine Eltern waren der Preußische Oberst Ernst Bogislaw von Bandemer († 1790) und dessen Ehefrau Amalie Frederique Köppen († 1790), Tochter des Geheimen Finanzrates zu Berlin. Er selbst wurde als ältester Sohn in einem unbekannten Jahr der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts geboren und starb im Jahre 1848. Ein jüngerer Bruder, Bogislav, geboren 1769, war Zögling auf der Ritterakademie auf der Dominsel zu Brandenburg, wurde zuletzt Major und erbte Diedersdorf und starb 1840.[2]

Militärische und verwaltungsmäßige Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie viele seiner Familie trat auch Ernst Friedrich Wilhelm von Bandemer in die preußische Armee ein, um Offizier zu werden. Er wurde Secondeleutnant in einem der vornehmsten und ruhmreichsten preußischen Kavallerie-Regimenter, dem Dragonerregiment „Anspach-Bayreuth“, das sich schon unter König Friedrich II. in der Schlacht bei Hohenfriedberg besonders ausgezeichnet hatte. Mit seinem Regiment nahm er am Ersten Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich teil, wobei er sich im Gefecht von Frankenthal so bewährte, dass ihn der preußische Generalmajor Ernst von Rüchel mit Bericht vom 3. Januar 1794 an König Friedrich Wilhelm II. zur Auszeichnung mit dem Orden pour le merite vorschlug.[3] Der König beschied daraufhin den General von Rüchel durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 9. Januar 1794: „Mein lieber usw....Ich habe Euren Bericht... mit beigefügter Relation von der Aktion bei Frankenthal, wodurch das Vordringen des Feindes begrenzt worden, wohl erhalten. ....übersende Ich Euch 6 p.l.m., um solche an diejenigen zu vertheilen, von denen Ihr überzeugt seid, dass sie dieses Zeichen meines Wohlwollens ganz verdient haben...“.[4]

Nach seiner Verabschiedung aus den aktiven Heeresdienst, vermutlich wegen der von Napoleon Preußen im Frieden von Tilsit auferlegten Heeresreduzierung, begann Bandemer eine zivile Laufbahn, in der er es bis zum preußischen Landrat des Kreises Teltow brachte und vorab diese Beauftragung schon kommissarisch ausführte.[5] Seit 1795 soll ihm auch das Gut des Nachbarortes Osdorf gehört haben.[6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war mit Marie Friederike von Milow († 1806) verheiratet. Das Paar hatte wenigstens eine Tochter: Marie Friederike Caroline Henriette († 1854). Alle drei wurden in der Dorfkirche Diedersdorf beigesetzt[7].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band I, Band 53 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1972, S. 203. ISBN 3-7980-0753-5.
  2. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913, Bogislav von Bandemer-Zögling-RA-No.: 663, Selbstverlag des Vereins der ehemalige Zöglinge der Ritterakademie, Druck P. Riemann Ludwigslust, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 126. Digitalisat
  3. Rüchel an den König ....,den Leutnant von Bandemer, so in der Affaire von Frankenthal von mir gebraucht und sich äußerst rühmlich und ehrenvoll zu meiner Assistenz genommen habe....'Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le merite, Band I, Verleihungen unter König Friedrich Wilhelm II., Seite 303, Nr. 611, Berlin 1913
  4. Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. Band I, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin, 1913, S. 304
  5. Regierung zu Potsdam (Hrsg.): Amts=Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam. Personalchronik, Nr. 50. Selbstverlag, Potsdam 17. Dezember 1819, S. 315 (google.de [abgerufen am 2. November 2021]).
  6. Jens Leder: Osdorf - Ostorp - Oßtorff. Erinnerungen an einen geschleiften Ort. In: Regionale Interessengemeinschaft RIG "Der Teltow" (Hrsg.): Historische Wege. 2. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2018, ISBN 978-3-7528-1569-6, S. 14–15 (google.de [abgerufen am 2. November 2021]).
  7. Dorfkirche Diedersdorf