Ernst Hermanns

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zwei gegeneinander verschobene Halbkugeln (1977). Museum Quadrat Bottrop

Ernst Hermanns (* 8. Dezember 1914 in Münster; † 28. November 2000 in Bad Aibling) war ein deutscher bildender Künstler. Er war ein wichtiger Vertreter der Konkreten Kunst[1] nach dem Zweiten Weltkrieg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Hermanns studierte an der Kunstgewerbeschule Aachen bei Hein Minkenberg und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Sepp Mages. Im Jahr 1948 war Ernst Hermanns in Recklinghausen, zusammen mit Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann und Hans Werdehausen, Mitbegründer der Gruppe Junger Westen – der ersten avantgardistischen Künstlergruppe nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Im Jahr 1950 entstand seine erste abstrakte Skulptur. Im Jahr 1955 wurde Hermanns Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes, 1957 des Deutschen Künstlerbundes.[2]

Im Jahr 1967 zog Hermanns nach München um. Im Jahr 1971 erhielt er ein Stipendium an der Cité Internationale des Arts Paris. Von 1976 bis 1980 war Hermanns Professor an der Kunstakademie Münster. Im Jahr 1986 wurde Ernst Hermanns zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Schönen Künste in München berufen.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während Hermanns’ frühe Arbeiten noch den Einfluss von Henry Moore oder Alberto Giacometti erkennen ließen, wandte er sich Mitte der 1960er Jahre verstärkt abstrakt-geometrischen Formen zu. Insbesondere gehörten Säulen, Zylinder und Kugeln zu wiederkehrenden Formen in seinem Werk.

Ziel seiner künstlerischen Arbeit in den 1980er Jahren war, Raum, Zeit und Bewegung konkret, das heißt nicht-illusionistisch, erfahrbar zu machen. Hermanns nannte dies „räumliche Konstellationen“.

Etwa ein Drittel des Gesamtwerks von Hermanns befindet sich im Besitz des Museums DKM, Duisburg. Insbesondere entwarf Hermanns eine raumbezogene Arbeit für die Stiftung DKM, die 2005 posthum realisiert wurde. Mit der Stiftung Ernst-Hermanns-Archiv ist die Stiftung DKM seit 1999 auch mit der wissenschaftlichen Betreuung des Nachlasses des Künstlers befasst.[3]

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plastik I/67 (1967). Kantpark, Duisburg

Werke in Museen und Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrförmige Großplastik (1960), Steinskulptur. Wienburgpark im westfälischen Münster

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Herzer; Institut für moderne Kunst Nürnberg (Hrsg.): Ernst Hermanns. Plastische Arbeiten mit Werkverzeichnis 1946–1982. Zirndorf, 1982
  • Ernst-Gerhard Güse / Ernest W. Uthemann (Hrsg.): "Ernst Hermanns. Zeichnungen und Skulpturen. Ausstellungskatalog Westfälisches Landesmuseum für Kunst uns Kulturgeschichte Münster, 17. Februar – 7. April 1985. Hatje, Stuttgart, 1985
  • Dieter Honisch (Vorw.): Kunst in der Bundesrepublik Deutschland 1945–1985. Nationalgalerie. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1985, ISBN 3-87584-158-1
  • Stefanie Bielmeier: Plastischer Erlebnisraum – Ernst Hermanns zum 80. Geburtstag. In: Pantheon, Internationale Jahreszeitschrift für Kunst, Jahrgang LII, 1994, Seite 172 bis 179
  • Ausstellungskatalog zur documenta II (1959) in Kassel: II.documenta’59. Kunst nach 1945. Katalog: Band 1: Malerei; Band 2: Skulptur; Band 3: Druckgrafik; Textband. Kassel/Köln 1959
  • Hermanns, Ernst. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S. 172, 174–175.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ernst Hermanns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ausgewählte Werke der Sammlung DKM (2) (Memento des Originals vom 17. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museum-dkm.de (PDF; 189 kB) Stiftung DKM, Duisburg
  2. kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 / 1957 (Memento des Originals vom 31. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 3. Dezember 2015)
  3. Ernst Hermanns zum 90. Geburtstag, 26. November 2004 – 20. Februar 2005, Stiftung DKM, Duisburg (kunstaspekte)
  4. Ernst Hermanns: Ohne Titel, 1983 (Memento des Originals vom 8. August 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nrw-museum.de – Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum (virtuelles museum der moderne nrw)
  5. Ernst Hermanns. Skulpturen (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bottrop.de - Josef Albers Museum, Quadrat Bottrop
  6. Ernst Hermanns – Hommage zum 100. Geburtstag. Stadt Recklinghausen – Museen der Stadt Recklinghausen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2015; abgerufen am 2. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunst-re.de