ErzbergRodeo

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Start-Areal des Hare Scrambles

Das Erzbergrodeo ist ein seit 1995 jährlich im Mai oder Juni stattfindendes Enduro-Motorradrennen am Erzberg bei Eisenerz (Steiermark) in Österreich und das größte seiner Art in Europa.

Vom Veranstalter werden weder Start- noch Preisgelder ausbezahlt. Erhalten die Top-Fahrer bei vergleichbaren Veranstaltungen bis zu 50.000 Dollar Startgeld, nehmen sie hier zum Nulltarif teil. Karl Katoch ist Veranstalter dieser internationalen Veranstaltung und gilt auch als deren Urheber.

Seit 2008 sind Teilnehmer aus über 40 Nationen am Start. Für die strukturschwache Region ist das Erzbergrodeo ein wachsender Wirtschaftsfaktor, der nicht nur von der Lokalpolitik, sondern auch vom Land Steiermark unterstützt wird. 2020 und 2021 wurde die Veranstaltung abgesagt,[1] seit 2022 wieder durchgeführt.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die viertägige Veranstaltung besteht aus folgenden Einzelrennen:

  • Donnerstag: 2-Zylinder-Königsklasse, zwei Läufe auf der Prolog-Strecke (2005 zum ersten Mal ausgetragen, etwa 60 Starter).
Seit 2008 wird am Donnerstag anstatt der Königsklasse der Bewerb Endurocross ausgetragen und die 2-Zylinder Maschinen starten im Rahmen des normalen Iron Road Prologs in der Klasse Desert-Bomber.
Im Zuge des Endurocross zeigen einige der weltbesten Motocrosser spektakuläre Stunts und halsbrecherische Sprünge. Seit 2009 findet im Rahmen dieses Donnerstagsprogrammes ein weiteres Side Event statt, der so genannte Rocket-Ride. Bei diesem Steilhangrennen, welches auf einem der Starthänge des Hare Scrambles ausgetragen wird, gehen 300 Fahrer an den Start, um den 3-teiligen Hang in Bestzeit zu bezwingen. Die Top 48 Fahrer der Qualifikation treten danach in einem K.-o.-System in Gruppen von je 6 Fahrern an, von denen sich jeweils die besten 3 für die nächste Runde qualifizieren bis am Ende der Rocket Ride Champion feststeht.
  • Freitag und Samstag: je ein Lauf des Iron Road Prologes auf einer ca. 13 km langen Schotterstrecke bis in die Nähe des Gipfels. Der Prolog ist gleichzeitig die Qualifikation für Sonntag. Hier wird in mehreren Klassen gestartet: Desert Bomber (Mehrzylinder-Enduros), Straßenmotorräder, Roller und Mopeds, Damenklasse, bis 2004 Standard-Singles (straßenzugelassene Einzylinder-Enduros) und seit 2004 Quads. Das Starterfeld ist auf 1500 Teilnehmer begrenzt. Die Starter gehen hier in 20 bis 40 Sekunden Abstand zwischen 09:00 Uhr und ca. 17:00 Uhr auf die Strecke.
  • Sonntag von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr: der Höhepunkt das Red Bull Hare Scramble. Die besten 500 des Prologs sind am Sonntag startberechtigt. Die Streckenführung wird jedes Jahr geändert. Für die etwa 35 km lange Strecke benötigen die Sieger üblicherweise zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Von den 500 Startern kommen selten mehr als 30 innerhalb des vier Stunden dauernden Rennens bis ins Ziel.

Sieger Hare Scramble[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Land Motorrad
1995 Alfie Cox Sudafrika Südafrika KTM
1996 Christian Pfeiffer Deutschland Deutschland GasGas
1997 Christian Pfeiffer Deutschland Deutschland GasGas
1998 Giovanni Sala Italien Italien KTM
1999 Stefano Passeri Italien Italien KTM
2000 Christian Pfeiffer Deutschland Deutschland GasGas
2001 Juha Salminen Finnland Finnland KTM
2002 Cyril Despres Frankreich Frankreich KTM
2003 Cyril Despres Frankreich Frankreich KTM
2004 Christian Pfeiffer Deutschland Deutschland GasGas
2005 David Knight Isle of Man Isle of Man KTM
2006 David Knight Isle of Man Isle of Man KTM
2007 Tadeusz Błażusiak Polen Polen KTM
2008 Tadeusz Błażusiak Polen Polen KTM
2009 Tadeusz Błażusiak Polen Polen KTM
2010 Tadeusz Błażusiak Polen Polen KTM
2011 Tadeusz Błażusiak Polen Polen KTM
2012 Jonny Walker Vereinigtes Konigreich Großbritannien KTM
2013 Graham Jarvis Vereinigtes Konigreich Großbritannien Husaberg
2014 Jonny Walker[2] Vereinigtes Konigreich Großbritannien KTM
2015 Jonny Walker
Graham Jarvis
Alfredo Gómez
Andreas Lettenbichler[3]
Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Spanien Spanien
Deutschland Deutschland
KTM
Husqvarna
Husqvarna
KTM
2016 Graham Jarvis Vereinigtes Konigreich Großbritannien Husqvarna
2017 Alfredo Gómez Spanien Spanien KTM
2018 Graham Jarvis Vereinigtes Konigreich Großbritannien Husqvarna
2019 Graham Jarvis Vereinigtes Konigreich Großbritannien Husqvarna
2022 Manuel Lettenbichler Deutschland Deutschland KTM
2023 Manuel Lettenbichler Deutschland Deutschland KTM

Herstellersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Hersteller Jahr(e)
20 OsterreichÖsterreich KTM 1995, 1998, 1999, 2001–2003, 2005–2012, 2014, 2015 (2×), 2017, 2022, 2023
5 OsterreichÖsterreich Husqvarna 2015 (2×), 2016, 2018, 2019
4 SpanienSpanien GasGas 1996, 1997, 2000, 2004
1 OsterreichÖsterreich Husaberg 2013

Fahrersieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Fahrer Jahr(e)
5 Polen Tadeusz Błażusiak 2007–2011
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Jarvis 2013, 2015, 2016, 2018, 2019
4 Deutschland Christian Pfeiffer 1996, 1997, 2000, 2004
3 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonny Walker 2012, 2014, 2015
2 FrankreichFrankreich Cyril Despres 2002, 2003
Isle of Man David Knight 2005, 2006
SpanienSpanien Alfredo Gómez 2015, 2017
Deutschland Manuel Lettenbichler 2022, 2023
1 Sudafrika Alfie Cox 1995
ItalienItalien Giovanni Sala 1998
ItalienItalien Stefano Passeri 1999
Finnland Juha Salminen 2001
Deutschland Andreas Lettenbichler 2015

Siege nach Nation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Nation Fahrer
8 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien Graham Jarvis (5), Johny Walker (3)
7 Deutschland Deutschland Christian Pfeiffer (4), Andreas Lettenbichler (1), Manuel Lettenbichler (2)
5 Polen Polen Tadeusz Błażusiak (alle)
2 ItalienItalien Italien Giovanni Sala (1), Stefano Passeri (1) .
FrankreichFrankreich Frankreich Cyril Despres (beide)
Isle of Man Isle of Man David Knight (beide)
SpanienSpanien Spanien Alfredo Gómez (beide)
1 Sudafrika Südafrika Alfie Cox
Finnland Finnland Juha Salminen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: ErzbergRodeo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Erzbergrodeo 2020 abgesagt. In: 100ps.de. 6. April 2020, abgerufen am 7. April 2020.
  2. Jonny Walkers zweiter Triumph am Erzberg. In: derStandard.at. 1. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2017; abgerufen am 14. Dezember 2017.
  3. Extremsport: Vier Hare-Scramble-Sieger beim 21. Erzberg-Rodeo. In: kleinezeitung.at. 7. Juni 2015, abgerufen am 25. Februar 2024.

Koordinaten: 47° 32′ N, 14° 55′ O