Esbeck (Schöningen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Esbeck
Wappen fehlt
Koordinaten: 52° 9′ N, 10° 58′ OKoordinaten: 52° 9′ 26″ N, 10° 57′ 36″ O
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38364
Vorwahl: 05352
Esbeck (Niedersachsen)
Esbeck (Niedersachsen)

Lage von Esbeck in Niedersachsen

Burg Esbeck

Esbeck ist ein Stadtteil von Schöningen im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen mit etwa 1.400 Einwohnern. Der Ort liegt etwa 1 km nördlich von Schöningen an der Bundesstraße 244 und direkt am südöstlichen Waldrand des Elms auf etwa 125 m ü. NN.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Esbeck wurde im Jahre 1137 erstmals urkundlich unter dem Namen Aesebiki erwähnt. Der Name Esbeck beruht auf dem altdeutschen Wort Asbike und bezeichnet einen Bach, der im angrenzenden Elm in einer Quelle entspringt und von dort in den Ort fließt. Schon weit vor der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes waren erste Ansiedlungen vorhanden.

Infolge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa von 1945–1950 hatte sich die Einwohnerzahl von Esbeck von 722 (1939) auf 1349 (1950) vergrößert, davon waren 1950 476 Heimatvertriebene.

Am 1. März 1974 wurde Esbeck in die Stadt Schöningen eingegliedert.[1][2]

Am 1. Januar 2017 fusionierte die Kirchengemeinde St. Andreas in Esbeck mit der Kirchengemeinde Clus in Schöningen zur Kirchengemeinde „Clus und St. Andreas Esbeck in Schöningen“.[3]

Ortsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geprägt wird der Ort von der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Esbeck und der dort angrenzenden Parkanlage. Die Burg ist wahrscheinlich namensgebend für das Stammhaus der Herren von Esebeck, ein braunschweigisches Uradelsgeschlecht. Herzog Otto von Braunschweig empfing im Jahr 1322 von Bischof Albrecht Schloss Esbeck, Schöningen, die Hälfte des Schlosses Asseburg und das Gericht Altfeld als Lehen.[4]

Direkt am östlichen Rand des Ortsteils befindet sich der Braunkohletagebau Schöningen und etwas weiter nördlich liegt das Kohlekraftwerk Buschhaus mit der Abfallverwertungsanlage Helmstedt. Überregionale Bekanntheit erlangte Esbeck durch das direkt am Waldrand hochgelegene Ausflugsrestaurant „Zum Waldfrieden“ mit weiter Sicht und durch den „Esbecker Kirschwein“.

Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erwähnenswert sind die frühzeitlichen Funde durch Ausgrabungen auf dem Gelände des nahe liegenden Tagebaues. Auf der gesamten Abbaufläche von 6 km Länge und 1 km Breite, in der vor Beginn des Projektes keine Fundstellen bekannt waren, wurden mehr als 50 archäologische Denkmäler entdeckt und auf einer Gesamtfläche von über 400.000 m² untersucht. Dies sind nach den archäologischen Untersuchungen entlang der NEL-Pipeline mit 7 km² untersuchter Fläche die bisher flächenmäßig zweitgrößten in Niedersachsen durchgeführten Ausgrabungen. In dem Gebiet fanden sich Reste von Siedlungen, Wehranlagen und Gräbern verschiedener Kulturen der vergangenen 7.000 Jahre.[5] Dazu gehören die Schöninger Speere, die das Bild des frühen europäischen Urmenschen und die Evolutionswissenschaft nachhaltig veränderten.

Vor dem Bau des Kohlekraftwerks Buschhaus wurde bei Rettungsgrabungen in den Jahren 1981 und 1982 Reste des Erdwerks von Esbeck freigelegt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1821 1849 1871 1905 1910 1925 1933 1939 1950 1956
Einwohner 587 607 612 753 731 838 787 722 1349 1432

[6][7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat 2021–2026
  
Insgesamt 13 Sitze
  • SPD: 5
  • EW: 8
Ortsratswahl 2021[8]
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
63,71 %
36,29 %
EWa
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Esbecker Wählergemeinschaft


Ortsbürgermeister ist Hans-Joachim Rehkuh (EW). Rehkuh ist Mitglied der CDU.

Seine Stellvertreterin ist Sylvia Schünemann (SPD).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Pohlendt: Der Landkreis Helmstedt. Walter Dorn Verlag, Bremen-Horn 1957.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Esbeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
  2. Matthias Blazek: Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen. Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
  3. Landeskirchliches Amtsblatt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Ausgabe vom 15. November 2016, abgerufen am 25. März 2018.
  4. Sudendorf, Hans: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande, Carl Rümpler: Hannover 1859, S. XXXVI.
  5. Archäologieportal Niedersachsen (Memento vom 30. Dezember 2007 im Internet Archive)
  6. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 16. März 2024.
  7. Michael Rademacher: Die Gemeinden des Landkreises Helmstedt. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 16. März 2024.
  8. https://votemanager.kdo.de/20210912/03154019/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=225&stimmentyp=0&id=ebene_8_id_1344